Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome VIII 1581-1584
(1847)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij
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† Lettre MLVI.
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Ga naar margenoot+Hernn Christum selbst (welche uns zu hören bevohlen), darann wir die tag unsers lebens, und soviel uns zu unser selen seligkeytt zu wissen vonnötten, zu lesen und zu studiren überflüssigk genug habenn. Darumb wir derneben [pfuntzschenGa naar voetnoot1] menschlicher lehr und zusetze, und sonderlich der zanckschriften under den Theologen, darunder gemeinlich mehr ostentatio ingenü und eigne als Gottes ehr gesucht wirdt, nit viel achtenn oder uns damitt bekummern. Eins aber verwundertt uns vornemblich; das gedachter Turrianus über diessenn hohen streytt uns, als deme unsere Confession nit unbewust, zum richter zu leyden vorgibtt, da doch die Päpste in hac materiâ sui primatus kein disputation leyden, viel weniger sich jemandts, ja auch eines allgemeinen Concilii erkentnüs, underwerffenn wollenn; darumb hierausz gnugsam erscheint das uns der Turrianus damit facete ludirt, welches wir an seinen ort, cognitionem autem causae der heilige Apostolische und Prophetische schrifftenn, und nit gnatorum Papae judicio anheym stellen. Was dan betrifft das E.L. uns von Gott getrewlich wünschen das wir ausz dem buch soviell fruchtt schaffenn, wieder in den rechten schaafstall tretten, und also ein bestendiger guter Catholischer Christ werdenn mögenn, wollen wir nit hoffen das uns E.L. werden zumessen das wir ausz dem rechten schaeffstall Christi getretten, oder kein bestendiger guter Catholischer Christ sein solten. Dann wir einmahl, Gott lob und danck, durch den heiligen Tauff, dem Hern Christo initiirt, und denselbigen, durch gnad undt wirckung Seines Heiligen Geistes, mit | |
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Ga naar margenoot+rechtem glauben angenohmmen, ihm eingepflanztt, und ein gliedmasz Seines leibs werdenn, undt also inn Seinen stall, daruber Ehr der einzige hirtt ist, getretten undt inn Seine handt kommen sind; daraus uns auch gewiszlich niemants, weder der todt noch leben, weder Engell noch Fürstenthumb, noch gewaltt, weder jegenwertiges noch künftiges, weder hohes noch tiefferes, noch einige creatur reyssen, noch von der liebe Gottes, so in Christo Jesu ist, wirdt scheiden können; dessen wir, Gott lob, gewisser als gewisz, und in unserm hertzen gnugsam confirmirt sind; darumb wir oder niemandt der solchen glauben hat, vor ein abgewichener ausz der Christliche Kirchen zu haltenn. Das aber unsere löbliche Vorfahre und wir inn etzliche artikeln undt der Römische Kirchen miszpreuchen sind abgetretten, und dieselbige nitt approbiren, noch sie gut heiszen können, dessen haben sie und wir hohe, tringende, undt inn Gottes wortt wohl gegrundete ursachen, wie E.L. ausz der Augsp. Confession und dero Apologi, auch vielen der unsernn schrifftenn, sonderlich aber ausz dem in anno 66 auszgangenem Bedencken, so wir E.L. hirneben überschicken, auszführlich zu sehen, mitt freundlicher bitt E.L. wolle Ihr soviell zeytt nehmen undt dasselbige buch mit geduldt und citra affectus lesen, und jegen den probirstein der heiligen Bibell conferiren. So hoffen wir herwiderGa naar voetnoot1 der Almechtige wird E.L. durch seinen heiligen Geist die augen öffnen, das sie befinden [und] erkennen werden das unsere vorfahre und wir mehr als gnugsame ursachen gehabt (nach dem befelch der heilige Apostel und Evangelisten Johannis undt Pauli, | |
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Ga naar margenoot+fugite idola), unz inn den anngegebene corruptelen von der lehr undt mispreuchen, so itziger zeytt in der Römische kirchenn geführtt werdenn, abzusondern undGa naar voetnoot1 also bewegt worden glaicher gestalt ain Christliche und dem allein seligmachenden wort Gottes (repurgatis omnibus fecibus et fermento humanarum traditionum) gemesze und gleichförmige reformation in iren Länden anzustellen. - Das wirt E.L. bai Gott und aller welt, glaich wie denen in der hailigen Schrifft so hoch gelopten Könige Ezechiae und Josiae zu groszem lob, ehren, ewige raichtthumb und wolfart geraichen.... Datum Cassell, am 26 Jan. 1582. Wilhelm Landgrave zu Hessen. Ann Hertzog Wilhelmen zu Bayernn. |
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