Annales Gangeltenses
(2005)–J. Kritzraedt– Auteursrechtelijk beschermd[Origineel]In Jacobi Philippi Ritz et Henrici ab Heister cognatorum in bello Bohem. praematurum obitum.Dum priscum repetens infanda Bohemia morem,
DVra arMa regIs In sVI ferret CapVt, <1618.>
Inque rebellantem praestans capitaneus armis
Jacobus Heister Juliae magnum decus,Ga naar voetnoot4
Proelia susciperet pro Caesare, proelia summâ
Non orba laude: gloriae illius aemuli
Cognatus Ritzen, fraterque Henricus ab Heister
Unâ ad Bohemos non reversuri viam
Suscipiunt, ambo iuvenes, virtutibus ambo
Musisque clari, strenuo Christi fidem
Et Marte, et certa tutari morte parati;
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[Vertaling]Auf den vorzeitigen Tod der Verwandten Philipp Ritz und Heinrich von Heister im Böhmischen KriegAls das schändliche Böhmen, seine frühere Art wiederaufnehmend, seine harten Waffen auf das Haupt seines Königs richtete <1618>,*3 und gegen die Rebellierenden der Hauptmann Jakob Heister, eine große Zierde Jülichs,Ga naar voetnoot4 vorzüglich mit Waffen, für den Kaiser einen das größte Lob nicht entbehrenden Kampf aufnahm, machten, diesem Ruhm nacheifernd, sein Verwandter Ritzen und sein Bruder Heinrich von Heister sich zusammen auf den Weg nach Böhmen, um nie wiederzukehren, beide Jünglinge; beide durch Tugenden und Musen berühmt, bereit, den Christenglauben mit entschlossenem Krieg und sicherem Tod zu schützen; | |
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[Origineel]Nec marte falso et morte: mars ipsis enim
Mors fuit; egregium per martem nomen adepti
Subiêre mortem. Primus ah Ritzen, fidem
Romanam antiqua sub religione tueri
Pulsique solio Caesaris regnum studens
Telo improviso pro Christo sternitur insons,
Et mox supremum fine mirando diem
Conficit, atque suae praesentibus inclyta linquens
Exempla mortis, mente ad aetherios lares
Demigrat: corpus urbs terrae prima Moravae
IpsIVs VLMItz seD sVo tegIt soLo. <1619>
Tum vero Henricus potis ultra haud ducere vitam
(Quis namque vivat parte privatus sui?)
Extinctum querulus cognatum inclamat ubique,
Vult esse mortis, qui fuerat vitae comes.
Nec mora, funesti iam post certamina martis
Indutias brumale cum tempus daret,
Sub missae officio devota mente precantem
Invasit ardens febris immissae lues.
Haec animam febris cognato iungit et astris
In ne VIstatt, ossa ConDIt ast hVMo aVstrIa.
Ergo erat in fatis ut primo in flore iuventae
Vos in remoto tolleret lachesis solo?
Sic desiderium nobis lacrymasque perennes
Relinquitis? Sic nulla vos reddet dies?
Nil probitas morum potuit, pietasque cruentam
Movere mortem? Vestra nil proverbia?
Glorior in virtute et sortem exspecto: caducam
Tu sortis Heister esse noscebas vicem!
Nempe tibi Ritzen fuit unica gloria virtus,
Virtus subire nesciens tecum necem!
Mors omnes incerta rapit discrimine nullo:
Sed membra tantum rapere, virtutem haud potest.
Haec manet aeterno nunquam privanda decore;
Haec usque vivit funere ac tumulo carens.
Disce horum exemplo virtutem lector amare,
Placideque ferre lubricam sortis vicem.
In p.m. avunculos moestus cecinit Jacobus Kritzradt rhetor Ruraem.
Jacobus Ritzen et Henricus ab Heister animosi in flore adolescentes. Anagrammatismus. Io! bone Christe, tu nos unâ Bohemos, unâ coelestes lares adire fecisti. | |
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[Vertaling]nicht mit einem falschen Krieg und Tod: Der Krieg war für sie selbst ja der Tod. Nachdem sie sich durch den Krieg einen vortrefflichen Name erworben hatten, haben sie den Tod erlitten. Als Erster ah! wird Ritzen, sich bemühend, den römischen Glauben der alten Religion und das Reich des vom Thron gestoßenen Kaisers zu schützen, unschuldig durch eine unvermutete Waffe für Christus gefällt. Und bald schließt er seinen letzten Tag mit einem wunderlichen Ende ab. Den Anwesenden das berühmte Vorbild seines Todes hinterlassend, reist er mit seinem Geist zu seiner himmlischen Heimat: Seinen Leichnam bedeckt die erste Stadt Mährens, Olmütz, aber mit eigener Erde <1619>.*4 Dann ruft aber Heinrich, nicht im Stande sein Leben weiterzuführen (Wer kann ja von einem Teil des seinen beraubt leben?), den verstorbenen Verwandten überall klagend an, und er, der Lebensgesell gewesen war, will Todesgesell sein. Ohne Verzug hat, als schon nach den Kämpfen des verderbbringenden Krieges die Wintersaison einen Waffenstillstand bot, eine brennende Krankheit von angestecktem Fieber ihn, während des Gottesdienstes mit frommem Sinn betend, überfallen. Dieses Fieber verbindet seine Seele mit seinem Verwandten und den Sternen in Neustadt; aber Österreich hebt seine Gebeine auf in seiner Erde.*5 Lag es also im Schicksal, dass Lachesis euch in euerer ersten Jugendblüte auf weit entlegenem Boden wegraffte? Hinterlasst ihr uns so ein Verlangen und ewige Träne? Wird kein Tag sie euch so zurückgeben? Haben eure Rechtschaffenheit und Pietät den blutigen Tod nicht bewegen können? Und ihre Wahlsprüche auch nicht? ‘Ich rühme mich der Tugend’ und ‘Ich warte das Schicksal ab’, du, Heister, sahst ein, dass der Wechsel des Schicksals sich senkte! Und für dich, Ritzen, gab es ja einen einzigen Ruhm: die Tugend, die Tugend, die nicht mit dir zusammen den Tod zu erleiden wusste! Der ungewisse Tod rafft alle ohne Unterschied weg: aber nur die Glieder, nicht die Tugend kann er hinwegraffen. Diese bleibt, um nie vom himmlischen Glanz beraubt zu werden. Diese lebt ununterbrochen ohne Tod und Grab. Leser, lerne nach dem Vorbild, von diesen die Tugend zu lieben und die unsichere Unbeständigkeit des Schicksals zu tragen.
Auf die Onkel seligen Andenkens hat Jacobus Kritzraedt, Rhetorikschüler zu Roermond, dies betrübt gedichtet.*6 Jakob Ritzen und Heinrich von Heister, tapfere Jünglinge in ihrer Blüte. Anagramm. Ach! Guter Christus, du hast gemacht, dass wir zusammen nach Böhmen und zusammen zum himmlischen Heim gingen. |