Annales Gangeltenses
(2005)–J. Kritzraedt– Auteursrechtelijk beschermd
[pagina 9]
| |||||||||||||||||||||||||
[pagina 10]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel]Annales GangeltensesGangelta, quam Einhardus ante annos amplius octingentos aGangluden, Haeraeus in Annalibus Belgicis bGangellam, Myraeus in Not. cGanglam, Stemma ducum Juliae dGangeltum, Teschenmacher ex Streithagen omnium recentissime, forsan et optime eGangoltum seu Gangoltam sicut et nundinae calend. German. Gangolt, chronicon Brabantiae lingua Belgica impressum, sicut et Grammayus in Diest semel absque T fGangelGa naar voetnoot1 saepissime aliquoties gGangelt nuncupant, vocabulo iam quadringentis annis et amplius usitato quantum equidem ex MS litteris constat; unde nomen traxerit, non adeo clarum et certum est, ut non disputare contra liceat.Ga naar voetnoot2 Ante omnia facessant inanissima otiosorum hominum ac bonis litteris ingeniisque abutentium deliramenta, qui ut alias plurimas ita et huius nominis originem vel ab ipso Gange fluvio Asiae et Indiae remotissimo qui Jacobo Castaldo iuxta indicem Ortelii geographicum Ganga dicitur; vel a Gange urbe ad Gangeticum sinum et ostium Gangis fluvii, unde maiores nostri velut exundando se in hasce terras diffuderint; vel a Gangra urbe Paphlagoniae, ubi Gangrense concilium apud scriptores ecclesiasticos celebre habitum est; vel a viciniore Gangona opido Lotharingiae,Ga naar voetnoot3 sub cuius regibus olim et nostra terra portio fuit; vel denique a germanico Gangelt, quasi Gangbar gelt, a loco quondam peculio et pecuniis copioso, ut eius [MS: id] generis alia sileam, accersere nec dubitarent nec erubescerent.Ga naar voetnoot4
Mihi, nec mihi solum, sed et eruditissimo Petro Streithagen in historia Juliae brevi lucem aspectura, verosimillimum est a S. Gangulpho vel Gangolpho natione Burgundo milite sub rege Pipino, ac martyre nomen sortiri. Sive autem Gangolphum quod malim propter etymologiam Gangelt; sive Gangulphum; sive cum Molano in natalibus SS. Belgii Gengulphum scribas:Ga naar voetnoot5 perinde est cum hodieque iuxta chronicon Aquisgr. Germanicum authore N. Neppio anno 1632 editum fol. 149 prope S. Cornelii ad fluvium Indam sit sacellum S. Gangulpho sacrum; germanica sunt: vor dem flecken Cornelii Münster ad Indam ligt eine Capell uber eine Steingruben gebawet zu S. Gangelt genant; Heinsbergae item loco nobis vicinissimo Gangolphi omnes a patrono ecclesiae nomen sortiti, lingua patria appellentur: Gangelt; et nostrates a finitimis omnibus die Gangelder vel A punctato Gängelter quasi Gangeltenses nominentur; circumiacentes autem campi cum myricis dat Gangelder seu Gengelder Veldth, de Gengelder Heij, | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 11]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling]Annales GangeltensesGangelta, das Einhard vor mehr als 800 Jahren aGangluden,*1 Haeraeus in den Annales Belgici bGangellam, Miraeus in Notitia cGanglam, der Stammbaum der Jülicher Herzöge dGangeltum, Teschenmacher nach Streithagen neuestens und vielleicht auch am besten eGangoltum oder Gangoltam, wie auch im deutschen Marktkalender Gangolt, das in niederländischer Sprache gedruckte Chronicon Brabantiae*2 wie auch Grammaye in Diest einmal ohne T fGangelGa naar voetnoot1 sehr oft gGangelt nennt, mit einem schon 400 Jahre und mehr gebrauchten Namen, soweit aus handgeschriebenen Akten feststeht. Wovon es seinen Namen abgeleitet hat, ist nicht so klar und sicher, als dass es nicht gestattet wäre, Einwände dagegen zu erheben.Ga naar voetnoot2 Vor allem fort mit dem sehr eitlen Geschwätz der müßigen, die gute Literatur und Talente missbrauchenden Menschen, die weder zögern noch sich schämen, wie sehr oft anderswo so auch bei diesem Namen einen Ursprung herbeizuholen, entweder von dem weit entfernten Fluss in Asien und selbst in Indien, dem Ganges, der von Jacob Castaldus nach dem geographischen Index von Ortelius Ganga genannt wird, oder von der Stadt Gange am Gangesgolf*3 und der Mündung des Gangesflusses, von dem ausströmend unsere Voreltern sich gleichsam nach den hiesigen Ländern zerstreut haben sollen; oder von Gangra, einer Stadt in Paphlagonien, wo das bei den Kirchenautoren bekannte Konzil von Gangra gehalten worden ist;*4 oder von der näherliegenden Stadt Gangona in Lothringen,Ga naar voetnoot3 unter dessen Königen auch unser Land einst ein Erbteil war; oder schließlich vom germanischen Gangelt, gleich wie Gangbar gelt von einem einst an Vermögen und Geld reichen Ort, geschweige anderen Sachen dieser Art.Ga naar voetnoot4 Mir, und nicht nur mir, sondern auch dem sehr gelehrten Peter Streithagen in seiner Jülicher Geschichte, die demnächst erscheinen wird,*5 ist es wahrscheinlich, dass es von St. Gangulphus oder Gangolphus, einem Soldat und Märtyrer burgundischer Nation unter König Pippin, seinen Namen empfangen hat. Ob du aber Gangolphus, was ich wegen der Etymologie von Gangelt lieber hätte, oder Gangulphus oder mit Molanus in den Natales Sanctorum Belgii Gengulphus schreibst:Ga naar voetnoot5 das ist gleich. So wird heute nach der deutschsprachigen, vom Autor Noppius im Jahre 1632 edierten Aachener Chronik*6 S. 149 nahe Kornelimünster bei dem Fluss Inde eine dem St. Gangulphus geweihte Kapelle - auf Deutsch: vor dem flecken Cornelii Münster ad Indam ligt eine Capell uber eine Steingruben gebawet - zu St. Gangelt genannt;*7 ebenso wie zu Heinsberg, einem uns sehr nahen Ort, alle Gangolphen, die ihren Namen vom Kirchenpatron empfangen haben, in ihrer Heimatsprache als Gangelt | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 12]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel]aen seu up gen Gangelder Heij. Gangeltensem quoque unum nomine Gangolphum seu Gangelt habes infra ad annum 1610.
Admodum item R.P. Prior S. Martini Coloniae Adamus Kritzraedt frater meus carissimus significavit 16 decembris 1641 se studio meo excitatum in archivo Monasterii invenisse MS Collationes Beneficiorum diocesis Coloniensis in quibus sint haec verba: sub decano et capitulo ad S. Gangolphum Bonnae, alias zu S. Gangelt in Bonn.Ga naar voetnoot6 Quae omnia docent Gangelt idem esse quod Gangolphum. Constat vero in honorem S. Gangolphi multas alibi ecclesias aedificatas, scilicet parochialem et collegialem in oppido Florinensi teste Molano,Ga naar voetnoot7 Treveris parochialem foro adiacentem, Bonnae item ad Rhenum ut paullo ante, Leodii iuxta Chap. et, quod ad rem nostram maxime pertinet, Heinsbergae, cuius dominis olim Gangelta nostra paruit, collegialem simul et parochialem.
Potuit autem, si verum est illud quod Mos. loc. cit. ex vernaculis Hollandiae chronicis refert cum S. Wulframno Episcopo Christum Frisiis annuntiante S. Gengulphum equitem et comitem Burgundiae potentia saeculari mandato Pipini Regis cooperatum esse; potuit inquam hic sanctus e Gallia in Frisiam pergens, Gangeltae et Heinsbergae locis in colle ad prospectum editioribus (prisci enim in montibus et collibus aedificare soliti) arces e Gallia in Hollandiam ceterasque inferiores terras descendentibus conspiciendas posuisse: uti sane Gangelta Aquisgrano seu Traiecto venientibus procul aspectabilis est; vel alius aliquis successorum Galliae magnatum in S. Gangolphi Martyris honorem ac memoriam Gangeltae nomen imposuisse vel etiam immutasse, atque ita, quod plurimis locis accidit, patria nostra per hunc sanctum nescio qua ex causa celebrior reddita ampliorque novum nomen acceperit.Ga naar voetnoot8Ga naar voetnoot9
Notae S. Gangolphus iuxta Surium XI Maii vixit anno 570.Ga naar voetnoot10 Si autem Baronio credimus, S. Wulfrannus seu Wilfrannus seu Vulfrannus cum licentia Childeberti regis et Pepini principis ad Frisios profectus est anno Dominicae | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 13]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling]angesprochen werden und unsere Leute von allen Nachbarn die Gangeldter oder mit a-Umlaut Gängelter, das heißt Gangelter, genannt werden, ebenso die umliegenden Felder mit Heide dat Gangelder oder Gengelder Veldth, de Gengelder Heij, aen oder up gen Gangelder Hei. Gangeltensis findest du auch zusammen mit dem Namen Gangolphus oder Gangelt unten beim Jahre 1610.
Ebenso hat der sehr ehrwürdige Pater Prior von Sankt Martin zu Köln Adam Kritzraedt, mein liebster Bruder, am 16. Dezember 1641 darauf hingewiesen, dass er, von meinem Eifer angeregt, im Archiv des Klosters eine Handschrift ‘Kollationen der Benefizien des Bistums Köln’ gefunden hat, worin diese Worte stehen: ‘Unter dem Dechanten und dem Stift zu Sankt Gangolphus zu Bonn, alias zu Sankt Gangelt in Bonn’.Ga naar voetnoot6*9 Dies alles weist aus, dass Gangelt und Gangolphus gleich sind. Es steht aber fest, dass zu Ehren Sankt Gangolphs anderswo viele Kirchen gebaut worden sind, und zwar die Pfarr- und Stiftskirche in der Stadt Florennes nach Molanus,Ga naar voetnoot7 zu Trier die Pfarrkirche am Markt, zu Bonn ebenso am Rhein wie kurz vorher, zu Lüttich nach Chapeaville und was unsere Geschichte am meisten angeht, zu Heinsberg, dessen Herren unser Gangelt früher gehorsam gewesen ist, ebenso eine Stifts- und Pfarrkirche. Es ist allerdings möglich, wenn wahr ist, was Molanus an der erwähnten Stelle aus holländischen Chroniken in der Volkssprache berichtet, dass mit Bischof Sankt Wulframnus, als er den Friesen Christus verkündigte, Sankt Gengulphus, Ritter und Graf von Burgund, mit einer weltlichen Macht im Auftrag König Pippins zusammengearbeitet hat. Es ist möglich, sage ich, dass dieser Heilige, aus Frankreich nach Friesland gehend, zu Gangelt und Heinsberg auf höheren und für die Aussicht auf einem Hügel gelegenen Stellen (die Alten pflegten ja auf Bergen und Hügeln zu bauen) den von Frankreich nach Holland und den anderen niedrigen Landen Reisenden sichtbare Burgen gebaut hat, wie in der Tat Gangelt den von Aachen oder Maastricht Kommenden von weitem sichtbar ist; oder ein anderer der nachfolgenden Herrscher Frankreichs könnte zu Ehren und zum Gedächtnis des Märtyrers Sankt Gangolphus Gangelt seinen Namen gegeben oder sogar geändert haben. Und so könnte, was an mehreren anderen Orten geschehen ist, unser Vaterland durch diesen Heiligen aus irgendeinem Grund bekannt und größer geworden sein und einen neuen Namen bekommen haben.Ga naar voetnoot8Ga naar voetnoot9
Anmerkungen Sankt Gangolphus lebte nach Surius, 11. Mai, im Jahre 570.Ga naar voetnoot10 Wenn wir aber Baronius glauben, ist Sankt Wulfrannus oder Wilfrannus oder Vulfrannus mit Einwilligung des Königs Childebert und des Fürsten Pippin im Jahre der | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 14]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel]incarnationis septingentesimo (cui consentit Har.) Pepini principis decimo tertio.Ga naar voetnoot11 Hinc autem sequeretur S. Gangulphum si floruerit anno 570 iuxta Surium, fuisse minimum 130, 40 aut etiam 50 annorum, quando praedicatores Frisonum iuvisset, nisi dixeris apud Surium in numeris mendum esse, et pro 5 ponendum fuisse 6, ut sit anno 670.Ga naar voetnoot12 De his P. Bollandus Antwerpia anno 1642 ineunte in haec verba: vixisse traditur S. Gangulphus tempore Pipini regis; ex eo quod S. Wulfranni [MS Wlfranni] in Frisiorum conversione adiutor fuisse traditur aliisque ex argumentis omnino colligo Pipinum Crassum Herstallum intelligi qui vulgo senior et saepe rex appellatur, quia ut et Carolus Martellus eius filius regibus imperabat.Ga naar voetnoot13 Obiit Pipinus anno 714, inde de S. Gangulphi aetate statui potest. Sic ille, qui omnes SS. vitas quotquot per orbem Christianum colligere potuit tomis XVIII, quorum primum iam edidit, comprehensas sub manibus habet. Vitam S. Gengulphi tempore Ottonis scripsit metro Roswita virgo, alii prosa.
[2] Quidquid sit, extra omnem controversiam et de sacra fide est locum et solum illud cui nunc Gangelta incubat ab orbe condito iam fuisse, vel certe hodiernum collem a Noe diluvio emersisse; cuius vestigia sunt in vicinis paludibus et lacubus (vulgo Laacken vocant) ligna querna seu ingentia robora prorsus nigra et indurata reperiri solita, quae scriniariis et arculariis sunt in pretio, sed a multis equis vixdum extrahi possunt. Vide quae dicemus anno infra 1641. Signa haec diluvii manifestissima sunt; non autem maris quondam alluentis, uti Bouch. noster in disp. Hist. c. 2 n. 2 censet non multum roboris habere, Tungros olim alluisse mare, quae proferuntur ex abditis terrae, ingentes malorum instar arbores, sed hasce sicut et conchylia pariter coarcervata [MS: coacervata] sparsave, et arenarias moles diluvii potius argumenta esse.Ga naar voetnoot1
An vero et quae gentes ante Christum natum hasce plagas incoluerint non facile affirmarim, quia merae hie tenebrae, lucis parum aut nihil. Nec mirum, Historia, quae Ciceroni est testis temporum lux veritatis, hic omnino silens in obscuro est; nisi quod ex probatis authoribus constat nostrates omnes, ut et | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 15]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling]Menschwerdung des Herrn 700 (womit Haraeus übereinstimmt) und im 13. Jahre des Fürsten Pippins zu den Friesen abgereist.Ga naar voetnoot11 Hieraus könnte sich ergeben, dass Sankt Gangulphus, angenommen er hatte nach Surius im Jahre 570 seine Blütezeit, mindestens 130, 140 oder sogar 150 Jahre alt gewesen wäre, als er den Predigern der Friesen geholfen hat, es sei denn, dass du sagst, dass in der Jahreszahl bei Surius ein Fehler steckt und die 5 gegen eine 6 getauscht werden soll, damit es im Jahre 670 sei.Ga naar voetnoot12 Hierüber schreibt Pater Bollandus aus Antwerpen*10 Anfang des Jahres 1642 mit diesen Worten: ‘Der Überlieferung nach hat Sankt Gangulphus zu König Pippins Zeiten gelebt; da überliefert wird, dass er Helfer des Sankt Wulfrannus bei der Bekehrung der Friesen gewesen ist, und aus anderen Argumenten schließe ich, dass Pippin der Dicke von Herstal gemeint ist, der allgemein der Ältere und oft König genannt wird, weil er wie auch sein Sohn Karl Martel Gebieter der Könige war.Ga naar voetnoot13 Pippin ist 714 gestorben, woraus etwas über die Lebenszeit Sankt Gangulphs geschlossen werden kann’. Soweit er, der alle Lebensbeschreibungen der Heiligen, soviel als er in der christlichen Welt sammeln konnte, in 18 Büchern, deren er das erste schon ediert hat, zu Händen hat. Die Lebensbeschreibung von Sankt Gengulphus hat zu Ottos Zeiten die Jungfrau Roswita metrisch und andere in Prosa geschrieben.*11
[2] Wie es auch sei, ohne jeden Widerspruch und zuverlässig ist, dass der Ort und Boden, worauf jetzt Gangelt liegt, schon seit Weltanfang bestanden hat, oder dass sicher der heutige Hügel seit der Sintflut Noahs emporgekommen ist, wovon es in den naheliegenden Sümpfen und Seen (in der Volkssprache nennt man es Laacken) Spuren gibt: ganz schwarze und verhärtete Eichenhölzer oder enorme Eichenstämme, die man zu finden pflegt und für die Schreiner und Bogenmacher einen hohen Preis zahlen, die aber von vielen Pferden kaum noch herausgezogen werden können. (Siehe was wir unten beim Jahre 1641 sagen werden.) Dies sind sehr klare Zeichen der Sintflut, nicht aber dafür, dass sie früher einmal von einem Meer angespült worden sind, wie unser Boucher in Disputatio Historica Kapitel 2, Anm. 2, der Meinung ist, dass die enormen Bäume gleich Apfelbäumen, die aus den Tiefen der Erde hervorkommen, nicht viel Beweiskraft dafür besitzen, dass das Meer einst Tongeren angespült hat. Vielmehr seien diese wie auch die häufigen und verstreuten Muscheln und Sandmassen eher Beweise einer Sintflut.Ga naar voetnoot1 Ob aber und welche Völker vor Christi Geburt diese Gegenden bewohnt haben, könnte ich nicht leichthin mit Sicherheit behaupten, weil es hier lauter Dunkelheit, wenig oder gar kein Licht gibt. Kein Wunder, denn die Geschichte, die für Cicero die Zeugin der Zeiten und Licht der Wahrheit ist,*1 liegt hier | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 16]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel]Tungros, Eburones, Menapios, aliasque Romanis scriptoribus cognitas gentes nobis proximas, a variis e magna Germania transmisso Rheno migrationibus provenisse. Nam ut Cluver notat, circa annum diluvii 124, a nato Noe 725, a mundo condito 1780, confusis ad turrim Babylonicam linguis, Sem in Asiam, Cham in Africam, Japhet in Europam demigarunt; huius autem filius Gomer, et huius Aschenez omnium Celtorum pater fuit. Huc facit Bert. ad calcem geographiae opus suum comparans cum Ptolomaei tabulis, et c. 9 in eiusdem Celto-Galatia Belgica quae habetur in Europae tabula 4 ponit [MS ponat] Leodienses Limburgenses Juliacenses, Clivos Geldros - Ex quo manifeste consequitur, nostrates utpote medios inter iam dictos populos, Celto-Galatas fuisse. Accedit quod Guicc. initio descriptionis Belgii referat C. Julium Caesarem in Commentariis rerum Gallicarum dividere Galliam in tres partes, Belgiam scilicet, Celticam et Aquitaniam; Belgiam vero contineri fluminibus Rheno Matrona Sequana marique Oceano. Consonat Myraeus in Annalibus Belgicis dedicatione scribens C. Julium Caesarem primum a Romanis in Galliam Belgiam venisse et relatione Gallorum audivisse Belgas a Germanis ortum ducere, id quod Cornelius Tacitus et Ammianus Marcellinus testentur. Denique sic lego apud Bucher, c. 1, n. 1 Germania inferior sine Belgica a Julio Caesare anno ante Christum natum circiter 50 in provinciam redacta et n. 5 eum omnem terrae tractum continebat quae nunc dioecesibus Coloniensi et Leodiensi etc. constringitur.
Quare Gangeltae locus C. Julii Caesaris tempore in Gallia Belgia necessario collocandus erit, et quamvis credam nostros cum Tungris Eburonibus Menapiis et Sicambris contra J. Caesarem, cum Gugernis vero caeterisque populis contra alios Romanos militasse, a quibus tandem subiugati sint,Ga naar voetnoot2 malim tamen asserere iis conterminos potius et vicinos accolas quam incolas adnumeratos fuisse. Tungri quidem GermaniaeGa naar voetnoot3Ga naar voetnoot4Ga naar voetnoot5 populi iuxta Bert, in Leodiensi dioecesi, et Bucher, c. 2, n. 2 ex Tacito, relicta patria omnium primi Rhenum traiecerunt, et | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 17]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling]ganz schweigend im Dunkel, soweit nicht aus Werken bewährter Autoren feststeht, dass alle Unsrigen wie auch die Tungrer, Eburonen, Menapier und andere den römischen Schriftstellern bekannte Nachbarvölker durch verschiedene Auswanderungen aus Groß-Germanien nach der Überquerung des Rheins hierher gekommen sind. Denn, wie Cluverius bemerkt, um das Jahr 124 der Sintflut, 725 nach Noahs Geburt, 1780 nach der Weltgründung, nach der Sprachenverwirrung beim babylonischen Turm sind Sem nach Asien, Cham nach Afrika und Japhet nach Europa weggezogen. Des letzteren Sohn aber ist Gomer, und dessen Sohn Aschenez war aller Kelten Stammvater. Zu diesem Schluss kommt Bertius, wenn er seine Arbeit über Geographie mit den Übersichten von Ptolemaeus vergleicht. In Kapitel 9 lokalisiert er in dem Belgischen Celto-Galatia, das sich auf der vierten Europakarte befindet: die Lütticher, die Limburger, die Jülicher, die Klever, die Geldrischen - woraus klar hervorgeht, dass die Unsrigen, da sie ja mitten zwischen den erwähnten Völkern liegen, Celto-Galaten gewesen sind. Dazu kommt, dass Guicciardini am Anfang seiner Beschreibung der Niederlande mitteilt, dass Julius Caesar in den Kommentaren zum gallischen Krieg Gallien in drei Teile teilt, nämlich Belgien, das keltische Gebiet und Aquitanien; dass Belgien aber von den Flüssen Rhein, Marne, Seine und vom Ozean-Meer umfasst wird.*2 Damit stimmt Miraeus überein, wenn er in der Widmung seiner Annales Belgici schreibt, dass Gaius Julius Caesar als erster der Römer nach Gallia Belgia gekommen ist und durch eine Mitteilung der Gallier gehört hat, dass die Belgier ihren Ursprung von den Germanen ableiten,*3 was Cornelius Tacitus und Ammianus Marcellinus bezeugen.*4 Schließlich lese ich bei Bücher, Kapitel 1, Anm. 1: ‘Niedergermanien oder Germania Inferior ist von Julius Caesar ungefähr im Jahre 50 vor Christi Geburt zur Provinz gemacht worden’, und Anm. 5: ‘Der Umfang dieses ganzen Gebietes war das, was heute zu den Bistümern Köln und Lüttich usw. gehört’. Deshalb wird man die Lage Gangelts zur Zeit C. Julius Caesars unvermeidlich in Gallia Belgia lokalisieren müssen, und obwohl ich glaube, dass die Unsrigen mit den Tungrern, Eburonen, Menapiern und Sigambrern gegen Julius Caesar, mit den Cugernern aber und übrigen Völkern gegen andere Römer, von denen man schließlich unterworfen worden ist, gestritten haben,Ga naar voetnoot2 würde ich doch lieber behaupten, dass sie eher zu ihren angrenzenden und nahen Nachbarn als unter ihre Einwohner gerechnet worden sind. Zwar haben die Tungrer,Ga naar voetnoot3Ga naar voetnoot4Ga naar voetnoot5 | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 18]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel]has sibi delegerunt sedes, unde Tungri eorum metropolis hodieque nominis ac situs sui tenax. Sed hi proprie nobis ultra Mosam fuerunt, nec quidquam cum Gangeltensibus commune praeter vicinitatem habuerunt. Immo Wichm. L. 3, c. 40 asserit Tungros a tempore Neronis poena rebellium vicinorum Trevirorum et Menapiorum a meridie urbem Treverim, ab oriente Rhenum prope attigisse. Nos itaque non procul ab eorum finibus.
Sicambros quod attinet, Bert. de Globo Terrae meminit a Japhet filio Noe eiusque filiis ac nepotibus ortos Comoros qui Cimmerii vel Cimbri dicti; ab hisce Germanos: e variis namque Cimbrorum propaginibus populos de populis, urbes ex urbibus sensim exuberasse, non capiente hominum frequentiam primi loci angustia. Causae autem Germanis apud Myraeum in Annalibus Belgicis transeundi Rhenum variae, vel domesticae seditiones, vel crescens et praegravans soboles, vel agri melioris cupido. Hos inter quidni Sicambri a Cimbris oriundi? Sed illi a nobis remotiores primo trans Rhenum consederunt, deinde anno urbis conditae 746 ut habet Myraeus loc. c. (ante Christum annis sex iuxta Salianum) Tiberius Nero multa Sicambrorum et Suevorum millia traduxit, agrumque inter Rhenum Mosam et Wahalim habitandum concessit.
Post hos viciniores nobis Gugerni quos Cluver probat non Juliacenses, sed proprie Gelros fuisse inter Rhenum et Mosam a Rorae confluente hoc est Ruraemunda ad divortium Rheni, hodie propugnaculum Schenkianum praetensos.Ga naar voetnoot6 Vicinissimi fuerunt Menapii quorum metropolim Ptolemaeus Castellum vulgo Keßell infra Ruraemundam assignat, ubi ait Tesch. p. 32 egregiae antiquitates hactenus repertae sunt.Ga naar voetnoot7 Atqui Menapiorum finibus, si Cluverio L. 2, c. 6 credimus, continetur Juliacensis ducatus pars, in qua sunt oppida Brugge, Gladtbeke, Dalen, Wassenberg, Heinsberg. Unde cum Heinsberga bono tantum milliari septentrionem versus a Gangelt dissita sit, facile mihi persuadeo nos improprie ad Menapios vel non nisi ad ultimos eorum limites pertinuisse. Quid si et proprie? Aquisgranum certe in Menapiorum finibus collocat Beck. c. 1 et Pol. Marcodurum suum genuinam Menapiorum sedem vocat. Divaeus etiam Limburgensis ducatus partem Menapiis tribuit. Nuenarius autem de Gallia Belgica p. 18 sic concludit: fuit | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 19]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling]Völker Germaniens nach Bertius im ‘Bistum Lüttich’ und Bucher, Kapitel 2, Anm. 2 aus Tacitus, nachdem sie ihr Vaterland verlassen hatten, als erste von allen den Rhein überquert und sich diese Wohnsitze ausgesucht, woher Tongeren, ihre Hauptstadt, heute noch Name und Lage besitzt. Sie waren aber für uns unmittelbar jenseits der Maas und hatten abgesehen von der Nachbarschaft mit den Gangeltern nichts gemeinsam. Ja, Wichmans (Buch 3, Kapitel 40) behauptet sogar, dass die Tungrer seit der Zeit Neros durch die Bestrafung der rebellierenden benachbarten Treverer und Menapier im Süden die Stadt Trier und im Osten den Rhein fast erreicht hatten. Wir waren also nicht weit von ihren Grenzen. Was die Sugambrer betrifft, teilt Bertius in ‘De Globo Terrae’ mit, dass von Japhet, dem Sohn Noahs, und dessen Söhnen und Enkeln die Comori, die auch Kimbern oder Cimbri genannt werden, abstammen und von ihnen die Germanen. Denn aus den verschiedenen Nachkommenschaften der Kimbern seien mittlerweile Völker aus Völker und Städte aus Städten entstanden, als die Enge der ersten Siedlung die Menschenmenge nicht fassen konnte. Bei Miraeus, in den Annales Belgici, gab es für die Germanen aber verschiedene Gründe zur Rheinüberquerung: entweder inländischer Aufruhr oder die wachsende und überbordende Nachkommenschaft oder die Begierde nach besserem Land. Weshalb sind unter ihnen nicht die Sugambrer aus den Kimbern entstanden? Diese hatten sich aber anfangs ziemlich weit von uns entfernt jenseits des Rheins niedergelassen; und nachher hat im Jahre 746 nach der Gründung der Stadt [Rom], wie Miraeus am zitierten Ort schreibt (sechs Jahre vor Christus, nach Salianus),*5 Tiberius Nero viele Tausende Sugambrer und Sueben übergesiedelt und ihnen Land zwischen Rhein, Maas und Waal zum Bewohnen zugestanden.
Nach diesen sind uns am nächsten die Kugerner, von denen Cluverius zeigt, dass sie nicht Jülicher, sondern eigentlich Gelderner gewesen sind, sich erstreckend zwischen Rhein und Maas von der Mündung der Rur, das heißt Roermond, bis zur Teilung des Rheins, heute die Schenkenschanz.Ga naar voetnoot6*6 Sehr nahe waren die Menapier, als deren Hauptstadt Ptolemaeus Castellum, in der Volkssprache Kessell, unter Roermond zuweist, wo, sagt Teschenmacher S. 32, bis heute ausgezeichnete Altertümer gefunden worden sind.Ga naar voetnoot7 Wenn wir aber Cluverius Buch 2, Kapitel 6 glauben, wird vom Gebiet der Menapier der Teil des Herzogtums Jülich umfasst, in dem die Städte Brüggen, Gladbach, Dalen, Wassenberg und Heinsberg liegen. Weil Heinsberg nur eine gute Meile in nördlicher Richtung von Gangelt entfernt ist, bin ich daher leicht davon überzeugt, dass wir eigentlich nicht zu den Menapiern oder nur zu ihrem äußersten Grenzgebiet gehört haben. Oder vielleicht doch unmittelbar dazu? Beck Kapitel 1 lokalisiert Aachen sicher im Gebiet der Menapier, und Polius | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 20]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel]itaque Menapiorum quidquid hodie terrarum inter Noviomagum atque Traiectum superius continetur; totus ducatus Gelriae, Falcoburgense [3] dominium etc. Quae sententiae qua ratione conciliari possint, nondum video, nisi quod Cluverio exactiori magis astipulandum existimem. Sane a Menapiis haud procul abfuimus; immo cum gentes dictae omnes variis obnoxia fuerint migrationibus, iis etiam permixti esse potuimus.
Quidquid sit Galli fuimus vel sub Gallis, si Myraeo in Annalibus Belgicis credimus ex Ammiano dicenti, Valentinianum imperatorem, cum Franci et Saxones Germaniam invaderent, castra passim ad ripas Rheni pro defendenda Gallia posuisse; in qua equidem si numeratae fuerint ripae Rheni, multo potius ripae amnium Rurae et Mosae. Accidit vero illud anno Christi 367 iuxta Petreium; et hoc tempore sub Gallia numerabamur Romanis subditi et obtemperantes.
Nec iam amplius dubito nostros proprie Sunicos fuisse, postquam A.C. 1640 sub 15 augusti celebrato Dusseldorpii Societatis Jesu anno saeculari Coloniam Ubiorum transiens in collegio nostro Cluverium de Antiqua Germania legere tandem potui, nam is, Lib. 2 c. 19 titulo: De Sunicis qui antea trans Rhenum fuere Chatti, pro finibus Sunicis tribuit agros Mosam inter Roramque amnes, ut medii fuerint inter Ubios atque Tungros. Tungros quippe laevam Mosae, Ubios dextram Rorae ripam tenuisse:Ga naar voetnoot1 Mosam igitur amnem Sunicos ab occasu discrevisse primum a Tungris ab confluente Urtae fluminis et Leodiaco ad opidum usque Stockem; hinc ad Rorae usque confluentem a Menapiis; ab ortu eodem termino inclusos fuisse, quo Ubii ab occasu, nempe Rora amne ad oppidum usque Nederheimbach; hinc a meridie eodem amne et Vesa Urtaque fluminibus ad Mosae usque confluentem conterminos habuisse Tungros.
Caeterum regiones contineri hoc terrarum spacio (puta Sunicorum) Limburgensem ducatum, partem ducatus Juliacensis dimidiam, et item exiguam Gelriae portionem inter confluentes Mosae Roraeque amnium sitam ubi nunc opidum Montfort. Et post pauca: Vocis, inquit, allusionem, quod Divaeus fecit in opido Suns vel Zons ad Rhenum infra Coloniam, sequi si iuvat, esse profecto in agro quem modo circumscripsit Sunicorum nomen in vico Senich medio itinere inter Aken et Dalen terrae Limburgensis. Quod Senich ego audivi Sittardiae 1640 - 3 octobris ab inquilino eius loci Sinnich nominari, et hoc magis alludit ad Sunicorum nomen V in I mutato. Gangeltae sane in | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 21]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling]nennt sein Düren einen wahren Wohnsitz der Menapier. Divaeus teilt sogar einen Teil des Herzogtums Limburg den Menapiern zu. Nuenarius aber kommt in ‘De Gallia Belgica’ S. 18 zu folgendem Schluss: Von den Menapiern waren also alle Länder, die heute zwischen Nimwegen und Maastricht liegen; das ganze Herzogtum Geldern, die Herrschaft Valkenburg usw. [3] Auf welche Weise diese Meinungen versöhnt werden können, sehe ich noch nicht, es sei denn, dass ich meine, dass man dem präziseren Cluverius mehr beistimmen sollte. Jedenfalls waren wir von den Menapiern nicht weit entfernt; ja, weil alle genannten Völker Umzügen ausgesetzt waren, könnten wir sogar mit ihnen vermischt sein. Wie es auch sei, wir sind Gallier oder unter den Galliern gewesen, wenn wir Miraeus in den ‘Annales Belgici’ glauben, der aus Ammianus zitiert, dass Kaiser Valentinianus, als die Franken und Sachsen in Germanien einfielen, zur Verteidigung Galliens überall an den Rheinufern Kriegslager anlegte.*1 Wenn schon die Rheinufer dazu gerechnet worden sind, ist es viel eher mit den Ufern der Flüsse Rur und Maas der Fall gewesen. Das fand aber nach Petreius im Jahre Christi 367 statt; und zu dieser Zeit wurden wir unter Gallien gerechnet, den Römern untertänig und gehorchend. Nicht länger mehr zweifle ich daran, ob die Unsrigen nicht eigentlich Suniker waren, seit ich im Jahre Christi 1640, am 15. August, nach der Jahrhundertfeier der Societas Jesu in Düsseldorf, nach Köln durchreisend, endlich in unserem Kolleg des Cluverius ‘De Antiqua Germania’ lesen konnte, denn er teilt im zweiten Buch, Kapitel 19 unter dem Titel: ‘Über die Suniker, die ehemals jenseits des Rheines Chatten gewesen sind’, den Sunikern als Gebiet die Länder zwischen den Flüssen Maas und Rur zu, so dass sie in der Mitte zwischen den Ubiern und Tungrern lagen. Die Tungrer hätten nämlich das linke Ufer der Maas, die Ubier das rechte Ufer der Rur bewohnt;Ga naar voetnoot1 der Strom Maas hätte also die Suniker im Westen erst von der Mündung des Flusses Ourthe und Lüttich bis zur Stadt Stockem von den Tungrern, von hier ab bis zur Mündung der Rur von den Menapiern getrennt. Im Osten wären sie durch dieselbe Grenze eingeschlossen gewesen, wodurch die Ubier im Westen begrenzt wurden, nämlich durch den Fluss Rur bis zur Stadt Nieder-Heimbach. Von hier ab hätten sie im Süden über denselben Strom und die Flüsse Vesdre und Ourthe bis zur Mündung in die Maas die Tungrer als Nachbarn gehabt. Übrigens wurden als Regionen durch diesen Landstrich (nämlich den der Suniker) umfasst: das Herzogtum Limburg, die Hälfte des Herzogtums Jülich und ebenso ein kleiner Teil von Geldern, bei der Mündung der Rur in die Maas gelegen, wo jetzt die Stadt Montfort liegt. Und kurz danach sagt er: ‘Wenn man der Wortdeutung, wie sie Divaeus bei der am Rhein stromabwärts von Köln gelegenen Stadt Suns oder Zons gemacht hat, folgen möchte, dann ist sicher in dem Gebiet, das er beschrieben hat, noch der Namen der Suniker zugegen im Dorf Senich halbwegs zwischen Aachen und Dalen im Limburger Land’. Dieses Senich hörte ich am 3. Oktober 1640 in Sittard einen Einwohner dieses Ortes | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 22]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel]culina aedium parochialium est fenestra cum inscriptione Johan van Op Sennig genant Roe und Hermen Stepraedt sijn huijsfraw.Ga naar voetnoot2
His addere iuvat ex meo non malam item Sunicorum allusionem videri in oppido Sintzich ad Rhenum supra Bonnam, quod Beck aliquoties Sintzege, Einhardus Sinciacum nominat;Ga naar voetnoot3 sed ita ut isthic supra, vel in Suns infra Coloniam Ubiorum, vel utrobique Rhenum traiicientes aliquantisper consederint omnes, aut reliquiae ista loca aedificaverint, caeteri demigrando stabiles in nostro tractu fixerint sedes [MS sedeis].Ga naar voetnoot4 Et hanc coniecturam cum integro iam anno et amplius scripsissem, incidi postea mense septembri inTesch. p. 358, qui omnino assentiens: Sintzigium, inquit, non procul a Rheno situm a Sunicis incolis vetustis ita appellatum. Hi deinde in nostras partes transmigraverint: nec enim prorsus incongrua Sunicorum paranomasia in locis Gangeltae finitimis vicinis superesse cuipiam videri possit, vg. in Schüm, Schummert, Schinnen et vicinissimo Schinvelt quasi Sunicorum ager, aspiratone aliqua, traiectione mutationeve literarum intercurrente. Sed cum haec loca Sunicis longe posteriora sentiam, malo solidas et cum fundamento aliquo stabiles aut probabiles, quam frivolas et inanes coniecturas in medium afferre, quae lectorem non tam instruant, quam risu imbuant.Ga naar voetnoot5
Pergit vero Cluv. in Sunicorum nomen inquirere, dicitque novum id piane esse, nec nisi Plinio ac Tacito memoratum, Jul. Caesari haud cognitum: Eburones enim etiam tum hoc tractu incoluisse. Unde igitur isti Sunici? Superiori capite 18 1. 2 e Suetonio Eutropioque adfert idem Cluver. CCCC Sigambrorum Suevorumque millia Tiberium in Galliam traduxisse C. Censorino et Asinio Gallo consulibus anno principatus Augusti 35 ante natum Christi octavo. Verba Eutropii sunt L. 7 de Augusto: Per Tiberium privignum Drusi fratrem bellum Pannonicum et Germanicum administravit quo CCCC milliaGa naar voetnoot6 captivorum e Germania transtulit, et super ripam Rheni in Gallia collocavit. Sigambros igitur asserit Cluver. inter Mosam et Rhenum a Romanis collocatos quia postea dicti fuere Gugerni, alteram quoque illam partem quadringentum millium Suevos haud dubie in Sunicorum transiisse nomen, qui Mosam inter ac Roram | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 23]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling]Sinnich nennen, und dies weist noch mehr auf den Namen der Suniker hin, mit Wechsel von u und i. In Gangelt gibt es in der Tat in der Küche des Pfarrhauses ein Fenster mit der Inschrift: Johan van Op Sennig genant Roe und Hermen Stepraedt sijn huijsfraw.Ga naar voetnoot2 Hier möchte ich meinerseits hinzufügen, dass ebenso ein nicht schlechter Hinweis auf die Suniker in der Stadt Sintzich am Rhein, stromaufwärts von Bonn, die Beck öfter Sintzege, Einhard aber SinciacumGa naar voetnoot3 nennt, zu liegen scheint; und zwar so, dass sie [die Suniker] sich daselbst stromaufwärts oder zu Zons stromabwärts von Köln oder an beiden Orten den Rhein überquerend kurze Zeit niedergelassen haben, oder dass Zurückgebliebene diese Orte bauten, die Übrigen aber auswanderten und in unserem Landstrich feste Wohnsitze gründeten.Ga naar voetnoot4 Und als ich diese Vermutung schon vor einem ganzen Jahr und mehr aufgeschrieben hatte, stieß ich später im Monat September auf Teschenmacher S. 358, der ganz übereinstimmend sagt: ‘Sintzigium, nicht weit vom Rhein gelegen, ist von den alten Einwohnern, den Sunikern, so genannt worden’, und dass diese danach in unsere Region übersiedelten. Es ist ja für jeden sichtbar, dass in den naheliegenden, Gangelt benachbarten Orten, durchaus übereinstimmende Ableitungen des Namens Sunici erhalten sind, z. B. in Schümm, Schummert, Schinnen und dem sehr naheliegenden Schinveld, das heißt Feld der Suniker, während eine Aspiration und Umstellung oder Änderung der Buchstaben eintrat. Weil ich aber merke, dass diese Orte viel später als die Suniker waren, möchte ich lieber solide und fundierte oder wahrscheinliche Annahmen beibringen als frivole und eitle, die ja den Leser nicht so sehr unterrichten als vielmehr zum Lächeln bringen.Ga naar voetnoot5 Cluverius fährt aber fort, den Namen der Suniker zu erforschen und sagt, dass er offenbar neu und nur von Plinius und Tacitus erwähnt wird,*3 er jedoch Julius Caesar unbekannt gewesen ist; die Eburonen hätten ja auch damals diesen Landstrich bewohnt. Woher stammen also diese Suniker? Im oben erwähnten Kapitel 18, Buch 2, zitiert derselbe Cluverius aus Sueton und Eutropius,*4 dass Tiberius während des Konsulats von C. Censorinus und Asinius Gallus, im 35. Jahre des Prinzipats von Augustus, im 8. Jahre vor Christi Geburt, 400.000 Sugambrer und Sueben nach Gallien umgesiedelt hat. Die Worte von Eutropius stehen im 7. Buch über Augustus: ‘Durch Tiberius, seinen Stiefsohn und Bruder von Drusus, hat er den pannonischen und germanischen Krieg führen lassen, aus dem er 400.000Ga naar voetnoot6 Kriegsgefangene aus Germanien überführt und jenseits des Rheinufers in Gallien angesiedelt hat’. Weil also, | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 24]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel]proxime Gugernos positi sint;Ga naar voetnoot7 fuisse autem Chattos Caesari ac proximis scriptoribus dictos per errorem Suevos, qui expulsis Ubiis iuxta Sigambros Rheni ripam obsederunt. De his igitur quoque Sunicis intelligendum esse quod supra in Gugernis ex Taciti libro de Germania notaverat, nempe in Galliam una cum Gugernis traductos, ut custodirentur.
Notae 1. Gerardus Noviomagus in Historia Batavica pag. 46 Sunicos locans inter Coloniam et Traiectum ad Mosam ex Tacito L. 4 Historiarum: Claudius ait Civilis e regia stirpe Batavorum societate Agrippinensium auctus occupatisque Sunicis et iuventute eorum per cohortes composita movit in Romanos; quo minus ultra pergeret, Bethasiorum Tungrorumque et Nerviorum tumultuaria manu Labeo Romanus restitit fretus [4] loco quia pontem Mosae fluminis anteceperat.Ga naar voetnoot1 Ubi observa Bethasios fuisse, quos hodie vocamus die Peelhasen, in Pelandia. Pontem vero ilium verosimiliter Traiecti fuisse; vel Viseti iuxta Divaeum in Annalibus Belgicis. Pol. c. 21, p. 236 Marcodurum suum probat fuisse in Sunicorum finibus, quod vocetur comitatus Sundercast quasi Sunicorum gaza, reliquiae seu vicus et transitus quasi Sundersgaß.Ga naar voetnoot2 Idque probat ex verbis diplomatis quo Otto I imperator anno 941 donavit fratribus in Aquisgrani palatio (hodie collegiata est Beatae Virginis ecclesia) digne Deo famulantibus iure perenni ecclesiam villae Duriae, hoc est parochiam Marcoduranam in comitatu Sundercast hoc est districtu Marcodurano cui Godefridus praeerat. Sonderscast vel Sondertcast videtur significare privatam castaldiam seu peculiarem cassiam seu gazam. Ego tamen malim asserere, inquit Pol. Sontergaß ex Cluv. L. 2, c. 19 et Tacito Sunici populi reliquias prae se ferre, quasi Sunicorum tractus. Iuxta eundem p. 230 Sunici Rhenum attigerunt Menapiis paulatim mixti et contermini. Sunicos autem e Germania venisse et Germanos fuisse, vel illud argumento esse possit quod Tabulae Ortelianae in Thuringia ponant locum Sunderhausen inter Leipzig et Heilgenstadt. Similitudo vocis cum Sundercast plane convenit. | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 25]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling]behauptet Cluverius, die Sugambrer, von den Römern zwischen Maas und Rhein angesiedelt, später Kugerner genannt worden sind, hat auch der andere Teil der 400.000, die Sueben, zweifelsohne seinen Namen in Suniker geändert, die zwischen Maas und Rur nächst den Kugernern wohnten;Ga naar voetnoot7 die Chatten aber seien von Caesar und den nächsten Schriftstellern irrtümlicherweise Suevi genannt worden, die sich nach dem Vertreiben der Ubier neben den Sugambrern am Rheinufer niederließen. Man soll also verstehen, dass sich auf diese Suniker bezieht, was er oben über die Kugerner aus dem Buch von Tacitus ‘De Germania’ notiert hat, nämlich, dass sie zusammen mit den Kugernern nach Gallien gebracht worden sind, damit sie bewacht werden konnten.*5
Anmerkungen 1. Gerardus von Nimwegen, der in der ‘Historia Batavica’ Seite 46 die Suniker auf Grund von Tacitus, Buch 4 der Historiae, zwischen Köln und Maastricht lokalisiert, sagt: ‘Claudius Civilis aus einem königlichen Geschlecht der Bataver ist, durch ein Bündnis mit den Agrippinensern gestärkt, nachdem er sich der Suniker bemächtigt und ihre jungen Leute zu Kohorten geordnet hat, gegen die Römer vorgerückt. Damit er nicht weiter vordrang, hat der Römer Labeo mit einer zusammengerafften Mannschaft der Bethasier, Tungrer und Nervier Widerstand geleistet, sich auf den Ort verlassend, [4] weil er vorher die Brücke über den Maasstrom genommen hatte.Ga naar voetnoot1*1 Siehe, dass dort die Bethasier gewesen sind, die wir heute die Peelhasen in Peelland nennen; dass jene Brücke aber wahrscheinlich zu Maastricht gelegen war; oder zu Visé nach Divaeus in den ‘Annales Belgici’. Polius, Kapitel 21, S. 236, hält es für annehmbar, dass sein Düren im Gebiet der Suniker gelegen hat, weil die Grafschaft Sundercast heißt, etwa Schatz/Gut [gaza] der Suniker, Hinterlassenschaften oder Dorf und Durchgangsort, wie etwa Sundersgaß.Ga naar voetnoot2 Und dies erklärt er mit den Worten der Urkunde, mit der Kaiser Otto I. im Jahre 941 die Brüder in der Aachener Pfalz (heute die Stiftskirche Sankt Marien), weil sie Gott würdig dienten, nach ewigem Recht mit der Kirche des Ortes Düren, das heißt mit der Pfarre Düren in der Grafschaft Sundercast, das heißt im Landstrich Düren, dem Godefridus Vorstand, beschenkt hat. Sonderscast oder Sondertcast scheint privates ‘castaldia’ [Kastell] oder eigene ‘cassia’ oder Schatz/Gut zu bedeuten. Ich möchte aber lieber behaupten, sagt Polius, dass Sontergaß nach Cluverius, Buch 2 Kapitel 19, und Tacitus auf Reste des Volkes der Suniker hinweist, wie Landstrich der Suniker. Nach demselben S. 230 erstreckten sich die Suniker bis an den Rhein, allmählich mit den Menapiern vermischt und benachbart. Dass die Suniker aber aus Germanien gekommen und Germanen gewesen sind, dazu | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 26]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel]2. Eburones. Sub his Tesch. p. 15 ponit regiones quae ad Episcopatum Leodiensem, ducatum Limburgensem [MS. Luxemburgensem] et Juliacensem, partem Brabantiae, territorium Valckenburgense et Aquisgranense hodie spectant. Cum vero iuxta Cluv. L. 1, c. 38 e Julii Caesaris commentariis Eburonum duo reges fuerint, Ambiorix ultra vel trans Mosam (an Romanis?) Cativulcus cis Mosam, et nostri Julio Caesari fuerint Transmosani, sequitur eos sub Ambiorige rege numerandos. Quod si ergo ante Sunicos iuxta Cluv. supra Eburones hoc tractu incoluerint, manifeste colligitur nostrates olim quantum equidem retro meminisse licet, Eburones vel Eburonum socios et vicinos fuisse sub Gallia numeratos, eosque vel a Sunicis pulsos vel iis permixtos a Germanis Suevis aut potius victis per Tiberium Chattis propagatos.Ga naar voetnoot3Ga naar voetnoot4
Eburonici certe vel Leodiensis idiomatis reliquiae apud nos supersunt in vocabulis non paucis, quorum aliqua in lectoris gratiam proferenda censui. 1. Coen vel Koen Latine Conradus Cono, apud Chap. Tom. 2, p. 298 celebris est Coen le Freson; 2. Karr un' carre Latine carrus Genebr. 334; klier collare muliebre Gall. Un' collier; 3. Riool rivulus apud nos in palude; apud F. Pauli Augustinianum in Porta coeli exemplo 1. de spe, dicit S. Maria Aegyptiaca: Ich bin ein Riole der vuijlicheit / colluvies. In riol Gangeltensi multi rivuli confluunt seu colluvies est rivulorum; 4. Sürhet tunica muliebris Gall. un surcot, diction. Gall. einen mantel welche große frawen anlegen. Chart. Heist. Anno 1586 et 1587 ein Seurchet oder Rock, 1570 surhet; 5. Troubel Troublen Gall. Trouble, troubler, proprie dicimus de pomis, pyris, nucibus, grandine et similibus cum strepitu cadentibus. 6. Verquansys quasi vero, Gall. Anisy ita ainsy.
Ut modo nihil de sacco Sack qui iam lingua idem: Tesch. p. 38 ad scopum meum. Hay escript, scripsi, belgice Ick heb geschreven; feu feur fewr. Coussin | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 27]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling]könnte sogar dies ein Argument sein, dass die Tafeln von Ortelius in Thüringen einen Ort Sunderhausen zwischen Leipzig und Heiligenstadt belegen. Die Ähnlichkeit des Wortes stimmt klar mit Sundercast überein. 2. Eburonen. Ihnen ordnet Teschenmacher, S. 15 die Regionen zu, die jetzt zum Bistum Lüttich, den Herzogtümern Limburg [Handschrift: Luxemburg] und Jülich gehören, einen Teil Brabants sowie das Valkenburger und Aachener Gebiet. Weil es aber nach Cluverius, Buch 1, Kapitel 38, entsprechend den Kommentaren des Julius Caesar zwei Könige der Eburonen gegeben hat - Ambiorix jenseits der Maas (etwa für die Römer?), Cativulcus diesseits der Maas - und die Unsrigen aus Sicht von Julius Caesar jenseits der Maas saßen, ergibt sich, dass sie zum König Ambiorix zu rechnen sind.*2 Wenn also nach Cluverius oben vor den Sunikern die Eburonen in diesem Landstrich gewohnt haben, folgt daraus klar, dass die Unsrigen einst, soweit man es zurückverfolgen kann, Eburonen oder Verbündete oder Benachbarte der Eburonen, unter Gallien gerechnet, gewesen sind und dass sie entweder von den Sunikern vertrieben wurden oder sich mit ihnen vermischt haben, hervorgegangen aus den germanischen Sueben oder vielmehr aus den von Tiberius besiegten Chatten.Ga naar voetnoot3Ga naar voetnoot4
Von der eburonischen oder Lütticher Sprache sind sicher Reste bei uns in nicht wenigen Wörtern erhalten geblieben, deren ich einige zum Vorteil des Lesers anzuführen gemeint habe. 1. Coen oder Koen auf Lateinisch Conradus, Cono; bei Chapeaville, Teil 2, S. 298, ist Coen le Freson bekannt; 2. Karr un' carre, auf Lateinisch carrus, Génébrard 334; klier collare muliebre [Damenhalskette] auf Französisch un' collier; 3. Riool ist bei uns ein Flüsschen im Sumpf; beim Augustiner Frater Pauli in ‘Porta Coeli’ - ‘erstem Beispiel, über Hoffnung’ - sagt die Hl. Maria von Ägypten: Ich bin ein Riole der vuijlicheit / Zusammenfluss von Schmutz. Im Gangelter Riol fließen viele Flüsschen zusammen, oder es ist ein Zusammenfluss der Flüsschen; 4. Sürhet ist ein Damenmantel, auf Französisch un surcot, Französisches Lexikon: ein mantel welchen große frawen anlegen. Akte Heister Anno 1586 und 1587, ein Seurchet oder Rock, 1570 surhet; 5. Troubel, Troublen, auf Französisch trouble, troubler, sagen wir eigentlich von Äpfeln, Birnen, Nüssen, Hagelkorn und dergleichen, wenn sie mit Geräusch fallen. 6. Verquansys, quasi, auf Französisch anisy so ainsy. Ganz zu schweigen vom Sack, der sogar in der Sprache gleich ist: Teschenmacher S. 38 zu meinem Ziel. Hay escrip', ich habe geschrieben, auf Belgisch | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 28]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel]Kußen, banc banck, bouc ein bock hircus, riche rijck reich etc. troupe ein treb volcks, perdt, reuter. Sucer saugen soucken, Belga suijcken, sugere; sollier soller solarium, solre aliquoties infra. Pot pott poculum. Sole ein soll großer balck. Plura in dictionariis Gallicis, der Grundtboden, unde haec a troupe inchoando describere volui. Fley A.C. 419 franzosische luttigsche wallonische worter viel noch teutsch gefunden. Bourgemester burgois ein burger / est bourgors, laisser laßen, riche reich, curasse ein Curiß, gerbe ein garbe, bannier ein pannier etc. Luttiger im westphalischen Kreis und von westphalen herkomen. Craquer krachen aoust augstmonat eodem apud nos low, rente renth. P. Falde in Hipposcocrene 1648. p. 30 ruptis Turcis / scriniis ein Teuten schrijnen. P. 32 mamphula / buccella panis apud nos mompfel brots, 44 momar fatuus momus mom 50 plancis flavis tabulis planck antiqua verba.
Exemplis pluribus in hac re clara supersedeo, et hoc tantum addo in satrapiis Montfort, Born, Millen, comitatu item Falcoburgensi versus Gangelt et Sittert easdem esse linguae formulas et pronuntiationes, Variante nonnihil dialecto. In Heinsberg, Geilenkirchen, Herle, Aquisgrani et ultra in Sunicorum finibus magis ad idioma Ubium deflectunt, sed hoc non mirum in tanto regionum spatio, cum in Stae unico et eodem prope Gangelt pago triplicem dialectum sit animadvertere; initio ad morem Gangeltensium dicunt Ich seek, in medio Ich sag, in fine versus Geilradt Ich saen.
Haec de Sunicorum lingua, quae sicut omnium Belgarum iuxta Tesch. p. 37 et seqq. sola pronuntiatione differ a Germanis.Ga naar voetnoot5Ga naar voetnoot6 Populorum vero intra Mosam et Rhenum, item Flandrorum idioma, sola permutatione a Transmosanis (qui sumus nos) differre meminit Divaeus c. 30 Annal. Tungros Gelros Juliacenses plane locutos germanice; ob crebras denique gentium migrationes omnia mutationibus plena fuisse quoad linguas. Gangeltensis nostra magis ad Belgicam accedit et ad Mosanam; quidquid est a monte Etzenberg linea recta versus Heinsberg ad orientem, Ubiorum linguam magis germanicam sapit. In Birgden pago vicino blendt trencken eij etc. E magis germanicum, apud nos blindt drincken. Gangeltensis vestigia passim occurrent his Annalibus. Supra specimen in anagramm.
Loca vero in Sunicorum finibus duo ab antiquis notata reperit Cluv. 1. c. scilicet Theudurum et Coriovallum. Theudurum ait ab Antonino Pio imperatore memorari in itinerario suo de militaribus Romanorum stationibus, a Traiani | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 29]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling]Ick heb geschreven; feu feur fewr. Coussin Kußen, banc banck, bouc ein boc' Bock, riche rijck reich etc. troupe ein treb volcks, perdt, reuter. Sucer saugen soucken, Belgisch suijcken, sugere; sollier solle' Speicher, solre manchmal unten. Pot pott Pokal. Sole ein soll großer balck. Mehr in den Französischen Lexika, der Grundtboden, weshalb ich dies von troupe ab anfangend habe beschreiben wollen. Fley im Jahre Christi 419, franzosische luttigsche wallonische worter viel noch teutsch gefunden. Bourgemester burgois ein burger / est bourgors, laisser laßen, riche reich, curasse ein Curiß, gerbe ein garbe, bannier ein pannier etc. Luttiger im westphalischen Kreis und von westphalen herkomen. Craquer krachen, aoust augstmonat gleich wie bei uns low, rente renth. Pater Falde in ‘Hipposcocrene’ 1648. S. 30 nach dem Aufbrechen der Truis [Truhen] / Schreinen ein Truwen schrijnen. S. 32 mamphula / ein Mundbissen Brots, bei uns: mompfel brots, 44 momar Narr momus mom, 50 Planken gelbe Bretter planck: alte Worte. Mehr Beispiele in dieser eindeutigen Angelegenheit unterlasse ich, und nur dies füge ich noch hinzu, dass in den Ämtern Montfort, Born, Millen, ebenso in der Grafschaft Valkenburg nach Gangelt und Sittard hin die gleiche Sprachformulierungen und Aussprachen bestehen, mit wenigen Mundartvarianten. In Heinsberg, Geilenkirchen, Heerlen, Aachen und weiter in dem Gebiet der Suniker neigt man mehr zur ubischen Mundart hin, aber das ist kein Wunder in einem so großen regionalen Raum, während man in Stahe in einem und demselben Dorf nahe Gangelt eine dreifache Mundart wahrnehmen kann. Am Anfang sagen sie nach Gangelter Art Ich seck, in der Mitte Ich sag, am Ende nach Gillrath hin Ich saen.*3 Dies über die Sprache der Suniker, die gleich wie die aller Belgier nach Teschenmacher, S. 37 und folgende, sich nur durch die Aussprache von jener der Germanen unterscheidet.Ga naar voetnoot5Ga naar voetnoot6 Dass aber die Mundart der Völker zwischen Maas und Rhein und ebenso die der Flamen sich nur durch Wechsel von denen jenseits der Maas (die wir sind) unterscheidet, meldet Divaeus im 30. Kapitel der Annalen: dass die Tungrer, Geldrischen und Jülicher klar Deutsch gesprochen haben; dass schließlich wegen zahlreicher Wanderungen der Völker alles, was die Sprachen anbetrifft, voller Wandlungen gewesen ist. Unsere Gangelter Sprache nähert sich mehr der niederländischen und maasländischen. Was vom Berg Etzenberg*4 ab in gerader Linie nach Heinsberg hin zum Osten gesprochen wird, ähnelt mehr der germanischen Sprache der Ubier. Im Nachbardorf Birgden: blendt, trencken, eij usw. mehr ein deutsches E, bei uns blindt, drincken. Spuren der Gangelter Sprache werden oft in diesen Annalen erscheinen. Oben ein Beispiel im Anagramm. Cluverius, a.a. O., findet gewiss im Gebiet der Suniker zwei von den Alten notierte Orte, nämlich Theudurum und Coriovallum. Er sagt, dass Theudurum vom Kaiser Antoninus Pius in seinem Itinerar mit Militärstationen der Römer, | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 30]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel]Colonia ad Agrippinam.Ga naar voetnoot7 Colonia Traiani est Cleve vel pagus Kellen vicinus. Cluv., Simlerus, Bert. sed Tesch. ex Pighio probat mordicus esse Xantos Santen p. 21 nec de hoc amplius dubitandum esse. Mediolano Cluv. Moijlandt prope Clivos, Sablonibus Cluv. beij Stralen int Sandt. Tesch. a sabulo derivat germ. Sabler belgice savel, klein sandt, hinc savellandt. Sablones inquit an in loco Zeveler in praefectura Geldriensi? An vero in pago Zafelen, qui in ducatu Juliaco milliari uno aut altero germanico abest Theuduro Tudder, sint ponendi, viderit si qui aliquid de Antiquitatum reliquiis hoc vel isto forsan loco repertis fando accepit; sic ille p. 25. Villa Sablonasias in Francia apud Haer. ad an. 9. [5] Mederiacum Cluv. Schwamen ultra Ruraemundam.Ga naar voetnoot1 Circa haec tria item loca, Mediolanum, Sablones, Mederiacum reclamat Tesch. p. 25, qui tamen fatetur ingenue facilius esse aliorum designationem et sententiam refutare quam veram et certam adstruere. Quid si Mederiacum sit Melick ad Ruram prope Ruraemundam? Theudurum Tudder prope Sittart, in quo omnes Neoterici quos quidem hactenus vidi conveniunt. Coriovallum Falckenburg iuxta Tesch. p. 17 et alios quosdam Ach vel Aken. Tabula Hondii de imperio Caroli M. ad Aquisgranum ponit has notas. Hic Coriovallum rectius statuitur. Infra est Dalem quasi convallium? Juliacum Gulich. Colonia Agrippina Cölln iuxta communem historicorum sententiam. Neque lectorem moveat iter hoc a Traiana Colonia, seu Clivis seu Sanctis, Coloniam Ubiorum non rectum sed valde obliquum et circumductum adeoque ferme duplex esse: quia Antonini mens fuit in hoc itinerario Romanorum praesidiorum habere rationem, ad quae tuto et absque periculo quamvis oblique itinerari possent.
Theudurum quod attinet. Myr. Ann. c. 100 et alibi passim interpretatur Thudderen prope Sittart. Addit Cluv. c. 18 Ptolemaeo Cosmographo (qui vixit sub annum Christi 150) graece scribi Τευδεριον quasi Teuderium, et esse non Paderbornam ut male Petrus Apianus in Ort. indice geographico, sed Juliacensis nunc ducatus oppidum Tudder haud procul oppido Sittart. Idque supra in Gugernis demonstrans: Theudurum, ait, quoque nunc esse Juliacensis ducatus vicum seu oppidulum Tudder inter oppida Sittart, Neustatt, Gangelt itineris simul ac nominis ostendit ratio. Pergit c. 19 Quia ergo Teuderium fluvioio cui vulgare vocabulum Robeke vel die Robeck impositum est probiorem vocem esse putaverim Theudurum; nam durum fluminum significare traiectum L. 1, | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 31]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling]von der Kolonie Trajans bis Agrippina, erwähnt wird.Ga naar voetnoot7*5 Colonia Traiani ist Kleve oder ein Nachbardorf Kellen. Cluverius, Simlerus,*6 Bertius. Aber Teschenmacher behauptet nach Pighius*7 hartnäckig, dass es Xanten / Santen ist, S. 21, und dass daran nicht mehr zu zweifeln sei. Mediolano: Cluverius Moijlandt bei Kleve; Sablonibus: Cluverius beij Stralen int Sandt. Teschenmacher leitet es von Sabulum ab, auf Deutsch Sabler, auf Niederländisch savel, klein sandt, daher savellandt. Liegt Sablones, sagt er, nicht vielleicht im Ort Zeveler in dem Gerichtszwang Geldern? Ob es tatsächlich im Dorf Saeffelen, das im Herzogtum Jülich eine oder zwei Deutsche Meilen von Theudurum, Tüddern, entfernt liegt, zu lokalisieren ist, könnte jemand beurteilen, der etwas über die an diesem oder jenem Ort vielleicht gefundenen Reste von Altertümern aus einer Aussage vernommen hat, so sagt er S. 25. Die Villa Sablonasias liegt bei Haeraeus im Jahre 9 in ‘Francia’. [5] Mederiacum: Cluverius Swalmen hinter Roermond.Ga naar voetnoot1 Auch bei diesen drei Orten, Mediolanum, Sablones, Mederiacum, widerspricht Teschenmacher S. 25, der aber aufrecht gesteht, dass es leichter ist, die Angaben und Meinung anderer zu bestreiten als eine wahre und sichere Deutung zu geben. Was, wenn Mederiacum Melick an der Rur bei Roermond ist? Theudurum, Tüddern, bei Sittard, worüber alle rezenten Schriftsteller, die ich bisher gesehen habe, sich einig sind. Coriovallum Valkenburg nach Teschenmacher S. 17, und nach einigen anderen Ach oder Aachen. Die Tafel von Hondius über das Reich Karls des Großen hat bei Aachen folgende Notizen:*1 Hier wird Coriovallum richtiger situiert. Unten liegt Dalem, etwa ‘von den Talen’? Juliacum Jülich, Colonia Agrippina Köln gemäß der allgemeinen Meinung der Historiker. Es beunruhige den Leser nicht, dass dieser Weg von Traiana Colonia, ob Kleve oder Xanten, zur Colonia der Ubier nicht gerade, sondern sehr krumm und weitläufig und daher fast doppelt ist. Es war die Absicht von Antoninus, in diesem Itinerar eine Übersicht der Römerbefestigungen zu schaffen, damit man zu diesen sicher und ohne Gefahr, wenn auch indirekt, reisen konnte. Was Theudurum betrifft, gibt Miraeus, Annales Kapitel 100 und oft anderswo, die Bedeutung Tüddern bei Sittard. Cluverius, Kapitel 18, fügt hinzu, dass von dem Kosmographen Ptolemaeus (der um das Jahr Christi 150 gelebt hat) auf Griechisch Τευδεριον, etwa Teuderium, geschrieben wird, und dass es nicht Paderborn ist, wie Petrus Apianus es im geographischen Index von Ortelius behauptet, sondern die Stadt Tüddern im jetzigen Herzogtum Jülich, unweit von der Stadt Sittard. Und weil er das oben bei den Kugernern darlegt, sagt er: Dass Theudurum auch jetzt noch als Dorf oder Städtchen im Herzogtum Jülich, Tüddern zwischen den Städten Sittard, Nieuwstadt und Gangelt liegt, zeigt die Logik des Weges und des Namens. Im Kapitel 19 fährt er fort: Weil | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 32]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel]c. 7 ostendi. Et c. 21: durum et magum coincidere, eo quod voce celtica aquarum traiectum signent. Sic Marcodurum die Statt Duren passim notissima civitas dicta a Duren quasi Wallen / transire nam δυρας graecum germanis est Thür per aspirationem vel duer latine ostium vel ianua; sic Pol. p. 256 Marcodurum ianuam imperii vocat, et prolixum catalogum ordine alphabetico texit nominum desinentium in durum. Beck vero c. 3 Marcodurum duiriam vel tauriam nominat quasi Thür et c. 9, p. 181 duiram vel thuiram. Unde colligo Theudurum quoque a Romanis appellatum quasi transitum Teutonum, Thür der Teutschen; qui sic dicti a duce Tuiscone, vel potius a deo Theut vel Teut quem colebant teste Bert.Ga naar voetnoot2 Quis autem nescit civitates Germaniae celeberrimas Franckfurt, Ochsenfurt, Erfurt, Schweinfurt et proprius nos Steinfurt infra a traiectu fluminum appellatas? Quidni et Theudurum? Quasi eo loco patentis instar ianuae Romanos Coriovallum versus itinerantes rivum hodie die Robeck transmittere oportuerit.Ga naar voetnoot3
Notae. Robeke. Tesch. p. 47 de fluviolo eiusdem nominis in Delbrugge prope Paderbornam loco Variana clade nobili; adhuc esse rivum roseum die Rode Becke quod nomen rivo inditum ab aquis Romano infectis sanguine, quando Varus ab Arminio caesus est. Noster vero fluviolus nomen verosimiliter habet a rubro colore, et rufis quas volvit arenis, vel potius a locis rubris et cespitibus, vel ab alnis arbusculis quas alluit. Caeterum nescio bona pace Cluverii, quam superiora solide: norunt enim accolae horum locorum quasi et comprimis incolae nusquam in Tudder viam regiam esse qua Romani tempore Antonini ex Mederiaco Schwame, seu Melick, Theudurum, et hinc Coriovallum iter fecerint. Suadet quidem nonnihil agnatio nominis, situs ac distantia loci Antonino respondens; suadet fluviolus Robeke cuius transitum a voce Duren Theudurum appellaverint: sed nunquid aeque dici posset Tudder quasi Tudertum vel Tudernum quod Ort. Ind. Geographico vocat Tuder Umbriae in Italia oppidum nuncupari?Ga naar voetnoot4 | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 33]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling]also Teuderium am Flüsschen, das man in der Volkssprache Robeke oder die Robeck nennt, gelegen ist, würde ich meinen, dass Theudurum der richtigere Wortlaut ist. Dass durum einen Flussübergang bedeutet, habe ich im Buch 1, Kapitel 7, gezeigt. Und Kapitel 21: Durum und magum kommen auf eins heraus, weil sie in der keltischen Sprache Wasserübergang bedeuten. So ist Marcodurum, die überall sehr bekannte Stadt Düren, genannt nach duren, das heißt wallen / überqueren, denn das Griechische δυρας heißt bei den Germanen Thür mit Aspiration oder duer, auf Lateinisch ostium oder ianua. So nennt Polius S. 256 Düren die Tür des Imperiums und erfasst in einem ausgedehnten Katalog in alphabetischer Ordnung Wörter, die auf -durum enden. Beck aber, Kapitel 3, nennt Marcodurum duiriam oder tauriam, etwa Thür, und Kapitel 9, S. 181, duiram oder thuiram. Daher schließe ich, dass auch der Namen Theudurum von den Römern gegeben ist als ‘Durchgang der Teutonen’, Tür der Deutschen. Diese sind so genannt nach dem Führer Tuisco, oder besser nach dem Gott Theut oder Teut,*2 den sie verehren, wie Bertius zeugt.Ga naar voetnoot2 Wer weiß aber nicht, dass die sehr berühmten Städte Deutschlands Frankfurt, Ochsenfurt, Erfurt, Schweinfurt und uns näher Steinfurt unten nach einem Flussübergang benannt worden sind? Weshalb nicht auch Theudurum? Als wenn an dieser Stelle der Fluss, der heute die Robeck heißt, wie eine offene Tür die nach Coriovallum hin reisenden Römer durchlassen müsse.Ga naar voetnoot3
Anmerkungen Robeke. Teschenmacher S. 47 über ein Flüsschen desselben Namens in Delbrück nahe Paderborn, einen von der Varusschlacht bekannten Ort: Dass es [dort] noch einen rosigen Fluss gibt, die Rode Becke, welcher Name dem Fluss gegeben worden ist wegen des durch Römerblut gefärbten Wassers, als Varus von Arminius getötet wurde. Unser Flüsschen aber hat seinen Namen wahrscheinlich von der roten Farbe und dem roten Sand, den es mitführt, oder besser von den roten Orten und Rasen, oder von den Erlenbäumchen, die es bespült. Übrigens weiß ich unbeeinträchtigt von Cluverius nicht, wie sicher die oben erwähnten Sachverhalte sind; denn die Anwohner dieser Orte wie auch vor allem die Einwohner wissen nicht, dass es irgendwo in Tüddern einen königlichen Weg gibt, über den die Römer zu Antoninus Zeiten von Mederiacum, Schwame oder Melick nach Theudurum und von dort nach Coriovallum ihren Weg zurückgelegt haben. Es ist zwar naheliegend durch die Verwandtschaft des Namens, durch die Lage und den mit Antoninus übereinstimmenden Abstand des Ortes, durch das Flüsschen Robeke, dessen Übergang man ja nach dem Wort Duren Theudurum genannt hat. Aber es könnte doch nicht etwa billigerweise gesagt werden, dass mit dem Namen Tudder Tudertum oder Tudernum, das Ortelius in seinem Index Geographicus als Tuder erwähnt, eine Stadt in Umbrien in Italien, angedeutet wird.Ga naar voetnoot4 | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 34]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel]Nunquid iuxta Tudder late ad rivum nulla patet via regia? Nunquid sunt merae paludes, et invii lacus? Nunquid angusti aggeres et semitae Falcoburgum versus, ut hiberno praesertim tempore non dico currus et equi, sed ne viatores quidem nisi aegre Sittardiam vicinosque colles possint attingere? Quod ergo hac iter esse Romanis potuit, aut quis traiectus plenis potissimum castris? Nisi forte quis dixerit fluviolum illum vel ponte cui hodie Ystraeten nomen est, ad laevam Theuduri vel ad dextram per pontem aliquem in Millen, adeoque primum Ruraemunda vel Rura in Susteren hinc in Neustatt, inde in Millen deflexisse; vel iuxta Zafelen, e sylva Echtensi Echterwout, via latissima vulgo op gen Heiler ad Saffell fluviolum et pagum Hoengen descendisse, viam dein regiamGa naar voetnoot5 prope Tudder hodieque op den Heerweg dictam, qua ex myrica occidua Westerheij per medium Tudder in Millen tendimus circumlegisse, donec ad montes Falcobergenses adeoque Coriovallum ipsum pertingeretur?
Sed quid si Neostadium ipsum, Neustatt, fuisset Theudurum? Sane id multo commodior situs, loci antiquitas et amplitudo, aequa milliarium distantia, et quod caput est, ex Susteren versus Sittardiam via plane vetus ac regia persuadere possent.Ga naar voetnoot6 Sed malim prolixiores hasce coniecturas abrumpere et eruditi potius lectoris quam meo unius iudicio committere; ne contra torrentem niti, et communissimae authorum sententiae reclamare videar in astruendo Teuduri loco, cuius in proximis campis ipso aratro tegulae quaedam lateritiae aliaque rudera eruuntur antiquitatem loci contestantia.Ga naar voetnoot7 Sic equidem dubie sensi usque ad annum 1642, donec ex invento ebenda nummo aereo didici vetus Teudurum non in alio loco quam in nostro Tudder fuisse. Res ita habet, ab origine in lectoris Philologi gratiam referenda.
Cum anno 1636 sub medium septembrem ex obedientia in missionem Societatis Jesu Millensem advenissem, primis mox diebus in musaeo nostro arcis Millen reperi nummum aereum, et ex socio R.P. [6] Joanne Vestering intellexi prope Tudder inventum esse cum 7 vel 8 aliis, et P. Joanni Kircholtz p.m. ebenda catechistae ostensum ac donatum. Ego autem quod tunc scopum | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 35]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling]Doch nicht etwa, dass neben Tüddern am Fluss sich nicht über eine große Strecke ein königlicher Weg zeigt. Doch nicht etwa, dass es da lauter Sümpfe und unwegsame Seen gibt. Doch nicht etwa schmale Dammwege und Pfade nach Valkenburg hin, so dass vor allem in der Winterzeit, ich sage nicht nur Wagen und Pferde, sondern auch Fußgänger, es sei denn mit Mühe, Sittard und die naheliegenden Hügel kaum erreichen können. Welchen Weg kann es hier entlang also für die Römer gegeben haben oder welcher Flussübergang hauptsächlich wurde für ein vollständiges Lager genutzt? Wenn nicht zufällig jemand sagen könnte, dass man dieses Flüsschen entweder über die Brücke, die heute den Namen Ystraeten hat, an der linken Seite von Theudurum oder an der rechten Seite mittels einer Brücke zu Millen überquerte und dass man also erst von Roermond oder der Rur ab nach Susteren und von da ab nach Nieuwstadt gereist und von dort nach Millen abgebogen ist oder dass man neben Saeffelen, aus dem Echterwald, Echterwout, über einen sehr breiten Weg op gen Heiler zum Flüsschen Saeffel und dem Dorf Hoengen hinabgegangen ist und dass man danach ringsum den königlichen WegGa naar voetnoot5 ausgewählt hat, der nahe bei Tüddern auch heute Op den Heerweg genannt wird, worüber wir uns aus der Heide im Westen Westerheij mitten durch Tüddern nach Millen begeben, bis man die Valkenburger Berge und so Coriovallum selbst erreichte. Aber was, wenn Neostadium selbst, Nieuwstadt, Theudurum gewesen wäre? Sicher könnten die viel bequemere Lage, das Alter und die Größe des Orts, der gleiche Abstand einer Meile und hauptsächlich die deutlich alte und königliche Straße von Susteren nach Sittard dafür sprechen.Ga naar voetnoot6 Aber ich möchte diese umständlicheren Vermutungen lieber abbrechen und sie eher dem Urteil eines gebildeteren Lesers als nur meinem anvertrauen, damit ich nicht gegen den Strom zu schwimmen und der herrschenden Meinung der Autoren zu widersprechen scheine bei den Behauptungen zur Lage Teudurums, in dessen nächtsliegenden Feldern mit dem Pflug selbst irgendwelche Backsteinziegel und andere Trümmer, die von dem Alter des Ortes zeugen, ausgegraben werden.Ga naar voetnoot7 So habe ich wohl gezweifelt, bis ich im Jahre 1642 durch einen Münzfund ebenda gelernt habe, dass das alte Teudurum nicht an einem anderen Ort als in unserem Tüddern gewesen ist. So steht die Sache, die ursprünglich zu Gunsten des philologisch interessierten Lesers gedacht war. Als ich im Jahre 1636 gegen Mitte September gehorsam bei der Mission der Gesellschaft Jesu zu Millen angekommen war, fand ich bald in den ersten Tagen in unserem Museum der Burg Millen eine Bronzemünze; und von meinem Mitgenossen, dem ehrwürdigen Pater [6] Johannes Vestering, habe ich gehört, dass sie nahe bei Tüddern zusammen mit sieben oder acht anderen gefunden | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 36]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel]Annalium necdum haberem, negligens inquirere circumstantias (quod nunc doleo), ubi, quando, quot, quomodo inventi essent, solam antiquitatem veneratus, asservavi et migrando Sittardiam asportavi. Demum anno 1641 exeunte, eiusmodi nummorum figuras apud Tesch. legens, coepi tandem mei meminisse, et scrutando gaudens reperi. Est autem aereus ad crassitiem integri, ad magnitudinem medii imperialis. Ex una parte imago Vespasiani imberbis diademate caput vincti, ut ad marginem. A mento incipit inscriptio eiusmodi: IMP. T. CAES. VESP. AVG. P.M. TR. P.P.P. COS VIII: Imperator Titus Caesar Vespasianus Augustus Pontifex Maximus Tribunus Plebis Pater Patriae Consul octavum. Ex altera parte mulier lugubris sub palma sedens. Circum est: IVDAEA CAPTA, a tergo miles cum clypeo ut apparet.Ga naar voetnoot1 Baronius anno Christi 72 post captam a Tito Vespasiano Judaeam habet similem nummum, sed patris Vespasiani coss. III, nisi quod facies respiciat dextram, sicut et apud Tesch. p. 57 forsan errore sculptoris. In Tudderensi respicit laevam. Exilii prae gaudio quidem, sed ob bella exire non potui nec rem indagare. P. Kircholtz obiit 1636 in Tuschenbrucht, P. Vesterius degit in Blanckenberg. Tandem 13 martii 1642 ex Adamo Montz D. Satrapae Gemmenich quondam secretano,Ga naar voetnoot2 nunc incola in Tudder et marito patrinae meae Annae intellexi nummos inventos retro aedes Nicolai Quex, ubi adhuc villae antiquae vestigia versus Havert, aratro vel fodiendo mit mooren schuppen. Aliud nihil constai, et his acquiescendum. Rei certae chronographicum apponere volui: Io! VetVs teVDerIVM reVIVIsCIt! 1635.Ga naar voetnoot3
Alterum in Sunicis opidum Cluv. assignat Coriovallum hodie aut Falckenberg aut Dalem quasi convallium in ducatu Limburgensi, Traiectum vero ad Mosam | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 37]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling]und dem ebenda katechisierenden Pater Johannes Kircholtz seligen Andenkens gezeigt und geschenkt worden waren. Weil ich aber damals noch nicht das Ziel der Annalen hatte, habe ich sie, während ich es unterließ den Umständen nachzuforschen (was ich jetzt bedaure), wo, wann, wie viel und wie sie gefunden worden waren, und nur das Alter bewunderte, bewahrt und bei der Umsiedlung nach Sittard mitgenommen. Erst Ende des Jahres 1641, als ich Abbildungen solcher Münzen bei Teschenmacher sah, fing ich endlich an, mich zu erinnern, und durch Nachsuchen habe ich sie zu meiner Freude gefunden. Sie ist aber von Bronze und der Dicke eines ganzen und der Größe eines halben Reichstalers. Auf der einen Seite steht eine Abbildung von Vespasian ohne Bart, das Haupt mit einem Diadem umwunden, wie am Rand [dargestellt]. Vom Kinn ab fängt folgende Inschrift an: IMP. T. CAES. VESP. AVG. P.M. TR.P.P.P. COS VIII: Oberbefehlshaber Titus Caesar Vespasianus Augustus • Oberpriester Volkstribun • Vater des Vaterlands • Konsul zum achten Male. Auf der anderen Seite eine trauernde Frau, unter einem Palmbaum sitzend. Die Umschrift lautet: Judäa gefangen. Hinter ihrem Rücken steht ein Soldat mit Schild, wie es scheint.Ga naar voetnoot1*1 Baronius hat zum Jahre 72 nach der Einnahme Judäas durch Titus Vespasian eine gleichartige Münze, aber vom Vater Vespasian beim dritten Konsulat, nur dass das Antlitz nach rechts schaut, wie auch bei Teschenmacher S. 57; vielleicht durch einen Irrtum des Graveurs. Auf der Tüdderner Münze schaut er nach links. Zwar sprang ich auf vor Freude, aber der Kriege wegen konnte ich nicht ausgehen und die Sache untersuchen. Pater Kircholtz starb 1636 in Tüschenbroich. Pater Vesterius lebte in Blanckenberg. Schließlich erfuhr ich am 13. März 1642 von Adam Montz, dem ehemaligen Sekretär des Herrn Amtmanns GemmenichGa naar voetnoot2 und jetzigen Einwohner von Tüddern, Ehemann meiner Taufpatin Anna, dass die Münzen hinter dem Haus von Nikolaus Quex beim Pflügen oder Graben mit Mooren schuppen gefunden worden sind, wo heute auf Havert zu noch Überreste einer alten Villa liegen. Nur das steht fest, und damit soll man zufrieden sein. Dieser sicheren Tatsache möchte ich ein Chronogramm zufügen: Hurra! Das alte Teudurum lebt wieder auf! 1635.Ga naar voetnoot3
Als zweite Stadt bei den Sunikern verweist Cluverius auf Coriovallum, heute entweder Valkenburg oder Dalem, etwa ‘von den Talen’ im Herzogtum Limburg. | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 38]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel]Mastricht extra Sunicorum fines Tungris annumerat; in Sunicorum ripa collocat opidum nunc vulgari vocabulo Wijck ponte oppido Mastricht adnexum, quod et ipsa antiquitate sua nomen prodere videtur: haud dubium quippe est quin locus olim a Romanis latine dictus fuerit vicus ad Traiectum Mosae. Et haec de locis Sunicis Gangeltae vicinissimis dicta sufficiant. Ut autem propius ad Gangeltam ipsam veniamus, facile creditu est non eam Sunicorum tempore agriculturam et ubertatem fuisse, quam hodie circum circa conspicimus, sed non nisi sylvas vepres humilesque myricas passim dominatas, ut iure cum Virgilio canere liceat immutato verbulo: Et campos ubi (Troia) Sylva fuit.
Enim vero hic primitus, ut et per totam Germaniam, merae silvae; quarum hodieque vestigia ad omnem circumiacentem plagam reliqua sunt; ad orientem sylva Gallinacea Haanbusch a Geilradt ferme ad Heinsberg usque protensa; orientem inter et meridiem sylva dominica der Heerenbusch, vel potius sylva inferior Neerenbusch (sicut Neerbeck infra - Neer est nostris Nider)Ga naar voetnoot4 ad discrimen sylvae altae vel superioris ad meridiem Hohenbusch nostris Hogenbusch, daemonica Teuffelsbusch, Leonina Leuwenbusch, sic Scheitenbusch;Ga naar voetnoot5 Leijffart fortean sylva Leopardica? A leonibus enim, capreis ac leopardis ibi quondam commorantibus nomen traxisse haud immerito suspicari possim; ad occidentem vero sylva Gallinaria Hunerbusch qualem habet Cicero L. 9 ad familiares epist. 25. Et remotius ad septentrionem sylva vastissima ab Echta Gelriae municipio dicta Echterwout;Ga naar voetnoot6 denique versus Heinßberg der Gaubusch.
Quae omnia argumento sunt nihil hoc tractu nisi continuas sylvas myricis interpolatas fuisse, succrescentibus in dies inquilinis parte sui meliore excisas et in campos redactas. Docet hoc ut alia taceam ingens ille campus circa pagum Kievelberg in collem assurgens vulgo dictus op den Grotenbusch quod latine grandem sylvam sonat. Cuius loci vel ideo iuvat meminisse, quod illac feria 2 Pentecostes annua supplicatio Gangeltensis procedere soleat. Id quod anno 1639 in ilia solennitate consideranti (inter alia campos ubi sylva fuit a maioribus Sunicis aliisque quondam idololatris habitata, nunc immortalis veri et unius Dei praesentia cultuque latreutico per sacrum hunc circuitum honorari) candide fateor mihi lacrymas gaudio mixtas excussisse. Quando autem Gangeltense solum vel in campos vel in pagos et villas excoli coeptum, scire nondum licuit. Parum abest ut assentiar Romanos imperatores ac duces e Gallia copiis ad Traiectum Mosae transmissis ad inferiores Germanos ac Belgas | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 39]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling]Traiectum ad Mosam, Maastricht, aber zählt er außerhalb des Sunikergebietes den Tungrern. Auf das Suniker-Ufer lokalisiert er die Stadt, die jetzt in der Volkssprache Wijck heißt, durch eine Brücke mit der Stadt Maastricht verbunden ist und sogar durch ihr Alter selbst ihren Namen überliefert zu haben scheint. Denn darüber besteht kein Zweifel, dass dieser Ort von den Römern auf Lateinisch Vicus bei Traiectum Mosae genannt worden ist. Und diese Worte über die Gangelt nahe gelegenen Orte der Suniker dürfen genügen. Um aber etwas näher an Gangelt heran zu kommen, es ist leicht zu glauben, dass es zur Zeit der Suniker nicht jene Landwirtschaft und Fruchtbarkeit gegeben hat, die wir heute rundherum beobachten, sondern nur Wälder, Dornbüsche und niedrige, überall weiterwuchernde Heide, so dass es gestattet sei, nach Änderung eines Wörtchens mit Recht mit Vergil zu singen: ‘Und Felder, wo Wald (Troia) gewesen ist’.*2 Hier sind gewiss ursprünglich, wie auch über ganz Germanien, nur Wälder gewesen, deren Spuren heute in der ganzen Umgebung erhalten sind. Nach Osten der Wald der Hähne Haanbusch, sich ungefähr von Gillrath bis Heinsberg ausdehnend; zwischen Osten und Süden der Wald der Herren, der Heerenbusch, oder besser der niedrige Wald Neerenbusch (gleichwie Neerbeek unten - Neer ist bei uns Nieder)Ga naar voetnoot4 zum Unterschied vom hohen oder höheren Wald im Süden Hohenbusch, bei uns Hogenbusch; der Wald des Teufels, Teuffelsbusch; der Wald der Löwen, Leuwenbusch; so Scheitenbusch; LeijffartGa naar voetnoot5 vielleicht Wald der Leoparden? Nicht ohne Grund könnte ich ja vermuten, dass sie ihre Namen von den Löwen, Ziegen und Leoparden, die dort je verweilten, erhalten haben. Nach Westen aber liegt der Wald der Hühner, Hünerbusch, wie auch Cicero einen erwähnt, Ad Familiares Buch 9, Brief 25.*3 Und mehr entfernt nach Norden liegt ein sehr ausgedehnter Wald, auf Echt zu, einer Geldrischen Stadt, Echterwout genannt;Ga naar voetnoot6 schließlich nach Heinsberg der Gaubusch. Dies alles dient zum Beweis, dass in dieser Gegend nur mit Heide abwechselnd ununterbrochene Wälder gewesen sind, die, als mit der Zeit die Einwohnerzahl wuchs, zum besseren Teil gerodet und zu Feldern gemacht worden sind. Dies zeigt, um von Anderem zu schweigen, jenes gewaltige Feld um das Dorf Kievelberg, zu einem Hügel sich erhebend, in der Volkssprache op den Grotenbusch genannt, was auf Lateinisch grandem sylvam lautet. An diesen Ort erinnere ich mich wohl deshalb gerne, weil daran entlang am Pfingstmontag die jährliche Gangelter Bittprozession zu gehen pflegt. Das hat im Jahre 1639 bei mir - so bekenne ich aufrichtig - Freudentränen fließen lassen, als ich es bei dieser Feierlichkeit betrachtete (nämlich dass dort, wo ein von unseren Voreltern, den Sunikern, und anderen Abgottverehrern bewohnter Wald gewesen ist, jetzt Felder durch die Anwesenheit des unsterblichen, wahren und einzigen Gottes und durch die dienende Verehrung mit diesem geweihten | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 40]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel]descendendo, loci opportunitate captos, isthinc Sunicos aliosque indigenas expulisse, vel ad armorum societatem compulisse.
Myr. sane in Annalibus Belgicis anno Christi 361Ga naar voetnoot7 ex Ammiani Marcellini Lib. 20 Julianus inquit in Germaniae 2ae limitem egressus Obtricensi (Lazius habet Obricensi) Mosae oppido appropinquabat, hoc est Traiecto Mastricht, Obtricht quasi Traiecto superiori.*4 Quorsum?Ga naar voetnoot8 Contra Alemannos aliosque rebellantes, Francos insurgentes, iuxta Myr. ibid. anno 363. Qui anno 359 scribit hunc ipsum Julianum imperatorem dictum Apostatam quod a fide Christiana ad idololatriam defecisset, opida septem a barbaris Francis excisa restituisse, inter quae Castra Herculis, Erklens nunc Gelriae opidum; Quadriburgum Quaetraedt inter Coloniam et Juliacum.
Notae. Germaniae 2ae: Sub hac ponit Lazius L. 1, c. 9 Lutzenburg, Gelriae Juliae ducatus cum Trevirensi ac Leodiensi Episcopatibus. Castra Herculis: Tesch. p. 30 cum aliis ponit iuxta Neomagum, sed p. 477 alii Ercklens Castra Herculis dictam putant et quidem melius.
Quis vero nescit Traiecto Ercliniam et in vicinas partes tendentibus rectissimum esse iter trans vel praeter Gangelt! Quod Marchionem Spinolam Regis Hispan. exercitus incomparabilem ducem et alios fecisse aliquoties nostra memoria scimus. Cum ergo Gangelta maxime ad eam partem qua Traiectum et Aquisgranum respicit, in clivum et collem eminens supra ceteros late pagos exurgat, ideoque a Romanis delecta videatur, quod versus meridiem porrectis longe lateque paludibus et imperviis lacubus stagnans aptissimam a tergo munitionem offerret (quod ipsum de Teuderio quivis, cui paludosus item a meridie locus perspectus sit, facile poterit cogitare) hinc fieri potuit, sicut | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 41]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling]Rundgang geehrt werden). Wann man aber begonnen hat, den Gangelter Boden zu Feldern oder zu Dörfern und Städten umzubilden, ist uns noch nicht zu wissen vergönnt. Es fehlt wenig, so meine ich, dass die römischen Imperatoren und Führer, nachdem aus Gallien Truppen nach Maastricht geschickt worden waren, beim Hinabsteigen zu den Niedergermanen und Belgiern, von der günstigen Lage des Ortes beeindruckt, die Suniker und andere Einheimische von hier vertrieben oder zu einem Waffenbündnis gezwungen haben. Miraeus sagt wohl in den Annales Belgici zum Jahre Christi 361Ga naar voetnoot7 aus dem 20. Buch von Ammianus Marcellinus: Julianus, ausgerückt zur Grenze von Germania Secunda, näherte sich Obtricensis (Lazius hat Obricensis), der Stadt an der Maas, das ist Traiectum, Maastricht, Obtricht, etwa das obere Traiectum.*4 Wohin?Ga naar voetnoot8 Gegen die Alemannen und andere Rebellen, aufständische Franken, nach Miraeus ibid. im Jahre 363. Er schreibt zum Jahre 359, dass dieser Kaiser Julianus selbst, Apostata genannt, weil er vom christlichen Glauben zur Abgötterei abgefallen war, sieben der von den fränkischen Barbaren zerstörten Städte wiederhergestellt hat, unter anderen Castra Herculis [das Lager von Hercules], Erkelenz, jetzt eine geldrische Stadt; Quadriburgum ist Quadrath zwischen Köln und Jülich.*5
Anmerkung Germania Secunda: Dazu rechnet Lazius, Buch 1, Kapitel 9, Luxemburg, die Herzogtümer Geldern und Jülich mit den Bistümern Trier und Lüttich. Castra Hercules: Teschenmacher S. 30 und andere lokalisieren es neben Nimwegen, aber S. 477 meinen andere und zwar richtig, dass Erkelenz Castra Herculis genannt wird.
Wer weiß aber nicht, dass für die von Maastricht nach Erkelenz und den benachbarten Gegenden Reisenden der meist gerade Weg über oder an Gangelt vorbei führt! Das haben der Marquis Spinola,*6 der unvergleichliche Führer der Armee des spanischen Königs, und andere einige Male gemacht, wie wir aus unserer Erinnerung wissen. Weil also Gangelt vor allem an jener Seite, wo es auf Maastricht und Aachen hinausblickt, zu einem Hang und Hügel aufragend über die übrigen Dörfer weit und breit hinausragt und weil es von den Römern geschätzt worden zu sein scheint - da es nach Süden durch die weit und breit sich ausdehnenden Sümpfe und unwegsamen stehenden Gewässer eine sehr | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 42]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel]indubie Juliaco Aquisgrano et alibi accidit, ut solum Gangeltense multa Romanorum trans- aut praetereuntium visitatione sensim amplius excoleretur.
[6A] Additamenta pro invento nummo Teuderii. Baron. anno Christi 72 quo Titus Vespasianus armata manu cepit Hierosolymam templo augustissimo incenso, nummum habet similem Teuderiensi, sed patris Flavii Vespasiani cos. III. Aureum vocans, tres litteras PPP explicat et interpretatur sic: Plebis Princeps Potissimus; et probat ex orthographia Aldi Manutii, sic distinguendo P.PP ut item est apud Tesch. p. 57, qui et alium habet p. 60 magnitudine schillingi. Ex una parte facies dextrorsum cum hac inscriptione: T. CAES. IMP. AUG. E. TR.P. COS. VI CENSOR, in altera post palmam congesta spolia cum vexillo. Similia sunt ebenda alia. Nummus autem Teuderiensis non potuit in has partes a Romanis militibus inferri ante annum Christi 82, quo cusus est, Tito Vespasiano consule VIII ut Baron. ad hunc annum. Neque enim nummus esse potuit antequam cuderetur, multo minus per tot locorum spatia huc afferri. Ergo post haec tempora. Quando autem vel qua occasione, quis dixerit? Certe, sicut non ante annum 82 a Christo nato, sic nec post quadringentesimum, quo Romanis pulsis Franci iam successerant. Igitur verosimiliime sub annum Christi 100 vel mox ab anno 82 a Romanis in has regiones descendentibus allatum oportuit. Quod si coniecturae locus est, iuxta Tesch. post p. 60 haec occasio esse potuit.
Dum Titus Vespasianus cum potissimo exercitu totus esset in edomandis rebellibus Judaeis et capienda Hierosolyma, interim Batavi insurgentes duce Claudio Civili Romanorum iugum excutiunt, iisque tractis in societate variis populis multa loca eripiunt. Tacitus Hist. L. 4. Post anceps bellum dux Romanorum Cerealis Batavorum animos concilians pacem feliciter stabilit. Tac. L. 5. Pace constituta, castra hibernaque Romanorum passim restaurata sunt Vespasiani patris providentia qui, teste Aurelio Victore in Vesp. Flavio, per omnes terras qua ius Romanum est, renovavit urbes cultu egregio, viasque operibus maximis munivit. Vetera castra aliaque his locis hiberna etiam ab eodem restituta esse coniicere et hinc licet, inquit Tesch. 1. c. quod maior quae isthic effodiuntur numismatum pars Vespasiani effigiem referant. Plura idem ebenda. Quae clarior et melior potest esse coniectura pro nummo item Teuderiensi? Nam cum Titi Vespasiani effigiem praeferat, verosimillimum est | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 43]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling]geschickte Verstärkung im Rücken bot (was bezüglich Tüddern jeder, der diesen ebenso im Süden sumpfigen Ort genau betrachtet hat, leicht erwägen könnte) - deshalb hat es wohl geschehen können, wie zweifelsohne in Jülich, Aachen und anderswo, dass sich das Gangelter Land durch häufige Anwesenheit der hindurch- oder vorbeiziehenden Römer allmählich reicher entwickelte.
[6A] Nachtrag betreffend die gefundene Münze von Teuderium Baronius hat aus dem Jahre 71, als Titus Vespasianus, nachdem er den sehr ehrwürdigen Tempel angezündet hatte, mit einer bewaffnete Schar Jerusalem einnahm, eine der Tüdderner gleiche Münze; nur ist sie vom Vater Flavius Vespasianus, als dieser zum dritten Mal Konsul war. Weil er sie einen Aureus nennt, deutet er die drei Buchstaben PPP und gibt folgende Erklärung: Plebis Princeps Potissimus [= mächtigster Fürst des Volkes]; und er beweist es aufgrund der Schreibung von Aldus Manutius, während er so einen Unterscheid macht: P.PP, wie es eine gleiche gibt bei Teschenmacher S. 57, der auf S. 60 eine andere in der Größe eines Schillings hat. Auf der einen Seite das Gesicht nach rechts mit dieser Inschrift: T. CAES. IMP. AUG. E. TR.P. COS. VI CENSOR, auf der anderen hinter einer Palme ein Beutestapel mit einer Fahne. Dort gibt es auch andere gleichartige. Die Tüdderner Münze konnte aber von den römischen Soldaten nicht vor dem Jahre Christi 82 in diese Gegend gebracht worden sein, in dem sie geschlagen worden ist, als Titus Vespasianus zum achten Mal Konsul war, wie Baronius zu diesem Jahr schreibt. Eine Münze konnte ja nicht existieren, ehe sie geschlagen wurde und noch viel weniger über eine so große Distanz nach hier gebracht werden. Also nach diesen Zeiten. Wann aber und zu welcher Gelegenheit, wer könnte das sagen? Sicher, wie sie nicht vor dem Jahre 82 nach Christi Geburt hierher kam, so auch nicht nach dem Jahre 400, in dem die Franken schon den vertriebenen Römern nachgefolgt waren. Also muss sie sehr wahrscheinlich um das Jahr Christi 100 oder bald nach dem Jahre 82 von den in diese Regionen kommenden Römern gebracht worden sein. Wenn nun für eine Vermutung Raum bleibt, könnte es nach Teschenmacher S. 60 die folgende Gelegenheit gewesen sein. Während Titus Vespasianus mit einer sehr starken Armee ganz mit der völligen Unterdrückung der rebellierenden Judäer und der Einnahme Jerusalems beschäftigt war, schüttelten inzwischen die aufständigen Bataver unter Leitung von Claudius Civilis das Joch der Römer ab und entrissen ihnen, nachdem verschiedene Völker in ihre Bundesgenossenschaft eingetreten waren, viele Orte. Tacitus Historiae Buch 4: ‘Nach einem zweifelhaften Krieg hat der Führer der Römer Cerialis die Gesinnung der Bataver gewonnen und mit Erfolg einen dauerhaften Frieden geschlossen’. Tacitus Buch 5. ‘Nachdem der Friede gestiftet worden war, wurden die Lager und Winterquartiere der Römer durch die Vorsorge des Vaters Vespasianus allenthalben wiederhergestellt’, der - nach Aurelius Victor ‘Über Vespasianus Flavius’ - in allen Ländern, in denen das Römische Recht galt, die Städte mit hervorragender Sorge renovierte und die Wege mit sehr großen Werken verstärkte.*1 Dass Castra Vetera und die anderen | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 44]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel]sub hoc ipsum tempus allatum, et casu aliquo in castris Teuduranis (queis aptissimus locus est in campo ubi nummum repererunt) vel cum defuncto aliquo defossum, id temporis inter milites pro emendo et vendendo usualem, ut etiam in pecunia ipsa Romani circumtulisse videantur memoriam optimi et gratissimi ducis Titi, qui veneno interiitGa naar voetnoot1 postquam rexisset annis 2 mensibus 2 dies 20 (iuxta Petr., biennio iuxta Aurelium Victorem) post patrem Vespasianum et vixisset annis 41. Fuit enim teste Suetonio in Tito c. 9 et Petr. ea humanitate praeditus ut etiam a sontium supplicio abhorruerit, eaque ex causa Pontifex Maximus (quod nummus noster exprimit per P.M.) creari voluerit ut se a sanguinis effusione temperaret.
Nos in memoriam eiusdem qui saltem in nummis effigie sua insignitis Teuderiensi (et quis scit an non item in transitu minimum Gangludensi?) territorio praesens olim fuit et iam mille quingentis facile annis humi defossus et ignotus latuit, anno demum 1635 in lucem protractus, aliud monumentum erigere vel nequimus vel nescimus quam nummum ipsum Teuderii recens inventum: nec enim Vespasianum magis quidpiam exornabit, quam ipsa Vespasiani effigies rediviva. Interim vero, ne non aliquo saltem et meam et eruditorum omnium eiusmodi in Teuderio iam pridem desiderantium laetitiam tester argumento, anathema exosculando nummo appendere volui, cuius utrimque latera chronographicum praeferant; hinc quidem anni post Christum 82 quo Titus noster fuit cos. VIII et numisma cusum; illinc vero anni 1635 quo Teuderii est repertum.
Titus Vespasianus amplius trigesimis magnis et parvis proeliis victor potissimum in tractu Coloniensi ad Rhenum, hinc omnium oculi eum imperatorem deligebant. Fleij anno Christi 70, anno 79 teste Suetonio eum meminisse nullum eo die beneficium alicui dedisse, Amici perdidimus diem. Et ego fatear me operam diem perdidisse, nisi eius viri mentionem. | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 45]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling]Winterquartiere in diesen Orten auch von demselben wiederhergestellt worden sind, darf man auch hieraus schließen. Teschenmacher sagt a.a. O., dass der größere Teil der Münzen, die dort ausgegraben werden, das Bildnis von Vespasianus zeigen. Derselbe zeigt daselbst mehrere. Welch klarere und bessere Vermutung kann es ebenso für die Münze aus Teuderium geben? Denn weil sie das Bildnis von Titus Vespasianus zeigt, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie genau um diese Zeit hierher gebracht und durch irgendeinen Zufall im Lager von Teudurum (die passendste Lage dafür ist im Feld, wo man die Münze gefunden hat) oder mit irgendeinem Verstorbenen begraben worden ist, da sie ja zu dieser Zeit unter den Soldaten für Kauf und Verkauf in Gebrauch war, so dass auch mit dem Geld selbst die Römer die Erinnerung an den sehr guten und angenehmen Führer Titus, der durch Gift gestorben ist,Ga naar voetnoot1 nachdem er zwei Jahre, zwei Monate und 20 Tage nach seinem Vater Vespasianus regiert (nach Petreius, zwei Jahre nach Aurelius Victor)*2 und 41 Jahre gelebt hatte, verbreitet zu haben scheinen. Er war ja - so bezeugen Suetonius in: Titus Kapitel 9 und Petreius.*3 - so von Menschlichkeit geprägt, dass er sogar von der Exekution der Schuldigen gar nichts wissen und deshalb zum Hohenpriester (was unsere Münze mit P.M. ausdrückt) ernannt werden wollte, um sich vom Blutvergießen zu enthalten. Zum Gedächtnis desselben, der allerdings auf der mit seinem Bildnis markierten Münzen auf dem Gebiet von Teuderium (und wer weiß, ob es nicht ebenso auf dem Gangelter Gebiet wenigstens im Vorbeigehen der Fall war?) anwesend und vielleicht schon 1500 Jahre im Boden begraben und unbekannt verborgen war und erst im Jahre 1635 ins Licht gezogen worden ist, konnten oder können wir kein anderes Denkmal aufrichten als die neulich gefundene Münze selbst. Nichts wird ja Vespasian mehr zieren als das wieder zum Leben erweckte Bildnis von Vespasian selbst. Inzwischen habe ich aber, damit ich wenigstens mit einem Beweis meine Freude und die Freude aller gleich Gebildeten in Teuderium zeige, die es schon lange wünschen, der Münze - die zum Küssen ist - ein Weihedenkmal errichtet, dessen beide Seiten ein Chronogramm zeigen; auf der einen Seite nämlich vom Jahre 82 nach Christus, als unser Titus zum achten Mal Konsul gewesen und die Münze geschlagen worden ist; auf der anderen Seite aber vom Jahre 1635, als sie zu Teuderium wiedergefunden wurde.
Titus Vespasianus war in mehr als dreißig großen und kleinen Schlachten Sieger, vor allem im Kölner Gebiet am Rhein. Und so wurde er in aller Augen als Kaiser bevorzugt; Fleij im Jahre Christi 70; im Jahre 79 mit Suetonius als Quelle: Er erinnerte sich, dass er an jenem Tag keinem eine Wohltat erwiesen hatte: ‘Freunde, wir haben einen Tag verloren!’*4 Und ich bekenne, dass ich | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 46]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel]NB. 10 febr. circiter mihi missusGa naar voetnoot2 et per dominum Rhail medicum Sittardiensem cum litteris allatus nummus aereus ad magnitudinem huius Huckelhoven e regione forte idem, repertus 1650 julio Teuderii im Hungerfeldt ab Eelmengen aratro totus exesus viridis, aqua forti purgatus, vix ulla signa praefert, ut dignosci queat. Lima nonnihil rasus est ad probam, mallem non. Puto esse minorem T. Vespasiani, corona videtur apparere in capite et cornu copiae. [Notitia in margine] Vix hunc nummum inveneram et examinaveram, cum reflexi me anno 1640 similes vidisse apud aurifabrum et consulem Maseicanum dominum Fridericum Malders antiquitatis studiosum, qui anno 1642 ineunte plurimos eiusmodi in arena ut vocant effigiatos plumbeos submisit, quorum unus
| |||||||||||||||||||||||||
[pagina 47]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling]meine Mühe und meinen Tag verloren hätte, wenn ich diesen Mann nicht erwähnt hätte. NB. Ungefähr am 10. Februar ist mir geschicktGa naar voetnoot2 und durch Herrn Rhail, Arzt zu Sittard, mit einem Brief überreicht worden eine Goldmünze der Grße von dieser von Hückelhoven, vielleicht ebenso aus der Umgebung, im Juli 1650 zu Teuderium im Hungerfeldt von Eelmengen [?] mit dem Pflug gefunden, ganz zerfressen, grün. Nachdem sie mit starkem Wasser gereinigt worden ist, damit sie identifiziert werden konnte, zeigt sie fast keine Darstellungen. Sie ist zur Probe einigermaßen mit einer Feile gescheuert worden; das hätte ich lieber nicht. Ich meine, dass sie kleiner ist als die von Titus Vespasianus, ein Kranz auf dem Haupt scheint sichtbar zu sein und ein Füllhorn.
[Randbemerkung] Kaum hatte ich diese Münze gefunden und untersucht, als ich mich erinnerte, dass ich im Jahre 1640 gleichartige gesehen hatte beim Goldschmied und Bürgermeister von Maaseik Herrn Fridericus Malders, an der Antike sehr interessiert, der am Anfang des Jahres 1642 sehr viele Münzen dieser Art im Sand - wie man sagt - abgedruckt und aus Blei hergestellt hat, deren diese eine
| |||||||||||||||||||||||||
[pagina 48]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel]
[6B] In ordine ad rem Gangeltensem collecti, quia tres Hanxler Gangeltenses, Franciscus, Wilhelmus, Hermannus, domini de Herstall.
Domini de Herstal, ab anno Christi circiter sexcentesimo, iam per mille annos. Pipinus ab Herstall anno 714, vide epitomen usque ad duces Limburg anno 1000. Duces Brabantiae 1106 Myraeus in notit. Belgii p. [...] Godefridus de Lovanio 1200 ibid. p. [...] Beatrix de Lovanio 1233 ibid. p. 573. 1232 Butk. p. 223 (vide in fine ad 1570).
Henricus de Lovanio dominus de Herstall 1277 ibid. 666. 1271 Preuves p. 104 - et 79 die S. Catharinae, 1280 nat. S. Joannis Bapt. 1281 post Pascha et 83 84 Martio mense p. 220. Joannes von Löven 1334 ibid. 672. Arnoldus ab Hornes 1400 - p. 616. Adam dominus de Herstall 1423, MS Hanxler. Henricus dominus de Gronsfeld Ringberg Oupei Herstall 1440 MS Hanxl.
Joannes comes de Nassou cum Maria de Loon dominus feudat. Herstal 1558 MS Hanxl. ex Leenbuch Brab. | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 49]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling]
[6B] In einer Reihe gesammelt zur Gangelter Geschichte, weil drei Hanxlers von Gangelt - Franciscus, Wilhelmus und Hermannus - Herren von Herstal gewesen sind. Herren von Herstal, ungefähr seit dem Jahre Christi 600, schon über 1000 Jahre. Pippin von Herstal im Jahre 714, siehe die Zusammenfassung bis zu den Herzögen von Limburg im Jahre 1000. Herzöge von Brabant 1106, Miraeus in Notitiae Belgii S. [...] Godefridus von Löwen 1200, ebenda S. [...] Beatrix von Löwen 1233, ebenda S. 573. 1232 Butkens S. 223 (siehe am Ende zu 1570). Henricus von Löwen, Herr von Herstal, 1277 ebenda 666. 1271 Preuves S. 104 - und 1279 am St. Katharinentag; 1280 am Geburtstag St. Johannes des Täufers; 1281 nach Ostern und 1283, 1284 im Monat März S. 220. Johannes von Löwen 1334 ebenda 672. Arnoldus von Hornes 1400 - S. 616 Adam Herr von Herstal 1423, Handschrift Hanxler. Henricus Herr von Gronsfeld Ringberg [Rimburg] Oupey Herstal 1440 Handschrift Hanxler. Johannes Graf von Nassau mit Maria von Loon, Feudalherr zu Herstal 1558, Handschrift Hanxler aus dem Lehnsbuch Brabant. | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 50]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel](vide tabulam Heinsbergensis familiae ex Joanna Brabanta. prope Grimberg).
Franciscus ab Hanxler pignoritius 1556 a comite Auraico Wilh. Post Millen liberatum, obiit anno 1561 ultimo januarii, coniunx Agnes de Bongart obiit 1565. Wilhelmus senior filius et Hermannus frater usque ad 1600 circiter. Reluerunt pignus Auriaci Philippus Mauritius, et HenricusGa naar voetnoot1 hodie dominus princeps Auriacus victoriosus filius superstes et nepos.
Sub 1306 Thiery Leuf (an Theodericus Ludolphus) de Hornes dominus de Herstal. 1340 Baucignies Moncornet Hese Linde Butkens p. 457 Tabula nobil. Brab. sub Joanne III Brab. mortuo 1351. Joannes von Löven 1324 p. 223 her zu Herstal 1290, 1318, p. 222. Joannes de Lovanio Gasbeke 1302 / Joannes von Loven starb 1324 p. 223, 1238 [14?]. Beatrix de Lovanio 1332 / Herstal 1342 iam mortua. 224. Decani Rurales, Decani Swesterenses. NB.
P. Christoph Brouwerus, Antiq. Trevir. L. 7, p. 457. Signum Pipini excellentissimi regis anno 769. Joseph subdiaconus ad vicem Ultendi [?] recognovit. Data haec XV Kal. Junii anno nono regnante Pipino inclyto rege, actum Tulpiaco in nomine Dei feliciter. Idem L. 7, p. 46 anno Christi 774 [Imago 10] Aristalio palatio anno VI regnante Carolo piissimo rege. | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 51]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling](Siehe die Übersicht der Heinsberger Familie ab Johanna von Brabant, bei Grimberg). Franciscus von Hanxler, 1556 Pfandherr von Graf Wilhelm von Oranien. Nachdem Millen freigekauft war, starb er im Jahre 1561 am letzten Tag des Januars; Gattin Agnes von Bongart starb 1565. Wilhelm Senior, sein Sohn, und Hermann, dessen Bruder, bis ungefähr 1600. Das Pfand wurde abgelöst von den Oraniern Philippus, Mauritius und Henricus,Ga naar voetnoot1 heute der siegreiche Herr Fürst von Oranien, übergebliebener Sohn und Enkel. Um 1306 Thiery Leuf (etwa Theodericus Ludolphus?) von Horn, Herr von Herstal. 1340 Baucignies Moncornet Hese Linde Butkens S. 457. Adelsübersicht Brabant unter Johann III. von Brabant, gestorben 1351. Johann von Löven 1324, S. 223, Her zu Herstal 1290, 1318, S. 222. Johann von Löwen Gasbeke 1302 / Johann von Löwen starb 1324, S. 223, 1238[14?]. Beatrix von Löwen 1332 / Herstal, 1342 schon verstorben, S. 224. Landdechanten, Dechanten von Susteren NB. *1
Pater Christoph Brouwerus, Antiquitates Trevirenses Buch 7, S. 457. Zeichen des exzellenten Königs Pippin im Jahre 769 - Joseph Subdiakon an Stelle Ultendi [?] hat es wiedererkannt. Gegeben am 18. Mai im neunten Jahr der Regierung des berühmten Königs Pippin, abgehandelt zu Zülpich glücklich im Namen Gottes.*2 Derselbe Buch 7, S. 46: im Jahre Christi 774, [Skizze 10] Pfalz Aristalium [Herstal] im sechsten Jahr der Regierung des sehr frommen Königs Karls. | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 52]
| |||||||||||||||||||||||||
[Origineel]Quotannis festo Andreae verfallen 900 capuijn, 900 goltgulden 900 Mödder korns an modii? Wilhelmus iunior ab Hanxler satrapas in Gangelt mihi 1642 xi novembris.
Agnes van den Bongart vidua mater Herrstall genossen für underpant 36 iair biß in ihren sterbtag, ergo anno 1559 is Herstall acquirirt pignore.
Franciscus ab Hanxler cum Agnete de Bongart uxore, postquam anno 1554 incolae Millensis satrapiae collatis symbolis summam 5500 aureorum reluissent ut ad ducem Juliae redire possent, mox illos nummos aliosque ad 37 millia aureorum numerarunt Nassoviis pro pignore dominii in Herstall.
<1583> Anno XVcLXXXIII op den negentwintig daaghen in octobri coram Guillam van den Noot oudste raad in Brabant et ceteris conservatoribus derselven regiae maiestatis in Hispania hat Wilhelmus Hanxlaer wijlen sijns vaders titulo successionis et primogeniturae ontfangen dat leen der herlichedt zo Herstall mit allen hoeren toebehorten gerechtigheden dependentie etc. und is in een voll leen gesatt van den koning als hertog in Brabant, doende dartoe manschap hulde eedt ende trowen actum Mastricht wie oven. Sic chartae Hanxl. in pergameno.
Wilhelmus ab Hanxler senior resignavit Herstallum in Hermannum fratrem illo loco residentem. Mauritius comes Nassou generalis exercitus unitarum provinciarumGa naar voetnoot1 recepit ad se dominium Herstall sub annum 1600, sed ita ut de medietate 37 millibus aureorum adhuc percipiat pensionem Hermanni ab Hanxler filius dominus in Settenich. Mauritio mortuo successit Henricus Auriacus frater adhuc superstes.Ga naar voetnoot2 | |||||||||||||||||||||||||
[pagina 53]
| |||||||||||||||||||||||||
[Vertaling]Jährlich am Fest Andreä verfallen 900 capuijn, 900 goltgulden, 900 Mödder korns, etwa Malter? Wilhelm Junior von Hanxler, Amtmann in Gangelt, schrieb mir 1642 am 11. November. Agnes von dem Bongart, Witwe, Mutter: Herrstall genossen für underpant 36 iair biß in ihren sterbtag, also im Jahre 1559 is Herstall acquirirt als Pfand.
Franciscus von Hanxler und Agnes von Bongart, seine Gattin, haben, nachdem im Jahre 1554 die Einwohner des Amtes Millen mit gesammeltem Geld eine Summe von 5500 Goldgulden eingelöst hatten, um zum Herzog von Jülich zurückkehren zu können, bald die Münzen und andere zum Betrag von 37.000 Goldgulden für die Nassauer hingezählt als Pfand für die Herrschaft in Herstal.
Im Jahre 1583 op den negentwintig daaghen im Oktober im Beisein von Guillam van den Noot oudste raad in Brabant und übrigen Räten derselven königlichen Majestät in Spanien hat Wilhelmus Hanxlaer wijlen sijns vaders auf Rechtsanspruch von Sukzession und Primogenitur ontfangen dat leen der herlichedt zo Herstall mit allen hoeren toebehorten gerechtigheden dependentie etc. und is in een voll leen gesatt van den koning als hertog in Brabant, doende dartoe manschap hulde eedt ende trowen actum Mastricht wie oven. So die Urkunde von Hanxler auf Pergament.
Wilhelmus von Hanxler Senior verzichtete auf Herstal für seinen Bruder Hermann, der an diesem Ort wohnhaft war. Maurits Graf von Nassau, General der Armee der Vereinigten Provinzen, hatGa naar voetnoot1 um das Jahr 1600 die Herrschaft Herstal an sich genommen, aber so, dass von der Hälfte der 37.000 Goldgulden der Sohn von Hermann von Hanxler als Herr in Settenich noch eine Pension empfing. Nach dem Tod von Maurits ist sein Bruder, Heinrich von Oranien, nachgefolgt, der noch am Leben ist.Ga naar voetnoot2 |
|