Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome VIII 1581-1584
(1847)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij
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Lettre MCXXXIX.
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Ga naar margenoot+gen wird, wie höchstermelter Churfürst zu solchen abstend nachmalhen zu bringen. Der gegentheilh feiret fürwahr nicht; hergegen aber so schlefft man uff diesser seitten mehrertheils: dencke doch, wan unsz das feuer uff den nagel brennet, so werden wir entlich uffwachen und vieleicht mit schaden witzig werden müssen. Gott der Herr gibt unsz fürwahr uff diesser seitten viel mittel und grosse gelegenhaitten, da wir sie nuhr wisten zu erckennen und mit dancksagung ahnzunemen und zu gebrauchen; und mangelt uff diesser seitten, der vernunfft nach, anderst nit dan gutter rath, vleissige information, sollicitation und gutte ordnung; über dasz hatt man das grosse vortheilh dasz unsere sach gerecht, Gott der Herr für unsz und almechtig ist, und wir mit unserm gebett und vertrawen oder glauben zu Gott mehr auszrichten können, dan der teuffel und all menschlich witz, list und gewalt zu thun vermag. Mir wird für andern gedreuet und komen fast tegliche zeittunge ein dasz der gegentheilh, nit allein mir eins einschencken, sondern, weil Hertzog Casimir drey carthaunen zu Hachenburgk stehen lassen (welches doch wolh geëndert und verbessert werden können oder auch noch geschehen möcht, wan nuhn mehr rath oder gehör zu erlangen), dasselb geschützGa naar voetnoot(1) alhie für dasz hausz neben andern rücken und mich belagern wolte. Wiewolh ich nuhn ein solches, vielen umbstenden nach, nit wolh vermutten kan, der gegentheilh auch sonsten wercks gnug ahm rocken hatt und verhoffentlich in kurtzem noch ferner beckomen soll, das er mit sich selbsten und ahn andern ortten gnugsam zu | |
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Ga naar margenoot+thun und wohl nöttigers zu schaffen haben wird, so gedencke ich mich doch hergegen, vermittelst göttlicher gnaden, so viel müglichen und dermaszen gefast zu machen, dasz sie verhoffentlich zu ihrer ahnckunfft also sollen empfangen und tractiret werden, dasz sie nit viel gewinnen, noch desselben sich hoch zu erfrewen und zu berümen haben sollen. Wo es aber nuhn über zuversicht etwa zur belegerung komen solte, bin ich der zuversicht, demnach meine brüder selig und ich beneben dir bey den Nidderlanden unser leib und gutt uffgesetzt und, ohne rhum zu melden, unser eusserst bey ihnen gethan, du werdest alszdan und uff solchen fall bey den landen danieden so viel erhalten können, das sie dir zu meiner entsetzung etlich volck ein gering zeit vergönnet und geliehen hetten und also du mit deinen brüdern und meinen benachtbaartten Herrn und freunden ein desto basz die hend biethen, zu hülff kommen und mich entsetzen mögtest. Domit ich aber wissen möge warnach ich mich zu richten und waruff die benachtbaarte und meine underthäne deszfals zu gedrösten, so wollest deinen sachen ferner nachdencken, dich hirnach eigentlich erkunden und mich in specie verstendigen und wissen lassen. Zum entsatz were zuvor nit viel frembden volcks von nötten; dan, dweil wir die benachtbaartte ohne dasz ahn unsern undersassen, berümpten hoffgesindt und lehenleutten ein zimliche grosse manschafft zu rosz und fusz, Gott lob, vermögen und unser volck in diessen landen, gebirgen, hecken und streuchen, leichtlich und ohne grosse gefahr ahn- und abbringen können, so were es mehr darumb zu thun, dasz man ettlich versuchtes und geübtes | |
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Ga naar margenoot+kriegsvolck witter ihnen hette, dasz man das volck desto basz ahnfüren und demselben ein hertz machen möchte, als dasz man sonsten mehr leutte bedürffte. Gleichfals wolte ich auch gehrn einen kriegsverstendigen oder zwen, und sonderlich so mit dem bauen erfaren und denen man das kriegsvolck alhie und zu Siegen, oder wo man das volck etwa zu gebrauchen, bevelhen und vertrawen möcht, wo nit bestendig, doch für einen monat oder ettliche gehrn alhie bey mir haben. Und da es nit zuviel kosten wolte, möchtte ich wolh uff ein vorsorg ein rott oder ettlich gutter erfahren soldaten, dabey man in einer besatzung dasz ander volck üben und ahnfüren möchte, bey mir haben. Wollest diessem mit vleisz nachdencken und mich gründlich und eigentlich berichten, und sonderlich was kosten würde, wen man den soldaten essen und drinken, doch kheinen wein, geben würde, so man alhie in der besatzung etwa ein zehen oder zwölff halten möchte. Du kenst die drey menner welche ich in geheimsten sachen, so der feddern nit zu vertrawen waren, danieden zu brauchen pflegte und biszweilhen gehn Anttorff oder sonst ahn andere örtt damit allerley zu verstehen gab, als nemlich den von Oranien, den Milchling und den ZwibelnGa naar voetnoot(1), deren einen köntteste in geheimsten sachen dar ahngelegen gebrauchen, und mich deines gemütts darbey verstendigen. Da dies vergessen were, köntteste Georg Martins darumb fragen; im fall du aber diesse meine | |
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Ga naar margenoot+meinung nit verstandest, so wolleste mich lassen wissen, auch disz schreiben besser verstehen dan es geschrieben, den ich andere sachen darneben zu verrichten und sehr zu eilen gehapt. Bevelh dich hiemit dem Almechtigen. Datum Dillenburg, in eill, den 25 Novembris Ao 83. Dein getreuer Vatter altzeit, Johann Graff zu Nassaw. Dem Wollgeh. Wilhelmen Graven zu Nassaw .... meinen freundtl. lieben Sohn.Ga naar voetnoot1 |
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