Van de Schelde tot de Weichsel. Deel 2: Neder-Duitschland
(1882)–L. Leopold, Joh. A. Leopold– Auteursrechtvrij'ne Geschicht von 'ne WerrGa naar voetnoot(1).Dei Bäcker Schwenn, dei sitt in sine Stuw'.
Un hött sin Tweiback un sin Kringel,
Dunn kamen tau em rin twei lange Schlüngel:
‘Oh, Meister, bring'n S' doch mal schwinn
Vör uns ein gaudes Frühstück rin!’
‘“Ja woll!”’ Hei halt nu Eier, Schinken;
Dei Gäst, dei förrern ok tau drinken,
Ne Buddel Win vom Besten sall dat sien.
Dei Wirth, dei bringt's; dei Gäst, dei sünd taufreden
Un fangen an von dit un dat tau reden.
‘Na hür mal, Braurer Möller, kumm!
Schenk di mal in, wi will'n mal drinken,’
Seggt irst dei Ein un deit den Annern plinken
Mit sine Ogen tau. ‘Wat wir dei Kirl doch dumm!’
‘“Du meinst den Ollen an den Mark,
Den ollen Bäckermeister Hauk?
Ja, den sin Dummheit, dei wir stark.
Dei Oll, dei höllt sick schrecklich klauk,
Un würr doch eklich angeführt.”’
Dei olle Hauk? - Oll Bäcker Schwenn, dei hürt
Ganz nipping tau. - ‘Wobi denn, mine Herrn,
Let dei oll Vosz sick führen an?
Hei is doch sünst so'n äwerklauken Mann.’
‘“I Gott! Dei Oll will ümmer werr'n,
Un dabi kregen wi em ran?
Wi hebb'n mit em werrt un hebben wunnen -
Hei müszt betahlen bet taun letzten WittenGa naar voetnoot(2) -
Dat hei nich eine Viertelstunn'n
In eine Tour vör sine Stutzuhr sitten
Un, ahn tau stamern, bedenGa naar voetnoot(3) künn,
So as dei Perpendikel güng:
Hier geiht'e hen, da geiht'e hen
Hier geiht'e hen, da geiht'e hen.”’
‘I, dat's doch nich so schwer,’ seggt Schwenn,
Dei gar tau giern ok werren mücht,
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‘Dei olle Schapskopp! Na mi dücht,
Dei Sak, dei is doch gar tau licht.’
‘“Ja,”’ seggt dei Ein, ‘“dat segg'n Sei woll!
Sei dörben nich upstahn, nicks anners reden,
Sei möten ümmer tau den Vers her beden.”’
‘Ick dau't un ick gewinn,’ seggt Schwenn;
‘Hier geiht'e hen, da geiht'e hen.
Hier sett ick teigenGa naar voetnoot(1) Dahler hen!’ -
Dei beiden Kierls kregen
Nu ehren Büdel rut
Un sett'ten teigen gegen.
Un vör dei Klock sett't sick oll Schwenn:
‘Hier geiht'e hen, da geiht'e hen.’
‘“Na,”’ seggt dei Ein, ‘“dei Kierl is doch tau dumm,
Dat is ein groten Schapskopp, kumm;
Nimm du dat Geld un denn: Adjü!”’
Ne! mit son'n Kniffchen fang' Ji mi
Noch nich, denkt Bäckermeister Schwenn,
Un lacht bi sick un bed't ganz lud:
‘Hier geiht'e hen, da geiht'e hen.’
Dei Kierls, dei gahn tum Dings herut;
Dei Ein dei Dahlers mit sick nimmt;
Den Bäcker sine Fru, dei kümmt,
Dei ut dei Stuw' wat rute hahlt.
‘“Na, Varer, hebb'n dei Kierls betahlt?”’
‘Hier geiht'e hen, da geiht'e hen.’
‘“Wat isse los, wat fehlt di Mann?
Wat redst du da? Wat is di denn?
Wat kickst du denn dei Klock so an?”’
‘Hier geiht'e hen, da geiht'e hen.’
‘“Min Gott! Wat fehlt di? Segg doch, Schwenn!
Du büst doch woll nich dunGa naar voetnoot(2) hüt morr'n?
Du büst doch woll verrückt nich worr'n?”’
‘Hier geiht'e hen, da geiht'e hen.’
‘“Herr Jesus, kumm doch rinne, Fik!
Lat Allens liggen, lop un rönn
Doch mal na Docter Hansen glik,
Hei süll doch kamen in den Ogenblick,
Uns' Varer har nich sinen Schick.”’
‘Hier geiht'e hen, da geiht'e hen.’
‘“Wo sal dit warden! Gott doch! Wenn
Hei blew in dissen Taustand nu,
Wat süll ick maken? Ach, ik unglücksel'ge Fru!
Dat is dat Schlimmste, wat ick kenn.”’
‘Hier geiht'e hen, da geiht'e hen.’
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‘“Hür Vatting! Schwenning! Leiwe Schwenn!
Herr Gott doch, Vatting! hürst du nich? -
Dei Ogen gahn em fürchterlich,
Ick glöw, dit is sin letzte Stunn' -
Segg, Vatting, segg, kennst du mi denn?”’
‘Hier geiht'e hen, da geiht'e hen,
Hier geiht'e hen, da geiht'e hen.
So! Mutte, so! nu heff ick wunn'n!
Nu is't 'ne richtge Vittelstunn'n.
So Mutte, ick gewünn dei Werr.’
‘“I, Vatting, kumm, legg di tau Berr;
Ick birr di drüm in Gottes Namen.
Ick denk, dei Docter sall glik kamen.”’
‘Gotts Dunner, Mutte! Ne, ick heff gewunn'n.
Da sall doch glik dat Wetter rinne schlagen!
Dei Kierls, dei hebb'n mi doch bedragen,
Dei niederträchtigen, infamten Hunn'n!
Wat, meinst du, dat verrückt ick bün?’
Un as hei noch so schellt, da kümmt dei Docter 'rin.
‘“Ja, ja! Er ist in schrecklicher Erregung,
Der Puls in heftiger Bewegung,
Das glüh'nde Auge rollt und irrt
Umher. - Das Faseln von der Wette! -
Der arme Mann ist leider ganz verwirrt
Und ganz gestört, er musz zu Bette.”’
‘Gotts Dunner! Hür'n Sei mi doch an!’
‘“Min leiw Herr Schwenn, man keinen Larm!
Wi weiten't all! Nu kamen S' man.”’
Un damit krigt dei Docter em bi'n Arm,
Un sine Fru, dei nimmt den annern,
Un Fiken, dei schütt achter na;
So mütt hei na dei Kamer wannern.
Hei flucht un schwört, hei deit un seggt,
Dat helpt em nicks, hei ward mit Birren bald,
Wenn dei nich helpen, mit Gewalt
In't warme Berr herinne leggt. -
Nu geiht dat los mit Arerlaten!
Up sinen Kop ward Water gaten;
Un wenn hei blot mal werrer röpt:
‘Ick heff jo werrt und ick heff wunn'n!’
Denn ward em glik von Flässen schröpptGa naar voetnoot(1),
Em acht're Uhren IlenGa naar voetnoot(2) sett't,
Un Luft ward em geschafft von unnen.
So liggt hei nu den einen Dag, den tweiten
Bi Hawergrütt un Watersupp,
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Un keiner will von em wat weiten,
Un deit hei blot den Mund mal up,
Denn heit dat glik: ‘Wat wist du, Schwenning,
Ligg ruhig stilling, leiwes Männing!’
Un fängt hei an mal tau vertellen
Von sine Werr un an tau schellen,
Den heit dat glik: ‘O Fiken, lop un rönn
Doch glik mal na den Docter hen,
Hei müszt em werrer Ilen setten
Un süll dei Sprütz ok nich vergeten.’
‘“Na,”’ denkt hei endlich so bi sick,
‘“Verrückt? Ne, dat's nich wahr, dat bün'k nich west!
Doch dämlich wir ick fürchterlich.
Ick glöw binah, dat is dat Best:
Ick segg hier wereGa naar voetnoot(1) in dat Berr,
Noch äwerall wat von min Werr;
Ick glöw, ick schwig man ganz un gar,
Dat Geld is weg; dei Schimp is dar.
Dei hebben mi doch tau arg tractirt,
Van't Werren bün ick nu kurirt.”’
Fritz Reuter.
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