I. Nöthiger Anhang, über den Unterschied des Gebrauchs des Buchstaben y; und des ij.
Die holländischen Grammatici ihrer Sprache für ihre eigene Lands-leute, brauchen in Schreibung etlicher Wörter das y, und in etlichen andern das ij; und geben gleichwol in ihren Büchern hierüber keine Reguln, nach welchen einer, zumalen ein Ausländer sich dißfals zu richten hätte; da doch (wie oben pag. 3. zu sehen) die eine nicht allerdings lautet wie die andere; ja, man befindt, daß auch die aller bewehrteste modern ein holländischen Scribenten hierinnen keine Gleichförmigkeit halten; sondern oft, in einerley Worten, der eine das y; der andere ein ij, der dritte auch wol an statt ij, das i allein brauchet: Nun, was ich unter Lesung sehr guten holländischen Autorum bishero observirt habe, ist folgendes:
I. Den Buchstaben y brauchen sie (1.) zu Anfang eines Worts als: ydel, yder, yver, yzer, &c. und nicht: ijdel, ijver &c. (2.) Jn der letzt- und denen letzten Sylben ohn eine, der Worte: Slaverny &c. oder Slavernye und dergl. in Wy, Zy &c. und zumalen in My, Hy, it. in den Nominibus in -heyd als Blindheyd &c. wiewol etliche -heyt-, heid oder -heit schreiben, it. in zeyd, leyd &c. an statt: zegt, legt &c. (3.) Nach den Vocalen a-, e-, o-, u-, als: -ay, -ei, -oy, -uy, als: Fray, Fonteyne, Noyt, Oyt, Uyt,
II. Die zween Buchstaben ij brauchen sie (1) in denen Pronom. Possess. mijn &c. dijn &c. zijn &c. (2) Jn den Worten wijl, tijd, zijde, und dergleichen samt ihren Compos. (3) in allen Nomin. Adject. in den Sylben -lijk, und dero Adverb. qual.; als Heerlijk, Vreezelijk, Loffelijk &c. &c. wiewol etliche, diese Sylb auch, -lik schreiben, als: Opentlik, Goddelik, Ergerlik, &c. es wäre den Sache, daß sie in foeminina movirt; oder pluralisirt werden, alsdenn schreiben sie entweder heerlyke &c. oder heerlikke &c. doch, wann ein Verbum darvon formirt wird, schreiben sie: Verheerliken, Verheerliking &c. (4) in einigen Verb. als: Blijven, Schrijven, Zijn, Twijffelen &c. und dergleichen.