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Elfter Brief.
Meinem Versprechen gemäß, werde nun einige Gewächse, die ich in Suriname kennen gelernt, noch besonders beschreiben. Der Pisang- oder Bananenbaum, ind. Prattane, wenn mans einen Baum nennen will, denn der Stamm ist weicher als ein Kohlstrunk, kommt wie ein Keil aus der Erde hervor, und bringt seine Blätter, die gemeiniglich 3 bis 4 und mit dem Stiel bis 5 Fuß lang und über einen Fuß breit sind, aus dem Kern, wie alle Palmgewächse, heraus. Der Stamm wird etwa 7 bis 8 Fuß hoch und bekommt alsdann eine Blüthe, die einem Keile ähnlich ist. Von diesem so zu nennenden Blüthenkeil thut sich ein Blatt nach dem andern auf, und unter demselben sind etwa 8 bis 10, ohngefähr einen Finger lange Früchte, von denen jede an der Spitze noch eine besondere weisse Blüthe hat. Sobald diese abgeblüht haben, thut sich ein neues Blatt auf, und so formirt sich ein Stängel, an welchem, wenn der Baum guten und feuchten Boden hat, ohngefähr 100 bis 120 dergleichen Früchte sitzen, die ausgewachsen einer langen Gurke ähnlich sind.
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Ist die Frucht vollständig und reif: so hat ein Mann daran zu tragen, und von einem solchen Busch Bananen, wie man sie dort nennt, kann ein Neger meist eine Woche leben. Wenn diese Früchte wohlfeil waren, kostete damals so ein Busch in Paramaribo, wohin sie von den Plantagen häufig gebracht wurden, 1 gl. 8 pf., und waren sie theuer, 3 gl. 4 pf.
Ist die Fruch: vom Stamme abgeschnitten: so trägt derselbe nicht mehr, wird umgehauen und an die Wurzeln zur Düngung der aus denselben schon hervorgegangenen 3 bis 4 neuen Stämme geworfen. Von den neu hervorsprossenden Stämmen ist bisweilen einer schon bald so groß wie der alte, und dem Blühen nahe. Von diesen werden auch die Ableger zu Anlegung neuer Pflanzungen genommen, welches auf den Plantagen alljährlich geschieht.
Wenn man einen solchen Ableger pflanzt, kann man in Jahr und Tag die Frucht davon schon geniessen. Es ist sehr vortheilhaft, dergleichen Bananengärten anzulegen, die immerfort tragen, und man hat dabey weiter nichts zu thun, als sie vom Grase rein zu halten, und die Stämme, welche getragen haben, zu zerhauen und wieder an die Wurzeln zu werfen. Man pflanzt sie gemeiniglich zwölf Fuß aus einander.
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Ausser diesem Bananenbaum hat man noch ein solches Gewächs, welches demselben ganz ähnlich ist, und Bakuva genannt wird. Beym Pflanzen wird er eben so behandelt wie jener. Ehe die Bakuva blüht, unterscheidet man sie von der Banane nur an einem schmalen schwarzen Streifen, der die Blätter desselben einfaßt oder umgiebt.
Die grünen Blätter braucht man statt des Papiers unters Backwerk, wenn man dasselbe in den Backofen thut; und wenn sie trocken sind, dienen sie zum Einpacken von zerbrechlicher Waare. Die Frucht der Bakuva ist zum Hausgebrauch nicht so nützlich wie die Banane, sondern wird mehrentheils als Obst frisch genossen und schmeckt wie die schönste Birneblank. Sie ist mehr den kurzen Gurken ähnlich und höchstens swey Finger lang.
Weil sie in der Haushaltung nicht so nützlich sind, werden ihrer nur wenige gepflanzt.
Die Frucht der Banane wird theils als Brod, theils als Zugemüse gebraucht. Ersteres geschieht, wenn man sie noch grün, nachdem die Schale von derselben abgezogen worden, am Feuer oder auf Kohlen rostet. Auf die Weise werden sie häufig von Europäern und Negern gegessen. Nach meinem Geschmack hatten sie, so zubereitet, viel ähnliches mit den Fastenbrezeln.
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Als Gemüse genießt man sie grün zerschnitten und mit etwas frischem oder gesalzenem Fleisch oder Fisch gekocht. Alsdann haben sie viel Ahnlichkeit mit Kartoffeln, sind sehr nahrhaft und werden auf die Weise am mehrsten von den Negern gegessen.
Auch schneidet man die grünen Bananen der Länge nach in Scheiben, trocknet dieselben an der Sonne, stößt sie zu Mehl und braucht dasselbe zu Brey, den die Neger Tumtum nennen, ingleichen zu Puddings und Klöseln.
Läßt man diese Frucht so gelb werden wie eine Zitrone, schneidet sie in Stücken und kocht sie mit Fleischbrühe: so haben sie den Geschmack von gelben Rüben, nur haben sie etwas mehl-artiges. Auch nur blos mit der Schale in Wasser gekocht, geben sie ein angenehmes Gemüse ab.
Läßt man sie so gelb werden, daß die Schale schon anfängt schwarz zu werden, schneidet sie in Stücken, etwa ¼ Zoll dick, und kocht sie allmählig bey einem mäßigen Feuer, ohne einige Zuthat als Wasser und etwas Limonien- oder Zitronensaft: so ist kein mit Gewürzen und Wein gekochtes europäisches Obst so angenehm, als dieses Gemüse. Ich konnte sie so gekocht, wenn wir sie auch täglich hatten, nie müde werden.
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Ferner bäckt man sie in der Pfanne mit Butter oder Rüböl, wenn sie vorher in einen Mehlteig getunkt worden.
Trocknet man sie so gelb und der Länge nach in Scheiben geschnitten an der Sonne oder im Backofen: so kann man sie lang verwahren, und sie sind alsdann den schönsten Feigen im Geschmack ähnlich. Davon brachte ich eine Parthie mit nach Europa, und sie fanden allgemeinen Beyfall.
Wir machten auch aus dieser Frucht unsern Essig. Sie werden zerschnitten gekocht, Wasser zugegossen, und wenn sie gegohren haben, die Flüssigkeit durch ein Tuch gedrückt, woraus mit der Zeit der schönste Weinessig wird.
Die Frucht der Bakuva, welche saftreicher als die der Banne ist, wird auch wie letztere in einen Mehlteig getunkt und gebacken. Weil sie beym Kochen einen etwas säuerlichen Geschmack bekommt, braucht man sie auch, ein dem Äpfelbrey ganz ähnliches Gemüse daraus zu machen.
Zu den nützlichen Baumfrüchten gehört auch die von den Indianern so genannte Papaia, die man füglich eine Baummelone nennen kann.
Der Baum wächst sehr geschwinde, und trägt gemeiniglich schon im zweyten Jahre. Es ist ein strunkartiger Baum und inwendig hohl;
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nur hat er in gewissen Entfernungen querübergehende kaum Finger dicke Scheiben, welche die Hohlung unterbrechen. Es giebt männliche und weibliche Bäume. Die erstern haben viele Blüthen, tragen aber keine Frucht, daher man etwa nur einen stehen läßt, damit die Blüthen an den weiblichen Bäumen durch die des männlichen besruchtet werden können.
Wenn man diese Baummelone grün abnimmt, schält, wie Rüben zerschneidet und kocht: so würde sie jeder für weisse Rüben, und wenn man sie etwas gelb werden läßt, und wie oben behandelt, für gelbe Rüben essen. Wenn sie ganz gelb und schon etwas weich sind, haben sie vollkommen den Geschmack der Melonen.
Der Gürsack, ind. Mamaja, stachliche Flaschenbaum, wächst gleichfalls an einem hochstämmigen Baume und hat seinen Namen von der Ähnlichkeit mit einem kleinen Sack, der unten spitzig zugeht, etwa einen Schuh lang und von verhältnißmäßiger Dicke ist. Auswendig ist die Frucht mit einer dünnen und mit weichen Stacheln versehenen Schale überzogen. Inwendig sieht sie wie ein weisser Schwamm aus, der mit einem süßsäuerlichen Saste angefüllt ist. In diesem schwammartigen Fleisch stecken auch die Körner, die schwarz und so groß wie Kür- | |
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biskörner sind. Durch die bey sich führende Säure macht das schwammartige Fleisch der Frucht, wenn man den Saft daraus saught, die Zähne leicht stumpf. Wir brauchten sie gemeiniglich zu Suppen, die den Weinsuppen, wenn man etwas Zucker dazu that, nicht unähnlich waren.
Der Kanelapfel wächst an einem niedrigen Baume, und ist einer gelblichen Weintraube nicht unähnlich, nur sind die Beeren, in deren jeder ein Kern, steckt, zusammengewachsen. Er ist sehr süß und hat einen etwas zimmetartigen Geschmack, wovon er auch seinen Namen haben mag, ist aber nur zum Naschen zu gebrauchen.
Die sogenannte Passionsblume, ind. Märekuje, welche man hier zu Lande in Blumentöpfen zieht, ist ein Rankengewächs, das an den Bäumen in die Höhe läuft, und eine Frucht bringt von der Gestalt und Größe einer Zitrone. Die Körner sind inwendig in einem angenehmen süßsäuerlichen Schleim eingehüllt, und man könnte denselben der Froschleich vergleichen. Es giebt davon mehrere Sorten; eine größere und eine kleinere. Letztere wächst wild und hat einen angenehmern gewürzartigen Geschmack.
Der Limonien- und Zitronen-Baum trägt, ohne daß man etwas daran thut, schon im dritten, auch manchmal schon im zweyten Jahre.
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Die Limonien braucht man auch zu Hecken. Wenn man sie aber unter der Scheere hält, habe ich niemals Frucht an denselben gesehen. Das Beschneiden derselben ist aber für die Neger, die barfuß gehen, wegen ihrer Stacheln sehr beschwerlich.
Pomeranzen und Apelsinen tragen im fünften und sechsten Jahre. Es giebt ihrer drey Sorten. Die bittre oder saure wird gar nicht genossen, man braucht sie oft, um die Fußböden zu scheuren, sonderlich auf Plantagen, weil ihre Säure und Bitterkeit der Schale dem Ungeziefer zuwider ist. In hitzigen Krankheiten ist ihr Saft, ins Wasser gedrückt, ein sehr heilsamer Trank.
Die halbsüssen Oranien sind angenehm und sehr gesund. Als man mich in einem hitzigen Fieber schon aufgegeben hatte, und nur meinem Verlangen nach dieser Frucht, die eben reif war, ein Genüge leistete, konnte ich nicht anders als meine Genesung dem häufigen Genuß derselben zuschreiben.
Die Apelsinen sind auch sehr häufig, und werden viel gegessen, sollen aber nicht so gesund wie die halbsüssen Oranien seyn. Wenn sie in Paramaribo häufig waren, bekam man für 4 gl. etwa 15-16 Stück. An unsern Wohnorten
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pflanzten wir dergleichen Bäume, und hatten sonderlich in Corentyn Überfluß daran.
Die Mammi ist eine Frucht eines großen Baums. Man könnte sie einer Pfirsich vergleichen, indem sie eine rauhe Schale und einen Kern wie dieselbe hat. Nur ist sie größer, die rauhe Schale braungelb und dick, und das Fleisch nicht so saftig, sondern härtlicher und trockener. Die Bäume sind männlich und weiblich, und brauchen viele Jahre, ehe sie tragen. Die Blätter sind dick und in Absicht der Länge den Blättern der Pfirsichbäume ähnlich.
Die Sabadille hat auch eine rauhe graugelbliche Schale, und einen sehr angenehmen honigsüssen Geschmack. Sie war damals noch nicht häufig. Die Größe ist eines mittelmäßigen Apfels und hat auch beynah solche, nur etwas größere, Körner.
Den Kaffeebaum läßt man nicht höher wachsen, als daß man die Spitze erreichen und die Frucht bequem abpflücken kann. Er sieht wie eine breite Piramide aus, weil er von unten bis oben an die Spitze dünne lange Äste treibt. Die Blätter sind denen der Kirschen ähnlich.
Die weisse Blüthe hat einen angenehmen süßlichen Geruch. In der Frucht, die einer Corneliuskirsche am ähnlichsten, und auch so wie diese an sehr kurzen Stielen an den Ästen
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sehr häufig sitzt, befinden sich 2 halbe Bohnen, von denen jede für sich mit einer sehr dünnen durchsichtigen Schale umgeben ist.
Wenn die Frucht roth ist, wird sie abgepflückt. Dazu braucht man etwa 8 bis 14 Tage, weil sie ungleich reift. Um die Bohnen aus der Kirsche herauszukriegen, zerdrückt man dieselbe mit einem Steine auf einem Tisch, sucht die Bohnen heraus und thut sie eine Nacht in frisches Wasser, damit das daran noch hängende süßliche Fleisch der Kirsche abweiche.
Wenn die Bohnen in der Sonne recht trocken und hart geworden, werden sie in hölzernen Mörsern gestampft, um die äussere dünne durchsichtige und leichte Schale von ihnen durchs Schwingen scheiden zu können.
Auf den Plantagen haben sie zu dem letzten Geschäfte solche Mühlen, womit man das Korn vom Staube reiniget.
Der Cacaobaum, sonderlich der in Suriname, wo man wenig Cacao pflanzt, erlangt die Größe eines mäßigen Apfelbaums. In Berbice sahe ich die bessere Sorte, den man Karaka nennt. Dieser Baum wird nicht so groß als der erstere, man halt aber die Frucht für besser. Die Blüthen kommen unmittelbar aus dem Stamm und aus den Ästen, und die Frucht oder Schote, die ich auch einer Gurke
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vergleichen möchte, wird, wenn sie reif ist, zitronengelb. In derselben liegen die Cacaobohnen wie in einer Schote, nur mehrere neben einander. Man schneidet die Schale auf, thut die Körner in ein Gefäß, deckt sie mit Blättern zu und läßt sie einige Tage darinn liegen, damit sie sich ein wenig erhitzen, und der sie umgebende Schleim sich desto besser ablüse. Wenn man sie in reinem Wasser abgewaschen, bestreut man sie mit Asche, damit sie nicht so leicht vom Ungeziefer beschädigt werden können, und trocknet sie in der Sonne.
Zu den nützlichen Bäumen, die man in der Nähe der Häuser hat, gehören noch folgende: 1.) Die Cujabes. Man findet sie auch in den nächsten Büschen, weil die Vögel sie gern fressen und wegen ihrer harten Samenkörner, die sie nicht leicht verdauen können, fortpflanzen und vermehren. Die Frucht ist vollkommen einem Apfel auch in der Größe ähnlich. Es giebt zweyerley Sorten, eine, die eine weisse, und die andere, die eine gelbe Schale hat. Die weissen sind gemeiniglich größer und wohlschmeckender. Das Fleisch an der äussern ganz dünnen Schale ist etwa ¼ Zoll dick, das übrige in dem Apfel ist mit lauter harten Körnern, etwas größer als eine Linse, angefüllt, doch ist zwischen ihnen noch eben so ein saftiges rothes
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Fleisch, wie an der Schale. Man ißt sie roh wie Äpfel. Wenn sie häufig waren, kochten wir aus ihnen einen angenehmen Brey, den man aber durch einen Durchschlag reiben muß, damit die Körner zurückbleiben.
Für Kranke ist ein solches Gemüse ein rechtes Labsal.
2.) Die Kaschu, ind. Märehü. Der Baum wird nicht groß. Die Frucht ist einer Birne ähnlich, hat aber das Besondere, daß sie vorn, wo die Blüthe sich befindet, eine Bohne mit einer harten Schale hat. Diese Bohne hat einen Geschmack wie die Mandel, und wird, wenn man sie aus der Schale genommen, auf einer eisernen Platte gerostet, oder auch frisch gegessen, und ist eine Delikatesse der Creolen. Beym Rosten muß man sich aber in Acht nehmen, daß einem der Dampf davon nicht ins Gesicht komme, ingleichen wenn man die Bohne aus der Schale macht, daß einem der Saft nicht an die Hände oder Gesicht spritze, weil, wo er hinkommt, Blasen werden und die Haut abgeht. Die birnartige Frucht hat einen mehr sauren als süssen Geschmack, ist sehr zusammenziehend, wie manche Birnarten, und macht die Zöhne stumpf, weswegen man nicht viele davon essen kann; gekocht aber giebt sie ein angenehmes Gemüse ab.
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3.) Der Kokusbaum ist in Suriname noch nicht häufig, doch findet man sie hin und wieder auf den Plantagen. Es ist ein Palmbaum und braucht viele Zeit, ehe er Frucht trägt.
4.) Der Calaboßbaum trägt eine Frucht, die einem Kürbis sehr ähnlich, aber kugelförmig ist, und von den Indianern Iwida genannt wird. Nur die Schale wird von Indianern und Negern zu Trinkgefäßen gebraucht, indem das Fleisch ganz ungenießbar ist. Es giebt deren sehr große und auch ganz kleine Sorten. Die größern werden in der Mitte durchgeschnitten, das Fleisch herausgethan, und die harte Schale, damit sie etwas zäh wird, und nicht so leicht bricht, in Wasser gekocht. Die kleinere Sorten brauchen die Indianer, wenn sie das Fleisch herausgethan haben, zu Pulverhörnern +c.
Der Baum ist sehr leicht fortzupflanzen, weil man nur einen Ast davon in die Erde stecken darf, der so leicht wie eine Weide bekleibt und bald Frucht trägt, weswegen man dergleichen Bäume ofte bey den Häusern der Indianer und Neger findet.
Es giebt noch eine andere Art, die man Grundcalabosse nennt, weil sie wie die Kürbisse auf der Erde an Ranken wachsen. Das Fleisch derselben ist gleichfalls unbrauchbar. Es giebt
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derselben sehr große und auch sehr kleine Sorten. Die Schalen der großen, die sehr leicht auszuhöhlen und rein zu machen sind, werden von den Negern und Indianern gemeiniglich zu Gefäßen gebraucht, trockne Sachen, z.B. Reiß +c. darinn zu verwahren.
Die Vanille, ind. Kamaije, wird zwar dort nicht angebaut, indeß findet man sie doch auch an der Saramaka und Corentyn, gemeiniglich an hohen Orten und im Sandboden. Sie ist nicht so gut wie die spanische und wird daher auch nicht gesucht. Sie wächst an einer Ranke, die sich um die Bäume schlingt. Die Ranken schliessen sich an die Bäume, sonderlich in den Spalten der Rinde, so vest an, daß sie nicht ohne Verletzung derselben davon losgemacht werden können; andere Ranken gehen aber auch von den Ästen der Bäume wieder herunter bis auf die Erde, wo sie neue Wurzeln kriegen, und sich so wieder ausbreiten.
Die Blüthe ist der einer wohlriechenden Wicke ganz ähnlich. Die dortigen Schoten sind etwas dicker, als man sie hier in den Apotheken finder. Trocknet man sie an der Sonne, so fließt oftmals, wenn man sie recht reif bekommt, ein Öl heraus, welches ein dem peruvianischen
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Balsam ganz ähnlichen und angenehmen Geruch hat. Ich kam daher auf die Gedanken, ob der peruvianische Balsam nicht eine Vermischung dieses Öls mit dem Copaien-Balsam seyn mag, weil sowohl die beste Vanille eigentlich aus Peru kommt, und der Copaienbaum dort auch seyn mag.
Es giebt auch noch ein Rankengewächse, das ich an den Ufern der Flüsse auf meiner Reise nach Berbice fand, und der Vanille ähnliche Schoten trug. Die Indianer sagten mir aber, es sey die unächte und unbrachbare Sorte.
Ich bleibe +c.
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