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Zehnter Brief.
Die meiner Frau vom Herrn D. Nicenius in Paramaribo angerathene Mittel schienen nicht ohne gute Wirkung für ihre Gesundheit zu seyn, und ich konnte meine Geschäfte in Bedienung des Indianergemeinleins vergnügter wahrnehmen; auch hatten wir die Freude, an den zwey Brüdern Burckhardt, einem Beutler, und Wiesner, einem Schuhmacher, neue Gehülfen aus Europa zu bekommen, welche uns um so nöthiger waren, da der Br. Knebel nach Europa zurück zu kehren wünschte, und vors Erste nach Paramaribo ging, um dort eine Schiffsgelegenheit abzuwarten.
Wir lebten mit diesen Brüdern vergnügt, und waren auch in unsern äussern Geschäften fleissig. Daneben suchte ich den zwey neuangekommenen Brüdern in Erlernung der arawackischen Sprache möglichst behülflich zu seyn, hatte auch die Freude, zu sehen, daß der Br. Burckhardt darinn gute Fortschritte machte, und endlich so weit kam, daß er nach meiner Abreise nach Europa die Bedienung des Indianergemeinleins in Hoop übernehmen konnte. Indeß näherte
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sich die Mission in Saron ihrem Ende, und wir bekamen nach Aufhebung derselben die zwey Brüder Pfeiffer und Schumann auch noch zu uns. Letzteren hauptsächlich, um bey uns, wo sich jetzt die schönste Gelegenheit dazu fand, die karaibische Sprache zu erlernen, weil sich damals auf der Soldatenpost Auleara ein Indianer befand, der die arawackische und karaibische Sprache vollkommen verstand und redete. Dieser war ihm behülflich, letztere Sprache zu erlernen und zu Papier zu bringen.
Obwohl wir nun in der Folge den Bruder Wiesner zum Dienst der Mission unter den Freynegern nach Bambay abgaben, so waren wir jetzt doch 7 Personen stark, konnten die Indianer an ihren entlegenen Wohnplätzen fleissiger besuchen, und sie zur Annahme des Evangeliums einladen. Etwa eine Tagereise von uns wohnte auch ein Theil der warauischen Nation, nahe bey Arawacken. Mir entschlossen uns daher, nun auch bey ihnen einen Versuch zu machen, ob sie nicht geneigt wären, das Evangelium anzunehmen, denn bisher hatten wir uns blos auf die Arawacken eingeschränkt.
Bey einem Besuche, den isch bey unsern an der Bach Mepenna wohnenden Indianern machte, ging ich mit einigen getauften Arawacken in ihr etwa 2 Stunden von da entlegenes Dorf.
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Weil schon die mehresten in ihre Kostgründe an die Arbeit gegangen waren, ließ ich ihnen von einigen, die ich zu Hause fand, von meiner Ankunft, und daß ich ihnen etwas zu sagen hatte, Nachricht ertheilen. Ihr Kapitain, Namens Alimalle, ein alter ehrwürdiger Mann, stellte sich bald bey uns ein, versammelte alle seine Leute in ihrem großen Hause, in welchem sie gewöhnlich ihre Tänze und Lustbarkeiten anstellten, und bezeugte mir seine innige Freude darüber, daß ich zu ihnen gekommen wäre, indem sie gerne hören würden, was ich ihnen zu sagen hätte.
Ich sang nebst meinen mitgebrachten Arawacken erst einige Verse, und sagte sodann in arawackischer Sprache, welche die mehresten Warauen verstehen, hauptsächlich folgendes: Daß sie mohl wüßten, daß die Menschen nicht so wären, wie sie nach der Absicht ihres Schöpfers seyn sollten, daß sie durch den Ungehorsam der ersten Menschen in großes Verderben und Elend gerathen wären, und anstatt nach dem Willen ihres Schöpfers Gutes zu thun, auch noch gegenwärtig viel Böses thäten, welches Er dereinst bestrafen müßte.
Weil nun die Menschen sich aus diesem Elende nicht selbst heraushelfen könnten: so sen ihr Schöpfer aus Liebe zu den Menschen selbst
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ein Mensch geworden, und habe die Strafe des Todes, welchen die Menschen durch ihren fortgesetzten Ungehorsam verdient hätten, auf sich genommen, sey für sie eines schmählichen Todes gestorben, und habe sein Blut vergossen zur Vergebung ihres Ungehorsams und aller bösen Thaten, die sie begangen hätten. Wenn sie nun diese ihnen bekannt gemachte fröhliche Botschaft, und Ihn als ihren Erlöser annehmen wollten: so würde er auch ihnen ihre bösen Thaten und die derentwegen zu erwartende Strafe erlassen und ihnen dagegen ein freudenvolles ewiges Leben schenken.
Da nun ihre Landsleute, die Arawacken, ihnen in der Annahme dieser guten Borschaft, welche auch ihnen zu verkündigen, wir ins Land gekommen, vorangegangen wären, und sich daben so wohl befänden, so möchten sie nicht versäumen, ihrem Exempel bald nachzufolgen.
Die mit mir gekommenen getauften Indianer legten ihnen das, von mir gesagte, nach ihrer Fassungskraft noch deutlicher aus, und bestätigten aus eigener Erfahrung, wie wohlthätig es für sie seyn würde, wenn auch sie diese gute Botschaft annähmen und gläubig würden.
Ihre bey der ganzen Verhandlung bewiesene Stille und Aufmerksamkeit war mir sehr erfreulich, und sie nahmen meine Einladung,
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zu uns nach Hoop zu kommen, damit sie noch metzr davon hören und den Versammlungen der Arawacken beywohnen könnten, gern an.
Beym Weggehen dankte mir der alte Kapitain vielmals, daß ich auch ihnen diese guten Worte gebracht, und versprach, mit seinen Leuten zu den Versammlungstagen der Arawacken nach Hoop zu kommen, um sich noch weiter unterrichten zu lassen. Zu dem Zweck ließ er sich von mir eine Schnur mit Knoten geben, damit sie wissen könnten, wenn der Tag wäre. Denn wenn die Indianer einander einen Tag bestimmen wollen, an welchem etwas geschehen soll: so geben sie einander eine solche Schnur mit Knoten, welche sie Ikissi nennen, und wovon ein jeder Knoten eine Nacht bedeutet. Dieselbe behält der Kapitain oder angesehenste Mann unter ihnen, bevestigt sie an seiner Hangmatte, und löst alle Morgen beym Aufstehen einen Knoten auf.
Die Warauen erfüllten treulich ihr Versprechen, kamen vor gewöhnlich alle 4 Wochen zu den Versammlungen der Arawacken, waren bey denselben begierige und aufmerksame Zuhörer, und liessen sich auch jedesmal wieder eine neue Schnur mitgeben, um die Zeit genau zu wissen.
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Als sie in den Weihnachtsfeyertagen der Taufe eines Arawacken beywohnten, bezeugten verschiedene ihr Verlangen, auch getauft zu werden. Einer fragte mich mit vieler Angelegenheit, ob ich nicht von dem guten Wasser auch noch etwas für ihn übrig behalten hätte? Als ich ihn versicherte, daß er auch mit der Zeit könne getauft werden, wenn er zu mehrerer Erkenntniß käme, und noch ferner darnach ein Verlangen trüge, war er beruhigt und vergnügt.
Diese gute Stimmung der Warauen flößte mir die beste Hoffnung ein, daß, wenn man sich ferner derselben annähme, auch ein Häuflein gläubiger Indianer aus dieser Nation gesammlet werden könnte, weswegen ich sehr bedauerte, daß ich nicht schon vor längerer Zeit diese Nation aufgesucht hätte.
Bey meiner Abreise von Hoop, um nach Europa zurück zu kehren, welches die erneuerte und fortwährende Kränklichkeit meiner Frau endlich im Jahr 1780 nothwendig machte, nahm erwähnter alte Alimalle mit seinen Leuten einen sehr beweglichen Abschied von uns, und versprach mir, ferner mit seinen Leuten nach Hoop zu kommen und gläubig zu werden. Sein Sohn, der nach ihm Kapitain werden sollte, that ein Gleiches.
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Allein nicht lange nach meiner Abreise unternahm dieser alte Mann mit den mehresten seiner Leute eine Reise an den Oranoko, um daselbst von dem guten und dauerhaften Bissiholz Canus zu machen, und dergleichen fertige von den dortigen Indianern zu kaufen.
Mit dieser Reise verstrich ein Jahr, und er starb daselbst, wie ich nachher aus den Berichten unserer Brüder ersahe. Sein Sohn vergaß auch nach seiner Rückkunft sein Versprechen, und als er von unsern Brüdern daran erinnert wurde, äusserte er, daß er lieber auf die nahe gelegene Soldatenpost ginge, wo sie bey den dort angestellten Tänzen der Indianer auch Branntwein bekämen.
Die Warauen, welche an der Corentyn, wie die Karaiben unter den Arawacken, nur in abgesonderten Dörfern und gemeiniglich etwas tiefer im Lande wohnen, haben mit den Europäern nicht so viel Verkehr als letztere.
Sie sind von lustigerm Temperament als die Arawacken, aber noch weniger als diese an eine auf die Zukunft Bedacht nehmende Lebensart gewöhnt.
Wenn ein Warau ein wohlgerathenes Cossabifeld besitzt, so hat er vielen Besuch, und dann werden gemeiniglich häufige Gastereyen und Saufgelage angestellt, so daß sie mit [...]
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reif gewordenen Cossabiwurzeln viel eher fertig werden, als das Nachgepflanzte wieder brauchbare Wurzeln hat bekommen können.
Sie sind auch nicht so vorsichtig wie die Arawacken, die stärksten Stöcke zuerst auszusuchen, sondern fangen an einem Ende an, die Wurzeln heraus zu nehmen, und fahren damit fort, bis das Cossabifeld leer ist.
Wenn dann der Mangel bey ihnen einreißt, können sie auch wieder lange Hunger leiden, gehen in die Wälder, und leben von den Buschfrüchten, sonderlich von dem Mark der Hittäpfelpalme, welcher dem Mark des Holunderstrauchs ähnlich ist. Dieses Mark machen sie fein, vermengen es mit geriebenen Cossabiwurzeln, wenn sie noch welche haben, backen daraus Brod und sind dabey lustig und guter Dinge. Die Arawacken sagten, daß wenn die Warauen nur solches Brod und Wasser hätten, so wären sie dabey so lustig und gesprächig, als wenn sie ihr schönstes Cossabibrod und dabey Baiwar oder Illihiti haben.
Sie lassen sich zu allerley Arbeit für Bezahlung brauchen, z.B. zum Häuserbauen, Reisen, Buschfällen und Jagen. Weil man aber bey solchen Arbeiten die Indianer allemal beköstigen, d.i. ihnen Cossabi und Ebeltir geben muß, und die Warauen mehrentheils ausgehun- | |
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gert zu einem kommen und daher schwer zu ersättigen sind: so nimmt man sie nicht gern in Dienst.
In der Bezahlung ihrer Arbeit sind sie etwas wohlfeiler als die Arawacken, aber gemelniglich auch fauler als diese, und nehmen es nicht sehr übel, wenn man sie antreibt oder ihnen gar mit Schlägen droht, welches man bey einem Arawacken nicht wagen darf, indem man alsdann von ihm gleich verlassen wird.
Auf Reisen über die See sind sie nicht zu brauchen, weil Seereisen bey ihnen selten vorkommen. Man findet sie daher auch nicht leicht in Paramaribo. Dagegen könnten die Arawacken auch als Matrosen auf großen Schiffen gebraucht werden.
Weil die Warauen schon in ihrem gegenwärtigen Zustande zahlreicher und in ordentlichen Dörfern beysammen wohnen, da hingegen bey den Arawacken die Familien lieber einzeln und von einander abgesondert wohnen, so daß gemeiniglich zwischen jeder Familie etwas Buschwerk ist: so ist zu hoffen, daß wenn einmal das Evangelium bey ihnen mehreren Eingang finden sollte, man aus ihnen leichter eine Gemeine sammlen könnte, die beysammen wohnte.
Ferner würde man von ihnen leichter erhalten können, daß sie sich mehr auf den An- | |
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bau des Pisangs und des Welschkorns befleissigten, wozu ein jedes Land brauchbar und nicht so viel Raum als zu den Cossabifeldern erforderlich ist. Hierbey hätten sie auch noch den Vortheil, daß der Pisang ihnen allmählig zuwächst, und von andern besuchenden Warauen nicht auf einmal verzehrt werden kann.
Die Regierung der Kolonie Suriname nimmt sich ihrer so wenig als der Arawacken an, sieht sie als ein völlig freyes Volk an und läßt sie wohnen, wo sie wollen.
Weil sie wenig Handlungswaaren verfertigen und ausser Eisenwerk wenig europäische Waaren brauchen: so haben sie wenig Verkehr mit den Europäern, wie schon gesagt worden.
Aus den Tagebüchern meiner Nachfolger habe mit Vergnügen gesehen, daß sich nach einigen Jahren von den in der Gegend wohnenden Warauen einige zu ihnen gefunden und durch die Taufe ihrer Gemeine einverleibt worden sind.
So sehr ich an den Indianern hing, deren Liebe zu mir mich nicht wenig fesselte, und die Aussicht, mit der Zeit auch bey den Warauen fürs Evangelium Eingang zu finden und Frucht zu schaffen, mich reizte, auf meinem Posten zu bleiben: so konnte ich doch keine gelegenere Zeit erwarten, um endlich einen Versuch zu machen,
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ob ich nicht in Europa gegen die fortwährende Kränklichkeit meiner Frau Hülfe finden könne. Denn der Br. Schumann war der arwackischen Sprache ziemlich mächtig, und Br. Burckhardt hatte in derselben auch hübsche Fortschritte gemacht. Ich konnte daher mit Grunde hoffen, daß sie die Bedienung der Indianergemeine nach meiner Abreise gehörig wahrnehmen könnten, und entschloß mich, im Jahr 1780 diese Reise anzutreten, doch mit dem Vorsatz, wenn es die Umstände erlaubten, wieder zu meinen lieben Indianern zurück zu kehren. Jedoch letzteres konnte nicht geschehen. Indeß ist diese Mission und ihre fernere Erhaltung und Wachsthum ein immerwährendes Anliegen meines Herzens und meines Gebetes geblieben.
Weil wir gern mit den Frühjahrs-Schiffen reisen wollten, um im Sommer nach Europa, und nicht gleich aus einem so heissen in ein kaltes Klimat zu kommen, mußten wir uns entschliessen, unsre Reise von Corentyn nach Paramaribo längst der Küste in der unbequemsten und gefahrvollsten Zeit, nämlich im Monat März, anzutreten, denn durch die Flüsse war es nicht thunlich, weil wir unsre mitzunehmenden Sachen die letzten 6 Stunden von der Wanika an nicht übers Land von den Indianern konnten tragen lassen. Weil aber Br. Hellers
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neu erbaute Barke mit einer Decke versehen war, hofften wir, diese Reise ohne sonderliche Gefahr unternehmen zu können.
Der Abschied war auf beyden Seiten, indem sich die Anhänglichkeit an einander bey der Gelegenheit mehr als je zeigte, wehmüthig und mit Thränen begleitet. So war auch die Trennung von unserer Negerin, die wir aus dem Schiffe gekauft, und die uns als ihre Eltern ansahe und wir als unser Kind liebten, nicht leicht, weil sie uns gar nicht verlassen wollte.
Vom Munde der Corentyn bis an die Cupaname, wo man beynah zwey Drittheile des Weges zurück gelegt hat, kamen wir durchs Laviren gegen den beständigen Ostwind und Strom in der See in einem Tage ohne große Beschwerde; weil wir aber mit den Zurüstungen zu unserer Reise verhindert worden waren, dieselbe zwischen den Neu- und Vollmonds-Springfluthen zu machen: so trafen wir am Munde der Cupaname die Springfluth, zu welcher Zeit die See ausserordentlich wild ist. Wir mußten daher auf der Fahrt von dort nach der Suriname dreymal umkehren und uns endlich entschliessen, in der Saramaka 3 Tage stille zu liegen, um die Vollmondsspringen vorbeygehen zu lassen.
Bey den dreymaligen Versuchen, weiter zu kommen, hatten wir von den Brandungen auf
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den Sandbänken, sonderlich der großen, nicht weit vom Munde der Saramaka, welche man die Teufelsspitze nennt, viel auszustehen, weil unser kleines Schiff allemal von der Höhe der Brandung beynah senkrecht herunterstürzte, und wir besorgen mußten, daß die in das Fahrzeug geladenen schweren Pfosten durch die Heftigkeit des Falles sich losmachen und zwischen dem Knieholz die Breter, womit das Fahrzeug nur von aussen bekleidet war, losstoßen möchten, da wir denn unausbleiblich hätten zu Grunde gehen müssen; denn aus Mangel an Bretern hatte das Fahrzeug von innen keine Bekleidung erhalten.
Weil in dieser Jahreszeit die wilde See die Moderbänke, die sich in der ruhigen Zeit vom May bis in den September an der Küste ansetzen, und auf denen man sicher vor Anker gehen kann, wegreißt: so konnten wir diesen Vortheil auch nicht geniessen, sondern mußten mitten in der unruhigen See unsern Anker fallen und uns von den Wellen gewaltig herumwerfen lassen.
Als wir an einem Tage durch Laviren ein ziemliches Stück vorwärts gekommen waren und keine Moderbank finden konnten, mußten wir in großer Entfernung von der Küste vor Anker gehen, und da die Indianer auch noch den Fehler
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machten, von unsern zwey Ankern einen mit einem etwas kurzen Taue auszuwerfen, welcher vermuthlich nicht hinlänglichen Grund gefaßt hatte: so trieben wir mit dem entsetzlichsten Hin- und Herschmeissen, und ohne ein Auge zu-thun zu können, in der dunkeln Nacht über alle Brandungen das ganze Stück, welches wir am Tage mit Mühe errungen hatten, wieder zurück.
Große Schiffe haben es noch schwerer, diese Reise zu machen, weil der an der Küste bis in den mexikanischen Meerbusen gehende Strom weiter in der See noch stärker ist. Wenn sie daher durch Unachtsamkeit etwa in der Nacht vor dem Mund der Suriname vorbey kommen, denn dort war damals kein Zeichen, etwa durch einen Feuerthurm, so müssen sie die Reise größtentheils noch einmal machen.
Dieses begegnete dem Br. Heller auf seiner Reise zu uns; denn weil sein Kapitain glaubte, er sey noch weit genug von der Mündung der Suriname entfernt, entschloß er sich, anstatt vor Anker zu gehen, wie die Schiffe allemal an dieser Küste thun, nur mit einem Segel die Nacht durchzufahren. Als es aber Tag wurde, befand er sich vor der Saramaka, und nachdem er 3 Tage gegen Wind und Strom auf zu laviren gesucht, und an seiner Takelage, wie
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er sagte, mehr Schaden als auf der vorigen ganzen Reise gelitten hatte, mußte er sich entschliessen, nach den westindischen Inseln zu segeln. Nach einer Fahrt von 8 Tagen erreichte er die Insel Eustatius, nahm dort neues Trinkwasser ein, und brauchte hernach noch 5 oder 6 Wochen, um wieder vor den Mund der Suriname zu kommen.
Nach einer 18tägigen, wie oben beschrieben, beschwerlichen Reise kamen wir endlich mit Lob und Dank für so manche erfahrene göttliche Hülfe und Bewahrung in Paramaribo an; fanden bald ein Schiff, in welchem wir in 8 Wochen die Reise nach Amsterdam glücklich zurücklegten.
Da dergleichen Reisen schon vielfältig beschrieben worden, so beschliesse hiermit, ohne etwas davon zu sagen, die Geschichte meines Aufenthaltes in Suriname, und will in meinen nächsten Briefen dasjenige, was ich noch von den Produkten des Landes und den Sitten der Indianer zu sagen habe, nachholen.
Indeß bleibe +c.
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