Annales Gangeltenses
(2005)–J. Kritzraedt– Auteursrechtelijk beschermd[95] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
[Origineel]Saecul. XV.1.2 ihs [Jesus] ma [Maria] Anna 2.2 Ao [anno] dni [domini] XVc X. 3.2 Bongart. 1.1 O S[ancte] Nicolae oraGa naar voetnoot1 2.1 D[ominus] Hi[n]ricus past[or] eclae [ecclesiae] 3.1 D[ominus] Arnoldus capell[anus].
Notae. 1.1 Hinc eruitur patronus templi. 1.2 Pietas erga tria sanctissima nomina.
2.1 Pastor in Gangelt Henricus de Wesalia p. 97. 2.2 Annus quo sedile istud extructum 1510. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]Sechszehntes Jahrhundert[Siehe S. 94]
1.2 Jesus, Maria, Anna. 2.2 Im Jahre des Herrn 1510. 3.2 Bongart. 1.1 O Heiliger Nikolaus, beteGa naar voetnoot1 2.1 Herr Heinrich Pfarrer der Kirche 3.1 Herr Arnold Kaplan.
Anmerkungen 1.1 Hier wird der Kirchenpatron hervorgehoben. 1.2 Frömmigkeit den drei heiligsten Namen gegenüber. 2.1 Der Pfarrer in Gangelt Heinrich von Wesel. S. 97. 2.2 Das Jahr, in dem diese Sitzbank errichtet worden, ist 1510. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]3.1 Capellanus dominus Arnoldus Fabri p. 96. 3.2 Familia Bongart cuius impensis structum.Ga naar voetnoot2 Insigne tres elevatae trabes inter tria cava, sed aliud est insigne Agnetis de Bongart pagina sequenti. Quis autem ex familia Bongart struxerit, non constat. Vix credo fuisse coniugem Godardi ab Hanxleden drossardi nisi fuerit prima, nam pagina sequenti anno 1518 nominatur uxor Elisabeta de Randenrode.
Chartula arch. semilacera sub 1530 Wilm Knoren burger zo Aichen prions Joannis frater. 1506 Fie DilschenGa naar voetnoot3 is komen fur gericht verkleret al ihr erve so sij gehat mit erstem man Peter Dilschen filio Joannis Dilschen scabini et Noelken Malders gelegen umb Gangelt - noch twe brantroester ind ein waffelijseren der huißvorbelden ind anders ys verbrant doe Gangelt brant int iaer dar men schreiff dussent vierhondert ind lxxxiiii etc. noch mit mijnen andern man Jan Knoeren vier morgen lantz van mijnen oomen den rentmeister noch iiij vierdel is noch aengestorven van mijns oom des rentmeisters wegen an Wögelken an Jan Steiff in bijwesen h. Heynrich van Wesel der tijt pastoir to Gangelt ind h. Jan Radermecher van Achen capellaen der tijt vort prior van den Cruytzbroederen binnen Achen ind h. Jan Knoeren ouch van denselven orden arch. p. 13. <1514> Op frijdach vur den sondag Jubilate Thewis Clewen ein tachter seiner dochter verkocht onsen droßet joncker Goedert van Hanxler twee buynre lantz gelegen opden Zitterder weg da willich den gasthuys toegehort hat dat noch den gasthuis of den rector gilt iairlichs ii malder roggen. <1515> Op eßelgoensdag die hoeffstadt zo Hoengen vercocht ind gilt die Stat ii Crompstaert, arch. p. 21.
Jongelinus Liber abbat. ordin. Cisterc. p. 26.
Anni milleni quingenteni quasi pieni
Unius et deni, rapidi prope flumina Rheni,
Dusseldorp urbe gemitu tamen haud sine turbae,
Septembris mensis lux sexta, et Juliacensis
Terrae, et Montensis dominum succiderat ensis
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[Vertaling]3.1 Der Kaplan Herr Arnold Fabri. S. 96. 3.2 Die Familie Bongart, auf deren Kosten sie errichtet worden ist.Ga naar voetnoot2 Das Wappen: drei erhöhte Balken zwischen drei hohlen - aber das Wappen von Agnes von Bongart auf der nächsten Seite ist anders [S. 96]. Wer aus der Familie Bongart sie errichtet hat, steht nicht fest. Ich glaube kaum, dass es die Gattin des Amtmanns Godard von Hanxleden gewesen ist, es sei denn, dass es seine erste Gattin gewesen ist, denn auf der nächsten Seite im Jahre 1518 wird Elisabeth von Randenrode als Gattin genannt.
Ein halb zerrissener Archivzettel, 1530: Wilm Knoren burger zo Aichen, Bruder des Priors Johann. 1506 Fie DilschenGa naar voetnoot3 is komen fur gericht verkletet al ihr erve so sij gehat mit erstem man Peter Dilschen, einem Sohn des Schöffen Johann Dilschen und Noelken Malders, gelegen umb Gangelt - noch twe brantroester ind ein waffelijseren der huißvorbelden ind anders ys verbrant doe Gangelt brant int iaer dar men schreiff dussent vierhondert ind lxxxiiii etc. noch mit mijnen andern man Jan Knoeren vier morgen lantz van mijnen oomen den rentmeister noch iiij vierdel is noch aengestorven van mijns oom des rentmeisters wegen an Wögelken an Jan Steiff in bijwesen h. Heynrich van Wesel der tijt pastoir to Gangelt ind h. Jan Radermecher van Achen capellaen der tijt vort prior van den Cruytzbroederen binnen Achen ind h. Jan Knoeren ouch van denselven orden, Archiv S. 13. <1514> Op frijdach vur den sondag Jubilate Thewis Clewen ein tachter seiner dochter verkocht onsen droßet joncker Goedert van Hanxler twee buynre lantz gelegen opden Zitterder weg da willich den gasthuys toegehort hat dat noch den gasthuis of den rector gilt iairlichs ii malder roggen. <1515> Op eßelgoensdag die hoeffstadt zo Hoengen vercocht ind gilt die Stat ii Crompstaert, Archiv S. 21. Jongelinus Buch der Abtei des Zisterzienserordens, S. 26.*1 Fast 1511 Jahre waren voll, als beim Fluss des schnellen Rheins in der Stadt Düsseldorf, nicht ohne Seufzen des Volkes, am sechsten Tage des Septembers die Sense des Todes den Herrn des Jülicher und Berger Landes niedergemäht hatte, Wilhelm, von dem man sagt, dass er sehr spät seinem Vater Gerhard und seiner frommen edlen Mutter Herzogin Sophia geboren worden war. Nachdem | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]Mortis falcatus Wilhelmum, tempore natus
Qui multum tardo fertur genitore Gerardo
Ducissaque pia generosa matre Sophia.
Postquam successit hic patri, singula gessit
In stabili pace, fretus ratione sagace,
Annos ter denos et septem non bene plenos
Dilector Cleri, quem iussit honore teneri
Fautor egenorum, nec non protector eorum
Terrae latator propriae, non dilapidator:
Nam iunxit terris, bene quas rexit sine guerris,
Wassenberg, Lewberg, Sittard, Born, Bruck, Milen Heinsberg.
Flotavaeque ratam Wesanae super amne locatam.
Hic pius et rectus pacis ratione profectus,
Intrat Vangiones, nec non alias regiones.
Regem Francigenum proficiscitur ad Ludovicum
Sola quaerendae causa quoque pacis habendae.
Hinc per Burgundos montes saltusque profundos
Non pede vesano petit Insbrug Maxmiliano
Induperatori, nullo parcendo labori.
Sponte suum natum rex Castellae vocitatum
Praesentaturus sanum, incolumemque daturus.
Illinc maturat gressum, regemque procurat
Donec Traiectum sub eodem principe rectum
Gaudens intravit et ab ilio sic repedavit.
Rursus hic ascendit, multa quoque plebe tetendit
Ungariam versus, nec ea regione reversus
Donec eam flexit sub Caesaris et iuga rexit.
Dein Margaretam natam de Caesare laetam
Sumptibus haud parvis patriis induxerat arvis
Ex Argentina nulla mediante popina.
Haec iussu patris rectrix populi vice fratris
Qui tunc discessit, ut in omnibus urbibus esset
Brabantinorum Flammingorum et reliquorum.
Hic dux discretus, praeclaro sanguine cretus
Seu poscebatur, in omnibus auxiliatur
Pacis servandae causa pugnaeque fugandae.
Tempore et hoc pacis pro tandem dente rapacis
Mortis carpendus, et in aethera summum adhibendus
Morbum captavit, patienter quem toleravit,
Donec migravit, et ad astra serena volavit
Iam quinquagenos satus annos et quasi senos
In capellani penetralibus atque decani
Heinsbergensis humi, nam Castrum praevia fumi
flamma vaporavit, eiusque cubile cremavit.
Heu qui transitis, animae memores rogo sitis
Ut si qua poena depressa sit, aut inamoena
sede recondatur, ab ea cito dimoveatur.
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[Vertaling]er seinem Vater nachgefolgt war, erledigte er fast 37 Jahre die einzelnen Sachen in beständigem Frieden, sich auf seinen scharfen Verstand verlassend, Freund des Klerus, den er befohlen hat in Ehre zu halten, Gönner und Schützer der Armen, Erweiterer und nicht Zerstreuer seines eigenen Landes. Denn er verband mit seinen Ländern, die er gut ohne Kriege verwaltet hat, Wassenberg, Löwenberg, Sittard, Born, Bruck [Brüggen?], Millen, Heinsberg, und ein bestimmtes Gebiet gelegen am Fluss Vlotho-Weser. Dieser Fromme und Gerechte ist wegen des Friedens abgereist, er ging nach Worms und auch anderen Regionen. Er reiste zum französischen König Ludwig ab, nur um Frieden zu suchen und zu behalten. Von hier reiste er durch die burgundischen Berge und tiefen Wälder mit ruhigem Schritt nach Innsbruck, um freiwillig, sich keine Mühe sparend, dem Kaiser Maximilian dessen eigenen Sohn,*2 König von Kastilien genannt, gesund zu verschaffen und unversehrt zu überbringen. Von dort beschleunigte er seinen Schritt und sorgte für den König, bis er fröhlich in das unter demselben Fürst regierte Maastricht eingezogen und so von ihm zurückgekehrt ist. Wieder stieg er zu Pferde, mit viel Volk hat er sich nach Ungarn begeben und ist nicht aus diesem Gebiet zurückgekehrt, bevor er es gebogen und unter das Kaiserjoch gebracht hatte. Danach hatte er mit nicht geringen Kosten Margaretha, die Tochter des Kaisers,*3 fröhlich in ihre Erbländer eingeführt, ohne Hilfe einer Köche aus Straßburg [?]. Damit sie auf Befehl des Vaters statt ihres Bruders, der dann hingeschieden ist, in allen Städten der Brabanter, Flamen und der Übrigen Leiterin des Volkes sein konnte, half dieser Herzog, aus sehr berühmten Blut gewachsen, in allem um Frieden zu bewahren und Streit zu vermeiden. Um statt dieser Friedenszeit schließlich den Zahn des hinraffenden Todes zu erfahren und in den hohen Himmel aufgenommen zu werden, hat er sich eine Krankheit zugezogen, die er geduldig ertragen hat, bis er weggezogen und zu den heiteren Sternen aufgeflogen ist, fast schon 56 Jahre alt, im inneren Gemach des Kaplans und Dechanten vom Heinsberger Boden, denn die dem Rauch vorangehende Flamme hat seine Burg mit Dampf erfüllt und sein Schlafzimmer eingeäschert.*4 Ach! Ihr, die vorübergeht, ich bitte: gedenke meiner Seele, damit sie, falls sie durch irgendeine Strafe niedergedrückt oder an einem unangenehmen Ort begraben sei, schnell davon entfernt werde. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]
[96] Wilhelm Reimerstock burgermeister zu Geilenkirchen 1586 21 decembris MS Heist. 1578 Juncker Einetten van Reimerstock. 1580 acta Gang. Derich Clewen alter 55 iahr schreinwirker. Anno Dni [Domini] XVc XVIII Henricus Clewen fecit (3m deest delapsum) S. Nicolaus. Act. 1572 h. Johannes Clewen und Mettel ehluid tres proles Henricum, Catharinam nuptam Reinhardo Bongarts (cuius filiam Catharinam Godardus Dahmen) Annam Frambache von den Berg. M. Joannes Cleven sic est in rubra casula antiqua ecclesiae. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]
[96] [siehe Abbildung] Wilhelm Reimerstock burgermeister zu Geilenkirchen, 1586, am 21. Dezember, Handschrift Heister. 1578, Juncker Einetten van Reimerstock. 1580, Akten Gangelt: Derich Clewen alter 55 iahr schreinwirker. Im Jahre des Herrn 1518 hat Heinrich Clewen es verfertigt (das Dritte fehlt, abgefallen) St. Nikolaus. Akte 1572: h. Johannes Clewen und Mettel ehluid, drei Kinder: Heinrich, Katharina, verheiratet mit Reinhard Bongarts (dessen Tochter Katharina Godard Dahmen geheiratet hat), Anna Frambache von den Berg. Meister Johann Cleven: So steht es auf einer alten roten Kasel der Kirche. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]Am 1. Mai: die auffindbaren Bürgermeister von Gangelt, Archiv Gangelt.
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[Origineel]
1526 festo S. Aegidii Goßen Kaltz, Johan Lenßen, Herman Korff, Severen Kreiten, ind vort de ander schepen. Meus van Gronendall die halff moeien te Broemelen gegolden und darnach Merten den Voicht darin geerfft in kircken ind clusen als sich dat gebuert nae den rechten, arch. p. 22. 1528 Herman Korffs sohn Joachim wegen ein sach op die port komen, der vader fur hoem burg worden per muleta den heren te vermogen 5 vierdel lantz verkocht aen Jan Clewen, welck lant ses wecken ter kirchen gegangen is. Jan dat drijmals als overgedragen was in den hoff gedragen hat ind dama ingeguet is p. 24, overmitz vogt ind schepen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]1526 am St. Ägidiusfest: Goßen Kaltz, Johan Lenßen, Herman Korff, Severen Kreiten, ind vort de ander schepen. Meus van Gronendall die halff moelen te Broemelen gegolden und darnach Merten den Voicht darin geerfft in kircken ind clusen als sich dat gebuert nae den rechten, Archiv S. 22. 1528 Herman Korffs sohn Joachim wegen ein sach op die port komen, der vader fur hoem burg worden als Buße den heren te vermogen 5 vierdel lantz verkocht aen Jan Clewen, welck lant ses wecken ter kirchen gegangen is. Jan dat drijmals als overgedragen was in den hoff gedragen hat ind darna ingeguet is, S. 24, overmitz vogt ind schepen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]
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[Vertaling]
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[Origineel]Oriundi ex Gangelt abbates 3, priores 3, praepositus unus, Pater monialium unus, Canonici 4, quorum unus scholasticus, canonissa una. Pastor Sittardiensis unus. Item ordinis S. Benedicti sex religiosi. Praemonstratenses 6, Augustini clerici regulares 3, Carmelitae tres. Francisci tres. S. Dominici 2, Crucigeri 4, Jesuitae tres. Vicarii sacellani etc. 17 seu 18. SatrapaeGa naar voetnoot2 hoffmeister und Stallmeister unus. Colonelli 2, centurionis capitanei 4, locumtenens unus, signifer unus, equitum Hierosolymitorum unus. Quaestores provinciales 2, quaestores sex, doctores seu lectores theologiae 2, iuris utriusque 2, licentiatos et iurisperitos 2, notarium unum, procuratores 4, scriptis editis libris claros 4, magistros artium promotos 5, praefectos seu iudices 3, secretarios sex, curatorem postarum Neapoli unum, mercatores 7, organistas 5, artifices fabros scriniarios geometras 6.
Oriundi ex Gangelt in 1 vel 2 gradu Benedictinos 6, Crucigerum unum, 3 Franciscanos, unum S. Dominici, 4 Jesuitae und 6 canonici, 8 religiosas, 12 pastores, 9 sacellanos, 7 custodes, abbatem 1, guardianum unum, priorem unum, 1 novitiorum patrem, unum regentem, 1 decanum ruralem, unam matrem religiosam, 2 S. Theologiae licentiatos, unum doctorem juris, officialem Coloniensem, canonicum scholasticum, 7 priester, unum doctorem medicinae, duos iuris utriusque licentiatos, unum secretarium Serenissimi et Cancellariae curatorem, unum notarium et organistam, 2 horologiorum fabros egregios etc.
[97] Annum 1516/1518 illustrant inscriptiones quae in choro ecclesiae Gangeltensis ad sinistram supra 4 stalla pastoris et sacellanorum leguntur verosimiliter ante autumnum vel hyemem absolutae. Figuram ad marginem adumbro, per 4 interstitia; tertium est vacuum sublato vel delapso asserculo. Ex 1o colligitur annus; sex enim tantum annis post illud sacerdotis in missa quiescentis stallum, haec structa sunt iisdem plane ziferis nisi quod viii/sex addantur. Ex 2o colligitur [deletum: D.] Clewen, an pastor? Quod etsi non sit additum forsan ob angustias spatii, tamen id facile ex superiori inscriptione 1510 potest inferri. In 3o quid fuerit coniectura vix assequi licet, nisi vel fuisse nomen et cognomen sacellani Arnoldi Fabri, ut infra 1518, vel benefactoris alicuius, vel denique nomen deiparae Virginis cui summum altare sacrum, sicut in 4o est S. Nicolaus patronus ecclesiae. In quatuor scutis seu insignibus ad ima interstitiorum nihil visitur nisi characterum signa quaedam, eorum credo, quorum auspiciis et beneficentia opus constructum est. Quod autem positum sit, Henr. Clewen fecit, putem esse idem quod fieri fecit. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]Aus Gangelt stammen 3 Äbte, 3 Prioren, ein Propst, ein Pater der Klosterschwestern, 4 Kanoniker, deren einer Scholaster, eine Stiftsdame. Ein Pfarrer von Sittard. Ebenso 6 Religiose der Benediktiner, 6 Prämonstratenser, 3 regulierte Augustinergeistliche, 3 Karmeliten, 3 Franziskaner, 2 Dominikaner, 4 Kreuzherren, drei Jesuiten. 17 oder 18 Vikare oder Kapläne. Zwei Amtmänner,Ga naar voetnoot2 ein Hof- und Stallmeister des Amtmanns, 2 Oberste, 4 Abteilungshauptmänner, ein Stellvertreter, ein Fähnrich, ein Ritter von Jerusalem, 2 Provinzrentmeister, 6 Rentmeister, 2 Theologiedoktoren oder Lektoren, 2 Doktoren beider Rechte, 2 Rechtslizentiaten und Rechtsgelehrte, ein Notar, 4 Prokuratoren, 4 berühmte Personen durch als Bücher publizierte Schriften, 5 promovierte Meister in den Künsten, drei Vögte oder Richter, sechs Sekretäre, ein Postverwalter zu Neapel, 7 Kaufleute, 5 Organisten, 6 Kunstschreiner und Feldmesser.
Aus Gangelt stammen im ersten oder zweiten Grad: 6 Benediktiner, ein Kreuzherr, 3 Franziskaner, ein Dominikaner, 4 Jesuiten und 6 Kanoniker, 8 Religiose, 12 Pfarrer, 9 Kapläne, 7 Küster, 1 Abt, ein Guardian, ein Prior, 1 Novizenpater, ein Regent, 1 Landdechant, eine Klostermutter, 2 Theologielizentiaten, ein Rechtsdoktor, ein Offizial von Köln, ein Scholaster, 7 Priester, ein Medizindoktor, zwei Lizentiaten beider Rechte, ein Sekretär des durchlauchtigsten Herzogs und Kanzleikurator, ein Notar und Organist, 2 hervorragende Uhrmacher usw.
[97] Das Jahr 1516/1518 beleuchten Inschriften, die auf dem Chor der Gangelter Kirche an der linken Seite über den vier Chorstühlen des Pfarrers und der Kapläne zu lesen sind, wahrscheinlich vor dem Herbst oder Winter vollendet. Die Figur skizziere ich am Rande, mit vier Zwischenräumen; der dritte ist leer, weil die Latte weggenommen worden oder abgefallen ist. Aus dem ersten schließt man das Jahr; dies ist ja nur sechs Jahre nach jenem, in dem die den in der Messe ruhenden Priestern zugedachte Chorbank gebaut worden ist, mit klar denselben Ziffern, es sei denn, dass 8 / sechs hinzugefügt wird. Aus dem zweiten schließt man [gestrichen: Herr] Clewen; etwa der Pfarrer? Obwohl es nicht hinzugefügt worden ist, vielleicht wegen des beschränkten Raumes, kann es doch leicht aus der oben stehenden Inschrift von 1510 abgeleitet werden. Was im dritten gewesen ist, kann man kaum vermuten, es sei denn, dass es der Name und Familiename von Kaplan Arnold Fabri, wie unten 1518, gewesen ist oder von irgendeinem Wohltäter oder schließlich der Namen der jungfräulichen Gottesmutter, der der Hochaltar geweiht ist, wie im vierten der Kirchenpatron St. Nikolaus steht. Auf den vier Schilden oder Wappen an der Unterseite der Zwischenräume sieht man nur gewisse Buchstaben, von denjenigen, glaube ich, auf deren Geheiß und durch deren Wohltätigkeit das Werk verfertigt ist. Was aber geschrieben ist: ‘Heinrich Clewen hat es gemacht’; ich würde meinen, dass es dasselbe bedeutet wie ‘hat es machen lassen’. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel][Notitia in margine] Caeterum hoc saeculo omnia in pace et felicitate apud nos floruisse vel illud argumento est quod intra decennium ab anno scilicet 1510 usque ad 1520 universa fere ecclesia Gangeltensis renovata et plurimis monumentis ac munificentiis exornata sit. Praeter iam dicta in annum 1518 incidit dealbatio pictura et renovatio templi ut inscriptio fornicis docet cum appictis insignibus, quorum cum iam aliqua interciderint, aut legi vix possint, reliqua saltem ab oblivionis interitu vindicanda censui. Leguntur adhuc sed metuo, ne diu ita multa ruinosa sunt. Est autem ordo triplex ut ad marginem.
Nota hinc colligi quinque fuisse rectores altarium etiam quinque et sextum Arnoldum Fabri fuisse particularem sacellanum; an ex familia Fabritiorum de qua infra? Hodie tria altaria unita sunt uni deservitori S. Nicolai S. Joannis Baptistae et S. Catharinae. Supra altare S. Nicolai expresse Signatur annus 1519 ziferis antiquis ut supra. Sed in navi ecclesiae supra organum satis dubie. Vix tamen aliud inde potui conficere quam annum MCCCCCXVIII vel XIX / vel 18 vel 19. Et suspicari quis posset navem templi uno anno prius vel sub fine anni 1518 inchoatam, et alas 1519 absolutas esse.
Quidquid sit in imo tabernaculi venerabilis sacramenti pede satis affabre et pretiosius quam usquam in vicinia nostra viderim,Ga naar voetnoot1 constructi in prima columna | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling][Randbemerkungen] Dass übrigens in diesem Jahrhundert alles in Frieden und Glück bei uns geblüht hat, dafür spricht wohl dieses Argument, dass innerhalb eines Jahrzehnts, nämlich vom Jahre 1510 bis 1520 fast die ganze Gangelter Kirche renoviert und mit sehr vielen Denkmälern und Schenkungen ausgestattet worden ist. Neben dem schon Gesagten fällt auf das Jahr 1518 das Tünchwerk, das Malen und die Renovierung der Kirche, wie die Gewölbeinschrift lehrt, mit den dazu gemalten Wappen. Und weil schon einige davon verloren gegangen sind oder kaum gelesen werden können, habe ich gemeint, wenigstens die Übrigen dem Untergang der Vergessenheit zu entreißen. Sie sind zwar noch lesbar, aber ich fürchte, dass innerhalb nicht so langer Zeit viele baufällig sein werden. Es gibt aber drei Reihen wie am Rande. Beachte, dass hieraus geschlossen werden kann, dass es fünf Rektoren von ebenfalls fünf Altären gegeben hat und dass der sechste Arnold Fabri ein Sonderkaplan gewesen ist; etwa aus der Familie Fabritius? über diese unten. Heute sind drei Altäre, von St. Nikolaus, St. Johannes dem Täufer und St. Katharina, für einen Deservitor vereinigt. Über dem St. Nikolausaltar wird deutlich das Jahr 1519 mit alten Ziffern wie oben angegeben. Aber im Kirchenschiff über der Orgel ist es ziemlich zweifelhaft. Jedoch konnte ich kaum etwas anderes daraus machen als das Jahr MCCCCCXVIII oder XIX / oder 18 oder 19. Und man könnte vermuten, dass man mit dem Kirchenschiff ein Jahr früher oder am Ende des Jahres 1518 begonnen hat und dass die Seitenschiffe 1519 verfertigt worden sind.
Alles, was sich unten am Fuß des an der ersten Säule an der rechten Seite beim Chor gebauten Sakramentshauses befindet,Ga naar voetnoot1 ist sehr kunstvoll und kostbarer als | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]prope chorum ad dextram. Molli lapidiGa naar voetnoot2 sunt [sunt] avitae notae XVC XIX anno 1519 eodem scilicet quo picta est dextra templi ala. Infra vero illum numerum S.X.R.Ga naar voetnoot3 ad quae divinanda Oedipus aliquis consulendus esset. Nisi quod medium sit insigne vel signum civicum, plebeium vulgo ein Mirck, Merckzeichen. Quod si R non foret adeo clarum, coniici posset authorem et fundatorem adeo pii et praeclari operis fuisse Severinum Kreyten, sed quid si potius fuisset Rutt Schummart cuius paulo ante aliquoties mentio? Certe in ecclesia Geilenkirchensi ante chorum vidi sedem oratoriam Bettstull cum hoc signo X fere simili, nisi quod supra rosam habeat, modernus ibidem praefectus Godefridus Schummartz, et illius avus eiusdem nominis praefectus quoniam satrapiae Millensis ut infra, eandem rosam cum signo ilio in litteris sigillatis praeferat. Et dici posset illud S. praeponi quasi Schummartz Rutt more nostratibus et vicinis Belgis usitato, quo cognomen praemittitur. Sic dicimus Paulsen Jan, Konen Willem, Kuehertz Gierken, Steffens Dirck et sexcenta alia.Ga naar voetnoot4 Sed quisquis demum fuerit author, hoc sciant praesentes et posteri, nomen eius scriptum esse in libro vitae, et si apud homines memoriâ parvi aut nihili aestimandâ careat, apud deum certe praemio suo non cariturum. Repeto iterum simplex et rectum fuisse hoc saeculum et ut supra Jan Ridder van Jherm, nec annum nec aliud aliquid apposuit, ita et hunc nomen et cognomen omisisse, et in caelis potius quam in terris sciri voluisse, memorando posteris exemplo, ut multa ad honorem dei faciant, pauca de se loquantur, dantes gloriam deo. <1519> Denique sub odeo supra altare S. Joannis Baptistae vita Christi Domini depicta est hoc eodem ut apparet tempore, et in fine sub crucifixo picto additus est ad latus habitu candido Praemonstratensi pastor ut coniicio loci et eius temporis, nihil additum est nisi epigraphe ex ore ad crucifixum prodeunte ad antiquum morem litteris in gyrum circumductis: O Mater Dei Memento Mei, quae eadem verba lego apud Wich. L. 2, c. 59 in D. Virgine Mosae Traiectensi miraculosa apud minoritas allata per nobilem dominum et fratrem Nicolaum de Herlaer ibidem conversum; obiit 1474; ad imaginem capitis verba eadem decussatim lapidi inscripta, ut ad marginem. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]ich es irgendwo in unserer Gegend gesehen habe. Im weichem SteinGa naar voetnoot2 stehen uralte Zeichen XVc XIX: im Jahre 1519, demselben nämlich, in dem das rechte Seitenschiff der Kirche bemalt worden ist. Unter dieser Jahreszahl aber: S.X.R.;Ga naar voetnoot3 um das zu erraten, ist irgendein Ödipus zu konsultieren. Es sei denn, dass das Mittlere ein Wappen sei oder ein Zeichen der Bürger, vom Volk, in der Volkssprache ein Mirck, Merckzeichen. Wenn aber das R nicht so klar wäre, könnte angenommen werden, dass der Stifter und Gründer einer solchen frommen und ausgezeichneten Arbeit Severin Kreyten gewesen sei. Aber wie, wenn es vielmehr Rutt Schummart gewesen wäre, der kurz hiervor einige Male erwähnt worden ist? Gewiss habe ich in der Kirche von Geilenkirchen vor dem Chor einen Betstuhl, Bettstull, gesehen mit diesem Zeichen X, fast gleich, wenn es nicht oben eine Rose hätte. Der jetzige Vogt daselbst ist Godefridus Schummartz und sein Großvater mit demselben Namen - einst Vogt des Amtes Millen, wie unten - führte dieselbe Rose mit diesem Zeichen in seinen versiegelten Schriftstücken. Und man könnte sagen, dass dieses S vorangestellt wird, wie Schummartz Rutt, nach einem gewohnten Brauch der Unsrigen und benachbarten Niederländern, nach dem der Familiennamen vorangestellt wird. So sagen wir Paulsen Jan, Konen Willem, Kuehertz Gierken, Steffens Dirck und unzählige andere.Ga naar voetnoot4 Aber wer auch schließlich der Stifter gewesen sein mag, dies mögen die Heutigen und Nachkommenden wissen, dass sein Namen im Lebensbuch geschrieben ist, und dass er, falls er bei den Menschen die von wenigem oder keinem Wert zu schätzende Erinnerung entbehre, gewiss bei Gott seine Belohnung nicht entbehren wird. Ich wiederhole wieder, dass dieses Jahrhundert einfach und aufrichtig gewesen ist und wie oben Jan Ridder von Jerusalem kein Jahr und nichts anderes dazustellt, so auch diesen Namen und Familiennamen weggelassen und gewollt hat, dass man dies lieber im Himmel als auf Erden weiß, um den Nachkommen ein Vorbild in Erinnerung zu bringen, damit sie Gott rühmen, indem sie vieles zur Ehre Gottes tun und wenig über sich selbst reden. <1519> Schließlich ist unter der Gesangstribüne über dem Altar St. Johannes des Täufers das Leben Christi des Herrn gemalt, anscheinend zu dieser selben Zeit, und am Ende ist unter dem gemalten Gekreuzigten zur Seite in weißer Kutte ein Prämonstratenser, wie ich vermute der Ortspfarrer dieser Zeit, hinzugefügt. Hinzugefügt sind in einer vom Mund aus zum Gekreuzigten hervorgehenden Inschrift nach altem Brauch in einen Kreis gestellte Buchstaben: ‘O Mutter Gottes, denke an mich,’ welche selben Worte ich bei Wichmans Buch 2, Kapitel 59 lese, bei der mirakulösen göttlichen Jungfrau von Maastricht, die vom adligen Herrn und Bruder Nikolaus von Herlaer, daselbst eingetreten, zu den Minoriten gebracht wurde; er ist 1474 gestorben. Bei dem Bild des Hauptes sind dieselben Worte als Andreaskreuz im Stein geschrieben, wie am Rande.*1 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]Litterae Hanxl. a moderno satrapa 1641 communicatae, indicant pastorem anni 1522:Ga naar voetnoot5 Ich herr Heinrich van WesellGa naar voetnoot6 pastor dertijt der Statt Gangelt - bekenne dat der veste und froeme Godart van Hanxeler ind Elisabeth van Randenraidt sijn ehlyge huysfraw droßart ter tijt des landts van Millen etliche hoeffkens in ons joncker Bongart achter der Borg gelegen tho pension geben aen Gasthuis zu Gangelt, permutiret fur pension verwesen 2 malder roggen Sittarder maten op de molen to Ystraeten. Alles mehll gemahlen fur hauß borch Gangelt A.P. consensu scabinorum (nemo nominatur) et sigillo antiquo. Im iaer 1522 op Synte Andres Avent.
Idem Godefridus ab Hanxeler Statthelder ind man van lehn zu Millen hat anno 29 omtrint Magdalenae den obersten hoff zu Hillesberg zu lehen außgeben. [Notitia in margine] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]Ein Schriftstück von Hanxler, vom heutigen Amtmann 1641 mitgeteilt, nennt den Pfarrer des Jahres 1522:Ga naar voetnoot5 Ich herr Heinrich van WesellGa naar voetnoot6 pastor dertijt der Statt Gangelt bekenne dat der veste und froeme Godart van Hanxeler ind Elisabeth van Randenraidt sijn ehlyge huysfraw droßart ter tijt des landts van Millen etliche hoeffkens in ons joncker Bongart achter der Borg gelegen tho pension geben aen Gasthuis zu Gangelt, permutiret fur pension verwesen 2 malder roggen Sittarder maten op de molen to Ystraeten. Alles mehll gemahlen fur hauß borch Gangelt, Onkel Vogt; mit Einwilligung der Schöffen (niemand wird mit Namen genannt) und altem Siegel. Im iaer 1522 op Synte Andres Avent.
Derselbe Gottfried von Hanxler, Statthelder ind man van lehn zu Millen, hat anno 29 omtrint Magdalenae den obersten hoff zu Hillesberg zu lehen außgegeben. [Randbemerkungen] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]<1530> Sequuntur ternae litterae eadem manu scriptae, quarum primas legi in scholis Bingenradt 1642 Wyr Goßen Kaltz, Johannes Lenßen, Herman Korff, SeverenGa naar voetnoot1 Kreyten, Johannes Clewen, Peter Kroeps, Lam Speitens schepenGa naar voetnoot2 sementlich der Statt Gangelt reliqua sunt vulgari formula et nihil habent singulare. Int iaer dusent vijffhondert ind derdich op den hilgen drij koningen aevent.
Duae posteriores sunt de dotatione altaris S. NicolaiGa naar voetnoot3Ga naar voetnoot4 in Gangelt dignae quae ad longum: <1530> Wyr Goßen Kaltz - iidem scabini eodem ordine quo supra - doen kont ind tuigen overmitz desen offenen transfixbrieff dat vur ons komen ind erschienen sijnt Jan Krops seliger erven ind haint gelidt ind gekant in der tijt da sij des mechtig waren dat sij overgegeven haint ter eren Gotz ind to behueff der frijdachs meßen te singen alle frijdachs op Sinte Niclaiß altaer to Gangelt den rector deßelven altaers der nu ys off naemals kommen moegen, in alsolche voegen dat dij selven dij den dienst doende sijnt wy vurschr. steit, den vurschr. erffpacht van inhalt des houfbrieffs daer dieß transfixbrieff doer gesteken is heven ind boeren sullen ten ewincgen dagen tue sonder alle argelist ind ghenen punt daervan uytgescheyden. In urkonde der warheit aller saken und punten wy vurschr. steit ind om beden wille beede der partijen so haven wir schepen vurschr. unsen schependoms segell hyr onder aen desen transfixbrieff gehangen int iaer ons heren dusent vijffhondert ind drijsich iaer op Synt Andrees avent des heilgen apostels. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]<1530> Jetzt folgen drei mit derselben Hand geschriebene Schriftstücke, deren erstes ich in der Schule zu Bingelrade gelesen habe 1642: Wyr Goßen Kaltz, Johannes Lenßen, Herman Korff, SeverenGa naar voetnoot1 Kreyten, Johannes Clewen, Peter Kroeps, Lam Speitens schepenGa naar voetnoot2 sementlich der Statt Gangelt; das Übrige steht in der gewöhnlichen Formel und hat nichts Besonderes; Int iaer dusent vijffhondert ind derdich op den hilgen drij koningen aevent.
Die zwei späteren handeln über die Dotierung des St. NikolausaltarsGa naar voetnoot3Ga naar voetnoot4 in Gangelt, wert, um im vollen Wortlaut wiederzugeben: <1530> Wyr Goßen Kaltz - dieselbe Schöffen in derselben Reihefolge wie oben - doen kont ind tuigen overmitz desen offenen transfixbrieff dat vur ons komen ind erschienen sijnt Jan Krops seliger erven ind haint gelidt ind gekant in der tijt da sij des mechtig waren dat sij overgegeven haint ter eren Gotz ind to behueff der frijdachs meßen te singen alle frijdachs op Sinte Niclaiß altaer to Gangelt den rector deßelven altaers der nu ys off naemals kommen moegen, in alsolche voegen dat dij selven dij den dienst doende sijnt wy vurschr. steit, den vurschr. erffpacht van inhalt des houtbrieffs daer dieß transfixbrieff doer gesteken is heven ind boeren sullen ten ewincgen dagen tue sonder alle argelist ind ghenen punt daervan uytgescheyden. In urkonde der warheit aller saken und punten wy vurschr. steit ind om beden wille beede der partijen so haven wir schepen vurschr. unsen schependoms segell hyr onder aen desen transfixbrieff gehangen int iaer ons heren dusent vijffhondert ind drijsich iaer op Synt Andrees avent des heilgen apostels. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]<1531> Wir Goßen Kaltz, Johannes LensenGa naar voetnoot5 etc iidem ut supra Lambrecht Speitens schepen sementlich der Stat Gangelt doen kont ind tugen overmitz desen openen transfixbrieff dat vur ons komen ind erschienen sijn Jan Krops seliger erven ind haint gelidt ind gekant in der tijt da sij des mechtig waren dat sij overgeven haint ter eren Gotz ind te behulp der frijdachs meßen te singen alle frijdach op Sinte Niclaß altaer to Gangelt den rector deßelven altars der nu ys of hiernamals kommen moegen dat dy selven da den deynst doint, wy vurschr. steit den vurschr. erffpacht nae luyde dieß heutbrieffs, dar das transfix brieff doer gestecken is, heven ind bören sullen ten ewigen dagen toe sonder alle argelist gheyn punt darvan uyßgescheiden. Ind weyll wir schepen hyr bij over ind ayn gewest sijn ind ons rechten daervan ontfangen, so haven wir schepen vurschr. om beden willen beyde der partijen onsen schependoms segell hyr onder ain desen transfixbrief gehangen im jair ons heren dusent vijfhondert ind eyn ind drißig op Sinte Apollonien dach der hilger jouffrowen.
Notae. Primae transfixae sunt per illas supra 1480 de duobus malderis siliginis, alterae per illas anni 1438 de uno maldero altari S. Nicolai perpetim donatis et incorporatis a Joannis Krops haeredibus [e qua familia hic Peter Krops scabinus] ad cantandam diebus veneris missam, quod me puero nunquam factum memini, pia fundatione qua nescio ex causa intermortua ut sacrum canatur: modo tantum legitur. Ego interim iure exclamo: O rarum saeculum! Rara avis in terris hodie ignotissima nostrisl Hinc illae lacrymae! Hinc - in peius luere et retro sublapsa referri spes Gangludiadum! Quia ut verbo dicam, refrixit charitas multorum, nec pauci ad auferendum quam donandum ecclesiae sunt paratiores. Non tamen omnino extincti hodie sunt Maiorum igniculi, quando ecclesia non modicis fundationibus crevit. Nihil tamen simile scio litteris praecedentibus, cum omnia adhuc apud nos a Lutheranismo intacta essent, et avita fides esset in flore, saltem ut hinc manifestissimum est, apud Gangeltenses. [Notitia in margine] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]<1531> Wir Goßen Kaltz, Johannes LensenGa naar voetnoot5 etc. dieselben wie oben Lambrecht Speitens schepen sementlich der Stat Gangelt doen kont ind tugen overmitz desen openen transfixbrieff dat vur ons komen ind erschienen sijn Jan Krops seliger erven ind haint gelidt ind gekant in der tijt da sij des mechtig waren dat sij overgeven haint ter eren Gotz ind te behulp der frijdachs meßen te singen alle frijdach op Sinte Niclaß altaer to Gangelt den rector deßelven altars der nu ys of hiernamals kommen moegen dat dy selven da den deynst doint, wy vurschr. steit den vurschr. erffpacht nae luyde dieß heutbrieffs, dar das transfix brieff doer gestecken is, heven ind bören sullen ten ewigen dagen toe sonder alle argelist gheyn punt darvan uyßgescheiden. Ind weyll wir schepen hyr bij over ind ayn gewest sijn ind ons rechten daervan ontfangen, so haven wir schepen vurschr. om beden willen beyde der partijen onsen schependoms segell hyr onder ain desen transfixbrief gehangen im jair ons heren dusent vijfhondert ind eyn ind drißig op Sinte Apollonien dach der hilger jouffrowen.
Anmerkungen Das erste Schriftstück ist mit jenem oben stehenden von 1480 über zwei Malter Roggen verbunden, die anderen mit jenem des Jahres 1438 über einen Malter, auf ewig dem St. Nikolausaltar gegeben und darin inkorporiert von den Erben Johanns Krops (aus dieser Familie ist dieser Schöffe Peter Krops) für eine Singmesse am Freitag, von der ich mich erinnere, dass sie, als ich Kind war, nie stattgefunden hat, weil die fromme Stiftung für die Singmesse durch irgendeine Ursache erloschen ist; heute wird sie nur gelesen. Inzwischen rufe ich mit Recht aus: O seltenes Jahrhundert! Ein seltener Vogel, heutzutage völlig unbekannt in unserem Raum! Daher die Träne!*2 Daher hat die Hoffnung der Gangludiaden sich verschlimmert und sie geht, zusammengebrochen, zurück! Weil, um es mit einem Wort zu sagen, die Caritas Vieler sich abgekühlt hat und vielmehr nicht wenige bereit sind, der Kirche etwas abzunehmen als zu geben. Dennoch sind heute die Feuerchen der Kirche nicht ganz ausgelöscht, weil die Kirche auf nicht geringen Fundamenten gewachsen ist. Doch kenne ich nichts Ähnliches aus den vorhergehenden Schriften, weil alles bei uns noch von den Lutheranern unberührt war und der uralte Glauben blühte, allerdings, wie hieraus sehr klar ist, bei den Gangeltern. [Randbemerkungen] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]1560 Gort Kreiten seines alters 60 iahr, sein broder Severen Kreiten seliger Prothoc. 21 maii Wilhelm Kreiten anno 1572 alters 60 iahr, ibidem in actis. Privil. Jul. Litt. L. ponunt ultimas litteras Joannis Cliviae ac per uxorem Mariam unigenitam Juliae ac Montium ducis qui dictus fuit Joannes Pacificus, noster etiam dominus. Wir Johan von Gottes gnaden elster sohn zu Cleve hertzog zu Gulich zo dem Berg grave zu der Marck Ravensberg renuntiiert freywilliger kornacceiß von 12 iahren zuvor durchs gantze landt Gulich angestelt anno 1538 - acht und dreißig den 25 junii. Voco ultimas quia ultimae sunt in privilegiis - et anno proxime sequenti - 12 februarii testibus Chart. Hanlx. - obiit in domino Illustrissimus princeps Joannes dux Cliviae Juliae et Montium comes a Marca et Ravensbergh, dominus in Heinsberg <1539> - nota Heinsberg et Millen omitti in Germanico, sed erat verus dominus et titulus hic videtur periisse bello Juliacensi Gulicher Vehde.Ga naar voetnoot7 Millen vero et Gangelt hoc tempore fuit feudum Hanxledianum.
Alterae per Ingendalias supra 1466 transfixae indicant anno 1541 Goddardum ab Hanxler satrapam et dominum nostrum feudalem iam obiisse. Saltem successor eius filius Franciscus legitur. Quando autem obierit, nondum mihi constat. Est quidem in ecclesia sepulchralis lapis antiquior Francisci, sed fractus litteris non legibilibus. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]1560 Gort Kreiten seines alters 60 iahr, sein broder Severen Kreiten seliger, Protokolle am 21 Mai, Wilhelm Kreiten anno 1572 alters 60 iahr, daselbst in den Akten. Die Jülicher Privilegien, Buchstabe L, geben das letzte Schriftstück Johanns wieder, der von Kleve und über seine Frau, einzig geborene Maria, auch von Jülich und Berg, Herzog war, Johann der Friedliche genannt, der auch unser Herr gewesen ist. Wir Johan von Gottes gnaden elster sohn zu Cleve hertzog zu Gulich zo dem Berg grave zu der Marck Ravensberg renuntiiert freywilliger kornacceiß von 12 iahren zuvor durchs gantze landt Gulich angestelt anno 1538 - acht und dreißig den 25 junii. Ich sage ‘letzte’, weil es das letzte in den Privilegien ist und im nächstfolgenden Jahr - am 12. Februar, wie die Schriften von Hanxler bezeugen - der durchlauchtigste Fürst Johann, Herzog von Kleve, Jülich und Berg, Graf von Mark und Ravensberg, Herr zu Heinsberg, im Herrn gestorben ist. <1539> Beachte, dass Heinsberg und Millen im deutschen Text weggelassen sind, aber er war der wirkliche Herr, und dieser Titel scheint im Jülicher Krieg, Gulicher Vehde, verloren gegangen zu sein.Ga naar voetnoot7 Millen und Gangelt waren zu dieser Zeit aber ein Lehen von Hanxleden.
Ein anderes Schreiben, mit dem von Ingendal oben 1466 verbunden, zeigt, dass im Jahre 1541 Goddard von Hanxler, unser Amtmann und Herr, schon gestorben war. Allerdings liest man als seinen Nachfolger seinen Sohn Franz. Wann er aber gestorben ist, steht für mich noch nicht fest. In der Kirche steht zwar ein Grabstein, älter als der Stein von Franz, aber er ist gebrochen mit unlesbaren Buchstaben. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel][Notitia in margine] <1541> Ich Frans van Hanxeler droist inde stathelder des lants Millen van wegen macht inde bevele des durchluchtigen hoigebornen fürsten inde heren h. Wilhelms hertzogen zo Guylich Gelre Cleve inde Berge, graven zo der Marck Zutphen ind Ravensberge heer zo Ravenstein. Mijns gnedigen lieven heren doen kont allen luden ende bekennen overmitz desen openen brieff dat vur mich stathelder inde fur twee man van leen der herligeyt van Millen mit namen Daem van Alffen inde Joannes van den Valderen comen ind erschienen is Gerart Preutz ind bekant dat hij verkocht ind overgeven hait diesen principaelen heufftbrieff mit den transfix brieff einen erberen ind fromen man genant Frantz Bischops van Vucht die obg. 4 malder iahrpachts, datum int iaer ons heren dusent vijffhondert ein inde viertich op Sinte Marie Magdalenen dag. Non observavi an additum fuerit sigillum scabinorum.
Notae. Wilhelms. Fuit hic Joannis ducis nostri supra 1539 12 februarii mortui filius natus iuxta Stem. Jul. Anno 1516 ipso die S. Panthaleonis, 24 julii (an 27?), pater Caroli Romae 1575 die 9 februarii vigesimo aetatis anno mortui summo patriae luctu, de quo Stephanus Winandus Pighius Campensis Herculem Prodicium scripsit, et Joannis Wilhelmi ultimi nostri ducis eius prosapiae, cuius mentio ad annum 1609. Cur autem se nominet ducem Gelriae, paulo post explicabitur. Ducibus Juliae ad Gelriam ius fuisse, ex anno 1466 supra discimus, et ex Wilhelmo 1511 mortuo, qui consensu patris Gerardi ius omne, quod in Gelriam a morte Wilhelmi et Reinaldi fratrum improlium habebat, cessit Carolo Audaci, sicut et hic Wilhelmus supplex Carolo V, ut mox.
Huc enim referenda sunt, quae supra e Chart. Hanxl. Germanice attigimus seu anticipavimus, nempe hoc anno 1542 sub autumnum Gangeltam iterum una cum arce funditus conflagrasse bello inter Carolum V et Wilhelmum ducem Juliae dominum nostrum, idque propter Gelriam cuius hanc originem assignat Har. in Carolo V. scilicet anno 1538 mortuum esse Carolum Egmondanum Gelriae ac Juliae ducem nullis legitimis liberis relictis, eumque postquam 50 fere annis bella cum vicinis vario eventu gessisset, terras suas omnes transcripsisse Guilielmo Marcano Cliviae duci 22 annorum adolescenti, sed | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling][Randbemerkung] <1541> Ich Frans van Hanxeler droist inde stathelder des lants Millen van wegen macht inde bevele des durchluchtigen hoigebornen fürsten inde heren h. Wilhelms hertzogen zo Guylich Gelre Cleve inde Berge, graven zo der Marck Zutphen ind Ravensberge heer zo Ravenstein. Mijns gnedigen lieven heren doen kont allen luden ende bekennen overmitz desen openen brieff dat vur mich stathelder inde fur twee man van leen der herligeyt van Millen mit namen Daem van Alffen inde Joannes van den Valderen comen ind erschienen is Gerart Preutz ind bekant dat hij verkocht ind overgeven hait diesen principaelen heufftbrieff mit den transfix brieff einen erberen ind fromen man genant Frantz Bischops van Vucht die obg. 4 malder iahrpachts, datum int iaer ons heren dusent vijffhondert ein inde viertich op Sinte Marie Magdalenen dag. Ich habe nicht darauf geachtet, ob das Schöffensiegel angehängt war.
Anmerkungen Wilhelm. Dieser war der Sohn unseres Herzogs Johann - oben, am 12. Februar 1539 gestorben, geboren nach den Stemmata Juliae am St. Pantaleonstag selbst im Jahre 1516, am 24 Juli (oder 27.?), und der Vater des Karl, der am 9. Februar 1575 im Alter von 20 Jahren unter sehr großer Trauer des Vaterlands zu Rom gestorben ist und über den Stephan Winand Pighius aus Kampen als Hercules Prodicius geschrieben hat,*1 sowie des Johann Wilhelm, unseres letzten Herzogs aus diesem Stamm, über den beim Jahre 1609 die Rede ist. Warum er sich aber Herzog von Geldern nennt, wird binnen kurzem erklärt werden. Dass die Jülicher Herzoge ein Recht auf Geldern gehabt haben, haben wir schon beim Jahre 1466 oben erfahren und beim 1511 verstorbenen Wilhelm, der mit Einwilligung seines Vaters Gerhard jedes Recht, das er seit dem Tod der kinderlosen Brüder Wilhelm und Reinald auf Geldern besaß, Karl dem Kühnen abgetreten hat, wie auch dieser Wilhelm dem Karl V., auf den Knien flehend, wie bald.
Hier ist ja wiederzugeben, was wir oben aus den Schriften von Hanxler in deutscher Sprache angeführt und vorweg genommen haben, nämlich dass in diesem Jahr 1542 gegen Herbst Gangelt samt seiner Burg wieder völlig abgebrannt ist durch den Krieg zwischen Karl V. und Herzog Wilhelm von Jülich, unserem Herrn, und zwar wegen Geldern, dem Haraeus bei Karl V. diesen Ursprung zuweist, nämlich dass im Jahre 1538 Karl von Egmond, Herzog von Geldern und Jülich, ohne eheliche Kinder zu hinterlassen, gestorben ist und dass er, nachdem er etwa 50 Jahre mit seinen Nachbarn mit | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]calamitoso exitu. Anno namque 1542 mense octobri Philippum Aurantium Caesaris nomine Clivio bellum intulisse, universam ditionem Juliacensem vastasse, Zittardam Juliacum Heinsbergam Susteram ac Duram incendisse, passim muros ac valla deicisse, fossas complanasse; Clivium vero sumptis animis collectisque viribus tertio Caesareas copias superasse et recuperasse omnia, subiungens Har. alia minus ad rem facientia tandem concludit Caesarem Carolum motis Bonna castris Duram violenta manu expugnasse, quamobrem Wilhelmum nostrum Caesari in Venlonianis castris supplicem factum Gelriae coactum renuntiare, Juliam recepisse excepta Zittarda et Heinsberga, donec conditiones pacis implerentur.
Notae. Conflagrasse bello.Ga naar voetnoot1 Vulgo dicitur Juliacense, Gulicher Veh. Unde et quam ob causam? A puero saepius id mecum cogitanti videbatur tum quidem (ut et seniores aliqui a me rogati interpretabantur) ab interiectione Vae! derivatum, quasi Gulicher Weh seu Belgice wee, quod eiusmodi bella communiter valde doleant iis, quos premunt vel opprimunt. Aut a Viehe, a pecoribus tunc passim abigi magno strepitu ac tumultu solitis vel per hostes milites, vel etiam amicos, vel per istos heros et colonos eorum dominos in locum tutiorem, quod vulgus fleugen quasi fliehen nuncupat. Sed hoc tandem errore liberatus in veritatem ipsam incidi, Clivensem Schureni historiam evolvens: inde siquidem hausi Vehd seu Vehede nihil aliud esse quam bellum universale, furiosum, immane, crudele horridum cruentum, quando omnia promiscue vastantur, incenduntur, diruuntur et spoliantur; verbo: cum nihil immune est, ferro flammis rapinis caedibus miscentur omnia. Vis exempla?Ga naar voetnoot2 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]wechselndem Ergebnis Kriege geführt hatte, all seine Länder Wilhelm, dem Herzog von Mark und Kleve, einem Jüngling von 22 Jahren, übertragen hat, mit verhängnisvollem Ausgang. Denn in Oktober 1542 habe Philipp von Oranien*2 im Namen des Kaisers dem Klever den Krieg erklärt und das ganze Herrschaftsgebiet von Jülich verheert, Sittard, Jülich, Heinsberg, Susteren und Düren angezündet, überall Mauern und Wälle niedergerissen, Gräben geebnet. Der Klever aber habe Mut gefasst und Streitkräfte gesammelt und die Kaiserlichen Truppen dreimal besiegt und alles wiedererlangt. Anderes, weniger zur Sache Gehörendes hinzufügend, schließt Haraeus endlich damit ab, dass Kaiser Karl sein Lager von Bonn aus verlegt und mit gewaltsamer Hand Düren erobert hat, und dass deshalb unser Wilhelm im Lager bei Venlo, zum Flehenden geworden, gezwungen worden sei, dem Kaiser Geldern abzutreten, dass er aber Jülich wiederempfangen hat mit Ausnahme von Sittard und Heinsberg, bis die Friedensbedingungen erfüllt sind.
Anmerkungen Durch Krieg abgebrannt sein.Ga naar voetnoot1 In der Volkssprache wird er Jülicher / Gulicher Veh genannt. Woher und aus welchem Grund? Als ich mir von Jugend an dies öfter überlegte, schien es mir damals allerdings (wie auch einige von mir befragte Ältere es erklärten) von der Interjektion Vae! abgeleitet zu sein, wie etwa Gulicher Weh oder auf Niederländisch ‘wee’, weil derartige Kriege im Allgemeinen denjenigen weh tun, den sie bedrängen oder erdrücken. Oder von Viehe vom Vieh, das damals gewöhnlich überall mit viel Lärm und Tumult entweder durch feindliche Soldaten oder auch durch befreundete oder durch jene Herren und Bauern, ihre Besitzer, in einen sichereren Ort, den das Volk fleugen, etwa fliehen nennt, abgeführt wurde. Aber schließlich bin ich, von diesem Irrtum befreit, auf die Wahrheit selbst gestoßen, als ich die Klever Geschichte von Schuren durchblätterte. Denn daraus habe ich geholt, dass Vehd oder Vehede nichts anderes als ein Totalkrieg ist, furios, ungeheuerlich, grausam, schauderhaft, blutig, wenn alles durcheinander verheert, angezündet, zerstört und geplündert wird, in einem Wort: wenn nichts unversehrt ist und alles durch Schwert, Flammen, Räubereien, Schlächtereien gemischt wird. Möchtest du Beispiele?Ga naar voetnoot2 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]Schur, in Engelberto XII comite Marchiae qui obsessus fuit in arce Ludinghausen a domino arcis, domino de Steinvorden et domino de Solms. § 1: wie un graff Engelbrecht, so drinnen war mit den seinigen, von dieser vehde nichts wiste, et postquam evasisset, beharrete graff Engelbrecht noch 3 iahr in deser veden und feindtschaft. Ergo vede hic idem quod inimicitiae bellicae. Infra - Jetzt folget nur graff Engelbrechts reuterwerck so er theils in deser vehde gebraucht. Item in der vehde zwischen ertzbischoff Frederichen van Colln gewan graff Engelbrecht die statt Werle. et infra sub annum 1390: In deser veheden et 1388 krieg und vehede. Item 1446 in concilio Constantiensi: als hertzog Adolff (dux I Cliviae) und juncker Gerardt van Cleve gebrüder wider einander zu vehden kommen seindt, so theten sie und die Ihren in denselben Vehden großen trefflichen schaden einanderen, ihren landen leuthen und undersaßen ahn todtschlag nehmen rauber brandt und fangen (quod nos dicimus fangen und spannen), quae verba exprimunt optime vim et naturam illius vocabuli Vehd, Vehden, Veheden, Vehede, fahden et prorsus conveniunt cum latinis verbis quae supra induxi. Et ne omnino dubites de recta nominis Vehd interpretatione, dum haec scribo, ecce mihi offertur [100] Polius de S. Anna Marcodurana, qui p. 240 de hoc eodem bello Juliacensi quo Marcodurum prorsus excisum est, vocat Durener fähden, idque ex legibus Pipini et Caroli Magni antiquis vulgo faidam nominari ait, unde faidam alicui facere id est bellum inferre. Idem c. 53 invalescente faida/hostilitate Juliacensi. Quod evidens signum illud vehde faida vocabulum antiquissimum a mille annis usitatum esse, nec aliud significare quam internecinum et perniciosissimum bellum.
Philippum Aurantium. Alii Renatum vocant Tesch. p. 243. Chron. Brab. Anno 1540 Rene / Renatum, Rene prince van Orangien de jonge grave van Naßouen. 1540 in septembri ordinatus a Carolo V Statthouder van Hollant, postea 1544 17 julii periit in obsidione Landresiana tormenti seu globi maioris ictu. Wichm. L. 2, c. 24 habet Martinum Rossemium mareschallum Gelriae a Guilielmo duce Cliviae subornatum anno 1542 primum Brabantiam devastasse, anno dein 1543 veluti anniversario recursu Noviomago exilientem, iterato Brabantiam flamma et ferro depopulatum esse.
Idem L. 3, c. 61 quae explicatius Chron. Belg. Martinus Rossum anno 1542 e Gelria in Brabantiam omnia instans irrumpit.Ga naar voetnoot1 Auraicum Renatum caedit ipso S. Jacobi 1542 ante Antwerpiam, 2 augusti Lovanium frustra obsidet omnia incendens et spolians, inde in Lutzenburgensem ducatum, 16 augusti capit Ivodium. 4 Augusti Auriacus Bruxellis parat se cum suis in expeditionem, cumque Rossemius a rege Galliae vocatus esset subsidio (eius instinctu | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]Schuren bei Engelbert, dem 12. Grafen von der Mark, der in der Burg Lüdinghausen vom Herrn der Burg, dem Herrn von Steinfurt und dem Herrn von Solms belagert worden ist. § 1: wie un graff Engelbrecht, so drinnen war mit den seinigen, von dieser vehde nichts wiste, und nachdem er entkommen war, beharrete graff Engelbrecht noch 3 iahr in deser veden und feindtschaft. Also ist vede hier dasselbe als Kriegsfeindseligkeiten. Unten - Jetzt folget nur graff Engelbrechts reuterwerck so er theils in deser vehde gebraucht. Ebenso in der vehde zwischen ertzbischoff Frederichen van Colln gewan graff Engelbrecht die statt Werle. Und oben zum Jahre 1390: In deser veheden und 1388 krieg und vehede. Ebenso 1446 beim Konzil von Konstanz: als hertzog Adolff (der erste Herzog von Kleve) und juncker Gerardt van Cleve gebrüder wider einander zu vehden kommen seindt, so theten sie und die Ihren in denselben Vehden großen trefflichen schaden einanderen, ihren landen leuthen und undersaßen ahn todtschlag nehmen rauber brandt und fangen (was wir nennen: fangen und spannen). Welche Worte sehr gut Inhalt und Art dieses Wortes ausdrücken: Vehd, Vehden, Veheden, Vehede, fähden und durchaus mit den lateinischen Worten, die ich oben zitiert habe, übereinstimmen. Und damit du gar nicht zweifelst über die richtige Deutung des Wortes Vehd, siehe, da wird mir, während ich dies schreibe, dargeboten: [100] Polius, Über St. Anna von Düren, der S. 240 über diesen selben Jülicher Krieg, in dem Düren völlig zerstört worden ist, schreibt und spricht von Durener fähden, und sagt, dass es seit den alten Gesetzen von Pippin und Karl dem Großen in der Volkssprache faida genannt wird, und daher stammt ‘einem eine Fehde antun’ das heißt ‘den Krieg erklären’. Derselbe Kapitel 53: ‘als die Jülicher Fehde / Feindschaft zunahm’. Das ist ein offensichtliches Zeichen dafür, dass dies vehde/faida ein sehr altes, seit tausend Jahren gebrauchtes Wort ist und nicht anderes bedeutet als einen vernichtenden und sehr verderblichen Krieg. Philipp von Oranien. Andere reden von René, Teschenmacher S. 243. Chronik von Brabant, zum Jahre 1540: René/Renatus, Rene prince van Orangien de jonge grave van Naßouen. In September 1540 ist er von Karl V. zum Statthouder van Hollant ernannt worden, später, am 17. Juli 1544, fällt er bei der Belagerung von Landrecies durch den Treffer eines Geschützes oder größeren Kugel. Wichmans Buch 2, Kapitel 24, teilt mit, dass Martin von Rossum, der Marschall von Geldern, insgeheim von Herzog Wilhelm von Kleve angestellt, im Jahre 1542 erstmals Brabant verheert, danach im Jahre 1543, bei der alljährlichen Rückkehr aus Nimwegen einen Ausfall machend, abermals Brabant mit Feuer und Schwert ausgeplündert hat. Derselbe Buch 3, Kapitel 61, was das Chronicon Belgicum ausführlicher wiedergibt: Martin von Rossum fällt, im Jahre 1542 alles bedrängend, von Geldern aus in Brabant ein.Ga naar voetnoot1 Er besiegt René von Oranien am St. Jakobstag 1542 vor Antwerpen. Am 2. August belagert er Löwen vergeblich, alles anzündend und plündernd; darauf geht er ins Herzogtum Luxemburg, am 16. August nimmt er Ivoy. Am 4. August bereitet Oranien sich mit seinen Leuten zu Brüssel | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]Brabantia vastata) Auriacus princeps, dominus de Bossuyt,Ga naar voetnoot2 Maximilianus a Bueren Frisiae gubernator etc. 20 milia peditum et 4 milia equitum in Juliam vacuam ulturi ducem Clivium et Rossemium, brevi tempore omnia vastant et intercipiunt. Sub hyemem vero Burgundis dimissis ab Auriaco, Juliacenses iterum recipiunt oppida sua, excepta Heinsberga quam obsident ante festum S. Joannis. Anno 1543 die 24 martii Burgundi caeduntur a Clivis Gelris et Juliacensibus qui commeatum omnem a Burgundis interceptum invehunt Ruraemundam, in aprili irruunt in Limburgensem ducatum Gelri omnia incendentes. Caesar descendit in Juliam. Marcodurum vi capitur ipso S. Bartholomaei. Circa 7 septembris reconciliatur Caesari procidens in genua cum octo dominis atra veste ad luctum indutis. Sed de hoc conditionibus reconciliationis aliisque circumstantiis fusius mox. [Notitia in margine] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]auf eine Expedition vor, und weil van Rossum vom König von Frankreich zu Hilfe gerufen worden war (auf dessen Betreiben war Brabant verheert worden), führen der Fürst von Oranien, der Herr von Bossu,Ga naar voetnoot2 Maximilian von Buren, Gouverneur von Friesland usw. 20.000 Fußsoldaten und 4.000 Reiter ins leere Jülich, um sich an dem Klever Herzog und Rossum zu rächen. In kurzer Zeit verwüsten und nehmen sie alles. Gegen Winter aber, nachdem die Burgunder von Oranien entlassen worden waren, nehmen die Jülicher ihre Städte wieder zurück, ausgenommen Heinsberg, das sie vor dem St. Johannesfesttag belagern. Am 24. März 1543 werden die Burgunder von den Klevern, Geldrischen und Jülichern besiegt; allen den Burgundern abgenommenen Mundvorrat bringen sie nach Roermond. Im April fallen die Geldrischen ins Herzogtum Limburg ein, alles anzündend. Der Kaiser kommt herab nach Jülich. Düren wird mit Gewalt am St. Bartholomäustag erobert. Um den 7. September versöhnt er sich mit dem Kaiser, auf die Knie fallend, mit acht Herrn in schwarzer Trauerkleidung. Aber über die Versöhnungsbedingungen und anderen Umstände bald ausführlicher. [Randbemerkungen.] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]Zittardam Heinsbergam Susteram etc. Quidni et Gangeltam? Fuit enim iam tunc membrum Juliae ab anno 1472. Ubi vero caput laborat, ibi omnia membra simul pati necesse est ut scite Flor. Christianus L. 3, c. 20. Nihil in universa Julia intactum, nihil immune mansit, ne quidem Metropolis Juliacum ipsum, tunc nondum ut hodie munitum; clade et incendio dirutae arces nobilissimae, antiquissimae et munitissimae; in vicinia quidem nostra Millensis et Randenrodea, quarum non nisi ingentes ruinae ac murorum rudera sunt reliqua.Ga naar voetnoot3
In Millen illud ex ore adm. R.D. decani Sittardiensis Thomae Brewer magnae adhuc et vegetae memoriae senis anno 1642 4 februarii habeo memorandum et hisce annalibus dignum, praenobili domino Francisco ab Hanxler domino nostro feudali et satrapae Millensi, in arce ibidem, ipsos centum lectos (quis reliqua damna numeret?] exustos et in cinerem redactos fuisse? Verbo, tota ditio Juliacensis medium intra annum seu mensibus aliquot velut turbine quodam inversa prius fuit, quam ipsa fere adverteret! Gangeltam, de qua mihi praecipue cura et mentio, funditus conflagrasse supra vidimus ex chart. Hanxl. Adhuc animus meminisse horret! Quis cladem illius lucis, quis funera fando explicet? Aut possit lacrimis aequare dolores? Ab illo tempore fuimus Troes! Fuit Gangelta, et florens eius gloria! Cum enim bello isto immanissimo incensa et in cineres redacta sit carissima patria, idque verosimillime sub SS. Omnium (quo haec anno 1640 scribo et tam frigidam niveamque auram vixisse me haud memini) acciderit, nam supra vidimus ex Har. Belli Burgundici quo par pari erat referendum, originem mense octobri accidisse. Quis talia fando - vel scribendo - temperet a lacrimis? Quilibet sane melius secum reputando exprimere valeat quam ego scribendo, quid tunc animi fuerit. Maioribus nostris quando ingruente hyeme oppugnati, fugati et a dulcissimis penatibus, parentibus, coniugibus, liberis opibusque violentissime et celerrime avulsi fuerunt! | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]Sittard, Heinsberg, Susteren usw. Warum nicht auch Gangelt? Es war damals ja schon Glied von Jülich, seit dem Jahre 1472. Wo aber das Haupt leidet, dort leiden die Glieder notwendigerweise gleichfalls, wie Florus Christianus klug bemerkt, Buch 3, Kapitel 20. In ganz Jülich blieb nichts unberührt, nichts unversehrt, sogar die Hauptstadt Jülich selbst, die damals noch nicht wie heute befestigt war; durch Beschädigung und Brand sind die sehr edlen, sehr alten und sehr befestigten Burgen verwüstet worden, in unserer Umgebung die Burgen von Millen und Randerath, von denen nur die enormen Ruinen und Mauerreste übrig geblieben sind.Ga naar voetnoot3
In Millen habe ich im Jahre 1642, am 4. Februar, aus dem Mund des sehr ehrwürdigen Herrn Dechanten von Sittard, Thomas Brewer, eines Greisen mit noch großer und lebhafter Erinnerung, diese erwähnenswerte und diesen Annalen würdige Mitteilung empfangen, dass dem sehr adligen Herrn Franciscus von Hanxler, unserem Feudalherrn und Amtmann von Millen, in der Burg daselbst allein schon 100 Betten (wer könnte die übrige Schäden zählen?) verbrannt und eingeäschert worden sind. In einem Wort, das ganze Jülicher Herrschaftsgebiet ist innerhalb eines halben Jahres oder in wenigen Monaten wie durch einen Wirbelwind durcheinandergeworfen worden, schneller als man selbst ahnen konnte! Dass Gangelt, dem ich vor allem mein Interesse und meine Mitteilungen widme, bis auf den Boden abgebrannt ist, haben wir oben aus den Akten Hanxlers gesehen. Noch immer scheut mein Geist sich zu erinnern. Wer könnte den Untergang jenes Lichtes, wer könnte die Sterbefälle mit Worten beschreiben? Oder wer könnte die Schmerzen mit Tränen ausgleichen? Von dieser Zeit ab sind wir Trojaner hin. Hin ist Gangelt und sein blühender Ruhm! Weil ja durch diesen sehr großen Krieg unser sehr liebes Vaterland verbrannt und eingeäschert worden ist, und das sehr wahrscheinlich um Allerheiligen (an welchem Tag im Jahre 1640 ich dieses schreibe, und ich erinnere mich nicht eine so kalte und schneeige Luft erlebt zu haben) stattgefunden hat; denn oben haben wir gesehen - aus Haraeus Burgundischem Krieg, auf den in Analogie hingewiesen werden muss -, dass der Beginn sich im Monat Oktober ereignet hat; wer könnte sich beim Erzählen oder Beschreiben | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]Dies itaque et mensis incensae patriae, sicut et obsidionis spatium,Ga naar voetnoot4 non sunt mihi cognita, nisi quod omnia mense octobri vel ad summum novembri confecta existimem, quia supra vidimus Burgundos ante hyemem e Julia evocatos, in quam si mense octobri per Traiectum irruperint, verosimillimum est Zittardam, Millam et Gangeltam ut loca obvia primum et Falcoburgensibus contermina primo insultui patuisse. Modus autem expugnationis Gangeltanae hic fuit, quantum puer senum decrepitorum narratione didici.Ga naar voetnoot5 Post Zittardam et Millam scilicet expugnatam, vel simul eodem tempore, castra in campis editioribus auffen Bornhegger paet ubi longe pulcherrimus oppidi et aedium est prospectus, ante portam Sittardiensem posita; ex illa potissimum parte locum furentissime oppugnarunt, incolis una cum subiectis pagorum accolis strenue assignatam stationem propugnantibus, donec tandem larido aliaque pingui materia impletis tormentis seu maioribus sclopis et in stramineas aedes immissis,Ga naar voetnoot6 turricula illa, quam ab incendio Brandenburger Thurn hodieque nominant, unde praecipua tunc resistentia, et oppido passim conflagrante, defendendo et restinguendo impares, adeoque tandem fatiscentes animis cives ad arcem vulgo die burg velut ad asylum ultimum confugerunt,Ga naar voetnoot7 sed et illic fumo et flammis coacti [101] denique sunt, aut victoris arbitrio se committere, aut in ferrum aut flammas ruere. Ipsa ecclesia maxime in posteriori parte incendio deformata, cuius turrim vetula quaedam me puero asseruit se cadentem prospexisse dum prope Kievelberg oculis cerneret moestum spectaculum.Ga naar voetnoot1Ga naar voetnoot2 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]von solchen Sachen der Tränen enthalten?*1 Gewiss wird jeder durch persönliche Erwägung besser ausdrücken können als ich durch die Beschreibung, welchen Gemütszustand unsere Vorfahren damals hatten, als sie am Anfang des Winters bestürmt, verjagt und sehr gewaltsam und schnell von ihrer sehr süßen Heimat, ihren Eltern, Gatten, Kindern und Mitteln weggerissen worden waren!
Also sind Tag und Monat des Brennens des Vaterlands, wie auch die Dauer der BelagerungGa naar voetnoot4 mir nicht bekannt, es sei, dass ich meine, dass alles im Monat Oktober oder höchstens November zerstört worden ist, weil wir oben gesehen haben, dass die Burgunder vor dem Winter aus Jülich weggerufen worden sind, und wenn sie dort über Maastricht im Monat Oktober eingefallen sind, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sittard, Millen und Gangelt, als erste Orte auf der Route und an den Valkenburgern grenzend, einem ersten Angriff offen gestanden haben. Die Bestürmungsweise Gangelts war, insofern als ich es als Junge aus der Erzählung von sehr alten Greisen gelernt habe, wie folgt:Ga naar voetnoot5 Nach der Eroberung Sittards und Millens nämlich oder zur gleichen Zeit ist auf den höheren Feldern auffen Bornhegger paet, wo es die weitaus schönste Sicht auf die Stadt und Häuser gibt, vor dem Sittarder Tor ein Lager aufgeschlagen worden. Vor allem von dieser Seite aus haben sie den Ort sehr wütend bestürmt, während die Einwohner zusammen mit den nahewohnenden Untertanen der Dörfer kräftig ihren angewiesenen Posten verteidigten, bis die Bürger schließlich, als mit Speck und anderem fetten Material gefüllte Projektile oder größere Kugeln auch auf die strohgedeckten Häuser geworfen worden warenGa naar voetnoot6 und als das Türmchen, das man seit dem Brand auch heute noch Brandenburger Thurn nennt, von wo aus damals der Hauptwiderstand geleistet wurde, und die Stadt überall brannte, der Verteidigung und dem Löschen nicht gewachsen und am Ende so sehr geistig ermüdet, in die Burg - in der Volkssprache die Burg - als letztes Asyl flüchteten.Ga naar voetnoot7 Aber auch hier wurden sie durch Rauch und Flammen schließlich gezwungen, [101] sich entweder dem Urteil des Siegers zu ergeben oder sich in das Eisen und die Flammen zu stürzen. Die Kirche selbst ist vor allem an der Rückseite durch den Brand entstellt, und eine alte Frau hat in meiner Kinderzeit behauptet, dass sie deren Turm hat fallen sehen, | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]Et quae iactura nunquam satis flenda, campana maxima et praestantissima nescio quo belli iure Mechliniam ablata fuit, ubi adhuc pendere et superesse memorant.Ga naar voetnoot3 Reliqua huius expugnationis gesta mihi quidem adhuc incognita sunt, nisi quod Renerum Funckeler civem et iuratum Sittardiensem in morbo quo triennium decumbit, anno 1641, invisens casu intellexerim avum eius Jacobum Funckeler Petri supra filium civem Gangeltensem, una cum 5 filiis primo Gangeltam patriam suam strenue tuitum, donec in arce compulsus est se dedere intercedente Martino quodam Kusters Burgundico capitaneo notoGa naar voetnoot4 et familiari; proximo dein anno cum iisdem Marcodurum quoque propugnasse, forsan ut feudatarium dominii Millensis adeoque suo duci in belli eventibus obligatum, cum equis et armis iuxta feudi iura, leen recht, ad nutum principis ac domini comparere. Hie Jacobus cui similes tunc heroes fuisse non dubito, supervixit ad annum circiter 1577.
Unum pene exciderat quod A.P. annotavit belli huius seu faidae Juliacensis, et dictae expugnationis tempore, turrim etiam Sittardiensis portae,Ga naar voetnoot5Ga naar voetnoot6 ut ruinarum et rimarum hodieque vestigia indicant, concrematam et tecto orbatam fuisse, tam vastam olim et excultam, ut coetus sagittariorum qui festo S. Spiritus quotannis avem seu psittacum ut vocant extra portam Paludanam ad initium myricae, loco dicto aen de Papegey,Ga naar voetnoot7 arcubus ante sclopos et pulverem tormentarium inventis more veteri usitatis iaculari soient, eo rege designato, qui deiicit, postridie feria 2 pentecostes solennem processionem deducere ac tueri | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]während sie sich nahe Kievelberg als Augenzeuge das traurige Schauspiel ansah.Ga naar voetnoot1Ga naar voetnoot2
Und welch ein nie genügend zu bedauernder Verlust: die größte und prominenteste Glocke ist durch irgendein Kriegsrecht nach Mechelen abtransportiert worden, wo sie, wie man erzählt, jetzt noch hängt und übrig ist.Ga naar voetnoot3 Die übrigen Ereignisse dieser Eroberung sind mir allerdings noch unbekannt, ausgenommen, dass ich, als ich im Jahre 1641 den Sittarder Bürger und Geschworenen Reiner Funckeler während seiner Krankheit, an der er seit drei Jahren litt, aufsuchte, zufällig gehört habe, dass sein Großvater Jakob Funckeler, ein Sohn des Peters oben, als ein Gangelter Bürger zusammen mit seinen fünf Söhnen sein Vaterland Gangelt kräftig geschützt habe, bis er auf der Burg gezwungen worden ist sich zu ergeben, durch Vermittlung eines Martin Küsters, eines bekannten und verwandten Burgundischen Hauptmanns;Ga naar voetnoot4 im darauf folgenden Jahr hätte er mit denselben auch Düren verteidigt, vielleicht als Lehnsmann der Herrschaft Millen und deshalb seinem Herzog in Kriegsereignissen verpflicht, mit Pferden und Waffen nach dem Lehnsrecht, leen recht, auf Befehl des Fürsten und Herrn zu erscheinen. Dieser Jakob - ihm gleiche Helden hat es damals ohne Zweifel gegeben - hat noch bis etwa 1577 gelebt.
Eine Sache war fast vergessen, nämlich dass Onkel Vogt notiert hat, dass zur Zeit dieses Krieges oder Jülicher Fehde und der erwähnten Bestürmung auch der Turm des Sittarder Tores,Ga naar voetnoot5Ga naar voetnoot6 wie die Spuren von Einstürzen und Rissen heutzutage noch zeigen, verbrannt und des Daches beraubt worden ist; während er ehemals so enorm und ausgebaut war, dass die Gesellschaften der Bogenschützen, die an Pfingsten jährlich den so genannten Vogel oder Papagei außerhalb des Bruchtores beim Anfang der Heide an einem Ort, Aen de Papegey genannt,Ga naar voetnoot7 mit vor den Gewehren und Schießpulver erfundenen und nach alter | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]solent per campos aliquot horis incedentem, una cum adolescentibus innuptis jung Gesellen, qui dominica ante pentecosten sclopis avem quoque diiciunt, a prandio festis pentecostalibus et sequentibus aliquot in dicta porta convenire soliti erant, et symposia sua vel potius convivia celebrare, qualia erant iuxta Lazium Phiditiae Lacedaemoniorum a Lycurgo institutae in quibus in communi collatis symbolis epulabantur: ita hic vere ad Laconicum morem regem et reginam singulorum sagittariorum uxores placentis,Ga naar voetnoot8 ovis, carnibus et similibus eduliis onustae comitantur. Nunc a bello Juliacensi curia seu domus civica illis triclinium praebuit. Et hoc quidem tempore pacis ac tranquillitatis aptissimum ad uniendos civium animos medium, iam annis aliquot ob belli incommoda intermissum est. Sunt autem sagittarii numero 25 dicti Schützen a custodiendo seu GeschworenGa naar voetnoot9 a iuramento quod duci, magistratui et oppido praestare solent, ac debent obtemperare si quid principis nomine conficiendum sit, a quo sicut et magistratu annuum salarium ab immemorabili tempore nanciscuntur. Institutum sane antiquum, nec vane putem me sucpicari a S. Sebastiano, cuius festo in ecclesia conveniunt et in altari offerunt, nomen sortitos. Eius Sancti effigies tunc exornatur sagittis et hedera, quasi sit fraternitas quaedam S. Sebastiani.Ga naar voetnoot10 Ex iis eliguntur consulares seu consules futuri. Quorum quia vix alibi mentio inseri potuit, hoc praecipue loco ritum illum attingere placuit.Ga naar voetnoot11Ga naar voetnoot12
Tertio Caes. copias superasse. 1o per Rossemium ante Antwerpiam ut supra;Ga naar voetnoot13 2o in campis Sittardiensibus vulgo Wehrerfeldt inter Sittardt et pagum | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]Tradition gebräuchlichen Bogen zu schießen pflegen, wobei derjenige, der ihn abschießt, zum König angewiesen wird; und die am nächsten Tag, am Pfingstmontag, eine feierliche Prozession, die über die Felder einige Stunden fortschreitet, zu halten und schützen pflegen, zusammen mit den unverheirateten Junggesellen, Jung Gesellen, die am Sonntag vor Pfingsten mit Gewehren auch den Vogel abschießen, nachmittags auf Pfingstfesten und einigen folgenden in dem erwähnten Tor zusammenkommen und ihre Trinkgelage oder eher Festmahle speisen, wie nach Lazius die von Lykurg eingestellten Phiditia der Spartanen waren, bei denen sie, nachdem Beiträge zusammengelegt worden waren, zu feiern pflegen;Ga naar voetnoot8 so werden hier wahrlich nach Lakonischer Art König und Königin der einzelnen Schützengesellschaften von mit Kuchen, Eiern, Fleischwaren und dergleichen Speisen beladenen Frauen begleitet. Seit dem Jülicher Krieg hat jetzt das Rathaus oder Bürgerhaus ihnen einen Speiseraum geboten. Und dieses in der Friedens- und Ruhezeit zur Vereinigung des Bürgergemüts sehr geeignete Mittel ist schon seit einigen Jahren der Kriegslasten wegen unterbrochen. Die Bogenschützen sind aber 25 an der Zahl - Schützen genannt nach dem Schützen oder GeschworenGa naar voetnoot9 nach dem Eid, den sie dem Herzog, dem Magistrat und der Stadt zu schwören pflegen - und sie sollen gehorchen, wenn etwas im Namen des Fürsten verrichtet werden soll, von dem sowie auch vom Magistrat sie seit undenklicher Zeit ein jährliches Gehalt empfangen. Fürwahr eine alte Einrichtung, und ich würde meinen, dass es nicht eitel ist, dass ich vermute, dass sie ihren Namen von St. Sebastian, an dessen Fest sie in der Kirche zusammenkommen und auf dem Altar opfern, empfangen haben. Seine Statue wird dann mit Pfeilen und Efeu geschmückt, als ob es eine St. Sebastiansbruderschaft wäre.Ga naar voetnoot10 Aus ihnen werden die Konsularen oder die künftigen Bürgermeister gewählt. Weil anderswo kaum ein Erwähnung von ihnen eingefügt werden konnte, hielt ich es für gut, vor allem an diesem Ort diesen Brauch zu berühren.Ga naar voetnoot11Ga naar voetnoot12
‘Dreimal die kaiserlichen Truppen besiegt’. Erstens durch Van Rossum vor Antwerpen, wie oben;Ga naar voetnoot13 zweitens auf den Sittarder Feldern, in der Volkssprache | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]proximum Wehr 24 martii 1543 ipso sabbato sanctoGa naar voetnoot14 ad 3 millia, cum Brabanti Heinsbergae iam pridem a Juliacensibus obsessae commeatum intulissent [deletum: seu inferre vellent].Ga naar voetnoot15Ga naar voetnoot16Ga naar voetnoot17 De tertia cladeGa naar voetnoot18 Caesariorum seu Brabantinorum nihil adhuc legendo reperi.Ga naar voetnoot19
Wilhelmum Caesari supplicem factumGa naar voetnoot20 Chap. tom. 3, c. 4 explicatius ex omnibus prope Juliacensis regionis oppidis venisse legatos pacem expetentes, dum Caesar victa Dura Juliacum Ruraemundam et Venlonam versus pergeret. Ibidem cum ageret in castris, Wilhelmum nostrum sanis usum consiliis, comitibus et adiuvantibus Henrico Brunsvicensi, legatis archiepiscopi Coloniensis etc supplicem a Caesare certis conditionibus in gratiam receptum, elocata iuxta Har. ei in matrimonium Caesaris sorore Maria Austriaca,Ga naar voetnoot21 et nuptias postea Ratisbonae celebratas anno 1546 5 julii. Conditiones reconciliati ducis fuse habet Tesch. p. 313 et 14.Ga naar voetnoot22 Ut fidem Catholicam servet Caesari obediens, foederi Gallico renuntiet et Gelriae in perpetuum, omnia Juliacensis provinciae loca recipiat exceptis Heinsberga et Zittardo oppidis (Heinsbergo et Sittardo Bert. in Gelria) quae ad tempus Caesari manerent donec de ipsius fide et observantia constaret. [Notitia in margine.] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]Wehrerfeldt zwischen Sittard und dem nächsten Dorf Wehr, am 24. März 1543 am Karsamstag selbst,Ga naar voetnoot14 gegen 3.000, als die Brabanter dem schon lange von den Jülichern belagerten Heinsberg Mundvorrat gebracht haben [gestrichen: oder bringen wollten].Ga naar voetnoot15Ga naar voetnoot16Ga naar voetnoot17*1 Vielleicht wollte er im Jahre 1543 sagen? Über die dritte NiederlageGa naar voetnoot18 der Kaiserlichen oder Brabanter habe ich beim Lesen noch nichts gefunden.Ga naar voetnoot19
Wilhelm des Kaisers Flehender geworden.Ga naar voetnoot20 Chapeaville, Teil 3, Kapitel 4 bemerkt ausführlicher, dass aus fast allen Städten des Jülicher Raumes Gesandte gekommen sind, um Frieden zu erbitten, während der Kaiser, nachdem er Düren besiegt hatte, nach Jülich, Roermond und Venlo weiterzog.*2 Als er sich dort im Lager aufhielt, sei unser Wilhelm, der sich gut beraten hatte und vom Heinrich von Braunschweig, den Gesandten des Erzbischofs von Köln usw., begleitet und geholfen wurde, als Flehender vom Kaiser unter gewissen Bedingungen in Gnade aufgenommen wurde, nämlich dass, nach Haraeus, an ihn Maria von Österreich, die Schwester [NB. Nichte!] des Kaisers, verheiratet wird,Ga naar voetnoot21 und dass die Hochzeit später am 5. Juli 1546 in Regensburg gefeiert wird. Die Bedingungen des versöhnten Herzogs hat Teschenmacher ausführlich S. 313 und 314.Ga naar voetnoot22 Er sollte dem Kaiser gehorchend den Katholischen Glauben bewahren, den Französischen Vertrag und Geldern für immer abtreten und alle Orte des Jülicher Gebietes wiederempfangen, ausgenommen die Städte Heinsberg und Sittard (Heinsberg und Sittard hat Bertius bei Geldern), die vorläufig dem Kaiser blieben, bis seine Treue und Beachtung festgestellt worden war. [Randbemerkungen.] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]1514 21 jan. in privilegiis Brabantiae concessis a Carolo V Lovanii inaugurato n. 15: Item geloven met goder trawen und schweren fur ons und onse nakomelingen, dat onse landen van Limborgh un van Overmaße ten ewigen dagen blijven sullen aen onse vorschr. Landen van Brabant und daruff nimmermehr gescheiden worden, dat wij ouck andere onse landen van overmayß loesen sollen, so wij dat verter gewonschlichste sullen mogen, un die aen onse vorschr. landt van Brabant bringen om daraen te blijven sonder scheiden. Et n. 54: feuda ab anno 1363 non mutata fuerunt, manere debere inconcussa; vide Chron. Brab. 2 partem. Porro belli huius calamitas hoc uno felix fuit, quod nec longa /brevis, nec diuturna (secus atque hodie accidit) vix unicum annum tenuerit, nam coepit mense octobri 1542 et Wilhelmus 7 septembris anno 1543 in castris Venlonianis a Caesare in gratiam receptus est. Plura Tesch. ibidem p. 313 de aliis 14 conditionibus - et p. 314 anno 1544 2 januarii Bruxellis 24 eiusdem Spirae in comitiis Wilhelmus praesens obtinuit pleniorem compositionem, et arbitris partium inter se conferentibus (quos inter Nicolaus ab Harff Geilenkirchae praefectus postea quoque Millensis a parte ducis nostri) Bruxellis ita conventum 1o ut Carolus Caesar nullum ius in ducatum Juliae praetenderet. 2. Gelriam quiete possideret. 3. Hinsbergam et Sittardum restitueret. 9. (nam intermedia nihil ad nos) dux Julius medietatem dynastiae Millensis Gangeltensis et Vuichtensis a Brabantia etiam feudum agnosceret, reliqua vero medietas libera esset. X. Actionem in Bruggen, Dulcken etGa naar voetnoot23 [102] Randenrodt oppida cum advocatia Aquensi remitteret. XII. Wilhelmus imperatori redemptionem Hertzogenradiae permitteret. XIII. De Borna Sittardo et Sustera quoque informatio fieret.Ga naar voetnoot1 Subdit Tesch. Franciscum Galliae regem Wilhelmo haec praestanti infensissimum fuisse, at ille quoque cum anno 1544 die 22 septembris Carolo reconciliaretur, tota controversia sopita utrimque animos in gratiam rediisse.
Quae autem de Zittardia Carolo V reservata sunt dieta, confirmantur ex chart. Heister hoc titulo: Anzeichnonge welcher maißen dieß ampt Born uß bevelch des hern van Frentz betreden wirdt ungefehr ij monet. Item nach auffgerichtem verdrage zwischen keyß. Mt. Und mijnen G.H. hait der herr van Frentz die gericht, der dingbanck Born und Süsteren zu Sittart forderen laßen und haven aldar keyß. Mt. als hertzogen zu Brabanth vur ihren rechten erffheren huldt und eide gedain mit renunciation alsolch eyde als sij vurmals mijnen G.H. gedain haven. Darnach hat der heer van Frens sijnen secretarium genant meister Simon vur einen scholtys auch funf andere officiant renthmeister und baeden angesatzt. Derselvige rentmeister auff sondag den 13 januarii in den kirchen vurgevoirter dingbanck haidt ruffen und bevelhen laßen den folgenden frijdach alle pecht gulde und renthen daselbst zo Born zo bezahlen, welches sich ungefehr erdragen wurde. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]Am 21. Januar 1514, in den vom zu Löwen inaugurierten Karl V. Brabant zugestandenen Privilegien, Nummer 15: Item geloven met goder trawen und schweren fur ons und onse nakomelingen, dat onse landen van Limborgh un van Overmaße ten ewigen dagen blijven sullen aen onse vorschr. Landen van Brabant und daruff nimmermehr gescheiden worden, dat wij ouck andere onse landen van overmayß loesen sollen, so wij dat verter gewonschlichste sullen mogen, un die aen onse vorschr. landt van Brabant bringen om daraen te blijven sonder scheiden. Und Nummer 54: dass die Lehen seit 1363 nicht geändert sind; dass sie unerschüttert bleiben sollen; siehe Chronik von Brabant, 2. Teil. Die Kalamität dieses Krieges war aber in dieser einen Sache günstig, dass sie weder lange / kurz, noch von langer Dauer war (anders als es heute geschieht) und kaum ein Jahr angehalten hat, denn sie fing im Monat Oktober 1542 an und Wilhelm ist am 7. September 1543 im Lager bei Venlo vom Kaiser in Gnaden aufgenommen worden. Mehr hat Teschenmacher daselbst S. 313 über die anderen 14 Bedingungen - und S. 314: im Jahre 1544, am 2. Januar, zu Brüssel, am 24. desselben Monats hat Wilhelm in der Versammlung persönlich den vollständigen Vergleich erhalten, und durch die konferierenden Schiedsrichter der Parteien (zu denen Nikolaus von Harff, Vogt von Geilenkirchen, später auch von Millen, von Seiten unseres Herzogs) ist zu Brüssel so vereinbart: 1. dass Kaiser Karl keine Rechte auf das Herzogtum Jülich erhob; 2. dass er Geldern in Ruhe besaß; 3. dass er Heinsberg und Sittard zurückgab; 9. (denn dazwischen bezieht sich nichts auf uns) dass der Jülicher Herzog die Hälfte der Herrschaft Millen, Gangelt und Waldfeucht auch als Lehen von Brabant anerkannte, dass die andere Hälfte aber frei war; zehntens dass er auf das Klagerecht für die Städte Brüggen, DülckenGa naar voetnoot23 [102] und Randerath mit der Aachener Vogtei verzichtete; zwölftens dass Wilhelm dem Kaiser die Einlösung von Herzogenrath zugestand; dreizehntens dass auch über Born, Sittard und Susteren Aufklärung entstand.Ga naar voetnoot1 Teschenmacher fügt hinzu, dass der König Franz von Frankreich dem Wilhelm, weil er dies leistete, sehr erbittert gewesen ist, dass aber, als auch er am 22. September 1544 sich mit Karl versöhnte, nachdem die ganze Kontroverse sich beruhigt hat, die Gemüter beiderseits sich versöhnt haben.
Was aber über das Vorbehalten von Sittard für Karl V. gesagt ist, wird bestätigt durch eine Akte von Heister mit diesem Titel: Anzeichnonge welcher maißen dieß ampt Born uß bevelch des hern van Frentz betreden wirdt ungefehr ij monet. Item nach auffgerichtem verdrage zwischen keyß. Mt. Und mijnen G.H. hait der herr van Frentz die gericht. der dingbanck Born und Süsteren zu Sittart forderen laßen und haven aldar keyß. Mt. als hertzogen zu Brabanth vur ihren rechten erffheren huldt und eide gedain mit renunciation alsolch eyde ab sij vurmals mijnen G.H. gedain haven. Darnach hat der heer van Frens sijnen secretarium genant meister Simon vur einen scholtys auch funf andere officiant renthmeister und baeden angesatzt. Derselvige rentmeister auff sondag den 13 januarii in den kirchen vurgevoirter dingbanck haidt ruffen und bevelhen laßen den folgenden frijdach alle pecht gulde und renthen daselbst zo Born zo bezahlen, welches sich ungefehr erdragen wurde. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]Ihn gelde iijC goltg. ahn roggen iiiijC malder, haver iiiC malder. Belangendt das ampt Myllen dieselvige underthanen hadden keyß. Mt. nicht gesworen. Derhalven die verlaßonge der eide van keyß. Mt. verordent unnodich gewest sijnt, aver van den heren Frens umb den eydt zo doen geforderth, des sie sich doch bißher zu enthalten und glijchwael van wegen mijns G.H. das voigtgedinge in den kirchen deßelvigen ampts außgeroiffen, auch zins und pecht zo behoeff sijner F.G. uff zo boeren angefangen. Bennen der statt Hensberg hadden ii feudlen knecht gelegen die den bürgeren und anderen underthanen deßelvigen amptz und amptz Myllen großen mircklichen schaden mit affbrechen ihre husen und spolierange ihre besten seder der uffgerichten verdrage aengedaen, und als die nu umb den xten januarii darnach gezogen ist ein ander feudlijn knecht durch Henrich van Gaveren angenomen und ungefehr den xi januarii wederom darinne gelacht worden. Betreffendt dem rentmeister Born denselvigen hadt der hopman zo Sittart Merthen Kuster des xiiii novembris des vorigen iars xliiii als er sampt den gerichten zo Born uß bevelh mijnes G.H. zo Gladtbach zo erscheinen bescheiden, uff den wege mit iiii rotten knecht und etlichen zo perde ergriffen ind auß dem ampt uff Falckenburg geforth und daselbst fünff wechen und seß daich gefencklich gehalden der ursachen wie sij angeben das er uß bevelh mijns G.H. die gerichten der dingbanck Born zu Geladtbach bey keyß. Mt. verordente bescheiden hadde.
NB Omisi paucula quae nihil ad rem nostram et nullum fere sensum habebant. Zittardam adhuc diu mansisse sub Brabantia seu Carolo V vel inde constat quod Har. in Philippo II eius filio Hispan. rege Belgii uniti principe nominet anno 1566 Robertum Longevallium (fuit hic Buquoyus cuius nepos bello Bohemico 1618 celeberrimus Lib. 4 Flori Germanici Longevallius nominatur) dominum Zittardii quod interpretor praefectum seu locopositum nomine forsan regis et Brabantiae, donec Wilhelmus dux noster urbem prorsus redemerit. Quid si tantum titulo ad illum Longovallium pertinuerit? Nam in Chart. Heist. iam ab anno 1550 inveni mandata Wilhelmi ducis absolute independentia, in quibus nusquam vel tenue Longovallii est vestigium. Gangelta vero nostra semper duci suo adhaesit sub Francisco Hanxlero domino pignoritio, et quamvis momento quasi per vastationem illam communem sit avulsa vel potius oppressa, mox tamen ducis sumptibus, ut ex relatione habeo, annis a bello proximis restaurata est, civibus curiam reaedificantibus.Ga naar voetnoot2 Sittardiae contra factum, ubi curia sumptu et nomine ducis Wilhelmi sub annum 1562 reaedificari coepit, nam Chart. Heist, aiunt 21 martii de aedificio novo deliberari coeptum, 1567 absolutum. Nec dubito Gangeltensem quoque curiam sub hoc tempus aut mox a faida Juliaca exstrui coeptam. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]Ihn gelde iijC goltg. ahn roggen iiiijC malder, haver iiiC malder. Belangendt das ampt Myllen dieselvige underthanen hadden keyß. Mt. nicht gesworen. Derhalven die verlaßonge der eide van keyß. Mt. verordent unnodich gewest sijnt, aver van den heren Frens umb den eydt zo doen geforderth, des sie sich doch bißlier zu enthalten und glijchwael van wegen mijns G.H. das voigtgedinge in den kirchen deßelvigen ampts außgeroiffen, auch zins und pecht zo behoeff sijner F.G. uff zo boeren angefangen. Bennen der statt Hensberg hadden ii feudlen knecht gelegen die den bürgeren und anderen underthanen deßelvigen amptz und amptz Myllen großen mircklichen schaden mit affbrechen ihre husen und spolierange ihre besten seder der uffgerichten verdrage aengedaen, und als die nu umb den xten januarii darnach gezogen ist ein ander feudlijn knecht durch Henrich van Gaveren angenomen und ungefehr den xi januarii wederom darinne gelacht worden. Betreffendt dem rentmeister Born denselvigen hadt der hopman zo Sittart Merthen Kuster des xiiii novembris des vorigen iars xliiii als er sampt den gerichten zo Born uß bevelh mijnes G.H. zo Gladtbach zo erscheinen bescheiden, uff den wege mit iiii rotten knecht und etlichen zo perde ergriffen ind auß dem ampt uff Falckenburg geforth und daselbst fünff wechen und seß daich gefencklich gehalden der ursachen wie sij angeben das er uß bevelh mijns G.H. die gerichten der dingbanck Born zu Geladtbach bey keyß. Mt. verordente bescheiden hadde.
NB. Ich habe Weniges, das nichts mit unserer Sache zu tun und fast keine Bedeutung hatte, weggelassen. Dass Sittard noch lange unter Brabant oder Karl V. geblieben ist, ergibt sich wohl daraus, dass Haraeus bei Philipp II., dessen Sohn, dem König von Spanien und Fürst der Vereinigten Niederlande, im Jahre 1566 Robert Longueval (dieser war Buquoy, dessen Enkel im Böhmischen Krieg 1618 - im Buch 4 des Florus Germanicus*1 - der sehr berühmte Longueval genannt wird) Herr von Sittard nennt, was ich interpretiere als Präfekt oder Statthalter vielleicht im Namen des Königs und Brabants, bis unser Herzog Wilhelm die Stadt ganz zurückgekauft hat. Wie wenn es nur als Titel diesem Longueval gehört hat? Denn in den Schriften von Heister fand ich schon ab 1550 absolut unabhängige Mandate des Herzog Wilhelms, in denen nirgendwo nur eine kleine Spur von Longueval ist. Unser Gangelt hat sich aber immer unter dem Pfandherrn Franz Hanxler an seinen Herzog gehängt, und obwohl es einen Moment etwa durch diese allgemeine Zerstörung weggerissen oder vielmehr unterdrückt worden ist, ist es doch bald auf Kosten des Herzogs, wie ich aus einer Mitteilung weiß, in den ersten Nachkriegsjahren restauriert worden, wobei die Bürger das Rathaus wiederaufbauten.Ga naar voetnoot2 Das Gegenteil fand in Sittard statt, wo man um 1562 anfing, das Rathaus auf Kosten und im Namen des Herzog Wilhelms wiederaufzubauen, denn die Akten Heisters sagen, dass man am 21. März angefangen hat, über ein neues Rathaus zu deliberieren, und | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]Hoc eodem tempore multas privatarum aedium structas aut restauratas fuisse indicant fenestrae vitreae aliquot rotunda inscriptione, qualis in culina aedium A.S. cum anno 1544, et aliae duae in cubiculo inferiori aedium maternarum. Una: Lenart Meuffels Wtten / Oda sijn huisfrow. Altera ostentat solum Bruijn. Reliqua exciderunt. Similes rotundae inscriptiones passim visuntur in ecclesia. [Notitia in margine] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]dass es im Jahre 1567 vollendet worden ist. Und ich zweifle nicht daran, ob man auch um diese Zeit oder bald nach der Jülicher Fehde angefangen hat, das Gangelter Rathaus aufzubauen. Dass zu dieser selben Zeit viele Privathäuser gebaut oder restauriert sind, zeigen verschiedene Glasfenster mit einer Rundinschrift, wie die in der Küche vom Haus A.S. [Onkel Schöffe?] mit dem Jahre 1544, und zwei andere in dem niedrigeren Zimmer der mütterlichen Wohnung. Die eine: Lenart Meuffels Wtten / Oda sijn huisfrow, die andere zeigt nur Bruijn. Die übrigen sind herausgefallen. Ähnliche Rundinschriften sieht man überall in der Kirche. [Randbemerkungen] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]Quae subiungo, melius huc referuntur quam ad annum 1518, sumpta e chartis R. Domini Hermanni Hochsteden Ord. Praemonstr. in Knechtsteden quondam sacellani Gangeltensis viri ut nunc primum disco valde curiosi et in antiquitatibus studiosi. Inter alia sic habet. Anno 1616 14 junii notabile. Vor der Gulicher Veh hat Jan Ganderheiden die platz bewont welche jetzt Lenart Kardenbenders uffm Freithoff unter der leuffen genant bewont, und Jan GanderheidenGa naar voetnoot1 hat ein dochter nachgelaßen genant Elßken,Ga naar voetnoot2 und diese hat sich verheyrat mit Daem van Dremmen, haben dieße beyde Eheleut nachgelaßen einen sohn genant Gört oder Godart Damen ietzigen Statthelder. In der Gulicher Vehd ist obg. Hauß abgebrant,Ga naar voetnoot3Ga naar voetnoot4 und ist ein zeitlang ein verlohren platz ohn hauß gewesen biß das vorg. Elßken widerumb ein hauß auff die platz setzt und bewohnet. Nach ihrem Abgang iß das hauß verkaufft Jan SpießGa naar voetnoot5 gewesenen botten binnen Gangelt, hernach verheuret worden ahn Kortsgen Kremers Botten ietzigen Jan Kremers Gerichtsbotten vatter, der es verlaßen mußen als es von Spießen erben verkaufft und ist hernach nit mehe genent worden des Botten hauß wie zuvor weill etliche Botten nach ein ander darin gewohnt.
Notae. Freithoff. Est campus dominicus seu ecclesiae, nomen a libertate, cui simile invenio in martyrologio Rom. Germ. Zu Rom auff dem frijthoff. Et Traiecti ad Mosam. Locus est Gangeltae amplus et in vallem desinens prope caemiterium ad occidentem. Festo S. Nicolai et reliquis nundinis serviens foro boario et porcario. Undique in colle sunt domicilia.
Korstgen Kremers gerichtsbott; supra Latine praeco, is Christianus inter alias proles reliquit Joannem, ut hic, in officio successorem et Emmericum Kremers meum quondam in trivialibus condiscipulum magni ingenii adoslescentem et studiis destinatum, sed praematuro parentis obitu arti sartoriae applicatum, dum Antwerpiae magni cuiusdam domini Lusitani quo mox mortuo in Italiam reducis famulum, Nicolai Capello, ibi denuo litteris applicatum et hodie Neapoli ob eximiam scribendi manum apud supremum postarum magistrum curatorem primarium, qui litteris inde scriptis in patriam xi febr. anno 1642 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]Was ich hierunter hinzufüge, wird besser hier als beim Jahr 1518 erzählt und ist den Schriften des ehrwürdigen Herrn Hermann Hochsteden des Prämonstratenserordens in Knechtsteden entnommen, der einst Kaplan in Gangelt und, wie ich erst jetzt erfahre, ein sehr interessierter und in Altertümern gelehrter Mann war. Unter anderem schreibt er so. Am 14. Juni 1616, bemerkenswert: Vor der Gulicher Veh hat Jan Ganderheiden die platz bewont welche jetzt Lenart Kardenbenders uffm Freithoff unter der leuffen genant bewont, und Jan GanderheidenGa naar voetnoot1 hat ein dochter nachgelaßen genant Elßken,Ga naar voetnoot2 und diese hat sich verheyrat mit Daem van Dremmen, haben dieße beyde Eheleut nachgelaßen einen sohn genant Gört oder Godart Damen ietzigen Statthelder. In der Gulicher Vehd ist obg. Hauß abgebrant,Ga naar voetnoot3Ga naar voetnoot4 und ist ein zeitlang ein verlohren platz ohn hauß gewesen biß das vorg. Elßken widerumb ein hauß auff die platz setzt und bewohnet. Nach ihrem Abgang iß das hauß verkaufft Jan SpießGa naar voetnoot5 gewesenen botten binnen Gangelt, hernach verheuret worden ahn Kortsgen Kremers Botten ietzigen Jan Kremers Gerichtsbotten vatter, der es verlaßen mußen als es von Spießen erben verkaufft und ist hernach nit mehe genent worden des Botten hauß wie zuvor weill etliche Botten nach ein ander darin gewohnt.
Anmerkungen Freithoff. Es ist das Gelände des Herrn oder der Kirche; der Namen stammt von der Freiheit. Einen dem ähnlichen Namen finde ich im Römisch-Deutschen Martyrologium, Zu Rom auff dem frijthoff. Auch in Maastricht. Der Ort in Gangelt ist weit und beim Friedhof im Westen in einer Tiefe endend. Am St. Nikolausfest und an anderen Markttagen dient es als Rinder- und Schweinemarkt. An allen Seiten liegen Häuser auf einem Hügel. Korstgen Kremers gerichtsbott; oben auf Lateinisch praeco [= Bote]; dieser Christian hinterließ unter anderen Kindern: Johann, wie dieser, sein Nachfolger im Amt, und Emmerich Kremers, einst mein Mitschüler im Trivium, ein Jüngling mit viel Talent und zum Studium bestimmt, aber durch den frühzeitigen Tod seines Vaters ins Schneiderfach eingesetzt. Als er in Antwerpen Diener eines bedeutenden portugiesischen Herrn, Nicolai Capello, wurde, der nach Italien zurückkehrte, ist er dort nach dessen baldigen Tod wieder als Schreiber eingesetzt worden und heute in Neapel wegen seiner hervorragenden | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]nominat se Emmericum Christian van Gangelt, et Neapoli passim notus, cum famulo incedens appellatur Emmerico de Gangelda.Ga naar voetnoot6
Paulo infra pergit Hochst. Dominus Godefridus Ganderheiden,Ga naar voetnoot7 frater Matthaei seu Thevis Ganderheiden [qui fuit pater Francisci Ganderheiden scabini) rector altaris S. Nicolai habuit duas filias tamen antequam ordines suscepisset, quarum una nempe Trincken nupta Theodoro Mettelen seu Kreyten obiit sub annum 1625, altera Geetgen Gertrudis nupta Goswino seu Goßen Gijsen aut Clewen consuli [deletum: scabino], et duos filios quorum alter vocabatur Godefridus et factus ecclesiasticus habitavit in monasterio Heinsbergensi, et illic in secreto subitanea morte periit,Ga naar voetnoot8 alter factus est organista Sittardiae. Haec dicit Hochst.Ga naar voetnoot9 Ex organista Sittardiae nati dominus Godefridus Aurei Concilii Susterensis decanus, de quo infra Alphabetum relig. Gangelt, et Magister Joannes eiusdem concilii notarius, ut passim in missalibus visitationes ecclesiarum continentibus est subscriptum. Obiit iuxta necrol. Sittard.
Denique haec notavi ex Hochst. Jan Jenneßken des alten vatter ist genant gewesen Jennes der Closterwirt, weil er gegen Horichs hauß uber in einem hauß (ubi modo die Schmitz [deletum]) gewohnt, welches genant ward im Closter, und im selben hauß hat man bier gezapt, davon obg. Jennes den nahmen bekommen. Duxit 2am uxorem Goswini Clewen sororem. Nota hic Joannes habuit filium Joannem, et hic alium Joannem vulgo der jung Jan Jenneskens adhuc superstitem, cuius duo filii alter Matthias Coloniae fuit logicus, alter Hermannus Jansen post aliquot annos sartoriae fratrem in studiis secutus nunc anno 1642 physicam audit in gymnasio Trium Coronarum Coloniae, ibidem recens electus pater Beanorum, quo officii honore sub annum quoque 1624 dignus habitus fuit Aegidius Kritzradt, ut Alphabetum.
Sed relictis hisce pauculis tabulis quas e Faidae Juliacensis naufragio reliquas et superstites reperire potui, ad alias litteras et antiquitatis monumenta pergamus. Wir Peter Krops, Lambrecht Spetgens, Zietz van den Horrich Geyß van NierbeckGa naar voetnoot10 ind vort medescheffen der Statt Gangelt - onsen schependomssegell hieronder aen gehangen. Anno Christi 1544 aen den 25 januarii. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]Handschrift bei dem höchsten Postmeister erster Verwalter; er nennt sich in einem am 11. Februar 1642 von dort ins Vaterland geschickten Brief Emmerich Christian van Gangelt und, überall in Neapel bekannt, wird er, wenn er mit seinem Diener spaziert, Emmerico de Gangelda genannt.Ga naar voetnoot6
Wenig weiter fährt Hochsteden fort: ‘Herr Gottfried Ganderheiden,Ga naar voetnoot7 ein Bruder von Matthäus oder Thevis Ganderheiden (der Vater des Schöffen Franz Ganderheiden war), Rektor des St. Nikolausaltars, hatte zwar zwei Töchter, jedoch bevor er die Weihen genommen hatte. Deren eine, nämlich Trincken, mit Theodor Mettelen oder Kreyten verheiratet, ist im Jahre 1625 gestorben; die andere aber, Geetgen Gertrud mit Goswin oder Goßen Gijsen oder Clewen, dem Bürgermeister [gestrichen: Schöffen] verheiratet, hatte zwei Söhne, deren einer Gottfried hieß und, Geistlicher geworden, im Heinsberger Kloster gewohnt hat und dort zurückgezogen plötzlich gestorben ist.Ga naar voetnoot8 Der andere wurde Organist in Sittard’. Dies sagt Hochsteden.Ga naar voetnoot9 Die Söhne des Sittarder Organisten sind Herr Gottfried, Dechant des Goldenen Landdekanats Susteren, von dem unten im Alphabet der Gangelter Geistlichen die Rede ist, und Meister Johann, Notar desselben Landdekanats, wie überall in den Missalen, die Kirchenvisitationen enthalten, unterschrieben ist. Nach dem Nekrolog von Sittard ist er verstorben. Schließlich habe ich aus den Schriften von Hochsteden Folgendes notiert: Jan Jenneßken des alten vatter ist genant gewesen Jennes der Closterwirt, weil er gegen Horichs hauß uber in einem hauß (wo jetzt die Schmitz [gestrichen]) gewohnt, welches genant ward im Closter, und im selben hauß hat man bier gezapt, davon obg. Jennes den nahmen bekommen. Er heiratete als zweite Gattin die Schwester von Goswin Clewen. Merke: dieser Johann hatte einen Sohn Johann und dieser wieder einen Sohn Johann, in der Volkssprache der jung Jan Jenneskens, der noch am Leben ist und von dessen zwei Söhne einer, Matthias, Philosophie-student zu Köln war. Der andere, Hermann Jansen, ist nach einigen Jahren Schneiderei seinem Bruder in den Studien gefolgt und jetzt, im Jahre 1642, Hörer in Physik am Dreikronengymnasium zu Köln. Dort ist er neulich zum Pater der Füchse gewählt worden, welchem ehrenvollen Amt im Jahre 1624 auch Aegidius Kritzradt für würdig befunden wurde, wie im Alphabet. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel][am Rande: Siegel mit Umschrift:] Sigillum schabinorum opidi Gangelt [Schöffensiegel der Stadt Gangelt]
Zietz van den Horich. Idem qui supra; pater Winandi van den Horich infra quaestoris Millensis, avus moderni colonelli Wilhelmi, cuius frater item Zachaeus obiit Gangeltae anno [?] coelebs.Ga naar voetnoot11 Sigillum autem his litteris ab A.P. communicatis appensum non est amplius antiquum (nam hoc incendio urbis 1542 cum universo Archivo et omnibus scriptis procul dubio singularibus periit irreparabili iactura] sed novum longe alia et exactiore forma expressioribus et recentioribus litteris non in medio supra caput post crucem, sed a sinistra sine cruce incipientibus in hunc modum: Sigillum schabinorum opidi Gangelt. Alia omnia; cauda, hasta, statura sunt veteri simillima, nisi quod Leo expresse visatur coronatus, forte perperam ex mala sculptoris informatione, cum colores infra ad annum 1586 passim reclament, ut ibi melius examinabitur. Hoc vero certissimum litteras supra 1541 adhuc praeferre antiquum leonem, omnes post 1543 novum, quod signum incendio periisse. <1549> [notitia in margine] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]Aber gehen wir jetzt, nachdem wir diese wenigen Archivalien, aus dem Schiffbruch der Jülicher Fehde übriggeblieben und überlebend, die ich noch habe finden können, weiter zu anderen Schriftstücken und Denkmalen des Altertums. Wir Peter Krops, Lambrecht Spetgens, Zietz van den Horrich, Geyß van NierbeckGa naar voetnoot10 ind vort medescheffen der Statt Gangelt - onsen schependomssegell hieronder aen gehangen. Anno Christi 1544 aen den 25 januarii. [am Rand Siegel mit Umschrift]
Zietz van den Horich. Derselbe wie oben; Vater von Winand van den Horich, unten Rentmeister von Millen, Großvater des jetzigen Oberst Wilhelms, dessen Bruder - ebenfalls Zachaeus - im Jahre [...] unverheiratet zu Gangelt gestorben ist.Ga naar voetnoot11 Das an diesem von Onkel Vogt mitgeteilten Schriftstück angehängte Siegel ist nicht das größere alte (dieses ist ja beim Stadtbrand im Jahre 1542 mit dem ganzen Archiv und allen zweifelsohne äußergewöhnlichen Schriften verloren gegangen: ein unersetzlicher Verlust), sondern das neue mit einer ganz anderen und genaueren Form und mit deutlicheren und neueren Buchstaben, die nicht in der Mitte über dem Haupt zum Kreuz, sondern von links ohne Kreuz auf diese Weise anfangen: Schöffensiegel der Stadt Gangelt. Alle anderen Sachen - der Schwanz, die Lanze, die Haltung - sind dem älteren sehr ähnlich, ausgenommen, dass man deutlich einen gekrönten Löwen sieht, vielleicht falsch infolge einer schlechten Informierung des Schnitzers, obwohl die Farben unten beim Jahre 1586 dem überall widersprechen, wie es dort besser untersucht werden wird. Dies ist aber sehr gewiss, dass das Schriftstück oben vom Jahre 1541 noch den alten Löwen trägt, alle nach 1543 den neuen, was ein Zeichen dafür ist, dass es durch den Brand verloren gegangen ist. <1549> [Randbemerkungen] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel][notitia in margine] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling][Randbemerkungen] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]1555 furst von Gulich nach sich geschrieben post omnia fine, herr tzo Hensberg. MS Funckl. <1552> Wir Seitz von den Horich, Peter Krops, Peter Pluemen und vort wir sementliche scheffen der Stadt Gangelt doin kundt zuigen und gestain das erschienen is H. Goedart Sursen zu der zijt pastoir und die geschworen kirchmeisters der kirchen uff den Birgden mit fur wißen des pastoirs zu Gangelt - vergunt den ehrenvesten Frantzen van Hanxeler drosten zur zeit des ampts Millen und jouffr. Agneßen van den Bongart sijner ehligen huysfrowen 3 malder roggen als S. Annenaltar in der kirchen uff den Birgden iarlichs binnen Gangelt uff die gebrandte hoeffstadt legende fur den Burghuiß so Johan Neys zugehoiren zu plach geldende gehaidt hatt, abgelegt: g. Drost de platz an sich gegolten - gegeven in iaer ons heren duysent vunff hondert zwey und funfftig am elfften martii.Ga naar voetnoot1
Notae. Sursen illum Gangeltensem fuisse indicant chartae Hoichs. - Erken Brewers in gen gardt ein vat roggen auff einen morgen, dat onderpant deser partijen ist ein bonner lantz gelegen auff den Grotenbusch neben Jan Kupers twee morgen und is genant Görten Schursen Bonra. Ubi Goerten idem est quod Goedart, Godefridus. Locus autem ille est ubi nunc sunt stabula boum et porta arcis Gangeltensis, Bello Juliacensi incineratus.
Wir Peter Bruyn probst des closters zu Heinsberg, Judith van Harff, frawe deßelvigen sampt den gantzen convent als collatoren der hohen kirchen zu Gangelt und herr Heinrich van Gilffraedt pastor zu Gangelt - nachdem h. Willem von Wijler ietztg. unsers closters gewesener Probst seliger gedechtniße - das ich frawe sampt etwan heren Johan von den Busch pastor zu Gangelt van den ehrenvesten und erbaren Frantzen von Hanxler drosten zu Millen - permutation etlichs landts, Barbara Steiffen Wolffs hait uns in Gangelder kirspel aen den weg van Breberen der Steyffen kamp genant - noch 2 morgen uff den Ganderheider wege und noch ein stucksken ahn gen Wolffsgatt - gegeven in den iaer ons heren dusent vijffhondert zwey und funffzig ahn 13 decembris, testes ehrenvesten Cloiß von Harff drost zu Geilenkirchen und Johan von Hokirchen. NB Franc. Hanxler hos agros permutavit cum agris parochiae sitis prope arcem. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]1555, furst von Gulich nach sich geschrieben nach allem am Ende herr tzo Hensberg. Handschrift Funckler. 1557 Febr., wo Frantz von Hanxler im Protokoll: 1000 bescheiden Rijnsche gulden op die Statt Utricht, Pensionsbrief Hanxler. <1552> Wir Seitz von den Horich, Peter Krops, Peter Pluemen und vort wir sementliche scheffen der Stadt Gangelt doin kundt zuigen und gestain das erschienen is H. Goedart Sursen zu der zijt pastoir und die geschworen kirchmeisters der kirchen uff den Birgden mit fur wißen des pastoirs zu Gangelt - vergunt den ehrenvesten Frantzen van Hanxeler drosten zur zeit des ampts Millen und jouffr. Agneßen van den Bongart sijner ehligen huysfrowen 3 malder roggen als S. Annenaltar in der kirchen uff den Birgden iarlichs binnen Gangelt uff die gebrandte hoeffstadt legende fur den Burghuiß so Johan Neys zugehoiren zu plach geldende gehaidt hatt, abgelegt: g. Drost de platz an sich gegolten - gegeven in iaer ons heren duysent vunff hondert zwey und funfftig am elfften martii.Ga naar voetnoot1
Anmerkungen Dass dieser Sursen ein Gangelter gewesen ist, zeigen die Schriften Hoichsteden. - Erken Brewers in gen gardt ein vat roggen auff einen morgen, dat onderpant deser partijen ist ein bonner lantz gelegen auff den Grotenbusch neben Jan Kupers twee morgen und is genant Görten Schursen Bonra, wo Goerten derselbe ist wie Goedart, Godefridus. Es ist aber jener Ort, an dem sich jetzt die Rinderställe und das Tor der Gangelter Burg befinden, eingeäschert im Jülicher Krieg.
Wir Peter Bruyn probst des closters zu Heinsberg, Judith van Harff, frawe deßelvigen sampt den gantzen convent als collatoren der hohen kirchen zu Gangelt und herr Heinrich van Gilffraedt pastor zu Gangelt - nachdem h. Willem von Wijler ietztg. unsers closters gewesener Probst seliger gedechtniße - das ich frawe sampt etwan heren Johan von den Busch pastor zu Gangelt van den ehrenvesten und erbaren Frantzen von Hanxler drosten zu Millen - permutation etlichs landts, Barbara Steiffen Wolffs hait uns in Gangelder kirspel aen den weg van Breberen der Steyffen kamp genant - noch 2 morgen uff den Ganderheider wege und noch ein stucksken ahn gen Wolffsgatt - gegeven in den iaer ons heren dusent vijffhondert zwey und funffzig ahn 13 decembris, testes ehrenvesten Cloiß von Harff drost zu Geilenkirchen und Johan von Hokirchen. NB Franz Hanxler hat diese Äcker gegen die nahe der Burg gelegenen Pfarräcker getauscht. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]Privil. Jul. ad annum 1554 habent Wilhelmum ducem nostrum litteris Heinsbergae scriptis postulasse 12 iahr acceiß von ieder tonnen biers 2 albus da aber die quart uber sechs heller gekuert wirdt von ieder tonnen 4 albus. Gegeven zu Heinsberg anno 1554 - 16 junii. Quod ideo inserere volui quia dux noster tunc fuit nobis vicinissimus loco quondam dominis nostris nativo et proprio. Deinde ut appareat illorum temporum annonae vilitas; ubi enim cerevisia hodie tantum vaenit 6 obolis? Vix Coloniae illa tenuissima quam scotorum vocant, id est studiosorum pauperum qui omnes Schotti vocantur, etsi Scotiam non viderint; hinc vulgo Schottenbier. Denique kueren idem est quod probare aestimare cerevisiam an statuto pretio par vel inferior sit. Quid si quoque vel ob sequentem causam merito illas litteras attulerim?
Nam ad hunc annum verbo referendum est quod supra 1503 innui, satrapiae Millensis incolas cum annis 51 sub Hanxlediis duobus vixissent tamquam dominis pignoritiis; tandem amore naturalis sui et haereditarii domini, ut Juliae denuo unirentur, conquisita invicem et collata 5500 aureorum summa et duci suo oblata seipsos redemisse, vivo adhuc Francisco ab Hanxler Godefridi filio, infra demum anno 1561 mortuo ut videbimus. Quam summam Franciscus noster statim applicuit emendo dominio de Herstal, ut ex ore R.D. Thomae Brewer decani Sittardiensis ut supra. Quando autem cives nostri et satrapiae Millensis inquilini commodius summam illam offerre potuerunt quam praesenti prope nos duci, hoc eodem anno 1554 in Heinsberg?
Chart. Funckl. sic habent: In deser vogen salstu leeren schrijven so wie dat een lantsheer einen diener ein slot und ampt halven bescheinen bewahren sall ein tijt van jaeren in gelijcker maßen off der heer selver daer weer, und darover beschreven mit recht und reden privilegien deßelvigen slots dorpen end steden. Sebastianus Lubbeler ludimagister graphicus in Gleen exscripserit. Wir Wilhelm van der gratien Gotz hertzoch van Cleve Gulich und Berg grave zo der Marck grave tzo Ravensberg, tzo Katzenellenbogen herr tzo Heinsberch. Bekennen und doen kunt allermallich vur uns under erven und nakomelingen dat wyr aengenomen haven tzo unsern lieven getruwen amptman den erenvesten und fromen Sander Drymboren unseren hoffmeisteren tzo unseren ampt und bevel regerer des slots van Myllen sampt des gantzen lantz Myllen aengaende - uff dagh datum anno domini nae Christi geburt 1551 den achten dach januarii. Nae datum dys brieffs schrifft. (scherst) komen offgenomen und entfangen hat nae inhalt unser genaden brieff und ziegell van unseren genaden gegeven van wort to wort naegeschreven also ludende.
<1556> Wir Wilhelm hertzog van Cleve Gulich und Berghe etc. und unseren lieven raets und hertzogdomb bekennen vur uns, unseren nakomen erven unß | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]Die Jülicher Privilegien berichten zum Jahre 1554, dass unser Herzog Wilhelm in einem zu Heinsberg geschriebenen Schriftstück verlangt hat: 12 iahr acceiß von ieder tonnen biers 2 albus da aber die quart uber sechs heller gekuert wirdt von ieder tonnen 4 albus. Gegeven zu Heinsberg im Jahre 1554 am 16. Juni. Dies habe ich deshalb einschieben wollen, weil uns unser Herzog damals sehr nahe war, an dem Ort, der einst Stamm- und eigener Ort unserer Herren gewesen ist. Ferner damit der niedrige Preis des Getreides zu diesen Zeiten ersichtlich wird; wo wird heute denn das Bier für nur 6 Heller verkauft? Kaum zu Köln jenes sehr leichte Bier, das man Schottenbier nennt, das heißt von den armen Studenten, die alle Schotten genannt werden, obwohl sie Schottland nie gesehen haben; daher in der Volkssprache Schottenbier. Schließlich ist kueren dasselbe wie prüfen, abschätzen, ob das Bier dem festgestellten Preis angemessen oder minderwertig ist. Wie, wenn ich sogar auch aus folgendem Grund mit Recht jenes Schriftstück aufgeführt habe? Denn bei diesem Jahr ist in Worte zu fassen, was ich oben zum Jahre 1503 angesprochen habe, dass die Einwohner des Amtes Millen, nachdem sie 51 Jahre unter den zwei Hanxledens als Pfandherren gelebt hatten, schließlich aus Liebe zu ihrem natürlichen und erblichen Herrn, damit sie wiederum mit Jülich vereinigt würden, unter sich die Summe von 5500 Goldgulden aufbrachten und gesammelt haben und sie dem Herzog anboten und sich selbst freikauften, während Franz von Hanxler, der Sohn Gottfrieds, noch lebte. Er ist erst im Jahre 1561 gestorben, wie wir unten sehen werden. Diese Summe hat unser Franz gleich benutzt, um die Herrschaft von Herstal zu kaufen, wie ich aus dem Mund des ehrwürdigen Herrn Thomas Brewer, des Sittarder Dechanten, gehört habe, wie oben. Wann aber hätten unsere Bürger und die Einwohner des Amtes Millen diese Summe bequemer anbieten können als dem in diesem selben Jahr 1554 in Heinsberg uns nahe anwesenden Herzog?
Die Schriften von Funckler haben folgendes: In deser vogen salstu leeren schrijven so wie dat een lantsheer einen diener ein slot und ampt halven bescheinen bewahren sall ein tijt van jaeren in gelijcker maßen off der heer selver daer weer, und darover beschreven mit recht und reden privilegien deßelvigen slots dorpen end steden. Sebastianus Lubbeler, Schulmeister und Schreiber in Geleen, könnte es geschrieben haben. Wir Wilhelm van der gratien Gotz hertzoch van Cleve Gulich und Berg grave zo der Marck grave tzo Ravensberg, tzo Katzenellenbogen herr tzo Heinsberch. Bekennen und doen kunt allermallich vur uns under erven und nakomelingen dat wyr aengenomen haven tzo unsem lieven getruwen amptman den erenvesten und fromen Sander Drymboren unseren hoffmeisteren tzo unseren ampt und bevel regerer des slots van Myllen sampt des gantzen lantz Myllen aengaende - uff dagh datum anno Domini nae Christi geburt 1551 den achten dach januarii. Nae datum dys brieffs schrifft. (scherst) komen offgenomen und entfangen hat nae inhalt unser genaden brieff und ziegell van unseren genaden gegeven van won to wort naegeschreven also ludende.
<1556> Wir Wilhelm henzog van Cleve Gulich und Berghe etc. und unseren lieven raets und hertzogdomb bekennen vur uns, unseren nakomen erven unß [weiter S. 105] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel][104A] [notitia in margine] Ritus et consuetudines. 1553 26 septembrisGa naar voetnoot1 scheffen urtheil protocol. Gang. Johan in gen Graven sall Heynen Queysen gespannener banck mit ii wachskertzen genaden bidden und sall ferner mit dem heren dedingen ob calumniam. Wer ein dieff im mutter lijff geboren.
1549 20 septembris Hieronymus van Efferen amptman zo Waßenberg, Franß von Hanxler amptman zo Millen (manu propria) zu Millen verabscheidt et Wilhem Adam von Moeßhausen Gulichscher landtschreiber, das Clais Sursen wegen Gelißen von Stae totgeschlagen, der witwe iairlichs 3 malder roggen abzulegen mit 30 goltgulden Gangelter Maßen, noch 2 malder zu brot becken laßen am anderen tag nae jairstag zu Gangelt uff den kirchoff den armen uyßspenden, und selben tags den ertodten mit 4 priesteren die miß in der kirchen lesen sollen begain laißen, und in die kirch zu Gangelt zwey pundt was geven etc. noch brüchten ahn G. Herren, act. Gangelt.
1494 op Sent Lenartzavent haven de leenman utgedragen ind gewesen fur ein landtrecht dat geyn schepen in den lande van Millen aen hoen witlichen hout roepen en sullen sij en sullen veest hoenen vurrait hoelen aen de schepen tzo Gangelt om den groten schaden to verhoeden. Item d' statmaeten van Gangelt salmen also ijcken. Item dat rogge summeren sai halden xxiij q[uart], die q. gestreken ind dat summeren ouch gestreken. Item dat even summeren sal halden xxij q. ein pint gestreken ind dat summeren gehoupt ind drymael gestoeten, ind tot v summeren 1 vierdel vur dat malder. Item eynich man de te Gangelt wijn of bier ijnlecht ind verhoupen wilt sal den koremeester roepen, d' des niet en dede salmen penden van der Statt wegen ind dy boeten darvan nemen mit namen van eyn q. iiii bod., ind als dan gehoort is so wes dan doer den kraen op to tapt geit sal geine tzijse geven, ind der den wijn mit gantzen stucken verkoopt en sal geyn tzijse geven. Lib. scabinorum arch. p. 3.
1554 14 martii Gelis Kaltz uff den hoff zu Hoengen momber des landtrentmeisters an Jan van Waßenberg, cuius parens Goerg van Waßenberg. Ipse Joannes 1556 mijns vaders seliger hauß zu Hoengen mit wijer, ibidem. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling][104A] [Randbemerkungen] Bräuche und Gewohnheiten Am 26. September 1553:Ga naar voetnoot1 scheffen urtheil protocol. Gang. Johan in gen Graven sall Heynen Queysen gespannener banck mit ii wachskertzen genaden bidden und sall ferner mit dem heren dedingen wegen Verleumdung. Wer ein dieff im mutter lijff geboren.
Am 20. September 1549: Hieronymus van Efferen amptman zo Waßenberg, Franß von Hanxler amptman zo Millen (eigenhändig) zu Millen verabscheidt und Wilhem Adam von Moeßhausen Gulichscher landtschreiber, das Clais Sursen wegen Gelißen von Stae totgeschlagen, der witwe iairlichs 3 malder roggen abzulegen mit 30 goltgulden Gangelter Maßen, noch 2 malder zu brot becken laßen am anderen tag nae jairstag zu Gangelt uff den kirchoff den armen uyßspenden, und selben tags den ertodten mit 4 priesteren die miß in der kirchen lesen sollen begain laißen, und in die kirch zu Gangelt zwery pundt was geven etc. noch brächten ahn G. Herren, Akten Gangelt.
1494 op Sent Lenartzavent haven de leenman utgedragen ind gewesen fur ein landtrecht dat geyn schepen in den lande van Millen aen hoen witlichen hout roepen en sullen sij en sullen veest hoenen vurrait hoelen aen de schepen tzo Gangelt om den groten schaden to verhoeden. Item d' statmaeten van Gangelt salmen also ijcken. Item dat rogge summeren sal halden xxiij q[uart], die q. gestreken ind dat summeren ouch gestreken. Item dat even summeren sal halden xxij q. ein pint gestreken ind dat summeren gehoupt ind drymael gestoeten, ind tot v summeren 1 vierdel vur dat malder. Item eynich man de te Gangelt wijn of bier ijnlecht ind verhoupen wilt sal den koremeester roepen, d' des niet en dede salmen penden van der Statt wegen ind dy boeten darvan nemen mit namen van eyn q. iiii bod., ind als dan gehoort is so wes dan doer den kraen op to tapt geit sal geine tzijse geven, ind der den wijn mit gantzen stucken verkoopt en sal geyn tzijse geven. Schöffenbuch, Archiv S. 3.
Am 14. März: Gelis Kaltz uff den hoff zu Hoengen momber des landtrentmeisters an Jan van Waßenberg, dessen Vater Goerg van Waßenberg ist. Johann selbst 1556 mijns vaders seliger hauß zu Hoengen mit wijer, daselbst. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]1502 circa Purificationis D.V. Item haint die schepen Heinrich van den Dick, Hein Clewen etc. gekleert dat herkomen ind rechten als einige partijen komen ind begeren van den h. vaicht ind schepen guede to deilen mit den gerichten dan van hoen rechten sal sijn, so sijnt die partijen den gerichten schuldig soen kosten vort so menich loet als men legt en deilt, sail der vaigt hayn van ieder loet ii q. wins ind eger schepen ein q. also mennig ind duck dat geschuyt ind der baide die kost. Item noch ist ein lantrecht ein vuistschlag is ein iiii boden, item ein cluppelslaig is ein klein boit. Item ein cluppelslaich off ein gaffel dar ijser aen is dat is die groit boit. Item kijffliche wort to beiden sijden dy salmen bortochten aen dat regt dat ouch die grot boit ind salmen dan wijsen vurt aen den cleger ein groit boit ind nae den heren ein groit boit. Item dat vaichtgedinge salmen halden des iairs drijmall dat eest des dinckdaigs nae den h. Paesdag dat ander nae S. Jans mißen ind dat derde sall sijn des ersten dingdaich nae druytzehenmißen. Item to gedencken van der maten ein roggen summeren sal halden xxvj q. gestreken. Item ein even summeren xxiij q. ein pint gestrecken ind dy maet sal men macken (scriptum ante annum 1500) tot hoipmaiten. Sequitur alia manus sed sine anno. Item der pastor sall halden op sijn kost di Lazarusvynster. Item dat closter van Heinsberg sal halden dat daick van den chor (koer). Item die stat is schuldich to halden den toeren ind ouch van daick. Item die kirch sal halden dy behanger. Gotspenninck p. 29 et alibi in usu acker verkauffung ab 1500. Veterum medio.
1565 27 februarii Daem von Dremmen als burgermeister der Stat Gangelt clagwijß gegen Claißen von Sittart vorgedragen das er als burgermeister in der kirchen auffroiffen laißen das geiner dem andern in sijne fruchten kruiden (?) soll uff ein peen von einen alten schildt we von alters gewonlich, prothocol. 1560 act. Mill. Noch waihr das die umbligende benden als de Newestatt Süsteren Gangelder und Schinvelder benden alle ihren gebrouch halden und umbtrint S. Gelismißen de gemein nachbair ihre besten in den benden schlain und ihr alt gebrouch halden. [notitia in margine] 1583 19 martii Lenart Beumers in Anglia in Engellandt wonhafft. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]1502, um Mariä Lichtmeß: Item haint die schepen Heinrich van den Dick, Hein Clewen etc. gekleert dat herkomen ind rechten als einige partijen komen ind begeren van den h. vaicht ind schepen guede to deilen mit den gerichten dan van hoen rechten sal sijn, so sijnt die partijen den gerichten schuldig soen kosten vort so menich loet als men legt en deilt, sail der vaigt hayn van ieder loet ii q. wins ind eger schepen ein q. also mennig ind duck dat geschuyt ind der baide die kost. Item noch ist ein lantrecht ein vuistschlag is ein iiii boden, item ein cluppelslaig is ein klein boit. Item ein cluppelslaich off ein gaffel dar ijser aen is dat is die groit boit. Item kijffliche wort to beiden sijden dy salmen bortochten aen dat regt dat ouch die grot boit ind salmen dan wijsen vurt aen den cleger ein groit boit ind nae den heren ein groit boit. Item dat vaichtgedinge salmen halden des iairs drijmall dat eest des dinckdaigs nae den h. Paesdag dat ander nae S. Jans mißen ind dat derde sall sijn des ersten dingdaich nae druytzehenmißen.*1 Item to gedencken van der maten ein roggen summeren sal halden xxvj q. gestreken. Item ein even summeren xxiij q. ein pint gestrecken ind dy maet sal men macken (vor dem Jahre 1500 geschrieben) tot hoipmaiten. Ein andere Hand folgt, aber ohne Jahr. Item der pastor sall halden op sijn kost di Lazarusvynster.*2 Item dat closter van Heinsberg sal halden dat daick van den chor (koer). Item die stat is schuldich to halden den toeren ind ouch van daick. Item die kirch sal halden dy behanger.*3 Gotspenninck S. 29 auch anderswo im Gebrauch. acker verkauffung ab 1500. In der Mitte der alten Schriften.
Am 27. Februar 1565: Daem von Dremmen als burgermeister der Stat Gangelt clagwijß gegen Claißen von Sittart vorgedragen das er ab burgermeister in der kirchen auffroiffen laißen das genier dem andern in sijne fruchten kruiden soll uff ein peen von einen alten schildt we von alters gewonlich, Protokoll. 1560, Akten Millen: Noch waihr das die umbligende benden als de Newestatt Süsteren Gangelder und Schinvelder benden alle ihren gebrouch halden und umbtrint S. Gelismißen de gemein nachbair ihre besten in den benden schlain und ihr alt gebrouch halden. [Randbemerkungen] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]1560 ahm 10 junii seindt dreij durch den Rentmeister zu Millen Winandten von Horich zu Sittart bekummert das sie umb Gangelt gefahren und den schweigenden Zoll unbezalt gelaßen, laut den acten derhalben ergangen. Sub hoc tempus exhibitus Romulus Gangeltae. Deum egit Joannes Kaltz Elsae frater Aegidii filius, mox mortuus, post mortem soror putavit ideo quod deum egisset. Studuerat apud Buchlerum. Rogela [?] vide 1652. Gerhardt in gen Herberch burgermeister zu Gangelt 1560 acta Gang. NB Gangelt protocollum judiciale scriptum manu Emmerici Haen. Am dinstag den 23 Novembris (die martis a dingen) anno 1563 ist ubermitz Heijn Buschoffs (von Schumme) in stat des vogts und 6 scheffen gericht gehalten (7 decembris ubermitz Vaigt und 6 scheffen gericht gehalten. Eodem modo 18 januarii 1564, item 1 febr. et 15. Ult. Februarii 7 scheffen neben Vogt et 14 martii et 18 aprilis. Sed 16 maii Hein Bischoffs in statt des vogts mit 6 scheffen / ergo statthelder. Aliquoties idem Hein postea et 3 octobris. 1603 weilandt Briccij Hachs nachgelaßene Sohn Jacob und GeorgGa naar voetnoot1 getheilt mit den scholtijs Born. 22 jan 1558 23 novembris Vaigt Gartzwiler sagt, Hanxler soll den verdraich zo Gulich wael ubersehen der vermelt uff ein peen van 55 goltgulden das sie vorthan freundtliche naeberschafft halten und geiner den anderen als mit gebuel rechten anfaßen soll. Beijder Rechten doctor
Comes Palatinus ante 12 jahr absens extra partem, act. 1580. 1559 2 oct. Ritz Luls claigweise gegen Heijnen Hoummen furgedragen von bij den beklagten durch seine unfleiß das fhove [?] uyßkommen und er kleger daenach in uberwintlichen schaden, gerathen sijn huis mit allen fruchten und gereide so er darinne gesehet verbrandt, welches er fur 2 hondert dalre nit wolt verlaßen haben. 1559 acta Gangelt op den Meißwech (an Maiswech an Miß) der von den Birchden nae Gangelt geht. Anno 1616 3 maii heer Jacob Pastoren als man und momber sijner huisfr. vor sich und seine brodere als erben weilantz heren Pauli Gartzweilers seligen landt anerfallen zu Gangelt verkaufft praesentibus heer Georgien Pastoren Ritmeisteren. 1550 circiter post Gotspenninck eines kauffs ist gewest ein stuck Rentfleisch gerückt ind ouch ein stuck gruen rendtfleisch ind ein ruggen fulbrots ind ein weiten mick. 1560 ahm 12 novembris Proth. der vaigt von wegen meines G. heren gegen den lang Heinen ein claight vorgenohmen, als Hein erschienen und mit antastung des heren bode gelasst was der geistliche richter im ausserlicht genoich zu doin. 1568 20 jan. Die Nachbur uff den frithoff wider Etzenraeder mullener toegedragen das derselbig sie sampt anderen ihren nachburen uff die mullen daselbst zu Etzenrae zu mahlen zwingen understanden und doch niemals der Mullen Ordnung sich gemeß gehalten bitten derwegen den Mullener oder sinen Principalen dahie zu halten das mullen bescheidt und zwang alhie vorzubrengen und wan solches gehort alsdan oinen weiters der ordnungh gemeß mit eide zubeladen. Proth. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]1560 ahm 10 junii seindt dreij durch den Rentmeister zu Millen Winandten von Horich zu Sittart bekummert das sie umb Gangelt gefahren und den schweigenden Zoll unbezalt gelaßen, laut den acten derhalben ergangen. Zu dieser Zeit hat sich zu Gangelt ein Romulus gezeigt. Johann Kaltz, der Bruder von Elsa und ein Sohn von Aegidius, hat sich für Gott ausgegeben; bald ist er gestorben; nach seinem Tod meinte die Schwester, deshalb, weil er sich für Gott ausgegeben hätte. Er hatte bei Buchler studiert. Rogela [?] siehe 1652. Gerhardt in gen Herberch burgermeister zu Gangelt 1560, Akten Gangelt. NB Zu Gangelt ist das Gerichtsprotokoll mit der Hand von Emmerich Haen geschrieben. Am dinstag den 23 Novembris (Dienstag von dingen) im Jahre 1563 ist ubermitz Heijn Buschoffs (von Schlimme) in stat des vogts und 6 scheffen gericht gehalten (7 decembris ubermitz Vaigt und 6 scheffen gericht gehalten. Auf gleiche Weise am 18. Januar 1564, ebenso am 1. Februar und am 15. Am letzten Februar: 7 scheffen neben Vogt und am 14. März und am 18. April. Aber am 16. Mai: Hein Bischoffs in statt des vogts mit 6 scheffen / also statthelder. Öfters derselbe Hein nachher und am 3. Oktober. 1603 weilandt Briccij Hachs nachgelaßene Sohn Jacob und GeorgGa naar voetnoot1 getheilt mit den scholtijs Born. 22 jan 1558 23 novembris Vaigt Gartzwiler sagt, Hanxler soll den verdraich zo Gulich wael ubersehen der vermelt uff ein peen van 55 goltgulden das sie vorthan freundtliche naeberschafft halten und geiner den anderen als mit gebuel rechten anfaßen soll. Doktor der beiden Rechten
Der Pfalzgraf war vor 12 Jahren abwesend, außerhalb seines Gebiets, Akten 1580. 1559 2 oct. Ritz Luis claigweise gegen Heijnen Hoummen furgedragen von bij den beklagten durch seine unfleiß das fhove [?] uyßkommen und er kleger daenach in uberwintlichen schaden, gerathen sijn huis mit allen fruchten und gereide so er darinne gesehet verbrandt, welches er fur 2 hondert dalre nit wolt verlaßen haben. 1559 Akten Gangelt: op den Meißwech (an Maiswech an Miß) der von den Birchden nae Gangelt geht. Am 3. Mai 1616: heer Jacob Pastoren als man und momber sijner huisfr. vor sich und seine brodere als erben weilantz heren Pauli Gartzweilers seligen landt anerfallen zu Gangelt verkaufft im Beisein von heer Georgien Pastoren Ritmeisteren. 1550 ungefähr danach: Gotspenninck eines kauffs ist gewest ein stuck Rentfleisch gerückt ind ouch ein stuck gruen rendtfleisch ind ein ruggen fulbrots ind ein weiten mick. Am 12. November 1560, Protokoll: der vaigt von wegen meines G. heren gegen den lang Heinen ein claight vorgenohmen, als Hein erschienen und mit antastung des heren bode gelasst was der geistliche richter im ausserlicht genoich zu doin. Am 20. Januar 1568: Die Nachbur uff den frithoff wider Etzenraeder mullener toegedragen das derselbig sie sampt anderen ihren nachburen uff die mullen daselbst zu Etzenrae zu mahlen zwingen understanden und doch niemals der Mullen ordnung sich gemeß gehalten bitten derwegen den Mullener oder sinen Principalen dahie zu halten das mullen bescheidt und zwang alhie vorzubrengen und wan solches gehort alsdan oinen weiters der ordnungh gemeß mit eide zubeladen. Protokoll. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]1557 in Prothocollo scripsit Emmericus 1o folioGa naar voetnoot2 noli quaerere esse judex nisi valeas virtute irrumpere iniquitates, ne timescas coram facie potentis. [notitia in margine.] NB. Boz. De Italiae statu contra Machiavel. C. 8 sub Octaviano augusto plurima Romae incendia fuisse, Messalae domum conflagrasse, ideoque nocturnas vigilias institutas. Ulpianus Tit. De praefecto restitum circa a. 200 L. 2 excubias nocturnas vigilesque instituit et suis in urbe stationibus disposuit ut viderent ne quid incendii oriretur etc. Mos hic in Gangelt et vicinis oppidis.
[105] hertzogdoms das wir unseren lieven getrewen hoffmeister Sander Drimborn genant und sijn erven tzo unseren und unsers Stiffts Slots und Lants Millen diener aengenomen haven und doen hiemit in krafft dieß brieffs ein eitlich kentlich also das hij und sijn erven uns und unseren nakomen und stiffts die zijt so hiemae bestimpt is dienstes van unser genaden wegen uns Slots und lants nae sijn vermoegen ungeverlich weder allemallich mit den leen plichtig verwant is und auch die leenmannen mit den obgenanten Sander eitz tzo in verbuntlich ist gewerdich to sijn op onser Genaden nakomen erforderen und gesinnen in unseren dienst wie ovens steyt verkleert und dasselve uns also beliefft ende geven denselven unsen lieven getruwen huyshoffmeister Sander Drimborren desselvigen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]1557 hat Emmerich im Protokoll auf dem ersten Blatt geschrieben:Ga naar voetnoot2 Begehr nicht Richter zu sein, es sei denn, dass du mit Tugend Ungerechtigkeiten zu zerbrechen vermagst, damit du nicht bange wirst im Angesicht des Mächtigen.*1 [Randbemerkung] NB Bozio, De Italiae statu contra Machiavellum, Kapitel 8,*2 sagt, dass unter Kaiser Octavian zu Rom sehr viele Brände gewesen seien, dass das Haus von Messala abgebrannt sei und dass deshalb Nachtwächter eingeführt worden seien. Ulpianus sagt über den Präfekt, dass er um 200 wieder eingesetzt wurde, Buch 2;*3 er hat Nachtwachen und Wächter eingeführt und einzelne Wachposten in der Stadt verteilt, damit sie darauf achteten, dass kein Feuer entstand usw. Dieser Brauch besteht in Gangelt und den Nachbarstädten.
[105] [Fortsetzung von S. 104] hertzogdoms das wir unseren lieven getrewen hoffmeister Sander Drimborn genant und sijn erven tzo unseren und unsers Stiffts Slots und Lants Millen diener aengenomen haven und doen hiemit in krafft dieß brieffs ein eitlich kentlich also das hij und sijn erven uns und unseren nakomen und stiffts die zijt so hiemae bestimpt is dienstes van unser genaden wegen uns Slots und lants nae sijn vermoegen ungeverlich weder allemallich mit den leen plichtig verwant is und auch die leenmannen mit den obgenanten Sander eitz tzo in verbuntlich ist gewerdich to sijn op onser Genaden nakomen erforderen und gesinnen in unseren dienst tuie ovens steyt verkleert und dasselve uns also beliefft ende geven denselven unsen lieven getruwen huyshoffmeister Sander Drimborren desselvigen volkommen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]volkommen macht durch unsen uffgedruckten aenhangenden segell. Gegeven in onser Statt Dußeldorp den vunff en twintsichten decembris nae Christus geburt dusent vijffhondert und seß en vunfftich. P. 61 medio. [notitia in margine.] Litterae pensionariae ab amita Maria p.m. communicatae habent hoc anno Millensem praefectum: Ich Melchior Gartzweiler vogt des ampts Millen und wir Peter Krops, Peter Pluymen, Jacob FranckenGa naar voetnoot1 Thevis Aretz, Hein Buschops und Reinhart von Wierdt scheffen der Statt Gangelt anno 1557 ahm avent Johannis; non additur an Baptistae an Evangelistae; hypothecantur bona Gört Godardi seu Godefridi van Rae qui fuit frater germanus avi mei paterni Wilhelmi maior natu. Vide supra 1351 ubi Joannes de Creytzrade. Ut iam nemo censeat me hoc novum nomen vendicasse, cuius possessio iam annis amplius 300 familiae nostrae propria fuit, ut illic obiter probavi.
Gartzweiler. Nomen seu cognomen a pago prope Aldenhoven. Habitavit hic praefectus subinde Gangeltae in aedibus prope domum civicam post bellum Juliacense ab ipso ut apparet extructis, vulgo Meeg Britten hauß a Maria eius filia nupta cuidam Brixio Haack notario et advocato causarum ex Aldenhoven oriundo cuius maiores ex Westphalia. Unde illa Maria Meeg Britten pro Brixen. Ex his nati Dominus [deletum: Godefridus] Georgius Hack, et Dominus Jacobus infra in Alphabeto. Vogt autem praefectum sonat, quales olim honorarii erant a Romanis et Francis constituti unde praefectura die vogtey in Gelria nomen retinet uti Voytlandia inter Bohemiam et Saxoniam. Lucem aliquam huc suggerit Myr. N. ad annum 1093 supra in fundatione monasterii Lacensis cuius fundator dicitur advocatus eiusdem loci vulgo dingvoget. Voget, vaigt, vogt, vait, vaet, vart; an advocatus terrae? | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]macht durch unsen uffgedruckten aenhangenden segell. Gegeven in onser Statt Dußeldorp den vunff en twintsichten decembris nae Christus geburt dusent vijffhondert und seß en vunfftich. S. 61 in der Mitte. [Randbemerkungen] Ein von Tante Maria seligen Andenkens mitgeteilter Pensionsbrief nennt in diesem Jahr den Millener Vogt: Ich Melchior Gartzweiler vogt des ampts Millen und wir Peter Krops, Peter Pluymen, Jacob Francken,Ga naar voetnoot1 Thevis Aretz, Hein Buschops und Reinhart von Wierdt scheffen der Statt Gangelt anno 1557 ahm avent Johannis. Nicht wird hinzugefügt, ob es der Täufer oder der Evangelist ist; mit einer Hypothek belastet werden Güter von Gort, Godard oder Gottfried van Rae, der ein älterer Bruder meines Großvaters väterlicherseits Wilhelms war. Siehe oben 1351, wo Johannes de Creytzrade erwähnt ist, damit keiner mehr meine, dass ich diesen Namen neu beanspruche, dessen Besitz schon mehr als 300 Jahren unserer Familie eigen gewesen ist, wie ich dort schnell bewiesen habe.
Gartzweiler. Der Name oder Familiename stammt von einem Dorf nahe Aldenhoven. Dieser Vogt hat gelegentlich in Gangelt gewohnt, in einer wie es scheint von ihm selbst nach dem Jülicher Krieg nahe bei dem Rathaus gebauten Wohnung, in der Volkssprache Meeg Britten hauß nach seiner Tochter Maria, die mit einem gewissen Brixius Haack, einem aus Aldenhoven stammenden Notar und Rechtsanwalt, dessen Voreltern aus Westfalen stammten, verheiratet war. Daher hieß diese Maria Meeg Britten statt Brixen. Söhne von ihnen sind Herr [gestrichen Godefridus] Georg Hack und Herr Jakob, unten im Alphabet. Vogt bedeutet aber ‘praefectus’, Beamte, wie sie einst von den Römern und Franken eingesetzt worden waren, woher die vogtey in Geldern ihren Namen hat, wie auch Voytlandia [Voigtland] zwischen Böhmen und Sachsen. Klarheit bietet hier Miraeus, Notitia, beim Jahr 1093 oben, bei der Gründung des Klosters Laach, dessen Gründer Vogt dieses Ortes genannt wird, in der Volkssprache dingvoget. Voget, vaigt, vogt, vait, vaet, vart; etwa Landesvogt? | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel][notitia in margine.] Ad annum 1562 spectant egregia litterarum monumenta de duobus Gangeltensibus religiosis a Verona Italiae seu Lombardiae Sittardiam aliata, ubi originale inter Chart. Heist. delitescens in lucem produxit A.P. anno 1641 in quadragesima. Ego ad verbum reddo.Ga naar voetnoot2
Omnibus et singulis has nostras visuris Frater Arnoldus Cleve de Gangelt Juliacensis prior totusque conventus monasterii D. Zenonis Maioris Veronae, ordinis Sancti Benedicti regularis observantiae salutem et pacem in Domino. Cum moneamur doctrina eiusdem Servatoris nostri nihil amandum plusquam ipsum, haud tamen vetamur sanguinis indulgere necessitudini, modo non derogetur amori divino. Postquam igitur dilectus nobis in Christo confrater noster dominus Joannes Chrysostomus, ut hic mutato nomine vocitatur, in patria vero sua a sacro baptismo nominatus Henricus Stassen a Gangelt Juliacensis et dioecesis Leodiensis iam ultra quatuor annos a professione sua (quam certe fecit cum adhuc minorennis esset) nobiscum probe atque inculpate vixerit ac sacerdotii charactere sit insignitus, et modo crebris suorum cognatorum litteris solicitetur, ut eos personaliter invisat praesertim | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling][Randbemerkungen] Auf das Jahr 1562 beziehen sich außerordentliche Schriftstücke über zwei Gangelter Religiose, aus Verona in Italien oder der Lombardei nach Sittard gebracht, wo Onkel Vogt das zwischen den Schriften Heister verborgene Original in den Fasten des Jahres 1641 ans Licht gebracht hat. Ich gebe den Wortlaut wieder.Ga naar voetnoot2*1 Allen und einzelnen, die diesen unseren Brief sehen werden, wünscht Bruder Arnold Cleve von Gangelt im Jülicher Gebiet, Prior, und der ganze Konvent des Klosters des hl. Zeno Maior zu Verona, des Benediktinerordens der regulären Observanz, Heil und Frieden im Herrn. Obwohl wir durch die Lehre unseres Hüters selbst gemahnt werden, dass nichts mehr als er selbst geliebt werden soll, wird es uns dennoch nicht verboten, dem Bedürfnis des Blutes nachzugeben, vorausgesetzt, dass der göttlichen Liebe nichts entzogen werde. Nachdem also unser von uns in Gott geliebter Mitbruder, Herr Johannes Chrysostomus, wie er hier mit geändertem Namen angeredet wird, in seinem Vaterland aber seit der heiligen Taufe genannt Heinrich Stassen von Gangelt im Jülicher Gebiet und in der Diözese Lüttich, schon mehr als vier Jahre seit seiner Profess (die er sicher getan hat, als er noch minderjährig war) recht- | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]haereditatis suae ut apparet causa, atque ipse pio amicorum suorum motus affectu, illis morem gerere volens supplicibus praecibus humiliter institerit apud nos, ut ipsi licentiam largiremur patrios penates invisendi. Nos itaque conscii quantum urgeat onus humanorum affectuum, simul et volentes ipsius praecibus acquiescere, praesente et assentiente Rdo D. Mario Averoldo praeposito a Glara, ac Rmi D.D. Jacobi Cornelii abbatis nostri commendatarii vicario generali, ipsi desideratam impartimur licentiam et plenam facultatem tribuimus, ut ipse suorum amicorum in patria, ipsique amici vicissim eius praesentia honeste oblectari possint ac mutua conversatione recreari, suumque in invicem negotium legitime peragere. Concedentes illi copiam interea sacerdotale munus obeundi ubivis locorum absque cuiuslibet praeiuditio.
Nolumus tamen illum sub praesentis licentiae obtentu diutius evagari, sed volumus ut infra spatium duorum vel trium semestrium se (legitimo impedimento cessante) monasterio nostro suprascripto repraesentet.Ga naar voetnoot3 Praecamur ergo in Jhesu omnes, [106] ad quos iam dictum confratrem nostrum visitationis huius gratia aut quavis occasione diverti contigerit, ut ipsum humaniter suscipere ac tractare velint, offerentes nos nostraque in vicissitudinem huiusce tractatus. Confidentes praeterea aequitati ipsius iam dicti confratris nostri Henrici Stassen concedimus plenarie ac damus ipsi liberam potestatem sive ad nos redierit aut non, de rebus haereditatis suae aliisque quibuscumque bonis quoquomodo ad ipsum pervenientibus suum legittimum faciendi et condendi testamentum, atque eo modo disponendi de bonis suis quo posset totus noster conventus, firmum gratum et ratum habituri, quidquid per ipsum in huiusmodi dispositum legatum donatum ordinatum aut executum fuerit. In cuius rei fidem ac certitudinem ad praesentes has nostras sigillum conventus nostri consuetum adfiximus. Datum Veronae in monasterio nostro Sancti Zenonis Maioris die prima junii anno domini supra sesquimillesimum sexagesimo secundo. Locus Sigilli:
Imago pectoralis S. Zenonis Mart. cum palma in dextra. Notae. Hic Henricus Stassen non rediit Veronam, sed factus est canonicus Sittardiensis postea scholasticus. Fenestra in aedibus parochialibus Sittardiae: Heinrich Stassen von Hoengen canonich und scholaster zu Sittardt 1581. Regista S. Nicolai habent: Heinken Staßen ietzt aber Lintgen Thoris hauß und hoff destruirt, nu | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]schaffen und unschuldig mit uns gelebt hat und mit der Priesterweihe versehen ist, und weil er jetzt durch zahlreiche Briefe seiner Verwandten erregt wird, um sie persönlich aufzusuchen, vor allem wie es scheint wegen seines Erbes und weil er selbst durch treue Liebe für seine Freunde gerührt und mit dem Wunsch, ihnen zu Willen zu sein, in uns mit flehentlichen Bitten demütig gedrungen ist, dass wir ihm eine Genehmigung erteilen, um seine Heimat aufzusuchen, erteilen wir also, dessen bewusst, wie sehr die Last der menschlichen Leidenschaften drängt, und seinen Bitten zustimmen wollend, im Beisein und mit Zustimmung des ehrwürdigen Herrn Marius Averoldus, Propst von Glara und Generalvikar des sehr ehrwürdigen Herrn, Herrn Jacobus Cornelii, unseres Kommendatarabtes, ihm selbst die erwünschte Genehmigung und erteilen ihm die volle Möglichkeit, dass er selbst im Vaterland sich der Gegenwart seiner Freunde und die Freunde wiederum in seiner Gegenwart sich ehrenvoll erfreuen und durch gegenseitigen Verkehr erholen und ihre Sache unter einander gesetzmäßig erledigen können, während wir ihm die Möglichkeit zugestehen, inzwischen das Priesteramt auszuüben, wo er möchte und ohne Nachteil von irgendjemand. Wir wollen jedoch nicht, dass er unter dem Schutz dieser Genehmigung zu lange abschweift, sondern wir wollen, dass er sich innerhalb von zwei oder drei Semestern (wenn ein legitimes Hindernis fehlt) bei unserem oben beschriebenen Kloster meldet.Ga naar voetnoot3 Wir bitten also alle im Namen Jesu, [106] bei denen der schon Erwähnte unser Mitbruder wegen dieses Besuchs oder aus irgendeinem Anlass zufällig verbleibt, ihn menschlich aufnehmen und behandeln zu wollen, während wir uns als Gegenleistung für diese Behandlung anbieten. Außerdem gestehen wir, der Rechtschaffenheit unseres schon genannten Mitbruders Heinrich Stassen selbst vertrauend, ihm völlig zu und geben ihm die Freiheit, ob er zu uns zurückkehrt oder nicht, über die Sachen seines Erbes und anderer Güter, die irgendwie ihm zuteil werden, legitim zu handeln und ein Testament zu errichten und auf jene Weise über seine Güter zu verfügen, wie unser ganzer Konvent es könnte, indem wir alles für fest, angenehm und gültig halten werden, was durch ihn auf dieser Weise verfügt, legiert, geschenkt, geregelt oder ausgeführt sein wird. Zum Vertrauen und zur Sicherheit dieses haben wir an diesem unseren Brief das gemeine Siegel unseres Konvents befestigt. Gegeben zu Verona in unserem Kloster St. Zeno Maior am 1. Juni im Jahre des Herrn wie oben 1562. Stelle des Siegels: Brustabbildung des hl. Märtyrers Zenos mit einer Palme in der Rechten. [Siehe Abb.]
Anmerkungen Dieser Heinrich Stassen ist nicht nach Verona zurückgekehrt, sondern Kanoniker zu Sittard und nachher Scholaster geworden. Ein Glasfenster im Pfarrhaus zu Sittard: Heinrich Stassen von Hoengen canonich und scholaster zu Sittardt 1581. Das St. Nikolausregister hat: Heinken Staßen ietzt aber Lintgen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]ackerlant gibt zins iarlichs altari S. Nicolai in Gangelt. Domus fuit op gen Lucht. Imo ipse Cleven prior obiit Sittardiae canonicus et cantor, nescio quo casu. Anno 1641 12 aprilis intellexi ex ore R.D. Thomae Brewer decani Sittardiensis hunc Arnoldum Cleve fuisse fratrem Goswini vulgo Goßen Gijsen consulis [deletum: scabini] Gangeltensis, Henricum Stassen mortuum in flore aetatis virum doctum et magnanime gloriosum. Ab imperatore, vel duce quodam Germano fuisse positos in ilio monasterio Veronae, postea expulsos a pontificiis asseclis, Cleven ab imperatore Maximiliano electo impetrasse canonicatum, ambos commendatos duci Juliae. R.D. Aegidius Vuchtensis priorem Cleven evicisse causam quandam monasterii contra potentem Italum itaque post multas persecutiones conatum tandem ut Germanum confugere ad Caesarem. Quidquid sit, ambo mortui Sittardiae iuxta Alphabetam infra.
Canonicatum quidem Henricus Stassen impetravit anno 1564 27 maii secundum litteras collationis. Dei gratia Guilielmus Juliacensium Clivensium et Montensium dux comes Marchiae et Ravensburgi dominus in Ravenstein honorabilibus nobis dilectis decano et capitulo ecclesiae nostrae collegiatae in Sittart salutem. Cum praebenda sacerdotalis eiusdem ecclesiae per liberam resignationem Guilielmi ab Haestein postremi possessoris vacet, atque eius praesentatio seu quaevis alia dispositio ad nos et haeredes duces Juliacenses et dominos in Born iure patronatus pertineat dilectum nobis Henricum Stassen ab Hoengen presbyterum utpote idoneum ad eandem praebendam in Dei nomine praesentamus. Proinde vos requirentes ut iam dictum Henricum admittatis instituatis atque omnibus iuribus redditibus et proventibus libere uti frui curetis non obstantibus contrariis quibuscumque. In cuius rei fidem ad praesentes literas sigillum nostrum affigi iussimus. Datum ex arce nostra Dusseldorpensi anno domini millesimo quingentesimo sexagesimo quarto die vicesima septima mensis Maii. De mandato ducis J. Wassenberg. Gerardus Juliacensis.
In MS Heister variae litterae ad illum suspensum a capitulo nescio ob quas causas iam ante annum 1586 ut colligitur ex litteris eius ad procuratorem Wichenium qui respondit Dusseldorpio: Es hat ewer vetter doctor Fabritius deßelben schreiben empfangen und das beste befürdert. 1590 11 aprilis decreto ducis dem Capitel befolen ihnen Staßen zu restituieren in den standt als er ante suspensionem gewesen.
MS item H. habent supplicationem Henrici manu scriptam et ut credo compositam facunde et eleganter pro illo saeculo.
Qua Rmae Illmaeque Celsitudini (Episcopo Ernesto Leodiensi ut reor) significat | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]Thoris hauß und hoff destruirt, nu ackerlant gibt zins iarlichs dem St. Nikolaus-altar zu Gangelt. Das Haus lag op gen Lucht. Sogar der Prior Cleven selbst ist irgendwie als Kanoniker und Kantor zu Sittard gestorben. Am 12. April 1641 habe ich aus dem Mund des ehrwürdigen Herrn Thomas Brewer, Dechant zu Sittard, vernommen, dass dieser Arnold Cleven ein Bruder des Goswins - in der Volkssprache Goßen / Gijsen -, des Gangelter Bürgermeisters [gestrichen: Schöffen], gewesen und Heinrich Stassen in der Blüte des Lebens als gelehrter und ehrgeiziger Mann gestorben ist. Vom Kaiser oder von einem deutschen Herzog seien sie in dieses Kloster zu Verona untergebracht und später von Anhängern des Papstes vertrieben worden; Cleven hätte von Kaiser Maximilian nach dessen Wahl ein Kanonikat erhalten, beide seien dem Jülicher Herzog empfohlen. Der ehrwürdige Herr Ägidius zu Waldfeucht sagt, dass der Prior Cleven eine Sache des Klosters gegen einen mächtigen Italiener gewonnen habe und so nach vielen Verfolgungen schließlich gezwungen war, als Deutscher zum Kaiser seine Zuflucht zu nehmen. Wie dem auch sei, beide sind in Sittard gestorben, nach dem Alphabet unten.
Das Kanonikat hat Heinrich Stassen nach dem Kollationsbrief wohl am 27. Mai 1564 erhalten. Von Gottes Gnaden Wilhelm Herzog von Jülich, Kleve und Berg, Graf von der Mark und Ravensberg, Herr zu Ravenstein grüßt Unseren ehrenhaften geliebten Dechant und Stift Unserer Kirche zu Sittard. Weil eine Priesterpfründe dieser Kirche durch freiwilligen Verzicht des Wilhelms von Haestein, dem letzten Inhaber, frei ist und deren Präsentation oder jede andere Verfügung uns und unsere Erben als Herzöge von Jülich und Herren in Born wegen des Patronatsrechts zusteht, präsentieren Wir Unseren geliebten Henricus Stassen von Höngen, Priester, als geeignet für diese Pfründe in Namen Gottes. Deshalb bitten Wir euch, den genannten Heinrich zuzulassen, einzusetzen und alle Rechte Einkünfte und Erträge frei gebrauchen und genießen zu lassen, trotz irgendwelcher Gegner. Im Vertrauen dieser Sache haben Wir befohlen, an diesen Brief Unser Siegel zu befestigen. Gegeben auf unserer Burg zu Düsseldorf im Jahre des Herrn 1564, am 27. Mai. Im Auftrag des Herzogs J. Wassenberg. Gerhard von Jülich.
In den Schriften Heisters befinden sich verschiedene Schriftstücke an ihn, nachdem er aus irgendwelchen Gründen schon vor dem Jahre 1586 vom Stift suspendiert worden war, wie aus seinem Brief an Prokurator Wichen geschlossen werden kann, der aus Düsseldorf antwortete: Es hat ewer vetter doctor Fabritius deßelben schreiben empfangen und das beste befürdert. Am 11. April 1590 ist durch ein Dekret des Herzogs dem Capitel befolen ihnen Staßen zu restituieren in den standt als er vor der Suspendierung gewesen.
Die Schriften Heister enthalten auch eine Bitte, die von der Hand Heinrichs geschrieben und, wie ich meine, für dieses Jahrhundert beredt und elegant abgefasst worden ist. Darin zeigt er der sehr ehrwürdigen und sehr durchlauchtigen Hoheit (dem | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]se in iuventute sua in trivialibus tantum scholis versatum cum quodam nepote suo religioso ordinis S. Benedicti de monasterio d. Zenonis Maioris, civitatis Veronae, hinc profectum in Italiam ut ibidem studia commodius prosequeretur, eo cum pervenisset nullam suo proposito aptam conditionem invenire potuisse quippe quod propter teneram iuventutem ad inserviendum alicui domino minus sufficiens esset et ob ignorantiam Italicae linguae nobilium pueros instituere nequivisse, sicque turn misere auxilio consilioque destitutum aere vacuum atque a patria prope ducentis miliariis germanicis distantem, extrema necessitate adactum in dicto monasterio Germanorum Veronensi abbatia commendataria habitum probationis sibi iniici insipienter passum. Completo inibi probationis fere anno monasticum votum nuncupare recusasse, tandem aliquorum blanditiis, minorennem, rerum ignarum, simplicem, decimum quintum aetatis annum nondum excedentem, quasi invitum monasticum emisisse.Ga naar voetnoot1 Dein post quatuor annos talis professionis, inconsiderati voti taedio et poenitentia actum de patria cogitasse repetenda, et coram ordinario superiore Veronae pieno in capitulo super istiusmodi gravaminibus authenticum documentum petiisse quo se contra quascumque iniurias defendere atque in eventum dispensationem apostolicam facilius impetrare posset, sicque cum licentia superiorum isthinc infra quintum annum professionis discessisse.
Quare supplicat ut iuxta antiquos canones et concilium Tridentinum a voto ante aetatem emisso absolutus et suspensione, et capax ad beneficium declaretur, ut si qui forte propter ipsum de catholica religione minus syncere senserit, scandalum dimittant.
Dominus Montz 1642 Masecae maio Arnoldum puerum 15 annorum ductum in Italiani a R.D. Simone Kaltz ex Hoengen benedictino. An Veronae bene studuisse, postea eiusdem ordinis priorem confessarium sororis ducis Juliae nuptae Mantuano, nescio an recte? Fors Mariae Austriacae nuptae Wilhelmo duci litem evicisse contra Italos unde gravis invidia et persecutio. Suasu ducissae rediisse in Juliam, duci Wilhelmo commendatum. Fuisse primum in Gladbach. Sed ratione praeeminentiae lectum 1o vicarium collegiatae Heinsbergensis ecclesiae, deinde canonicum et cantorem Sittardiensem; domum aedificasse in der Newerstrat. Cum advenisset in Gangelt, vocasse fratrem Severinum ad vicinas aedes Meeg Britten ubi vinum. A custode Gangeltensi monitum ferre habitum. Testimonia dimiss[ionis] secum attulisse. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]Lütticher Bischof Ernst, wie ich glaube), dass er in seiner Jugend nur im Triviumunterricht verweilt hat und mit einem Verwandten, einem Religiosen des Benediktinerordens vom Kloster vom hl. Zeno Maior in der Stadt Verona, von hier nach Italien abgereist ist, um daselbst bequemer die Studien fortzusetzen. Als er dort angekommen war, hätte er keine seiner Absicht passende Stellung finden können, weil er wegen seines jugendlichen Alters nicht geschickt genug war, um einem Herrn zu dienen und wegen seiner Unbekanntheit in der italienischen Sprache die Kinder der Adligen nicht hat unterrichten können. So sei er damals in seinem Elend, Hilfe und Rat entbehrend, ohne Geld und vom Vaterland fast 200 deutsche Meilen entfernt, in äußerste Not geraten, und habe sich im genannten Kloster der Deutschen zu Verona, einer Kommendatarabtei, unverständig das Kleid der Probezeit auflegen lassen. Nachdem er daselbst ungefähr ein Probejahr vollendet hatte, hätte er sich verweigert, das Klostergelübde abzulegen. Schließlich aber hätte er durch die Schmeichelei einiger, noch minderjährig, nicht sachverständig, einfältig, noch nicht älter als fünfzehn, fast widerwillig die Klostergelübde abgelegt.Ga naar voetnoot1 Danach hätte er vier Jahre nach einer solchen Profess aus Abscheu vor dem unbedachten Gelübde und durch Reue getrieben an die Rückkehr ins Vaterland gedacht, und beim höheren Ordinarius von Verona im vollen Kapitel über diesartige Beschwerden ein authentisches Dokument erbeten, um sich damit gegen irgendwelche Ungerechtigkeiten verteidigen und zum Abschluss leichter eine apostolische Dispens erhalten zu können. So sei er mit der Genehmigung seiner Vorgesetzten im fünften Jahr nach der Profess von dort abgereist. Deshalb bittet er, dass er dem alten Recht und dem Tridentiner Konzil gemäß vom vorzeitig abgelegten Gelübde freigesprochen werde und auch von der Suspension, und dass er als für ein Benefizium fähig erklärt werde, damit, falls jemand zufällig seinetwegen eine weniger aufrichtige Gesinnung über die katholische Kirche gehabt habe, man den Skandal verzeihe.
Herr Montz teilte 1642 zu Maaseik im Mai mit, dass Arnold als Junge von 15 Jahren vom ehrwürdigen Herrn Simon Kaltz, einem Benediktiner aus Höngen, nach Italien geführt worden ist. Ob er in Verona gut studiert hat, nachher Prior desselben Ordens und Beichtvater der mit dem Mantuaner verheirateten Schwester des Herzogs von Jülich gewesen ist, davon weiß ich nicht, ob es richtig ist. Vermutlich habe er für die mit Herzog Wilhelm verheiratete Maria von Österreich einen Streit gegen die Italiener gewonnen, woraus ernsthafter Neid und Verfolgung entstanden seien. Auf Anraten der Herzogin sei er nach Jülich zurückgekehrt, dem Herzog Wilhelm empfohlen. Er sei erst in Gladbach gewesen. Aber wegen seiner Vortrefflichkeit sei er gewählt worden, erst zum Kaplan der Stiftskirche von Heinsberg, darauf zum Kanoniker und Kantor in Sittard; er habe ein Haus gebaut in der Newerstrat. Als er in Gangelt angekommen war, habe er seinen Bruder Severin zum Nachbarhaus Meeg Britten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel][notitia in margine.] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]gerufen, wo es Wein gegeben habe. Vom Gangelter Küster soll er ermahnt worden sein, seine Ordenskleidung zu tragen. Sein Erlaubnisdokument soll er mit sich getragen haben. [Randbemerkungen] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel][notitia in margine.] Litterae Blylevianae signant praefectum Millensem Godefridum Schommartz et scabinos ut sequitur: Wir Godart Schommartz vogt des ampts Millen und Peter Plumen Jacob Francken Hein Buschops Reiner von Wierdt und vort semptliche scheffen des gerichts Gangelt - geben im jahr ons heren tausent funffhondert sechsig drey ahn abent - Schommartz familia iam anno 1466 celebris ut supra. Videtur hic Godardus anno 1559 fuisse adhuc quaestor Millensis, quia Joannes Heister eodem anno 29 martii als vogt zu Sittart bericht nach Dußeldorff - demnach Dederich Schommartz gewesener rentmeister zu Millen und Born, und Godart Schommartz ietziger rentmeister. Sittardiae in fenestra quadam vetusta capitulari Theodericus Schommart canonicus Sittardiensis, indubie huius familiae. In necrolog. ibidem obiit dominus Theodorus Schummart canonicus et subdiaconus huius ecclesiae obiit 1571 die 18 septembris. Forte huius Godefridi frater vel consanguineus.
Litt. Ingend. Ich Godart Schommartz vogt des ampts Millen, und wir [deletum: Johan Krot, Johan Spetgens] Peter Pluymen, Jacob Francken, Hein Buschops, Reinart von Werth und andere sementliche scheffen der stat Gangelt. Geben im jahr 1565. Kundt und zuwißen sey allen so gegenwertigen brieff sullen sehen oder hören lesen als hiebevorn nach absterben weilant des ehrenfeßten und fromen Goddarts van Ruir und seiner ehliger haußf. Jennen Schommartz under vier ihrer verlaßenen kinder alle erbschafft zu Gangelt und im lant van Valckenberg und vier malder auß den Buscherpacht ein halbtheill, das ander ahn Meeg/Maria, Eva, Anna und Johan. Thomas Prumeren Meegen der elster ehman in | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling][Randbemerkungen] Ein Schriftstück von Blyleven nennt den Vogt von Millen, Gottfried Schommartz, und die Schöffen, wie folgt: Wir Godart Schommartz vogt des ampts Millen und Peter Plumen, Jacob Francken, Hein Buschops, Reiner von Wierdt und vort semptliche scheffen des gerichts Gangelt - geben im jahr ons heren tausent funffhondert sechsig drey ahn abent - Die Familie Schommartz war schon im Jahre 1466 bekannt, wie oben. Dieser Godard scheint im Jahre 1559 noch Rentmeister von Millen gewesen zu sein, weil Johann Heister am 29. März desselben Jahres als vogt zu Sittart bericht nach Dußeldorff - demnach Dederich Schommartz gewesener rentmeister zu Millen und Born, und Godart Schommartz ietziger rentmeister. Zu Sittard steht auf einem alten Glasfenster des Stifts: Dietrich Schommart, Kanoniker zu Sittard, zweifelsohne diese Familie. Im Nekrologium daselbst: Gestorben ist Herr Theodor Schummart, Kanoniker und Subdiakon dieser Kirche, er starb am 18. September 1571. Vielleicht war er ein Bruder oder Verwandter dieses Gottfrieds.
Schreiben Ingendael. Ich Godart Schommartz vogt des ampts Millen, und wir [gestrichen: Johan Krot, Johan Spetgens] Peter Pluymen, Jacob Francken, Hein Buschops, Reinart von Werth und andere sementliche scheffen der stat Gangelt. Geben im jahr 1565. Kundt und zuwißen sey allen so gegenwertigen brieff sullen sehen oder hören lesen als hiebevorn nach absterben weilant des ehrenfeßten und fronten Goddarts van Ruir und seiner ehliger haußf. Jennen Schommartz under vier ihrer verlaßenen kinder alle erbschafft zu Gangelt und im laut van Valckenberg und vier malder auß den Buscherpacht ein halbtheill, das ander ahn Meeg /Maria, Eva, Anna und Johan. Thomas Prumeren Meegen der elster ehman in 4 theill gesetzt - im Beisein | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]4 theill gesetzt - coram Goddarten Schommartz vogten zu Millen und Damen van Nierbeck als ihren nechsten verwandten und tutoren auch Carolen iren wirdt zu Randenradt - Johan SpießGa naar voetnoot1 gerichtsbott zu Gangelt - geschehen daselbst in Jacob BroccartzGa naar voetnoot2 hauß anno 1566 ahm letzten aprill.
<1574> Ich Goddart Schummartz vaicht des ampts Millen und wir Johan Brempt genant Leeck,Ga naar voetnoot3 Jacob Francken, Johan Kroitt und vort sementliche scheffen, zu Gangelt - underpant gelegen mit einer sijde Hein Neeßen die ander Hans Radermechers erben - ein heufft den Maeßweg. Geben im iaer tausent funffhondert 74 zweyten dag monats maii.
Notae. Hasce litteras accepi in scholis Bingenradt 1642, spectant in Jabeck quod olim sub Gangelt. Ex Radermechers familia et erben, quorum saepe mentio in Chart. Hoichst., fuit uxor Francisci Ganderheiden scabini in Gangelt. Maeßweg, an illa via qua descenditur a loco dicto aen gen Handt (quod ibi ad arbusculum vulgo aen gen handt olim fuerit manus indicans illac versus Bornheggen Gangeltam a dextris praetereundam Traiectum versus). Caeterum hoc eodem anno 1574 invenio in aedibus parochialibus Gangeltinis ad parietem triclinii signum litteras et numeros ut ad marginem: P.L. exprimit parochum eius temporis R.D. Petrum Lubrich ordinis praemonstratensis, qui sub annum 1570 videtur subrogatus D. Henrico Gilffraedt in praepositum Heinsbergensem electo, et parochiam restaurasse, vel saltem curasse triclinium pingi et exornari, ut omnes fenestrae indicant de anno 1570. Supra 1518 ad campanile et septentrionem in ecclesia sub historia S. Huberti subscriptum Dirck Lubrichs en sijn huysfrow. An ex eadem familia? Dubito, quia dominus Petrus fuit oriundus ex Lubrich, cuius soror nupta cuidam Gangeltensi parochiae villico, nomen reliquit honestae familiae, der alt Lenart Pastoirs, und der unus adhuc superstes, et huius mater soror pastoris vulgo dicta Bötzken Pastoirs. Idem hic pastor indubie suis auspiciis curavit umbraculum cathedrae Gangeltensis ligneum, in cuius gyro vel hemicyclo inscriptum litteris Germanicis illud Joannis 10 - v. 1: qui non intrat per ostium: warlich warlich ich sage euch wer nichtGa naar voetnoot4 zur thür hinein gehet in den schaffstall sondern steigt anderswo hinein, der ist ein dieb und ein mörder. Joh. X, Ao 1576. <1578> | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]von Goddarten Schommartz vogten zu Millen und Damen van Nierbeck als ihren nechsten verwandten und tutoren auch Carolen iren wirdt zu Randenradt - Johan SpießGa naar voetnoot1 gerichtsbott zu Gangelt - geschehen daselbst in Jacob BroccartzGa naar voetnoot2 hauß anno 1566 ahm letzten aprill.
<1574> Ich Goddart Schummartz vaicht des ampts Millen und wir Johan Brempt genant Leeck,Ga naar voetnoot3 Jacob Francken, Johan Kroitt und vort sementliche scheffen, zu Gangelt - underpant gelegen mit einer sijde Hein Neeßen die ander Hans Radermechers erben - ein heufft den Maeßweg. Geben im iaer tausent funffhondert 74 zweyten dag monats maii.
Anmerkungen Dieses Schriftstück habe ich in der Schule zu Bingelrade 1642 empfangen, es bezieht sich auf Jabeek, das einst unter Gangelt war. Aus der Familie Radermechers und ihren Erben, von denen in den Schriften Hoichstedens oft eine Erwähnung steht, war die Gattin von Franz Ganderheiden, dem Schöffen zu Gangelt. Maeßweg: vielleicht jener Weg, auf dem man hinunter geht vom Ort genannt aen gen Handt (weil dort beim Bäumchen - in der Volkssprache aen gen handt - früher eine Hand gewesen ist, die andeutete, dass man dort entlang nach Bornheggen, an Gangelt rechts vorbeigehen konnte nach Maastricht). Übrigens finde ich bei diesem selben Jahr 1574 im Pfarrhaus von Gangelt an der Wand des Speisezimmers ein Zeichen, Buchstaben und Ziffern wie am Rande: [siehe Abb.] P.L. deutet den Pfarrer zu dieser Zeit an: den ehrwürdigen Herrn Peter Lubrich des Prämonstratenserordens, der im Jahre 1570 anstelle des Herrn Heinrich Gilffraedt, der zum Propst von Heinsberg gewählt worden war, eingesetzt worden zu sein scheint und der die Pfarrei restauriert zu haben scheint, oder auch das Speisezimmer hat bemalen und ausschmücken lassen, wie alle Fenster das Jahr 1570 andeuten. Oben 1518 zum Turm und Norden der Kirche, unter der Geschichte von St. Hubertus ist geschrieben: Dirck Lubrichs en sijn huysfrow. Vielleicht aus derselben Familie? Ich bezweifele es, weil der Herr Peter aus Lubrich [Lobberich] stammte, dessen Schwester mit einem Gangelter, dem Pfarrverwalter, verheiratet den Namen einer ehrenvollen Familie hinterlassen hat: der alt Lenart Pastoirs und der einzige jetzt noch am Leben; dessen Mutter war die Schwester des Pfarrers, in der Volkssprache genannt Bötzken Pastoirs. Dieser selbe Pfarrer hat ohne Zweifel auf seine Verantwortung die hölzerne Decke der Gangelter Kanzel machen lassen, auf deren Rand oder Halbzirkel in deutschen Buchstaben die bekannte Worte von Johannes 10 Vers 1 geschrieben sind: Wer nicht durch die Tür eintritt: Warlich | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]Quod egregium Christi effatum passim ab authoribus contra haereticos absque legitima et ordinaria ecclesiae missione ecclesiam instar luporum invadentes usurpari solitum; ante alia R.D. pastori nostro arriserit, ut cives fugerent haereses tunc maxime in vicinia nostra invalescentes; passim tunc lupi, fures, latrones; nec Gangelta prorsus immunis ab anabaptismi maxime et lutheranismi circumvolantibus scintillis. Sed optimi pastoris instar vigilantissime excubavit antedictus d. Petrus et oviculas suas a scabie nova vel praeservavit, vel mox liberavit afflatas. Ut merito de tali pastore Gangelta sibi gratulari possit: Unus homo nobis vigilando restituit rem! Imo vigilantiae suae immortuus est, nam anno 1579 cum post expugnationem Traiecti Falcoburgenses incolae in vicina loca Juliae confugissent cum pecoribus etc. ex turba hominum magna est exorta mortalitas qua Sittardiae 5000Ga naar voetnoot5 hominum obiisse ferunt. Gangeltae inter alios ipse pastor et custos ecclesiae ludimagister Henricus FabritiusGa naar voetnoot6 ex Walradt, cuius filia Irmgardis nupta est Henrico Campio ex Dalen successori, ut habet inscriptio supra altare S. Nicolai: Henricus Campius custos in Gangelt anno '80. [notitia in margine.] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]warlich ich sage euch wer nichtGa naar voetnoot4 zur thür hinein gehet in den schaffstall sondern steigt anderswo hinein, der ist ein dieb und ein mörder. Joh. X, Ao 1576. <1578 [?]> Dieser hervorragende Ausspruch Christi pflegt überall von den Autoren gegen die Ketzer, die ohne legitime und autorisierte Sendung der Kirche wie Wölfe in die Kirchen einbrechen, gebraucht zu werden. Vor allem könnte es dem ehrwürdigen Herrn, unserem Pfarrer, wohl zugesagt haben, damit die Bürger die Ketzereien meiden, die besonders damals in unserer Umgebung stark wurden. Überall gab es damals Wölfe, Diebe, Räuber; und Gangelt war durchaus nicht frei von herumfliegenden Funken vor allem des Anabaptismus und Lutheranismus. Aber wie ein sehr guter Hirt hat der vorgenannte Herr Peter sehr aufmerksam gewacht und seine Schäfchen gegen die neue Krätze entweder geschützt oder bald, falls sie beeinflusst waren, befreit. So dass Gangelt sich mit Recht zu einem solchen Pfarrer gratulieren kann: Ein Mann hat für uns durch Wachsamkeit die Sache wiederhergestellt!.*1 Ja, er hat sich sogar totgewacht, denn als im Jahre 1579 nach der Einnahme von Maastricht die Einwohner des Landes von Valkenburg mit ihrem Vieh usw. ihre Zuflucht in den jülichschen Nachbarorten genommen hatten, ist durch die große Menge von Leuten eine Mortalität entstanden, durch die, so sagt man, in Sittard 5000Ga naar voetnoot5 Menschen gestorben sind. Zu Gangelt unter anderen der Pfarrer selbst und der Küster der Kirche, Schulmeister Henricus Fabritius aus Waldenrath,Ga naar voetnoot6 dessen Tochter Irmgard mit seinem Nachfolger Heinrich Campius aus Dalen verheiratet war, wie die Inschrift über dem St. Nikolausaltar zeigt: Heinrich Campius Küster in Gangelt im Jahre 1580. [Randbemerkungen] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel][notitia in margine.] Gand. Ich Goddart Schommartz vogt des ampts Millen und wir Johan Krott, Johan Spettgens, Dederich Kreiten und vort same scheffen des gerichts Gangelt - geben im iahr tausent funffhundert und achtzig ahm 18ten octobris.Ga naar voetnoot1 Ad hunc eundem annum pertinet in Ch. Heist. Furstliches bevelch von dem jahrmarckt viermall im JahrGa naar voetnoot2 und wochenmarck alle sambstag zu Süsteren ahnzustellen auff supplication burg. mr. Scheffen rhat und gemeine bürger daselbst - unserem ambtman zu Millen und Born und lieben getrewen Wernheren von Haitzfeldt zu Weißweiler. Inscriptio. Mandatum incipit: wir Wilhelm hertzogen zu Gulich Cleve und Berg - geben im iahr 1580 ahm 25 novembris - dux concedit nundinas ob satrapiam Bornensem a copiis regiis et Auriacis crebro transeuntibus misere devastatam. Sed quia Sittardienses suis nundinis hebdomadariis in diem Jovis incidentibus metuentes contra supplicarunt, ideo Susteranae elanguerunt. Quando autem Gangeltenses nundinae ter in anno, nempe cathedra S. Petri, festis SS. Aegidii et Nicolai, originem sumpserint, nondum reperi. Quia vero antiquiores videntur, ut vel ad Brabantiae vel Gelriae duces vel Morsae comites, vel etiam ad priores dominos Heinsbergenses sub quibus Gangelta comprimis floruit, revocari possint, ideo supra de iis nonnihil anticipando disserui.Ga naar voetnoot3
Litt. Mat. <1582> eosdem habent scabinos quos iam dictae anno 1580. Nisi quod ultimo loco additus sit Dionijs Reichmans, nostra lingua Richmans, postea senior scabinus, seu vices-gerens statthalder in Gangelt mortuus sub annum 1600. Filios reliquit Godofridum abbatem, ut infra in Alphabeto, Henricum scabinum hodie superstitem, et Joannem I.V. licentiatum ex nimiis studiis, ut fertur, ad insaniam redactum, qui coelebs obiit. Dionysii frater Joannes habitavit Novesii. Coloniae in antiquo Societatis Jesu collegio, quondam dicto collegio Schwölgiano a quodam Schwölgen fundatore, nunc gymnasio Trium | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling][Randbemerkungen] Ganderheiden. Ich Goddart Schommartz vogt des ampts Millen und wir Johan Krott, Johan Spettgens, Dederich Kreiten und vort same scheffen des gerichts Gangelt - geben im iahr tausent funffhundert und achtzig ahm 18ten octobris.Ga naar voetnoot1 Zu diesem selben Jahr gehört in den Schriften Heister: furstliches bevelch von dem jahrmarckt viermall im JahrGa naar voetnoot2 und wochenmarck alle sambstag zu Süsteren ahnzustellen auff supplication burg. mr. scheffen rhat und gemeine bürger daselbst - unserem ambtman zu Millen und Born und lieben getrewen Wernheren von Haitzfeldt zu Weißweiler. Überschrift. Das Mandat fängt an: wir Wilhelm hertzogen zu Gulich Cleve und Berg - geben im iahr 1580 ahm 25 novembris - Der Herzog erlaubt einen Markt wegen der jämmerlichen Verheerung des Amtes Born durch die öfters durchziehenden Truppen vom König und Oranien. Weil aber die Sittarder, um ihren wöchentlichen auf Donnerstag fallenden Markt besorgt, einen Gegenantrag gestellt haben, schwand der Markt von Susteren dahin. Wann aber die Gangelter Märkte - dreimal im Jahr, nämlich auf St. Petri Stuhl und den Festen von St. Ägidius und Nikolaus - entstanden sind, habe ich noch nicht finden können. Weil sie aber älter scheinen, so dass sie entweder auf die Herzöge von Brabant oder Geldern oder auf die Grafen von Moers oder sogar auf die früheren Herren von Heinsberg, unter denen Gangelt erstmal geblüht hat, zurückgehen könnten, deshalb habe ich oben über sie einiges dargelegt.Ga naar voetnoot3
Ein Schriftstück von Mutter <1582> hat dieselben Schöffen wie das schon beim Jahre 1580 genannte Schriftstück. Nur dass an letzter Stelle Dionijs Reichmans hinzugefügt ist, in unserer Sprache Richmans, nachher ältester Schöffe oder Stellvertreter statthalder in Gangelt, gestorben im Jahre 1600. Er hinterließ als Söhne Gottfried Abt, wie unten im Alphabet, Heinrich Schöffe, heute noch am Leben und Johann der beiden Rechte Lizentiat, durch zu viel Studium, wie man sagt, geisteskrank geworden, der unverheiratet gestorben ist. Der Bruder von Dionysius, Johann, hat zu Neuss gewohnt. Zu Köln im alten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]Coronarum est fenestra in atrio interioris collegii ad introitum supra ostium a dextris cum hac inscriptione: Johannes Reichman van Gangelt der geistlichen iurisdiction zu Neuß notarius. Helena van Swölligen elude ao Dni 1581. [notitia in margine.] <1583> Gand. Scabinos habent: Ich Godart Schommartz vogt des ampts Millen und wir Johan Kroet Johan Spetgens Dederich Kreiten Dionis Reichmans und vort semptliche scheffen des gerichts Gangelt. Geben im iahr uns heren tausent funffhundert achtzig und drey ahm 28 tag des monats maio.Ga naar voetnoot4
Annus Christi 1586 in Mat[ernis] aedibus insignis est quatuor fenestris veteribus in cubiculo post culinam, et in iis quatuor sunt insignia plurimum annales nostros illustrantia. 1mo loco est Gangelt. Die staidt Gangelt hait dit glaiß gegeven. In quadro vitro est magnus leo erectus in sinistram exerta lingua, non coronatus fusco colore, sustinens in diademate vel taeniali vinculo parvum scutum et in eo leonem nigrum alba hasta omnino simili figura qualem supra in sigillo 1397 vidimus. Deest corona in hac antiquissima quoad invenire potui fenestra, et credo hos colores et hanc figuram ex antiquiore alia desumpta esse, ut minus placeat illa infra in aedibus parochialibus Gangeltae, et illa in sigillo novo post faidam Juliacensem, ubi expressissima corona cernitur, secus ac in veteri, ubi tres iubae tantum promicant, quas sculptor coronam esse putaverit. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]Kolleg der Gesellschaft Jesu, einst nach einem Gründer Schwölgen Collegium Schwölgianum genannt, jetzt zum Dreikronengymnasium, ist ein Glasfenster im Innenhof des inneren Kollegs beim Eingang über die Tür auf der rechten Seite, mit dieser Aufschrift: Johannes Reichman van Gangelt der geistlichen iurisdiction zu Neuß notarius. Helena van Swölligen elude anno Domini 1581. [Randbemerkungen] <1583> Ein Brief Ganderheiden erwähnt die Schöffen: Ich Godart Schommartz vogt des ampts Millen und wir Johan Kroet, Johan Spetgens, Dederich Kreiten, Dionis Reichmans und vort semptliche scheffen des gerichts Gangelt. Geben im iahr uns heren tausent funffhundert achtzig und drey ahm 28 tag des monats maio.Ga naar voetnoot4
Das Jahr Christi 1586 steht im Haus der Mutter auffallend auf vier alten Fenstern im Schlafzimmer hinter der Küche und darauf stehen vier Wappen, die unsere Annalen illustrieren. An erster Stelle ist Gangelt. Die staidt Gangelt hait dit glaiß gegeven. Auf dem Quadratfenster steht ein großer Löwe, nach links erhoben mit ausgestreckter Zunge, nicht gekrönt, in dunkler Farbe, am Diadem oder an der Stirnbinde einen kleinen Schild haltend mit einem schwarzen Löwen mit weißer Lanze darauf in einer exakt gleichen Figur wie wir oben auf dem Siegel von 1397 gesehen haben. Die Krone fehlt in diesem - soviel ich finden könnte - ältesten Fenster, und ich glaube, dass diese Farben und diese Figur einer anderen älteren Abbildung entnommen sind, so dass die unten bei der Gangelter Pfarrei erwähnte weniger gefällt und auch die auf dem neuen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]Probant id satis reliquae fenestrae. 2a pro excusso scuto nudum habet vitrum, et in superiori parte nihil etiam habet (aliae parvum insigne supra quoque praeferunt) unde cognosci possit. Si coniecturae locus, putem fuisse in illo spatio insigne der Gemeinden zu Millen. 3a sic habet: Die Staidt Waldtfucht hait dit glaiß ut supra. Ubi similis est leo non coronatus, tribus nigris ut apparet acuminatis in triquetrum muricibus, ut ad marginem. In 4 denique legitur Die gemeinden zu Bredberen hait ut supra. Similis plane leo sine corona, sed tantum medius in medio scuto, in ima parte alba est rubra rosa. Hoc discriminis est, quod Vuchtense et Bredberense scutum teneantur a fuscis gryphibus singulis, et alatis laevorsum erectis. Gangeltense ut supra a leone.
Similem medium leonem pro insigni novo, cum psittaco infra, vidi in Geilenkirchen;Ga naar voetnoot5 et in Randenradt in arce seu cellaria est in media parte insigne dynastarum Randenradensium, quale supra 1518 in Elisabetha Randenrodia Godardi ab Hanxler domini nostri coniuge, videlicet quatuor ordines 4 alearum partim rubrae partim flavae. [notitia in margine.] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]Siegel nach der Jülicher Fehde, wo man ausdrücklich eine Krone sieht, anders als bei der älteren Figur, wo nur drei Kämme auffallen, die der Schnitzer für eine Krone gehalten haben könnte. Die übrigen Fenster beweisen das ausreichend. Das zweite Fenster hat statt eines ausgestoßenen Schildes unbemaltes Glas, und im oberen Teil hat es auch nichts (die andern zeigen auch oben ein kleines Wappen), wodurch es identifiziert werden könnte. Wenn eine Konjektur gestattet wäre, würde ich meinen, dass in diesem Raum das Wappen der Gemeinden zu Millen gestanden hat. Das dritte Fenster hat diesen Text: Die Staidt Waldtfucht hait dit glaiß, wie oben, wo es einen ähnlichen ungekrönten Löwe gibt, mit drei schwarzen, wie es scheint angespitzten, Fußangeln in einem Dreieck, wie im Rande. Auf dem Vierten schließlich liest man: Die gemeinden zu Bredheren hait wie oben. Ein fast gleicher Löwe ohne Krone, aber nur in der Mitte auf dem Mittenschild, im unteren weißen Teil ist eine rote Rose. Diesen Unterschied gibt es: das Waldfeucher und Breberener Wappen werden jedes von einem dunklen Greif festgehalten, geflügelt nach links erhoben; das Gangelter Wappen wie oben wird von einem Löwe festgehalten.
Einen ähnlichen halben Löwen habe ich vor dem neuen Wappen, mit einem Papagei unten, in Geilenkirchen gesehen;Ga naar voetnoot5 und in Randerath ist auf der Burg oder im Vorratsraum im Mittelteil ein Wappen der Herren von Randerath, wie oben 1518 bei Elisabeth von Randerath, der Gattin unseres Herrn Godard von Hanxler, und zwar vier Reihen von vier Würfeln, teils rot, teils gelb. [Randbemerkungen] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel][109] [notitia in margine.] Hic annus memorabilis fuit nostro tractui et toti Juliae a praedonibus Moersensibus ut hodieque nominant. Cum enim iuxta Tesch. p. 346 Alexander Farnesius dux Parmensis regis Hispaniae nomine administrator Belgii anno 1586 Mörsam expugnasset gubernatorem quendam ibi constituit, cuius nomen ne dignum quidem est his annalibus. Eo namque conscio (quamvis se inscio ohn sein vorwißen omnia fieri in speciem posuerit in litteris lytri parentis mei p.m.) passim ditiores incolae et coloni Juliacenses abducti in Mörs Middeler aliasque arces, et aliud quoddam novum propugnaculum a gubernatore illo constructum et maximo lytro insontes se redimere coacti sunt. Inter alia accidit hic luctuosissimus casus. In aedes Petri Ingendaill aen der Heyden vulgo in der herberg ab hospitio aurigarum illac transeuntium, sub noctem irruerunt praedones notissimi locorum et ex vicinia plerique oriundi. Omnis familia in cellam penuariam compingitur. Petri filius adolescens Gerardus occiditur. Parens in sylvas et avia abducitur, uxor Johanna MoerenGa naar voetnoot1 (ex familia unde Mooren mullen supra) puerpera triplici infortunio infelix. In puerperio, vir captus, filius occisus simul eodem tempore illatus sepulchro quo infans baptizatus etiam Gerardus in memoriam occisi Gerardi nominatus. Accidit autem sub festum Cathedrae S. Petri quia hoc die 1592 natus est Gerardus hic minor hodie superstes. consularis Gangeltensis materterae Annae Ritz maritus. Sub hoc ipsum tempus (quia hyeme) captus ab iisdem pater meus p.m. in domo sua in Critzrae,Ga naar voetnoot2 specie refocillationis quam petebant nebulones, et bis per Mosam congelatum pedes traductus in arcem Middeler, dein ad turrim pagi Cuick multa passus et gravi demum lytro liberatus. Hoc tamen observatum fuit plerosque praedonum mala morte in rotis et patibulis etiam in viciniae nostrae conspectu periisse. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling][109] [Randbemerkungen] Dieses Jahr war denkwürdig für unseren Raum und ganz Jülich wegen der Moerser Räuber, wie man sie heute nennt. Als nämlich nach Teschenmacher S. 346 Alexander Farnese, der Herzog von Parma und im Namen des Königs von Spanien Verwalter der Niederlande, im Jahre 1586 Moers erobert hatte, hat er dort einen Gouverneur eingesetzt, dessen Name diesen Annalen überhaupt nicht würdig ist. Denn mit seinem Mitwissen (obwohl er scheinbar in dem Lösegeldbrief meines Vaters seligen Andenkens behauptet hat, dass alles ohne sein Mitwissen, ohn sein Vorwißen passierte) sind überall reichere Einwohner und Bauern von Jülich nach Moers, Middelaer und anderen Burgen und einem anderen neuen, von diesem Gouverneur erbauten Bollwerk abgeführt und unschuldig gezwungen worden, sich gegen sehr viel Lösegeld freizukaufen. Unter anderm fand das folgende sehr bedauerliche Ereignis statt: In die Wohnung von Peter Ingendaill aen der Heyden, in der Volkssprache in der Herberg wegen des Obdachs für die dort vorbeigehenden Kutscher, fielen gegen Nacht Räuber ein, die in den Orten sehr bewandert waren und größtenteils aus der Umgebung stammten. Die ganze Familie wurde in der Vorratskammer zusammengetrieben. Der Sohn Peters, der Jüngling Gerhard, wurde getötet. Der Vater wurde in die Wälder und zu unwegsamen Orten abgeführt, seine Gattin Johanna MoerenGa naar voetnoot1 (von der Familie, nach der die Mooren mullen oben benannt ist) war Wöchnerin und durch das dreifache Missgeschick unglücklich: im Wochenbett, ihr Mann gefangen genommen und ihr Sohn getötet, der zu gleicher Zeit zu Grabe getragen wurde als das Kind getauft wurde. Es wurde ebenfalls Gerhard genannt zum Andenken an den getöteten Gerhard. Es passierte aber am Fest von St. Petri Stuhl, weil an diesem Tag im Jahre 1592 dieser Gerhard der Jüngere geboren wurde. Heute ist er noch am Leben, ein ehemaliger Bürgermeister von Gangelt und Mann meiner Tante mütterlicherseits Anna Ritz. Gerade zu dieser Zeit (weil es im Winter war) ist mein Vater | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]1591 13 decembris Peter Cuper von Geilenkirchen scribit - meinem neven Peteren in gen Dhall zu Gangelt - manu bona procuratoria. Peteren in gen Herberg bey Gangelt wonhafftig ita de eo scribit ad Heist. Johan Fabricius Gerichtschreiber zu Geilenkirchen. NB natus in Gangelt. Annus 1593 ornat Gangeltem obitu nobilis et doctissimi domini Godefridi Fabritii I.V. doctoris Gangelta oriundi, cuius pater dictus fuit Merten Schmidts vulgo der wilde Merten, in rubra domoGa naar voetnoot3 ad curiam.Ga naar voetnoot4
Lapis sepulchralis in ecclesia Geilenkircken ante altare dextrum laterale haec habet: Anno 1592 den 4 octobris starb die ehrentreiche Gertrud Rittersbeck genant Fabritii.Ga naar voetnoot5
Anno 1593 den 29 martii starb der edler hochgelehrter Godfrid Fabritius beyder rechten doctor comes Palatinus fürstlicher Gülichscher gewesener Rhat. consiliarius item Caesaris Rudolphi vel Maximiliani, multas literas accepit a Sybilla Juliacensi 1m Badensi, dein Burgowensi nupta intimus. Insigne eius in ecclesia scutum quadrifariam [MS quadrifariae] partitum in 2 quadris incus in aliis duobus brachia cum malleo. 1603 den 18 jan. starb Joannes Fabritius gewesener vogten verwalter und gerichtschreiber zu Geilenkirchen (1o rector scholarum in Heinsberg), 1633 19 junii starb die ehrenreiche Gertrud Ritz obgedachtes Joannis Fabritii gewesene ehliche haußfraw. Haec in lapide. Ad latus sinistrum in fenestra Godefridus Fabritius fürstlicher Paltzneuburgischer Renthen camerGa naar voetnoot6 secretarius zur gedechtenuß ihrer begrebnuß alhie in der kirchen 1619. Joannis filius superstes.Ga naar voetnoot7 Martin Schmitz adhuc vixit | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]seligen Andenkens von denselben in seinem Haus in Kreuzrath,Ga naar voetnoot2 von diesen Windbeuteln, die darum baten, sich am Herdfeuer zu wärmen, gefangen genommen und zweimal mit erfrorenen Füßen über die Maas zur Burg Middelaer geführt worden, danach zum Turm des Dorfes Cuyk; er hat viel gelitten und wurde schließlich gegen viel Lösegeld befreit. Es wurde jedoch bemerkt, dass die meisten der Räuber eines schlimmen Todes auf Rädern und am Strang, sogar im Angesicht unserer Umgebung gestorben sind. Am 13. Dezember 1591 schreibt Peter Cuper von Geilenkirchen - meinem neven Peteren in gen Dhall zu Gangelt - mit einer guten Verwaltershand. Peteren in gen Herberg bey Gangelt wonhafftig, so schreibt über ihn an Heister Johann Fabricius, Gerichtschreiber zu Geilenkirchen. NB geboren in Gangelt. Das Jahr 1593 prägt Gangelt mit dem Tod des adligen und sehr gelehrten Herrn Gottfried Fabritius, beider Rechte Doktor, aus Gangelt stammend, dessen Vater Merten Schmidts genannt wurde, in der Volkssprache der wilde Merten, im roten HausGa naar voetnoot3 beim Rathaus.Ga naar voetnoot4 Ein Grabstein in der Kirche von Geilenkirchen vor dem rechten Seitenaltar hat diese Inschrift: Anno 1592 den 4 octobris starb die ehrentreiche Gertrud Rittersbeck genant Fabritii.Ga naar voetnoot5
Anno 1593 den 29 martii starb der edler hochgelehrter Godfrid Fabritius beyder rechten Doktor, Pfalzgraf [?] fürstlicher Gülichscher gewesener Rhat. Ebenso Rat des Kaisers Rudolf oder Maximilian; er empfing viele Briefe von Sybille von Jülich, die erst mit Baden, danach mit Burgau verheiratet war - ein Intimus. Sein Wappen in der Kirche ist ein in vier Teile geteiltes Schild, in zwei Quadranten ein Amboß, in zwei anderen Arme mit Hammer. 1603, den 18 jan. starb Joannes Fabritius gewesener vogten verwalter und gerichtschreiber zu Geilenkirchen (erst Rektor der Schulen in Heinsberg), 1633, am 19. Juni starb die ehrenreiche Gertrud Ritz obgedachtes Joannis Fabritii gewesene ehliche haußfraw. Dies steht auf dem Stein. An der linken Seite steht auf einem Glasfenster: Godefridus Fabritius fürstlicher Paltzneuburgischer Reuthen camerGa naar voetnoot6 secretarius zur gedechtenuß ihrer begrebnuß alhie in der kirchen 1619. Der Sohn Johanns ist am Leben.Ga naar voetnoot7 Martin Schmitz war | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]1581 13 maii Proth. 5 7bris ibidem h. Johan Smiets, an filius? Den abgestorben custer geschmihet Fabritium. 1607 in act. G. iam Ren. Meuffels licentiatus Gladbach manu sua.
Litt. Ganderh. habent praefectum novum Emundum a Richtrich. Ich Emundt von Richterich vogt des ampts Millen und wir Johan Kroet, Dederich Kreiten, Godart Dhamen und vort semptliche scheffen des gerichts Gangelt. Geben im iahr ons heren tausent funffhondert neuntzig vier ahm tag aller heiligen. Quo anno hic Emundus praefectus sit factus, vide catalogum praefectorum. Natus et oriundus ex Richtrich pago ex hac parte Aquisgranensi urbi proximo, cuius duo fratres fuerunt Societatis Jesu in superiori provincia Herbipoli et alibi, magnae exspectationis in flore aetatis mortui. Fuit autem Emundus iam ab anno 1571 in nostris partibus quia Sittardiae Heist. Vidi fenestram donatam ab ipso: Emundt van Retrich 1571. Forsan et hoc tempore uxoratus, nam uxor in nullo vitro.
Hoc eodem anno obiit Gangeltae D. Emmericus Haen scriba vel secretarius satrapiae Millen, ut colligitur ex numeris in lapide sepulchrali Gangeltensis coemiterii ad orientem, sub Gallo Gallinaceo eius insigni - 1594 mensis non additur. Plura de eo vide p. [?]Ga naar voetnoot8
Johan van Campen und Marsalis (Koichs)Kox schepen toe Rurmunde attestantur 29 martii 1596 das der erbar Johan van Gangelt volmacht gegeven Belen van Dwerheggen sijner ehliger huisfrowen mald. verfallen landt fur den gericht Gangelt te verkopen. Henrich Retersbach fr. Gulichscher wehrmeister MS Heist 1596 et anno - 1600. Heinrich Rittersbach hauptman cum suis militibus in executione anabaptistarum iussu ducis. 1586 31 octobris Herman von Rittersbach zu Duren hauptman last kornfrüchten paßieren. [deletum: 1598 Joannes Ganderheiden notarius sign. Innocentia bina. Lemma infra. Jacob Haen hoc anno procurator - dubium.]
Anno demum 1599 obiit R.D. Joannes Nouten filius Wilhelmi Nouten villici op gen Hohenbusch rector altaris S. Georgii idque die 1o novembris ipso SS. Omnium. Registra S. Nicolai Hoichs. Sic habent: Willem Nouten gibt iarlichs S. Jansaltar ein faß roggen, darvan mein erstes iahr angehet (scribit R.D. Joannes Doveren rector altaris S. Nicolai me puero) anno 1596 hat geliebert anderthalb hundert schanßen auß S. Jörisbusch, vide supra 1300.Ga naar voetnoot9 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]noch 1581 am 13. Mai am Leben, Protokoll am 5. September daselbst h. Johan Smiets, etwa ein Sohn? Den abgestorben custer geschmihet Fabritium. 1607 in Akten Gangelt schon Reiner Meuffels, Lizentiat Gladbach mit eigener Hand.
Ein Brief von Ganderheiden erwähnt den neuen Vogt Emund von Richtrich: Ich Emundt von Richterich vogt des ampts Millen und wir Johan Kroet, Dederich Kreiten, Godart Dhamen und vort semptliche scheffen des gerichts Gangelt. Geben im iahr ons heren tausent funffhondert neuntzig vier ahm tag aller heiligen. Für das Jahr, in dem dieser Emund Vogt geworden ist, siehe den Katalog der Vögte. Geboren und stammend aus Richterich, einem Dorf in unserem Raum, der Stadt Aachen sehr nahe, und zwei Brüder von ihm gehörten der Gesellschaft Jesu an in der Provincia Superior zu Würzburg und anderswo; er ist vielversprechend in der Blüte des Lebens gestorben. Emund hielt sich aber schon seit 1571 in unserer Gegend auf, weil ich in Sittard bei Heister ein von ihm geschenktes Glasfenster gesehen habe: Emundt van Retrich 1571. Vielleicht hat er sich zu dieser Zeit verheiratet, denn seine Gattin steht auf keinem Fenster. In diesem selben Jahr starb zu Gangelt Herr Emmericus Haen, Schreiber oder Sekretär des Amtes Millen, wie zu schließen ist aus den Zahlen auf seinem Grabstein auf dem Gangelter Friedhof im Osten, unter dem Hahn, seinem Wappen: 1594 der Monat wird nicht hinzugefügt. Mehr darüber siehe S. [?].Ga naar voetnoot8
Johan van Campen und Marsalis (Koichs) Kox schepen toe Rurmunde bezeugen am 29. März 1596, das der erbar Johan van Gangelt volmacht gegeven Belen van Dwerheggen sijner ehliger huisfrowen mald. Verfallen landt fur den gericht Gangelt te verkopen. Henrich Retersbach fr. Gulichscher wehrmeister, Handschrift Heister, 1596 und im Jahre 1600. Heinrich Rittersbach hauptman, mit seinen Soldaten bei der Exekution der Wiedertäufer auf Befehl des Herzogs. Am 31. Oktober 1586: Herman von Rittersbach zu Duren hauptman last kornfrüchten paßieren. [gestrichen: 1598 Joannes Ganderheiden Notar Zeichen [Skizze]. Zweimal Unschuld. Der Spruch unten. Jakob Haen war in diesem Jahr Sachverwalter - zweifelhaft.] Im Jahre 1599 schließlich starb der ehrwürdige Herr Johann Nouten, Sohn des Gutsverwalters Wilhelm Nouten, op gen Hohenbusch, Rektor des St. Georgsaltars und zwar am 1. November, am Allerheiligenfest. Die St. Nikolausregister von Hoichsteden erwähnen dies: Willem Nouten gibt iarlichs S. Jansaltar ein faß roggen, darvan mein erstes iahr angehet (das schreibt der ehrwürdige Herr Johann Doveren, der zu meiner Kinderzeit Rektor des St. Nikolausaltars war) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]Atque ita vidimus hoc saeculo Gangeltam nostram sub ducibus Juliae Cliviae ut supremis dominis, Hanxleris duobus ut pignoritiis, Drimborn Harff Haitzfeldt Gimmenich satrapis Millensibus conquievisse.
[110] In Christi nomine Amen. Anno a nativitate eiusdem millesimo quingentesimo sexagesimo indictione tertia, die lunae primo mensis januarii regnante inclito duce domino nostro domino Hieronymo Priuli serenissimi ducalis dominii Venetiarum in hypocausto superiori venerabilis monasterii S. Zenonis maioris magnificae civitatis Veronae, praesentibus notario et testibus - venerabilis et religiosus monacus dominus Arnoldus filius domini Gisberthi Cleven civis Ganghelt ducatus Juliae professus in venerabili monasterio S. Zenonis maioris magnificae civitatis Veronae sub ducali dominio Venetiarum et dominus prior modernus regularis observantiae S. Benedicti in dicto monasterio, cui quaedam bona mobilia et immobilia haereditario iure (ut dixit) spectant et in futurum spectare possunt ad quem defensionem et negotiationem personaliter interesse non potest ob residentiam quam tenetur in hoc monasterio facere -. Ad sonum campanae convocatis monachis asserentibus esse ex tribus partibus duas, et dantibus licentiam. Nomina v.[irorum] monacorum qui interfuerunt et consensum dederunt sunt videlicet Dominus Benedictus de Ganghelt, dominus Placidus de Holandia, Dominus Melchior de Ultraiecto, Dominus Augustinus de Holandia, Dominus Henricus de Gravia Brabantiae, Dominus Jacobus de Ultraiecto, Dominus Joannes Chrysostomus de Ganghelt, Dominus Ludon de S. Trudone Leodiensi, Dominus Stephanus de Levi Brabantiae, Dominus Maurus de Suasio, Dominus Philippus de Colonia.Ga naar voetnoot1
Posthaec praedictus dominus Arnoldus vigore dictae gratiae sibi collatae, constituit et ordinavit suos certos missos nuntios, procuratores et negatiorum gestores dominum Goswinum ipsius constituentis fratrem et honestum dominum Cornelium filium domini Joannis in Valle ambos absentes tamquam praesentes, necnon fg [?] dominum Joannem filium domini Ricardi notarii de Ganghelt Leodiensem tanquam praesentem et acceptantes omnes in solidum. Omnia agendi in extra iudicium nomine domini Arnoldi etc. circa bona ipsius in Ganghelt. Ego Petrus Donatus filius fg [?] viri Jo. Jacobi a Castilionibus civis Veronae de contrata S. Zenonis Maioris publicus imperiali authoritate notarius et judex ordinarius haec rogatus scripsi et signum mei tabellionatus apposui in robur permittendi. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Vertaling]im Jahre 1596 hat geliebert anderthalb hundert schanßen auß S. Jörisbusch, siehe oben 1300.Ga naar voetnoot9
Und so haben wir gesehen, dass in diesem Jahrhundert unser Gangelt unter den Herzögen von Jülich, Kleve als höchste Herren, den beiden Hanxlern als Pfandherren, Drimborn, Harff, Haitzfeld und Gimmenich als Amtmänner von Millen zur Ruhe gekommen ist.
[110] Im Namen Christi Amen. Im Jahre seit Seiner Geburt 1560 in der dritten Indiktion, am Montag, dem 1. Januar, als der berühmte Doge, unser Herr, Herr Hieronymus Priuli, des durchlauchtigsten Dogentum von Venedig regierte, im höheren Heizraum des ehrwürdigen Klosters St. Zeno Maior der großartigen Stadt Verona, im Beisein von Notar und Zeugen - der ehrwürdige und fromme Mönch Herr Arnold, Sohn des Herrn Gisberth Cleven, Bürgers von Gangelt im Herzogtum Jülich, der seine Profess im ehrwürdigen Kloster St. Zeno Maior der großartigen Stadt Verona unter dem Dogentum von Venedig getan hat und der der heutige Herr Prior der regulären Observanz von St. Benedictus im genannten Kloster ist, und dem gewisse Mobilien und Immobilien aufgrund des Erbrechts (wie ich gesagt habe) gehören und in der Zukunft gehören können, zu welcher Verteidigung und Unterhandlung er nicht persönlich anwesend sein kann wegen seiner Residenzpflicht, zu der er in diesem Kloster gehalten ist -. Die Mönche wurden beim Läuten der Glocke zusammengerufen und sie erklärten, dass zwei Drittel anwesend waren, und erteilten die Genehmigung. Die Namen der Herren Mönche, die anwesend waren und ihre Genehmigung gegeben haben: nämlich Herr Benedictus von Gangelt, Herr Placidus von Holland, Herr Melchior von Utrecht, Herr Augustinus von Holland, Herr Henricus von Grave in Brabant, Herr Jakob von Utrecht, Herr Johann Chrysostomos von Gangelt, Herr Ludon vom Lüttich'schen St. Truiden, Herr Stephan von Löwen in Brabant, Herr Maurus de Suasio, Herr Philipp von Köln.Ga naar voetnoot1
Hiernach hat der vorgenannte Herr Arnold kraft der genannten ihm verliehenen Gunst festgestellt und eingesetzt als seine sicheren Gesandte, Prokuratoren und Sachverwalter Herrn Goswin, den Bruder des Feststellenden, und den ehrenvollen Herrn Cornelius, den Sohn des Herrn Johann Imdail, beide abwesend, als ob anwesend, und auch Herrn Johann, den Sohn des Herrn Richard, Notars von Gangelt, aus Lüttich, als ob anwesend, die es alle ganz und gar annahmen. Um alles abzuhandeln, gerichtlich und außergerichtlich, im Namen des Herrn Arnold usw. in Bezug auf seine Güter in Gangelt. Ich, Petrus Donatus, Sohn des Herrn Johannes Jacobus a Castilionibus, Bürger von Verona, des Stadtteils von St. Zeno Maior, öffentlicher Notar mit kaiserlicher Erlaubnis | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Origineel]Infra alia manu et forte serius: Attestamur nos Nicolaus Quirino prepositus et Hieronymo Marcello capituli Veronae et districtus rectores pro Illmo et excellmo duce domino nostro Venetiarum Don Petrum Donatum de Castilionibus esse authenticum notarium cui fides adhibenda sit, die Sabbati 5 maii anno 1565. NB nihil de eundo in patriam. Petrus Marchionis notarius solito S. Marci sigillo munivit.
Universis et singulis Fr. Stephanus de Leven Brabantinus totusque conventus monasterii S. Zenonis Maioris in Verona ordinis S. Benedicti...
Cum dilectus nobis in Christo confrater noster Joannes Chrysostomus hic in religione nuncupatus, in saeculo vero a sacro baptismo Henricus Stassen Gangeltensis dioecesis Leodiensis et patria Juliacensi, crebro et a multis annis ex longinquis regionibus nos per supplices litteras exoraverit ut ipsi licentiatorias ac testimoniales impartiremur, sperantes ipsum ad nos rediturum. Anno domini 1562 professionis quinto hinc ad patriam profectus ad invisendos cognatos. Nondum 16 aetatis annum attingens professionem apud nos fecit. Eo fine in Italiam, ut Patavii aut Ferrariae studiis bonarum artium inhaerere posset, aut patrono inserviret aut paedagogiam susciperet; araneae crumenam ipsius obsiderent. 150 circiter milliaribus Germanicis a patrio solo; sub die 5 martii 1571. Si vero per dei misericordiam ad saniorem mentem redire contigerit gratissimus nobis erit.Ga naar voetnoot2
Missale Leodiense in Gangelt, cuius calendario sunt inscripta, utinam plura!
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[Vertaling]und zuständiger Richter habe auf Bitte dies geschrieben und mein Notarssiegel angehängt zur Bekräftigung der Erlaubnis. Unten mit einer anderen Hand und vielleicht später: Wir Nikolaus Quirino, Propst und Hieronymo Marcello des Stifts von Verona und Distriktleiter bezeugen für den durchlauchtigsten und vortrefflichsten Dogen, unseren Herrn von Venedig, dass Don Petrus Donatus de Castilionibus ein authentischer Notar ist, zu dem man Vertrauen haben soll, am Samstag dem 5. Mai 1565. NB Nichts über das ins Vaterland Gehen. Peter Marchionis, Notar, hat es mit dem Normalsiegel von St. Markus bekräftigt.
Allen gemeinsam und vereinzelt [bringen] der Bruder Stephan von Löwen aus Brabant und das ganze Konvent des Benediktinerkloster St. Zeno Maior in Verona einen [Gruß]... Weil unser in Christo geliebter Konfrater, der hier in dem Orden Johannes Chrysostomus, in der Welt aber seit der heiligen Taufe Heinrich Stassen genannt wird, aus Gangelt in der Lütticher Diözese und dem Jülicher Vaterland, oft und seit vielen Jahren aus weit entfernten Regionen uns mit flehenden Briefen gebeten hat, dass wir ihm eine Erlaubnis und ein Zeugnis verleihen, in der Hoffnung, er würde wieder zu uns zurückkommen. Im Jahre 1562, im fünften nach seiner Profess, ist er von hier ins Vaterland abgereist, um seine Verwandten zu besuchen. Als er noch nicht das 16. Lebensjahr erreicht hatte, hat er seine Profess bei uns getan. Mit dieser Absicht [war er] nach Italien [gekommen], dass er zu Padua oder Ferrara sich dem Studium der schönen Künste widmen könnte, oder einem Patron dienen oder Unterricht erteilen; Spinngewebe besetzten seine Börse. Ungefähr 150 Deutsche Meilen vom Heimatboden; am 5. März. Wenn es ihm aber durch die Barmherzigkeit Gottes zuteil wird, zu einem gesunderen Geist zurückzukehren, wird er uns sehr willkommen sein.Ga naar voetnoot2
Das Lütticher Missal zu Gangelt, in dessen Kalendarium Notizen eingetragen sind; wären sie bloß zahlreicher!
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