Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome VII 1579-1581
(1839)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij† Lettre MXXXI.
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Ga naar margenoot+den uns zu nachteill und unglimpff, als solten wir damit unsere eigene vindictam suchen und der gemeinen sachen (die wir neben andern zu erhaltung und vortpflantzung unser waren Cristlichen religion und libertet unsers geliebten vatterlandtsGa naar voetnoot1) einen ergerlichen stosz begeren zu thun, ausgesprenget; haben wir nicht können umbgehen, neben dem mündtlichen Euch gegebenen bericht wie es damit gewandt, uns auch in schrifften zu erkleren, auff das Ihr denjenigen, so diese ding von uns mit lautern ungrunde fürbringen, desto basz das maull stopffen könnet. Und ist nachmaln an deme, obwohl vor diesser zeit, als wir ausz dem Niederlendischen zugh naher hausz kommen, von weithem hero solches diensts halben bey uns anregung geschehen; ohne zweiffelausz triebderen leuthen, denen die zwischen uns und unseren vettern, dem Printzen von Uranien, und den Staden zu Niederlände verlauffene handtlungen nit unbekant gewesen, dardurch sie vieleicht vermeinet uns auff ihre seithen zu bringen, oder je bei allen andern unserer waren Christlichen religionsverwandten verdechtig zu machen; so ist ihnen der bosz doch nit angangen, haben uns auch mit nichten eingelaszen, und ist Euch, als erfarnen und weltweisen Graven, das alte sprichwort wohl bewust: das derjenige kein thor ist, der dem anderenGa naar voetnoot2 eine thorheit zumisset, sondern derjenige so dieselb thut; wie auch Cristus der Herr selbsten vom Sathan nit unangefochten und versucht plieben. Es hat uns aber biszhero der Almechtig Gott behütet | |
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Ga naar margenoot+das wir uns von frembten Potentaten, sonderlichen aber denjenigen so unsere ware Cristliche religion verfolgen, zu einem mancipio hetten brauchen, bestallen, und feszlen, ihre süsze und glatte wort betriegen, oder angebothene munera und dinst verlaiten laszen; wie wir auch solches, Gott lob, der gantzen welt mit unsern actionibus und handtlungen, so noch in frischer gedechtnüs, gnugsamb zu erkennen geben; hoffen auch Sein götliche Almacht werde uns, nit weniger alsz biszhero, dermaszen regieren und leithen, das wir nichts thun und fürnemen dan was zu Seiner ehr und gemeiner Christenheit wolfarth dienlich. Was aber den Niederlendischen handell und desselben betrübten statum betrifft, und so wohl mit uns als unsern räthen dahien gehandelt und geredt worden ist, das wir unsere handt darvon nit abthun, sondern die gemeine sachen, ungeachtet was sich etwa hiebevor verlauffen und durch uns geandet worden, befürdern und vortsetzen helffen wolten; ist Euch bewust was so wohl weilandt unser geliebter Her Vatter, und unser Bruder, Herzog Chrisztoff seliger gedechtnüs, und wir bey dieser sachen, aus freiem eifferigem und christlichem mitleidtlichem und fürstlichem gemuet, gethan, und hierinnen nicht unser privat-interesse, sondern eintzig die ehr Gottes und der Niederländen, und auch also fortan unsers algemeinen vetterlandes Teutscher nation sicherheit, laut unsers für unserm antzug in's Niederlandt publicirten auszschreibens, gesucht und für augen gehabt, deswegen weder leib noch gut gespart, und uns damit viel feindtschafft auffgeladen, deren wir sonsten wol überhoben weren gewesen. | |
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Ga naar margenoot+Auch derhalben uns getröstet es solten unsere geleiste trewhertzige dinst, auch die von Got bescherte hülf und vorgestandene gelegenheit, so wohl von unserm Vettern, dem Printzen, als von den Statten beszer in acht gehabt und genommen worden sein, darauff auch die teutsche Chur- und Fürsten und frembte potentaten, so der sachen nit ungewogen gewesen, jetzt aber alle für die kopff gestoszen, ihre augen geworffen gehabt, und mit der zeit dieselb befürdern und vortsetzen helffen und darzu bewegt werden können, das es verhoffentlich zu dieser weitleufftigkeit nit gerathen, auch man der baufelligen stutzen und derjenigen hülff nit bedurfft, die unser waren Cristlichen religion nit zugethan und in ihrem landt gleichmeszige sachen zu underdrückung derselben, wie auch gemeiner libertet, führen und treiben. Was auch Gott der Herr für sachen biszhero dartzu geben, gibt leider die erfahrung gnugsamb an tag, und hat man sich fürbasz besorglich nit wohl beszers zu getrösten, welches gleichwoll wir für unser persohn nit gern sehen, noch den beträngten länden, hern und underthänen, sondern viel mehr alle wolfarth im ewigen und zeitlichen gönnen. Warumb wir aber uns mit unsern undergehabten kriegsvolck ausz angeregten Niederländen vor der zeit, nach verflieszung dreier monat, wieder zu hausz begeben, und darzumal den Stadten unsern dinst auffgekundet, haben wir ihnen ausfürlich im versammelten rath, unsere ehrhafften ursachen fürhalten, und zugleich mit unsern händen underschrieben, übergeben laszen, welche volgents in frantzösischer und teutscher sprach zu unserer nothwendigen entschuldigung in öffnen truck gefertigt | |
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Ga naar margenoot+worden; daraus alle unpartheyische sehen und greiffen mögen der mangell nit an uns gewesen das die sachen keinen beszeren auszgang genommen, auch unsere dienst anderst auffgenommen worden als wir verhofft, darauff wir aber nit allein unsers theils einen stein gelegt, damit unsern wiedersachern nit ursach zu frolocken, ir fürnemen und practicken beszer in's werck zu richten, anlasz gegeben werden möchte, sondern auch seithero nit underlaszen, so wohl bey den teutschen Chur- und Fürsten, als auszlendischen Potentaten, so oft es die gelegenheit geben, der beträngten Niederländen im besten zu gedencken, sie ihnen zu recommendiren, und die gemeine sachen, soviell an uns, zu befürderen, da uns auch beszere mittel an die handt gestoszen wie uns derselbigen zu gebrauchen, nit underlaszen haben wurden, auch für basz weniger nicht zu thun gemeint seyen, in betrachtung das unsere ware Cristliche Religion je lenger je mehr daselbsten zunimbt, und der teuffel und sein anhang nit feiren wurden derselben je lenger je mehr zuzusetzen; wie uns dan die tegliche zeitungen von allen örten einkommen das darzu grosze preparation, zu waszer und lande, gemacht wördet. Soltet Ihr aber andere und ersprieszlichere [haben] und wege wiszen wie der sachen weiter zu helffen und wir etwas darbei nach müglicheit thun könten, wollen wir dieselbige gern von Euch anhören, und an uns nichts erwinden laszen, wie Ihr Euch dan under Euch selbsten und mit andern guthertzigen Graven vertrewlich zu underreden, und uns Ewer gemüth und gedancken zu ebenmeszigen vertrawen, zu erkennen zu geben, alsz es der sachen hochwichtig- und nothwendigkeit erfördert; dan | |
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Ga naar margenoot+wir die fursorg tragen, weil die Französen (wie wir alwege besorgt) den hundt hincken laszen, wo nit gar mit dem gegentheil colludiren, und die Niederlandt in andere wege sich nicht vorsehen, es dörffte zuletzt übel ärger und nichts guts darausz werden, auch ein bösz ende nemen, deszen nit allein dieselbige, sondern aūch unser geliebtes vatterlandt Teutscher Nation, entgelten wurde, welches zu vorkommen und abzuwenden, wir uns neben andern schuldig erkennen..... Friedelszheim, 24ten Maji. J. Casimir Pfaltzgraff. ...Unsern fr. lieben Oheim, Schwagern und besondern, Johanszen, Graven zu Nassaw.... Auch Ludwigen von Sein, Graven zu Wittgenstein... Le 19 juin le Comte Jean répond qu'il a appris, ‘mit sondern freuden, das E.F.G. sich so Christlich und fürstlich, beides der ausgeschollenen Spanischen bestallung, wie auch der Niederlendischen und algemeinen sachen halben, erklert und erbothen haben’ (†MS). - Ses relations avec le Duc étoient fort amicales: il n'en étoit pas de mème avec l'Electeur Palatin: le 28 mai la Comtesse de Nassau écrit, de Dillenbourg, à son époux: ‘Freuntlich hertzallerliebster schatz. Ick kan E.L. nit verhalten, in ser grosser eyl, das ich gestern abent umb 7 aur glücklich und wol alhie bin ankum mit ein grosser regen; alda H. ReichartGa naar voetnoot(1) und s.L. Gemahl alhie, samt fraw-Mutter, antroffen..... Ich lasz E.L. auch wissen das mein Schwester gestern abent ein schreiben hatt von Ems von ein perschon bekummen die melt das gedacht ist worden das E.L. so gar dem Churfürsten nichts verehren, weder von kreps, noch fisch, oder wilbreht; kunten E.L. dan noch was schicken, solten nit besz sein es must balt geschehen; die Churfürstin hatt morgen auszgebatt; der Churf. batt noch ein tag oder 8; darnach künnen sich E.L. richten’ (MS.). |
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