Van de Schelde tot de Weichsel. Deel 2: Neder-Duitschland

Dei Fenezaner⁽²⁾ un dei Buërn. (Bielefeld.)

Bi Lübke send upp'n haugen Birge dei Irwerbliefsel van'n Schlosse, wo dei Buërslüö Babbelünie⁽³⁾ to sait. Va aulen, aulen Tiën häwwet up der Burg ganz rieke Grapens wuont, dei meier Gold hedden, all⁽⁴⁾ ick Kiësernksteine häwwe. Da va viëlen Jaren van den Mameluken odder wo dei Keiërls heiten, dat Schlosz tostörgt worgte, da es dat viële Geld vahiër in'n Birge verstiaken waren, wo allerhand Geister un Birgtwirke⁽⁵⁾ den Schatz verwahren miöt't. Dach kann man all Maidag, wenn man nur uppasset, dat Geld up den Müërn blenken seen.

Düt heff va fif odder fiftig Jaren auk mal ein recht politscht Minske haiert⁽⁶⁾, dei meier kiönen woll all du un ick. Wat dei Keiërl alle va Wippkens make, dat siö Ji nu mal haiern, wenn Ji witt⁽⁷⁾.

Diöse Minske, ein Fenezaner, kamm to den Buërn, dei bi der Babbelünie wuont un sägg: ‘Ick will Ju dat viële Geld, wat inner Babbelünie es,

(2) Fenezaner, Venetianer.

(3) Babbelünie, Babylonia.

(4) All, als.

(5) Birgtwirke, Bergzwerge.

(6) Haiert, gehört.

(7) Witt, wollt.

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es, wall verschaffen, wenn Ji mi hölpen witt, den Schatz to büërn, un wenn ick met Ju in gliker Deilung kuomen sall.’

Dei Buërn haiern nipe⁽¹⁾ tou, denn sei wollen nix leiwer all rieke weiern. Dei Fenezaner sägg nu: ‘Dei den Schatz verwahrt, dat es 'n Freulen⁽²⁾, dat to den Gelle mi nich eier den Schliötel deut, bätt et tor eiwigen Ruhe kuomen kann. Düt dötet, wenn Ji ein ganz Hus liëg maket, worin dann van Ju twialf Männer met den Wiwern drei Nächte achtereinanner up den Kneien von Twialben bätt Eine bian un singen miöt't. Dach mott dann toërst in 't Hus na ein Alter bowwet un darup dusend Daler in Rüllkens gebunen (dat es grade dei dusendste Deil van'n Schatze) lächt weiern.’

Dat leiten sick dei Lüë alle geiërn gefallen. Sei lännen dei dusend Daler stillken ut er Stadt, rümmten den gialen⁽³⁾ Keierl ein Hus in, un hälpen bi 'n Altar timmern.

All dei drütte Abend kamm, da sägg dei Mann: ‘Van nachte mott awer na drei Stunne biat un sungen weiern, un kein Minske draf vadem⁽⁴⁾ upstan.’

All eine Verrelstunne sungen un biat was, da sagg dei Fenezaner: ‘Düt hölpet awerst. Ick seië dat Freulen all upp'n Birge stan, un ick mott ihr inne Meute gan. O haulet Alle an met Bian un Singen!’

Dat daiën dei gouthargticken Büërn auk eierlick. Da awer twei dicke Stunne ümme weuern un dei politschke Fenezaner nau ümmer nich wiërkamm, da verdrutte den Meisten dach dat Fameltütenmaken⁽⁵⁾. Einer reip:

‘Nawer, ick haule dat Bian nich mar ut!’

Ein Anner: ‘O, ick sen all ganz heisterg van den Roupen!’

Dei Drütte: ‘Hirm, Hirmhinnerik! Mine Kneie blouet⁽⁶⁾ van den Sitten!’

Sou spreuken dei andächtigen Büërn. Doleste⁽⁷⁾ stönnen sei awer upp'n Mal up un reipen: ‘Dat Bian haule dei Schinner⁽⁸⁾ ut! Ick niëme min Geld van 'n Altar, un den Schatz mag dei Fenezaner allaine behaulen!’

All dei Büërn nu dei Geldrüllkens niëmen wollen, da kriëgen sei luter Laimenpinne⁽⁹⁾ inne Hänne.

Ganz bedröwet send nu dei Buërn met ihren Wiwern na Hus gan, un häwwet niemals wir wat van'n Fenezaner haiert.

(1) Nipe, genau.

(2) Freulen, Fräulein.

(3) Gialen, gelben.

(4) Draf vadem, darf vordem.

(5) Fameltütenmaken, Faxenmachen.

(6) Blouet, bluten.

(7) Doleste, zuletzt.

(8) Schinner, Henker.

(9) Laimenpinne, Lehmstängelchen.