Annales Gangeltenses
(2005)–J. Kritzraedt– Auteursrechtelijk beschermd
[pagina 556]
| |
[Origineel]Saeculum XVm. Gangelt sub ducibus Juliae absolutis dominis, satrapis Millensibus et Juliae unitum.Infelix et inauspicatum ingredimur saeculum si varios bellorum et quae bella comitari solent calamitatum ac vastationum turbines attendo; felicissimum vero et auspicatissimum, si considero Ganglam nostram cum omni satrapia Millensi plane tandem et integre ducatui Juliae insertam et annexam esse. Mox enim ad initium huius saeculi anno 1502 20 maii iuxta chart. Hanxl. Wilhelmus dux Juliae et Montium ut supra 1432 innuimus, accipit feudum in dominia Millae Ganglae et Vuchtae praestans iuramentum et homagium duci Brabantiae quod ante abnuerat. Huius a. Wilhelmi ducis - domini Millensis Statthalterum, seu locopositum exhibent nobis litterae duplices quarum primae Ruir. - ad hunc eundem annum 22 novembris.Ga naar voetnoot1
<1502> Ich Dederich van Reinsoem ambtmanGa naar voetnoot2 und stathelder der tijt toe Millen van wegen und bevell des durchleuchtigen hochgebornen fursten mijns gnedigen L. Heren hertzog van Gulich toe den Berge greven toe Ravensberg - doen kunt allen luiden, dat vur mich und tegenwerdicheit mijns gnedigen leven heren vurschr. mannen van lehen to Millen gehoerende mit nahmen Derich Schwertscheidt ter tijdt vogt toe SittartGa naar voetnoot3 und Goddart Swertscheidt - erschienen Jan van Hillesbergh und eilff bunre landts erfflich verkocht ahn Peter van Wilderaedt - weill ich Godart Schwertscheidt vurschr. gein eigen segel en haen, so haen ich gebeden den ersamen ende fromen Dederichen van Heghen sijnen segel aen desen brieff to hangen. Datum int iaer ons heren dusent viffhondert ende tzwee op S. Caecilienavent.
Alterae per Ingend[ael] supra 1466 transfixae haec multo clarius explicant. <1502> Ich Derick van Ketge genant Ruißhem (puto me vitiose exscripsisse pro Reinsoem qui est locus prope Eußkirchen arx huius Ketge) stathalder der | |
[pagina 557]
| |
[Vertaling]Sechszehntes Jahrhundert. Gangelt unter den Jülicher Herzögen als absolute Herren, den Amtmännern von Millen und mit Jülich vereinigt.Wir betreten ein unglückliches und ungünstiges Jahrhundert, wenn ich die verschiedenen Stürme der Kriege und Kalamitäten und Verwüstungen, die die Kriege zu begleiten pflegen, betrachte. Es ist aber ein sehr glückliches und günstiges Jahrhundert, wenn ich überlege, dass unser Gangelt mit dem ganzen Amt Millen schließlich völlig und vollständig dem Herzogtum Jülich eingefügt und damit verbunden worden ist. Bald zu Beginn dieses Jahrhundert am 20. Mai 1502 empfängt, nach den Schriften von Hanxler, Herzog Wilhelm von Jülich und Berg, wie wir oben bei 1432 anzeigten, die Herrschaften Millen, Gangelt und Waldfeucht zu Lehen, indem er dem Herzog von Brabant einen Eid und Lehnseid leistete, was er zuvor abgelehnt hatte. Den Statthalter oder Stellvertreter dieses Herzogs Wilhelm als Herrn von Millen zeigen uns aber zwei Schriftstücke, deren erster von Ruir ist - am 22. November dieses selben Jahres.Ga naar voetnoot1
<1502> Ich Dederich van Reinsoem ambtmanGa naar voetnoot2 und stathelder der tijt toe Millen van wegen und bevell des durchleuchtigen hochgebornen fursten mijns gnedigen L. Heren hertzog van Gulich toe den Berge greven toe Ravensberg - doen kunt allen luiden, dat vur mich und tegenwerdicheit mijns gnedigen leven heren vurschr. mannen van lehen to Millen gehoerende mit nahmen Derich Schwertscheidt ter tijdt vogt toe SittartGa naar voetnoot3 und Goddart Swertscheidt - erschienen Jan van Hillesbergh und eilff bunre landts erfflich verkocht ahn Peter van Wilderaedt - weill ich Godart Schwertscheidt vurschr. gein eigen segel en haen, so haen ich gebeden den ersamen ende fromen Dederichen van Heghen sijnen segel aen desen brieff to hangen. Datum int iaer ons heren dusent viffhondert ende tzwee op S. Caecilienavent.
Ein anderes, über Ingendael, ein oben erwähntes Transfix von 1466, erklärt dies viel klarer. <1502> Ich Derick van Ketge genant Ruißhem (ich meine, dass ich es unrichtig abgeschrieben habe statt Reinsoem, was ein Ort bei Euskirchen ist; | |
[pagina 558]
| |
[Origineel]herlicheit und lants van Millen van wegen und bevele des hochgebornen durchluchtigsten fursten und heren Wilhelm hertzogen zu Gulche und zo dem Berge graven zo Ravensberg und heren zo Millen. Mijns gnedigen lieven heren doent kont alle luden und bekennen overmitz desen openen brieff, dat vur mich als stathelder vurschr. und fur zwee mannen van leen der selven herlicheit van Millen mit namen Johan Spee und Dierick Berck van Zittart komen und erschienen ist Godart Preutz van Sittart und hat bekant - de 7 malderis supra 1466 adhuc deberi 4 tribus extinctis. Op S. Clemens avent des h. apostels anno domini XVc und thwey.
Notae. Quam bene ista conveniunt cum praecedentibus. Prius est enim saltem natura et ordine feudum dominii accipere et iuramentum praestare (manschap doen) quam vicesgerentem constituere, qualis Ketge dictus Reinsom hoc primum anno legitur constitutus integre, indivissim et independenter, secus ac supra 1466, et deinceps duos vicesgerentes vidimus cum adhuc Millen penderet a duobus dominis Zweyherrig. Homagium hie factum 20 maii. Vicesgerentem habent litterae 22 novembris et 21 decembris. An prius etiam fuerit, non constat. Certe post 21 decembris non diu Ketge mansit satrapas, nam anno proximo ineunte, festo trium regum 5 januarii litterae MS Hanxl. memorant alium.Ga naar voetnoot4
<1503> Wir Willem van Godes gnaden hertzog zu Gulich zo den Berge und greve zu Ravesberg doen kont offentlich mit diesen brieve allen und ieglichen - dat wir onsen leven getrewen Goddart van HanxelerGa naar voetnoot5 schuldig sein funff dausent funff hondert enckel bescheiden goltg. - verpenden uns schloß stede und lantz van Millen Gangelt und Vucht Goddart unseren geweltigen amptman als pfandtherren - certis conditionibus. Gegeven zu Hamboich in den iaeren als man schreiff na der geburt unsers heren duisent funffhondert und drij auff den hilligen dreitzehen tag / festo trium regum. | |
[pagina 559]
| |
[Vertaling]die Burg davon heißt Ketge [Kettig?]), stathalder der herlicheit und lants van Millen van wegen und bevele des hochgebornen durchluchtigsten fursten und heren Wilhelm hertzogen zu Gulche und zo dem Berge grauen zo Ravensberg und heren zo Millen. Mijns gnedigen lieven heren doent kont alle luden und bekennen overmitz desen openen brieff, dat vur mich als stathelder vurschr. und fur zwee mannen van leen der selven herlicheit van Millen mit namen Johan Spee und Dierick Berck van Zittart komen und erschienen ist Godart Preutz van Sittart und hat bekant - über 7 Malter, oben 1466; dass noch vier verschuldet sind, weil drei gelöscht wurden. Op S. Clemens avent des h. apostels anno domini XVc und thwey.
Anmerkungen Wie gut stimmt dies mit dem vorgehenden überein! In der natürlichen Reihenfolge geschieht allerdings das Annehmen eines Herrschaftslehens und das Leisten des Eides (manschap doen) eher als das Einsetzen eines Statthalters, wie man liest, dass Ketge genannt Reinsom in diesem Jahr erstmals vollständig, ungeteilt und unabhängig eingesetzt ist, anders als oben 1466 und danach, wo wir zwei Statthalter gesehen haben, weil Millen noch von zwei Herren abhängig war, Zweyherrig. Hier ist der Lehnseid am 20. Mai geleistet worden. Den Statthalter zeigen die Schriftstücke vom 22. November und 21. Dezember. Ob er auch früher da gewesen ist, steht nicht fest. Sicher ist Ketge nach dem 21. Dezember nicht lange Amtmann geblieben, denn am Anfang des nächsten Jahres am Dreikönigsfest, am 5. Januar, erwähnt ein Schriftstück - Handschrift Hanxler - einen anderen.Ga naar voetnoot4
<1503> Wir Willem van Godes gnaden hertzog zu Gulich zo den Berge und greve zu Ravesberg doen kont offentlich mit diesen brieve allen und ieglichen - dat wir onsen leven getrewen Goddart van HanxelerGa naar voetnoot5 schuldig sein funff dausent funff hondert enckel bescheiden goltg. - verpenden uns schloß stede und lantz van Millen Gangelt und Vucht Goddart unseren geweltigen amptman als pfandtherren - unter gewissen Bedingungen. Gegeven zu Hamboich in den iaeren als man schreiff na der geburt unsers heren duisent funffhondert und drij auff den hilligen dreitzehen tag / am Dreikönigsfest. | |
[pagina 560]
| |
[Origineel]Notae. Hae litterae scriptae 5 jan. festo trium regum (vulgo dartien meß dicimus quod in 13 Christi nati diem incidat) non sunt primae et originales, sed ex originali a scabinis oppidi Juliacensis anno 1554 in grandi pergameno transumptae et sigillatae in gratiam des ehrenvest und fromen Frantz von Hanxler Godardo nati droist zo Millen,Ga naar voetnoot6 significantes et attestantes vidisse originales, in quibus anno 1503 hertzog Wilhelm von Gulich und Berg das ampt Millen mit allen seinen rechten versatzweiß iure anticrisiosGa naar voetnoot7 übergeben habe Godefrido seu Godardo von Hanxleden, sub titulo satrapae vur 5500 goltg. hauptsummen, des hait sich der hertzog vorbehalten iarlichs 400 malder haberen und die ansetzung eines rentmeisters und reservation der Brüchten, aliisque nonnullis conditionibus, quibus possedit familia Hanxleden usque ad annum 1554, quo ipsi subditi Satrapiae se redemerunt, ut infra suo loco.
Fuit autem Godardus ille oriundus ex ducatu Montensi, cuius cum familia hodieque duret in arceGa naar voetnoot8 Gangeltensi, synopsin Hanxleriorum hic lubet subnectere ad Annalium illustrationem, quibus eorum memoria frequentissime occurret; anno 1510 Litt. Ruir. sic.
<1510> Ich Godert van Hanxler Statthelder des lantz van Millen van wegen macht ind cracht ind bevell des hochgebornen durchluchtigen fursten ind heren Wilhelm hertzog zu Gulich herr zu Heinsberg ind zo Millen doen kont sementlichen ind tuygen dat vur ons as Stathelder vurschr. Ind vur twee [94] mannen van leen derselver herlicheit nemlich Jan Spee ind Rutger Schummart erschienen seindt erffgenamen Claes van Tziß seliger mit namen Jacob Eckkelen van Syntzig mit willen ind consent Elsa sijn ehlige huißfr. ind Tilman Hoen Elsen broeder - da sij des wail mechtig waren, haint verkoucht ind overgeven erfflich den heufftbrieff op ten hoff ter Hecken aen hoen vervallen nae dode Cloiß van Tzyße seliger den erbaren luyden mit namen Peter in ghen Daill, Peter Otten, Barbaren Kroebs ind hoenen gerechten erven - in alsolcher wegen ind verward off saick were - komenschap beloup - int jaer ons heren duysent vyffhondert ind tien op Sent Lucien dag der H. Jonckfrawen.
Hoc item anno ligneum illud sedile ad summi altaris dextram pro sacerdote solenniter sacrificante in medio et diacono cum subdiacono utrimque ad latus pro tribus scilicet, factum esse constat ex inscriptione litteris antiquo-quadratis in ipso ligneo interstitio incisis, prout mense junio 1640 ruditer in pugillares meos retuli ad hunc modum. | |
[pagina 561]
| |
[Vertaling]Anmerkungen Dieses Schriftstück, am 5. Januar, am Dreikönigsfest, geschrieben (in der Volkssprache sagen wir dartien meßs, weil es auf den 13. Tag nach der Geburt Christi fßllt), ist nicht der erste und ursprüngliche, sondern von den Schöffen der Stadt Jülich im Jahre 1554 vom Original auf ein großes Pergament übernommen und besiegelt worden zu Gunsten des ehrenvest und fromen Frantz von Hanxler, Sohn von Godard, droist zo Millen,Ga naar voetnoot6 wobei sie andeuten und bezeugen, das Original gesehen zu haben, in dem im Jahre 1503 hertzog Wilhelm von Gulich und Berg das ampt Millen mit allen seinen rechten versatzweiß, pfandweise,Ga naar voetnoot7 übergeben habe Godefrido oder Godardo von Hanxleden, mit dem Amtmanntitel, vur 5500 goltg. hauptsummen, des hait sich der hertzog vorbehalten iarlichs 400 malder haberen und die ansetzung eines rentmeisters und reservation der Brüchten, und unter einigen anderen Bedingungen, unter welchen die Familie Hanxleden es bis zum Jahre 1554 besessen hat, als die Untergebenen des Amtes sich losgekauft haben, wie unten am richtigen Ort.
Dieser Godardus stammte aber aus dem Herzogtum Berg, und weil seine Familie auch heute noch auf der Gangelter BurgGa naar voetnoot8 lebt, möchte ich gerne hier eine Übersicht der Hanxlers hinzufügen zur Beleuchtung der Annalen, in denen die Erinnerung an sie sehr oft begegnen wird. Im Jahre 1510 lautet ein Schriftstück von Ruir so: <1510> Ich Godert van Hanxler Statthelder des lantz van Millen van wegen macht ind cracht ind bevell des hochgebornen durchluchtigen fursten ind heren Wilhelm hertzog zu Gulich herr zu Heinsberg ind zo Millen doen kont sementlichen ind tuygen dat vur ons as Stathelder vurschr Ind vur twee [94] mannen van leen derselver herlicheit nemlich Jan Spee ind Rutger Schummart erschienen seindt erffgenamen Claes van Tziß seliger mit namen Jacob Eckkelen van Syntzig mit willen ind consent Elsa sijn ehlige huißfr. ind Tilman Hoen Elsen broeder - da sij des wail mechtig waren, haint verkoucht ind overgeven erfflich den heufftbrieff op ten hoff ter Hecken aen hoen vervallen nae dode Cloiß van Tzyße seliger den erbaren luyden mit namen Peter in ghen Daill, Peter Otten, Barbaren Kroebs ind hoenen gerechten erven - in alsolcher wegen ind verward off saick were - komenschap beloup - int jaer ons heren duysent vyffhondert ind tien op Sent Lucien dag der H. Jonckfrawen.
Das in diesem Jahr ebenso die hölzerne Sitzbank an der rechten Seite des Hochaltars, für den das Hochamt zelebrierenden Priester in der Mitte und den Diakon und Subdiakon an beiden Seiten, also für drei, verfertigt worden ist, steht aufgrund der Inschrift - im hölzernen Zwischenraum selbst mit alten Quadratbuchstaben eingeschnitzt - fest, wie ich sie im Juni 1640 grob in meinem Notizbuch auf diese Weise eingetragen habe [siehe Skizze S. 95]. | |
[pagina 562]
| |
[Origineel]Notae. Wilhelm hertog zu Gulich. Filius Gerardi Montensis ducis et Sophiae Saxoniae, de cuius obitu anno sequenti habent istae chartae Hanxled (6 decembris iuxta alios Tesch. p. 451): Anno 1511 6 septembris obiit Illustrissimus princeps Wilhelmus dux Juliae Montium dominus in Heinsberg et Millen. Tesch. p. 410 vocat Ravensbergae Lewenbergae Heinsbergae etc. comitem, et ponit obiisse hora 5 meridiana, sepultum in Altenberg; p. 451 obiisse Dusseldorpii Montium in domo scholastici anno 1511 6 septembris. Cum quo anno et tempore obitus ad amussim convenit Epitaphium eiusdem versu Leonino priscum genium redolente conscriptum quod A.P. in scholasteria Dusseldorpiana pergameno veteri inscriptum reperit, litterasque iam exesas et intermortuas immisso sputo seu aqua tam diu madefecit 1637 mense octobri donec pallidae quamvis et vix legibiles hunc sensum redderent, dignum profecto qui vel ob satrapiam nostram Millen Juliae unitam, si non ob vetustatem ipsam hisce Annalibus inspergatur, quibus illustrandis tres potissimum versus serviunt:
Nam iunxit terris bene quas rexit sine guerris, Wassenberg, Lewberg, Sittard, Born, Bruck, Milen, Hinsberg, Flotavaeque ratam Wesarae super amne locatam. Hic autem Wilhelmus reliquit filiam unicam Mariam nuptam Joanni Cliviae, ex quibus natus est Wilhelmus penultimus dux qui contra Carolum V ut infra, et frater eius Joannes Wilhelmus ultimus dux sanguinis Clivo-Julii. Hoc itaque matrimonio Gangelt cum Satrapia Millensi ad Clivensem sanguinem devenit, in quo 100 fere annis mansit. Nunc ad sequentia quae memoratu digna hincinde occurrerunt. [Notitia in margine] | |
[pagina 563]
| |
[Vertaling]Anmerkungen Wilhelm, hertog zu Gulich. Sohn Herzog Gerhards von Berg und der Sophia von Sachsen, über dessen Tod im nächsten Jahr die Schriften von Hanxleden berichten (am 6. Dezember nach anderen, Teschenmacher S. 451): Am 6. September 1511 starb der durchlauchtigste Fürst Wilhelm, Herzog von Jülich und Berg, Herr zu Heinsberg und Millen. Teschenmacher S. 410 nennt ihn Graf von Ravensberg, Löwenberg, Heinsberg usw. und behauptet, dass er um 5 Uhr nachmittags gestorben und in Altenberg bestattet worden sei; S. 451: dass er in Düsseldorf in Berg im Hause des Scholasters am 6. September 1511 gestorben sei. Mit diesem Todesjahr und dieser Zeit stimmt ein den alten Geist Leoninischer Verse atmendes geschriebenes Epitaph desselben überein, das Onkel Vogt in der Düsseldorfer Scholasterie auf einem alten Pergament geschrieben gefunden hat. Und die schon verfaulten und halbvergangenen Buchstaben hat er im Oktober 1637 mit Speichel oder Wasser so lange befeuchtet, bis sie, zwar blass und kaum leserlich, diesen Sinn gaben, wirklich würdig, um sicher wegen der Vereinigung von unserem Amt Millen mit Jülich, wenn nicht schon wegen des Alters selbst, in diese Annalen eingestreut zu werden. Um sie zu beleuchten sind vor allem drei Verse nützlich:
Denn er verband mit seinen Ländern, die er gut ohne Kriege verwaltet hat, Wassenberg, Löwenberg, Sittard, Born, Bruck [Brüggen?], Millen, Heinsberg, und ein bestimmtes Gebiet gelegen an dem Fluss Vlotho-Weser. Dieser Wilhelm hinterließ aber eine einzige Tochter Maria, verheiratet mit Johann von Kleve, aus denen Wilhelm geboren ist, der vorletzte Herzog, der gegen Karl V. gestritten hat, wie oben, und dessen Bruder Johann Wilhelm [sic!], der letzte Herzog von klevisch-jülichschem Blute. Durch diese Ehe ist also Gangelt mit dem Amt Millen dem klevischen Blut zuteil geworden, wobei es ungefähr 100 Jahre geblieben ist. Jetzt aber zu den folgenden Sachen, die hier und da als Denkwürdigkeiten begegnet sind. [Randbemerkungen] | |
[pagina 564]
| |
[Origineel]1514 Ich Henrich van Randenradt Statthelder ind Menre der man van lehen durch bevelch des hochw. H. Philippus Ertzbisch. von Collen sijnre gnaden lehnguderen op den Worme off durentrent deme landt van Valckenberg sijnre gnaden stifft van Colln zugehorendt, und wir Herman Hoen jonge here zo den Hoensbroich ind Dederich van Lieck als lehnmannen deßelven ons gnedigen leven heren, juncker Daniel van Wijer sijn huiß ind hoff zu dem Wijer oppignoravit monasterio Heinsbergensi. 1555 Ervesten fromen und erbaren joncker Werner [MS Wener] Huyn van Austenrade droßet und herr zo Randelrae MS F. Litt. Gand. Anno 1516 continent scabinos ut sequitur. Wir Peter in den Daill, Goßen Kaltz, Arnt Clewen, Johannes Lenßer,Ga naar voetnoot1 Herman Korff, Severen Kreiten, Jan Hamer schepen sementlich der Statt Gangelt doen kont ind tuygen overmitz desen openen brieff - erschienen Jan van Keverberg mit willen sijnre eligen huisfr. ind haint gelidt ind gekant dat sij schuldig sijn erfflich ewelich ind ummerme einer erbaren man mit namen Thijs van der Freten Syl sijne ehlige huisfraw ind hoere gerechte erven sees sumeren roggen gantz warachtig pachtkorns maten der Stat Gangelt alle iair wail te betalen op Synte Andreis daich - ind to leveren ein halff mijll umgans Gangelt tot eenen erfflichen onderpant gesat huys ind hoyff aen den berg gelegen mit der einre sijden, an ander sijd dat stroeten do man geyt na der broickporten ein hout der Stadtgraff, dat ander hout de straet da man geyt nae die Borch - gelick vurschr. steidt si negligens, id wer in einen deile off an altemael dat onderpant nae sich slaen mitten vromen erbaeren ind gebruicken gelick anderen hoenen properen witlichen erve - ind wird saeck dat dese brieff gequaet wurde, dan er sal sij te mijnre macht neit haven. Int iaer ons heren dusent vijffhondert ind seyßteen op des hilgen Cruitzavent exaltationis.
Notae. Peter in gen Dail scabinus forte pater R.D. Gerardi in Valle infra 1519. Eiusdem nominis et cognominis verosimiliter nepos, vixit mea memoria ahn der Heijden vulgo in der Herberg. An etiam scabinus in Gangelt? Latinae linguae peritus a Lovaniensibus quondam scholis, cuius filius hodieque vivit Gerardus Ingen Dall consul Gangeltensis maritus materterae meae Annae Ritz, et eorundem filius primogenitus Petrus Ingendall consobrinus meus praenobili domino satrapae Millensi Benting a secretis adolescens in flore aetatis 28 annorum. Goßen Kaltz avus maternus Angelae ab Huckelhoven quae est socrus domini A. scabini eiusque coniugis Annae Barbarae a Rittersbach mater. Pater Gielis Kaltz [deletum: Millensis secretarius] in Hoengen. Familia Kaltz desiit in Gangelt, superest in Hoengen, Immendorff, ex qua oriundus fuit Magister Aegidius Kaltzerus infra in catalogo religiosorum Gangeltensium. Arnt Clewen frater vel consanguineus Domini Henrici 1510 et 1516 ut mox, et aliorum 1518. Jan Hamer: supra aliquis Hamer praepositus Heinsbergensis. Filius huius.Ga naar voetnoot2 | |
[pagina 565]
| |
[Vertaling]1514 Ich Henrich van Randenradt Statthelder ind Menre der man van lehen durch bevelch des hochw. H. Philippus Ertzbisch. Von Collen sijnre gnaden lehnguderen op den Worme off durentrent deme landt van Valckenberg sijnre gnaden stifft van Colln zugehorendt, und wir Herman Hoen jonge here zo den Hoensbroich ind Dederich van Lieck als lehnmannen deßelven ons gnedigen leven heren, juncker Daniel van Wijer sijn huiß ind hoff zu dem Wijer oppignoravit monasterio Heinsbergensi. 1555 Ervesten fromen und erbaren joncker Werner Huyn van Austenrade droßet und herr zo Randelrae, Handschrift F. Ein Schriftstück, Ganderheiden, im Jahre 1516, enthält die Schöffen wie folgt: Wir Peter in den Daill, Goßen Kaltz, Arnt Clewen, Johannes Lenßer,Ga naar voetnoot1 Herman Korff, Severen Kreiten, Jan Hamer schepen sementlich der Statt Gangelt doen kont ind tuygen overmitz desen openen brieff - erschienen Jan van Keverberg mit willen sijnre eligen huisfr. ind haint gelidt ind gekant dat sij schuldig sijn erfflich ewelich ind ummerme einer erbaren man mit namen Thijs van der Freten, Syl sijne ehlige huisfraw ind hoere gerechte erven sees sumeren roggen gantz warachtig pachtkorns maten der Stat Gangelt alle iair wail te betalen op Synte Andreis daich - ind to leveren ein halff mijll umgans Gangelt tot eenen erfflichen onderpant gesat huys ind hoyff aen den berg gelegen mit der einre sijden, an ander sijd dat stroeten do man geyt na der broickporten ein hout der Stadtgraff, dat ander hout de straet da man geyt nae die Borch - gelick vurschr. steidt si negligens, id wer in einen deile off an altemael dat onderpant nae sich slaen mitten vromen erbaeren ind gebruicken gelick anderen hoenen properen witlichen erve - ind wird saeck dat dese brieff gequaet wurde, dan er sal sij te mijnre macht neit haven. Int iaer ons heren dusent vijffhondert ind seyßteen op des hilgen Cruitzavent exaltationis.
Anmerkungen Peter in gen Dail, Schöffe, vielleicht Vater des ehrwürdigen Herrn Gerhard in Valle, unten 1519. Denselben Vor- und Familiennamen hatte wahrscheinlich sein Enkel; er lebte nach meiner Erinnerung Ahn der Heijden, in der Volkssprache in der Herberg. War er etwa auch Schöffe in Gangelt? Er war in der lateinischen Sprache an der ehemaligen Schule zu Löwen unterrichtet worden, und sein Sohn Gerhard Ingen Dall lebt heute als Bürgermeister von Gangelt, der Ehemann meiner Tante mütterlicherseits Anna Ritz; ihr erstgeborener Sohn Petrus Ingendall, mein Vetter, ist Sekretär des Herrn Amtmanns von Millen Benting, ein Jüngling von 28 Jahren in der Blüte seines Lebens. Goßen Kaltz war der Großvater mütterlicherseits von Angela von Hückelhoven, die Schwiegermutter des Herrn Onkel Schöffen und Mutter seiner Gattin Anna Barbara von Rittersbach ist. Der Vater war Gielis Kaltz [gestrichen: Sekretär von Millen] zu Höngen. Die Familie Kaltz gibt es nicht mehr in Gangelt, sie lebt aber noch in Höngen, Immendorf, woher Meister Ägidius Kaltzeius stammte, unten im Katalog der Gangelter Geistlichen. Arnt Clewen war Bruder oder Verwandter von Herrn Heinrich, 1510 und 1516 wie bald, und von anderen 1518. Jan Hamer: oben ist ein Hamer Propst von Heinsberg. Ein Sohn von diesem.Ga naar voetnoot2 | |
[pagina 566]
| |
[Origineel][notitia in margine] | |
[Vertaling][Randbemerkungen] |
|