Van de Schelde tot de Weichsel. Deel 2: Neder-Duitschland

De dre Süstern.

En ole Fru harr dre Döchter, de weren alle wunnerschön, awerst alle dre harrn den grawen⁽²⁾ Fäler, dat se keen Woert rech spräken kunnen unn mussen allens stameln⁽³⁾. Se weren awerst so smuk, unn so kemen se in'n ganzen Landen in Beroep⁽⁴⁾ unn et kemen väle Fryers. Awerst de weren de Moder all ni guet noeg unn kregen all de Schüffel⁽⁵⁾. Optletzt meld' sik en jungen steenryken Mann unn sä', dat he wul Lust harr, een vun äer Döchter to Fru to nämen; he wull bald mael henkamen unn seen, welke em am besten gefallen däd'. Do sä' de Moder to äre Döchter: ‘Höert ji wul, wenn nu de Fryer kumt, so maet ji all ganz still syn, ji maet ju an niks keren, as an ju Spinnraed' unn jo nich keen Woert seggen!’ - ‘Ja, lewe Moder,’ sä'en de dre Döchter, ‘dat wüllen wy oek doen, darup kanstu dy verlaten!’

As de Fryer nu keem unn synen Besöek maekd', do seten de dre Döchter unn spunnen unn sä'en niks. De Moder awer maekd' dat Woert unn streek äer Döchter gewaltig heruet⁽⁶⁾ unn sä, int ganze Dörp kunn keen gegen äer Dochter an int Spinnen. Do awerst brikt de een de Draet, unn se röpt: ‘De Daet be bikt!’ Do sä de anner: ‘Tütt em an⁽⁷⁾!’ awer de drütt de sä': ‘Moder sä', wy schulln ni päken, päek all dee!’ - Do seeg de Fryer, wo dat Laken scharen weer⁽⁸⁾, neem synen Hoet unn keem ni wedder, unn wenn de dre Süstern nich uetspunnen hebt, so spinnt se noch.

(Aus Dittmarschen.)

(2) Graw, grob.

(3) Stameln, (stammeln) stottern.

(4) Kemen in Beroep, wurden berühmt.

(5) Kregen de Schüffel, den Korb (Absage) bekommen.

(6) Streek ut, pries.

(7) Tütt em an, füge ihn zusammen.

(8) Wo dat Laken scharen weer, wie das Tuch geschoren wäre (sei), d.h. wie die rechte Sachlage sei.