Van de Schelde tot de Weichsel. Deel 2: Neder-Duitschland
(1882)–L. Leopold, Joh. A. Leopold– Auteursrechtvrij
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Hannover.Leichen-Predigt auf Michel WichmannGa naar voetnoot(*). Wohlverdienten küster und schulmeister zu Limmer.Gar sünderlikke un merkwürdige Woorde sünt et, myne andächtige, herzlich geliebte, zum Theil schmerzlich betrübte Zuhörer! welke wy by dem eersten under den veer groten Profeten, ek meene den heil. Profeten Esaias, upgeteknet finden, wenn he sek also verneemen let: ‘Es spricht eine Stimme: Predige! und er sprach: Was soll ich predigen? - Alles Fleisch ist Heu!’ Düsse Woorde staat beschreven im veertigsten Kapittel, dasülvesGa naar voetnoot(1) im söszden Vers. Myne Andächtige! Ek will my nich wydlöftig inlaten, to ünnersöken, un ut düssen Woorden to bewysen trachten, dat et schon to Esaias Tyden in Gebruuk wesen, selig verstorvenen Personen eene kristlikke Lykenpreddigt, oder weinigstens eene Standrede to holen, un dat dat vellicht schon damals dem leven Profeten as en pars salarii met angeräknet worden, da jy anedem sachtGa naar voetnoot(2) denken könnt, dat ek van unsen sel. Schaulmester vör düsse Moie niks neemen were, sondern ek will man sau veel seggen: as ek am vörrigen Frydage, da ek noch am Dische sat, un eben myn betken Stokkfisch mit grönen ArftenGa naar voetnoot(3) to Lyve brocht hadde, un een Slüksken Kümmel-AquavitGa naar voetnoot(4) darup setten wolde, zu besserer Verdauung der lieben harten Speise, myne jüngste Dochter Anntrynken togelopen kam, un ut vullem Halse reip: Papa, de Schaulmester is dood! (Se hedde wol toivenGa naar voetnoot(5) mögt, bet dat ek de Maltyd sloten hedde, averst de Kinner verstaat dat so nich.) Asse myne Dochter, segge ek, my dat toreip, so düchte my dat eben so veel to syn, as wenn da steit: Es spricht eine Stimme: Predige! und er sprach: Was soll ich predigen? - Alles Fleisch ist Heu! Manch wysnäsige Kumpan möchte hyr seggen: ‘Wat preddigt unse Pastor? Ist alles Fleisch Heu, so mot ook wol alles Heu Fleisch wesen!’ My dücht aber, he wold' eene kruse Näse maken, wenn man em up der KösteGa naar voetnoot(6), anstatt Fleisch, Heu vorsätte. Ja, dat hedde ek ook Oorsake, du grove Gesell! Solst du dynen Seelenhirten ook wol vor eenen Heu-Ossen anseen? Daby sühst du eben, wo unentberlikke Lüde Lerer un Preddiger sünt, üm de Woorde recht uttoleggen. ‘Alles Fleisch ist Heu’ will so veel seggen: Alle | |
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Menschen sind wie Heu, sind so vergänglich wie Heu, oder as de kristlikke Kerke singt: ‘Alle Menschen müssen sterben, Alles musz vergehn wie Heu.’ Alle Menschen, keenen utgenomen, as Henoch un Elias; averst een oder twei Swaalken maket keenen Sommer. Ja, wenn sek de Dood mit Gelde wolde afkopen laten, so däde manch Schrap-HalsGa naar voetnoot(1) synem Harten noch wol eenen Stot, un telle een Dusend Dalerken af, un wenn et ook luter Wildemannsdrüddel wesen mösten; averst de Dood let sek de Hand nich smärenGa naar voetnoot(2); he maket et as unse Schaulmester, de plegde to seggen: ‘Wat Vedder! wat Fründ! Junge, trekk de BöxenGa naar voetnoot(3) af!’ De Dood let sek ook dorch Soldaten, dorch Hellebarden un Flinten nich afschrekken; nee! saune ole Hore is he nich! Up dem Slotte to Hannover is immer eene starke Wache, averst se het öhn doch nich afholen kunnt, dat he nich in de förstlikken Gemakke henin drungen un nich alleen alle förstlikken Kinner un Gemalinnen, sündern ook den Landesheren sülvest overwäldiget het. Up düssem Slotte wonede, as ek noch en Schöler was, de Hertog Georg Wilhelm. Averst wo is he bleven? Mortuus est! - As düsse, na synes öldesten Broders Doode, dat Förstendom Zelle antrad, so trokke syn Broder Johann Friederich up dat Hannoversche Slott. Averst wo is he bleven? Mortuus est! Düsse wolde dat Zellesche Vörstendom ook lever hebben, wyl et een betken meer inbröchte; se trokken ook schon gegen einander to Felde, dat er ball so een Pannekokenkryg ut entstaan wöre; averst gode Lüde legden sek in 't Middel (Lieben Herren, wie habt ihr doch das Eitle so lieb! sagt David im andern Psalm), dat alles vergeven un vergetten was. Un dat is ook am besten. Friede ernährt, Unfriede verzehrt. Düsse Johann Friederich was een braaf Mann, utbenomen dat he katholisch was; da kregen de Paters de Slott-Kerke in, un lesen dar de Misse, dat gaf en grot Upseen in Hannover; ek ging er sülvest mannigmal hen, as ek noch so'n junk Bengel was, deils, Gott mag my de Sünde vergeven! pur ut Nieschierigkeit, deils ook, de schöne Musik antohören. Ja, dat kann ek seggen, as ek se to'm eersten Male horede, so dachte ek nich anders, as dat ek im Himmel wöre; so kunnen de Bloodschelme quinkeleeren! Ole Kerels von dörtig, veertig Jaaren sungen eenen Discant so hoog, so hoog as de beste Deeren; dat maakd' averst, dat se kapunet wören, dergleichen Leute sie in ihrer Sprache Castraten heiszen. Seet enmal! wat lacht doort de beiden grooten Deerens met einander? vellicht daröver, dat ek von Kapunen segge? Ek glöve, jy wetet ook schon, wo Barteld Must halet, un jük wöre wol met so eenem Kere! nich gedeenet, un wenn he noch so schöne Stükskens sünge! So eenem armen Schelme is wol nich lachhaftig to Mode. Wie ein Verschnittener seufzet bei einer Jungfrauen, sagt der weise Salomo. Ek hol et ook vör Unrecht, dat se de Minschen so verstümmelt, of et gliek waar is, dat se ganz vordreflik singet. Doch dat gefall my ook nich, dat se de Woorde so dulle utsproken; tom Exempel, wenn da stund: Ceciderunt, so | |
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sungen se Tschetschiderunt. Dat is jo en dummen Snakk; welker Düvel sall dat raden, wat dat heten sall? Weren se by unsem sel. Schaulmester in de Schaule gaan, de wull se anders baukstabeeren leert hebben. Ek hebbe my seggen laten, dat se in ganz Italien so undütsch spräken sollen. - Na Hertog Johann Friederich kam syn Broder Ernst August na Hannover. Averst wo is he bleven? Mortuus est! Düsse Herr was averst Lutherischer Religion un Bisschop to Osenbrügge. He hadde ook eene Fru, nach der Ermahnung Pauli: Ein Bischof soll sein eines Weibes Mann. By den Katholischen is et sonst verboden, dat de Geestlikken Fruens hebben dörft, averst Horen dörft se wol hebben; doch, sachte wat, ek sull wol nich Horen seggen, dat is to groff; de höflikken Lüde hetet et Mätressen. Ja, ek bin nu so noch na der Olen Welt; da heet man en jedes Dink by synem rechten Namen, un my dücht, so stund ook noch alles beter to. Jetzund averst, da en Futterhemd nich meer Futterhemd, sündern eene Weste heet, da eene Karete nich meer Karete, sündern eene Schäse, eene Hore eene Mätresse, un en Stükk Schelms en Politiker heet, nu is dat Beste van der Welt af. Da nu de Dood de Försten, Kaiser und Könnige nich mal verschonet, wat is et denn to verwunnern, dat he sek an unsem Schaulmester ook vergrepen het, of he glyk ehr en lank Leven verdeine, as mannig Först un Könnig, de met synen Underdanen ümgeit, as of se Hunne wören. Unse sel. Schaulmester was en sehr nützlik Mann im ganzen Dörpe. Es sind zwar auch andere Hirten, also hat man Kauhirten, Schaaphirten, Swynehirten; man het ook Gösehirten; wie man aber zu diesen letztern insgemein nur Jungen oder Mädchen nimmt, und sie also den andern Hirten nicht gleich hält, also dörf jy ook nich meenen, en Hirte is en Hirte, as jene Mann säe: en Ei is en Ei! un nöm' dat grote Ei vör sek. Nee! vörwaar! so groot de Underscheid is under Schaapen, Swynen, Ossen un Minschen, so groot is he ook under Seelenhirten un anderen Hirten. Een solke Seelenhirte was denn ook unser sel. Mitbruder, jedoch, wie schon gedacht, in einem niedrigeren Verstande, als ich, der ich summus episcopus, der Oberhirte dieser Limmerschen Heerde und Gemeinde bin. De gode selige Mann hadde de jungen, ek hebbe de olen Seelen under myner Upsicht; he weide de Lämmer, ek de Schaape. Ja, Schaape günge noch wol an, wenn man nich sau veele Bökke un ZägenGa naar voetnoot(1) darunner wören! Diese machen einem armen Seelenhirten das Leben sauer, dasz er manchmal mit dem Propheten Jonas seufzet Ich wollte lieber todt sein, denn leben! Unse sel. Schaulmester empfund ook syn Deil; man weet wol, wat dat is: Jugend hat keine Tugend! Averst he was er braaf achter an, wenn se maudwillig wören, oder öhre Lekschonen nich leert hadden. He gink aber nich met se üm, as en BöddelGa naar voetnoot(2), oder Tyrann, de se schinnen | |
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un fillen wull, oder se alle over eenen Kamm schoor. Nadem eener sündigede, nadem word he straftGa naar voetnoot(1). Erst kreeg he Ohrfygen, herna Handsmette, oder Kniepkens, dann kreeg he eenen leddernen Ars vull (den toog he öhme ganz stramm in de Höögde, dat dat Hinderkasteel ganz prall word) mit dem Stock vör de Böxen; un wenn he et gar to groff maakt hadde, endlik eenen rechten met der Raude vör den bloten Steert, nach der Ermahnung des weisen Königs Salomon: Wer sein Kind lieb hat, der hält es unter der Ruthen. De Rauden hadde he vorher in't Water leggt, dat se beter dörtrokken; un de Strafe is ook am besten; da beholet de Jungens heile Knoken by. He hadde eenen besondern Handgriff daby; wenn de Böxe herunner was, so kreeg he den Jungen twisschen de Beene, slaug syn rechte Knee over öhme her, met der linken Hand heilt he öhme dat Genikke nedder; da hadde he öhn in syner Gewalt, dat he keenen Spalks maken kunne, wenn he met der rechten Hand hauede. Dat hebbe ek ook noch van öhme leert un by mynen Kinnern ook so maakt; denn artifici in sua arte credendum est. Mannigmal mosten se sek ook wol met dem bloten Knee up Kirschensteene setten, un dat hulp by etlikken meer as Släge; na der Regul Pauli: Prüfet alles und das Gute behaltet! He heilt averst nich alleen gode Tucht by synen Lämmern, sündern he weide se ook so, dat se wat lereden. Veele ünner jük jungen Bengels wörren't so wyd nich brocht hebben, dat se et mannigmal wettetGa naar voetnoot(2), wenn ek en Vers, oder Kapittel unrecht anföre, wenn se nich so en gladden Schaulmester hat hedden! De was bibelvast, un he wust et glyk, of en Book im nyen, oder olen Testamente stund, un wenn eener by öhme niks lerede, so lag de Schuld nich an öhme. He was ook nich en Schaulmester na der gemeenen Art; nee! en paar Mylen wyder von der Stad hedde he to'r Nood eenen Pastor afgeven kunnt, wenn he man wöre up Unversteiten wesen! De andern Preddiger up der Naberschap heft sek faken over öhne wunnert, wenn se öhne reden höreden, un to my segget: Herr Confrater! (so nennet wy Preddigers uns under einander) wo het he den klooken Schaulmester herkreegen? Saune Gäste plegget den Pastoren veel to daun to maken. Averst dat däde he nich, de sel. Mann; de gaf my altyd mynen Respect, als seinem Oberhaupt, nach der Ermahnung Pauli: Ehre, dem Ehre gebühret! Römer am 13. By uns droop dat Sprikwoord in: Ole Leve rustet nich! Denn ek hebbe öhne schon kennt, as ek noch up de hoge Schaule to Hannover ging; da was damals Rector Herr M. David Erithropilus, das ist so viel als Rothhaar; denn ehemals war das die Gewohnheit der Gelehrten, dasz sie ihre deutschen Namen in's Griechische oder zum wenigsten in's Lateinische verwandelten. Mynem sel. Vader woord et ook raden, he schull sek anstatt Sackmann Saccander, oder up Hebräisch Sackisch nennen (denn jy möten weten, dat dat Woord Sack in allen Sprachen in der ganzen Welt einen Sack bedeutet), averst myn Vader säe, he wull nich anders heten, as syn Vader | |
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un Grootvader heten hadden, un my dücht, he däde recht daran, dat he synen Namen nich verännere. Omnis enim mutatio periculosa. Düsse M. David Erithropilus, ein Vater unsers jetzigen Herrn Oberhofpredigers, was en geleert Mann, en goden Dialecticus und en animal disputax. Myn Vader hadde eenen Breef an öhne schreven, dat he my doch to eenem hospitio verhelpen mögte, un en braven, fetten Puderhaan daby schikkt, welchen man sonst auch wohl einen Consistorialvogel zu nennen pflegt. As ek in syn Huus kam, drap ek up der Deele eenen met dem Mantel an; de froog my wat ek wull? un säe, dat he Vicecustos wöre. Jy mötet nich meenen, dat dat en Törk wesen is, wyl törksche Bonen un Vicebonen eenerlei is. Ihr werdet wohl eher von einem Vicekönig gehört haben; wie dieser so viel ist, als der halbe König, also ist jener so viel, als der halbe Custos, und dieses ist so viel als ein Hüter, der auf alles ein wachsames Auge hat, de na Füer un Lucht süht, wovon auch das deutsche Wort Küster herkommt Düsse melde my denn by dem Rectore. As he de Döre upmaakde, säe he to my: Accede, subjectum! Ek funk an to beben as en Espenloof un dachte: Snakket de Vicecustos schon Latyn met dy, so werd de Rector wol gar met Grekisch angestokken (angestegen) komen! Averst God gaf Gnade, dat ek in den examine wol bestund, un in mynem exercitio boven 3 oder 4 vitia grammaticalia nich weren, worup he my vorerst in Secunda sette, wo de Subrector un Conrector ein üm't anner informeeren. He bedankde sek ook ganz fründlik vör den Puderhaan. Nam gratiarum actio ad plus dandum est invitatio. Ek kreeg ook glyk en hospitium up der Sagemöhle, un de Hospes was en recht god Mann, averst dat Wyf döchte den Düvel niks! et was en recht Hinderveerdel vom Satan un hadde den Haud un de Böxen, as ja leider de meisten hebbet by düssen leszten verdorvenen Tyden! gegen den ausdrücklichen Befehl, der ihnen bei der Copulation vorgelesen wird: ‘Und er soll dein Herr sein!’ Myne Fru wull dat im Anfange ook so maken; wenn dat nich alles na öhrem Koppe ging, so paue se my de Ohren so vull; se versoltedeGa naar voetnoot(1) my de leive Goddesgave, oder leit se anbrennen! Wenn ek öhr wat befohlen hadde, so däde se grade dat Gegendeil un wull my herna bereden, ek hedde et sülvest so hebben wullt! Sull se my den Kragen ümmaken, so bund se immer so en paar Nackhaare mit henin, dat et my, wenn ek in Bewegung kam, en groot Knypen veroorsake! Ek sach dat so ene Wyle met Geduld an, as et sek averst nich ännern wull, da dacht ek: sachte Raad! Mannes Hand hört boven! un bruukde myn Recht, as et sek höret un geböret. Wanne! wat kunne se gode Woorde geven! Syd der Tyd is se smydigGa naar voetnoot(2) wesen, dat ek se wol hedde ūm en Finger winnen kunnt, un wat se my an den Ogen anseen kann, dat deit se. So ball ek det Morgens upstaae, so is myn warm Beer parat; se fragt: Vader, wat will jy äten? sall ek ook wat ut der Stad bringen laten? un dat Harte lacht ōhr im Lyve, wenn se süht, dat et my smekkt. Ja, vor düssem kunn ek | |
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ook wol mynen Mann staan; unse Supperndent un Amtmann hebbet sek mannigmal over my wunnert, wenn wy by Visitaschonen tosamen kämen, un to my seggt: Gott gebe es Ihm zu Gute, Herr Sackman, wie kann Er essen! Averst by solken Gelagen deit man denn ook wol een betken meer, as wenn man alleen is; dat kummt nich alle Dage. Ek daue, wat Paulus seggt: Wartet des Leibes, doch also, dasz er nicht geil werde! Nee, dat sall my Keener naseggen, wat ettlikken von mynen Brödern in Kristo (sull ek wol seggen, averst in der Dad sünt et Schelme in folio) naseggt werd, dat en eerlik Husmann syne Fru nich alleen vör sek beholen kann. Nein, ich bin meinem lieben Weibe getreu, so wie sie mir getreu ist; es ist unter uns ein Herz und eine Seele. Wenn ich des Sonnabends aus dem lieben Beichtstuhle zu Hause komme, und müde bin von den vielen Reden (denn viel Predigen macht den Leib müde, sagt der weise Prediger in seinem Predigerbuche), so lasse ich mir ein Fuszbad zurechte machen von Kamillenblumen un Weitenkleien; denn ek leve de Rennlichkeit, und es hat mir auch ein berühmter Medicus gesagt, dasz es sehr gut sei für das Haupt, da Lehrer und Prediger zwar nicht mit den Händen so viel arbeiten, als ein Handwerksmann, oder Baur, aber gewisz ihr Haupt desto mehr brauchen, un den Kopf anstrengen müssen, solche hohe Sachen zu fassen und es hernach ihren Zuhörern, worunter auch viele Einfältige sind, klar und deutlich vorzutragen, wozu mir denn der liebe Gott, ohne Ruhm zu melden, ein gar besonderes Talent verliehen hat, welches ich auch nicht vergrabe, oder im Schweisztuche behalte, wie jener Schalksknecht, sondern nach meiner Wenigkeit damit wuchere, und es in die Wechselbank gebe. Zu reden mit dem Evangelisten Lucä im 19ten Kapittel. Wenn ich nun das Fuszbad gebraucht habe, so leidet meine liebe Ehefrau nicht, dasz eine Magd mir die Füsze abtrockenet. Wat! seggt se, sull ek dat lyden, dat eene drekkrige Deern met ören groven Buur-FüstenGa naar voetnoot(1) mynes Mannes bloten Lyf beroire, da he ein Diener des Herrn is? Damit strikt se dat Hemd van den Armen, settet sek up de Knee, un droigt my de Foite af; se mut et seer hilleGa naar voetnoot(2) hebben, wenn se et eener von öhren lyfliken Döchtern overlaten sall. Un das hat auch nicht die Art mit denen; sie wissen sich nicht so gut vorzusehen an gewissen Stellen; denn ek bin mit den Kraien-Ogen sehr geplaget. De Deerens sünt sünst god; se könt god spinnen un stikken, GesadenesGa naar voetnoot(3) un Gebradenes maken, un sull et ook eene Duven- oder Aanten-Pasteide wesen; insünderheit kann myne Anntrynken eenen Karpen met 'ner polnischen Brühe torecht maken, trotz dem bestem Kook to Hannover; | |
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averst noch gar to unvorsichtig un bullerhaft sünt se. Nülik hadde my de aische SögeGa naar voetnoot(1) en Glas ut myner Brill entwei maket, da ek eerst in dem Jaarmarke in Hannover 8 Margengroschen vör geven hadde, wyl my de Brill so vordrefflik tosäe. Dat Gesicht fangt my jetzunner sehr an to dregen, dat ek dat anner paar Ogen nich meer entbären kann; un wenn ek de Brill mit eenem Glase up de Näse sette, dat let ook man so dull. My fallt hyby in, wat günne Afkat to eenem gewissen Präsedenten seggt hadde, de man een Oge un een Brill up der Näse had hadde; as nömlik de Afkat da eenen groten SempGa naar voetnoot(2) hermakede, word de Präsedent verdreetlik un seggde: ‘Lasz Er die Weitläuftigkeit alle weg! Er weisz ja, dasz ich durch den Tod nichts Ueberflüssiges vertragen kann.’ Da antwoordet de Afkat: ‘So musz der Herr Präsident auch das eine Glas aus der Brille wegthun!'’ Dat mott en legen Galgen west syn, de Afkat! Ob he averst den Prozesz wunnen het, dat is eene andere Frage. Ja, un wenn se Männer krygt, de mögt jüm dat afgewönen, wat nich dögt; ek hebbe daan, wat an my is, und meine liebe Hausehre auch, welches gar eine andere Frau ist, als meine ehemalige hospita in Hannover; wie sie denn auch an einem Gallenfieber gestorben ist, ohne Zweifel aus Aergernisz, weil sie ihren bösen Kopf nicht zwingen konnte. In düssen Huuse word' ek bekannt met unsem sel. Schaulmester, de damals man en CurrentschölerGa naar voetnoot(3) was. Aber war nicht unser sel. Herr Lutherus auch ein Cürrentschüler, der um's Brod vor den Thüren sang? Und ist dennoch so weit gekommen, dasz er mit seiner Feder dem Papste die dreifache Krone hat wackelnd gemacht! Nach der Offenbarung Johannis am 14. Kapitel. Da hadde de selige Mann schon so veel Vertruun to my, dat he my openbare, dat öhme de katholischen Paters so nastellen, un öhne bereden wullen, he schölle katholisch weren; se wullen öhne ganz nyd kleeden, un et schölle öhme an niks fälen. Ek averst säe tau öhme: Hört einmal, Michel Wichmann! was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Daut, wat jy daut, un fallet nich van der Waarheit af! God gaf ook Gnade, dat he sek an niks kerede; un ek verhulp öhme by dem Kanter, dat he met in dat Schölerkoor kam, da he meer Geld verdeinde, un ook de Musik etwas lerede. Wat he vör Koloraturen maken kunne, davon sünt jy alle Tügen. As ek na Unversteiten toog, da satt he in Tertia, wo he ook en tämlik Fundament in Latyn leggt het, wo jue Kinner den Nutzen van spoiretGa naar voetnoot(4) heft. Denn he hadde immer welke, de de herrliksten Sentenzen un Sprüche uptoseggen wuszten, to'm Exempel: | |
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Surge, puer, mane früh!
Quando bubulcus treibt die Küh;
Quando subulcus treibt die Schwein,
Sollst du schon in schola sein!
Da lereden de Jungens de vocabula met Speelen un eene schöne Ermahnung daby. Dat hebbe ek jük oft by synem Läven noch seggt: Wyd un syd is saun Schaulmester uppem Lande nich, as Michel Wichmann. Wenn he de Preddigt in der Kerke herlas, so wuszte he to rechter Tyd syne Stimme to erheven as eene Posaune, un to rechter Tyd leit he se wedder fallen. Met der Kollekte het he syn Dage keenen Pudel maket, as annerswo faken schüht. MekGa naar voetnoot(1) worde nülik noch vertellt, dat to Isenhagen im Luneborgischen, wo dat adelikke Jungfernkloster is, am eersten Wynachtsdage, da twei Preddigten holen weret, de Pastor up den Zeddel, wo he de Gesänge upschrift, des Namiddags settet: Die Collecte bleibt, wie sie diesen Morgen gewesen ist. Wat geschüht? As de Preddiger vör den Altar tritt un singet: Ein Kind ist uns geboren; Hallelujah! so antwoordet de dumme Düvel: Die Collecte bleibt, wie sie diesen Morgen gewesen ist; Halleluja! Wat meyn jy? wenn hier de Schaulmester so en dummen Stryk makede, ek glöve, jy leipen stante pe na Hannover un verklagden den Pastor met samt den Schaulmester vör dem Consistorio. Ja, so geht's, Undank ist der Welt Lohn! Dat säe ook de Supperndent, as ek hyr by jük infoirt worde: ‘Eselsarbeit un Zyseken (Zeisigs-) Futter wöret jy my wolgeven.’ Ek kann my twarst eben groot nich besweren, dat jy my wat enttogen heft, averst dat wetet jy doch ook wol, dat de ParreGa naar voetnoot(2) so indräglik nich is, as se utropen ward. insonderheit, wenn man ein Häufchen lieber Kinder hat, wie ich habe. Veele Swyne maket den Drank dünne! Karsten Daksteen hadde et twarst god im Sinne; he hedde et my geern afdisputeert, dat ek nich so veel Swyne in de Mast schikken künne as ek wulle. Averst, wo ging et öhme? Was he nich in eener Stünne lebennig un dod? Wo he gefahren is, dat mag he weten; ek will öhne nich richten, averst dat was doch markwürdig, dat ek eben moste krank wesen, as he solde begraven weren, un öhme also keene Lykenrede kunne geholen weren, as sünst Wyse en Gebruuk is, tomal by so en Principal-buren as he was. Da ging et öhme as dem König Jojakim: ‘Man wird ihm nicht klagen: Ach, Bruder! ach, Schwester! Man wird ihm nicht klagen: Ach, Herr! Ach, Edler! Er soll wie ein Esel begraben werden.’ Ek leit öhne mal to my ropen, as he de Putzen anfung, un slaug öhme de Bibel up, wo da steit: Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden!’ 5. Buch Mosis am 25. Kapitel. He wolde my da twarst veel Inwendung maken, averst ek säe öhme düchtig Bescheid nach der Ermahnung Salomo's: ‘Antworte dem Narren, dasz er sich nicht weise dünke!’ | |
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Met unsem seligen Schaulmester hadde he et noch slimmer vör. Et is van undenklikken Tyden Gebruuk wesen, dat de Buren nich alleen dem Pastor, sündern ook dem Schaulmester eene gewisse Tal Eyer un eene brave, grote Wost alle Jaar gevet. Da wulle düsse Karsten Daksteen behaupten, dem Schaulmester dat to geven wörre keene Schuldigkeit, sündern eene Gutheit, un he möste alle Jaare etlikke Weken vörher drüm anspreken. He fraug my üm Raad. Ek säe, he schölle dat nich daun, dat Consistorium wolde öhme schon bystaan. Wat geschah? Karsten Daksteen makede dat ganze Dörp rappelköpsch, un as de Schaulmester syne Eyer afhalen wolde, da hadde'r eene Ule säten. He moste glyk en Memorial an't Consistorium overgeven, averst de Buren staken sek achter den Amtman; düsse was my domals ook eben upsettig, dat de Sake up de lange Bank kam. Ek vergete et myn dage nich; et was uppen Sönndag Lätare des Abends, as ek myne leste Pype Tobak smökede un mynen Stummel even weglegen und mit meiner lieben Hausehre zu Bette gehen wollte, da woord en Geschricht im Huse: ‘De Schaulmester un Karsten Daksteen wullen einander im Kroge ümbringen.’ Ek smeet glyk mynen Priesterrok over, damet se meer Respect vör my hedden, un ging so as ek was, im BostdookGa naar voetnoot(1) met der Mütze un up TüffelnGa naar voetnoot(2), na dem Kroge, hadde aber eenen davan ball unnerweges im Drekke stekken laten, wyl et stark geregnet hadde. As ek dahen kam, hadden se einander noch in Haaren un wören so vergrellt up einander, dat se my gar nich gewaar woren, un hadden sek ook de Ogen so dikk slagen, dat se nich heruter seen kunnen. Dat ging: ligge unnen, ligge boven! Ball behoolde de Schaulmester, ball Karsten Daksteen de Overhand. Ek sach dat so en Wylken an, endlik säe ek: Pax vobiscum. Averst se wusten vör Dullheit nich, dat ek et was, bet dat ek endlik säe: Schalom lechaGa naar voetnoot(3). As de Schaulmester dat Hebräische hörede, so kunn he endlik wol denken, dat et keenen anders, as de Herr Pastor syn künne, un leitGa naar voetnoot(4) gliks los. Ek wuste wol, wer de meiste Schuld hadde, darum säe ek; Michel Wichmann! woröver hat de grove Osse met ju anfungen? Dat is ahne Twyvel över de Eyer herkamen! ‘Ja, Herr Gevadder! säe he (ek bin Vadder to synem öldesten Söne), Karsten Daksteen seggt un flöket: se hebbet my de Eyer afsneden, un so wöre ek vörwaar en elennen Kerel!’ Dat schölt se wol blyven laten, säe ek, Michel Wichmann! da will ek schon en Stikken by steken; gaat na Huus un lat jue Fru jük dat Blood afwaschen, averst dek, haneboikenen RunksGa naar voetnoot(5) will ek up den Sönndag de Preddigt lesen! He kreeg et ook, as jy alle wetet; hadde ek bether den Stab Sanfte bruuket, so bruukde ek nu den Stab Wehe, und wyl't nich anders syn kunne, so beet ek in eene harde Nott, ging hen to'm Amtmann un verdroog my met öhme; da worden nich alleen dem Pastoren, sündern ook dem Schaulmester syne Eyer so faste maket, dat se keener wedder antasten werd. | |
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Underdessen will ek nich davör sweren, dat düsse Sake dem seligen Manne nich en Nagel to synem Sark wesen is. Denn wenn öhme so wat begegnede, so säe he nich veel, aver he fratt et in sek; un dat is veel schädlikker, as wenn et eener herut bullern kann, wie mir Gott die Gnade gegeben hat, dafür ich ihm nicht genug danken kann; denn sonst läge ich längst auf dem Rücken bei der vielen Sorge, die ich meiner Gemeinde wegen habe. Nun, so schlafe sanft in deinem Grabe, du getreuer Hirte der Limmerschen Lämmer! Ruhe aus von den vielen Beschwerlichkeiten, die du hier auf dieser bösen Welt von Alten und Jungen ausgestanden hast. Sollten auch gleich Andere so undankbar sein und die Wohlthaten, die du dieser Gemeinde er wiesen hast, nicht erkennen, so tröste dich damit, daszich, dein Oberhirte, der es doch wohl am besten verstehen musz, das Zeugnisz ablege: Michel Wichmann ist nächst dem Pastor der nützlichste Mann im ganzen Dorfe gewesen. |
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