Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome VII 1579-1581
(1839)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij
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Ga naar margenoot+diger Fürst und Herr der Printz zu Uranien schreibenGa naar voetnoot(1) aus Frankreich vom Herzog zu Anjou und dem Köning zu Navarre bekomen, darinnen beide Hern vermelden das, vermittelst göttlicher hülff, ein friede zwischen den Köning zu Frankreich an einem, und den religionsverwandten daselbst anderteils, durch beförderung hochged. Herzog zu Anju, getroffen, gemacht und aufgerichtet sei, welchen man den nehisten tage publiciren werde, darauff auch alsobaldt s.f.G. sich wollen aufmachen und mit einem ansehenlichen kriegsvolck, damit sie verhoffen dem feinde gewachsen zu sein, in diesen länden zum förderlichsten ankommen, mit vermeldung das der König s.f.G. zugesagt derselbigen alle brüderliche hülff und assistentz darin zu erzeigen. - So schreibt der König zu Navarre an hochermelten Hern Printzen mit eigner handt das er selbsten mit dem von Anju ankommen wolle, auch ingleichen meiner gnedigen Frawen Princessin Hern Bruder, den Printz zu OfiGa naar voetnoot1, mit sich bringen, und dasz hochged. Köning zu Navarre ein sonderlich verlangen habe mein Hern Printz zu sehen und mit s.f.G. kunt- und freundtschafft zu machen, wie er sich dan zu s.f.G. diensten gantz höchlich wolte erboten haben. Got der Almechtige gebe Seine gnad das die Frantzösen sollichen ihren hohen erbietens nur nachkommen und fambGa naar voetnoot2 halten mügen, alsdan ich an meinem ort nicht zweiffeln wolte es würde mitt diesen länden in kurtzer zeit eine andere und, verhoffentlich, bessere gestalt und gelegenheit, wie auch mit hochged. Hern Printzen und dem | |
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Ga naar margenoot+ganzen Haus Nassau, gewinnen, dessen ich dan von hertzen hiemit wünschen thue. Die Malcontenten, und sonderlich der von Lalein und sein Bruder Monteni, liegen noch für Camerich, und sagt man das zu besorgen stehe, wo die Frantzösen nicht zeitig ankommen, das die in der stadt und uff dem Castell daselbst sich in die lengde nich werden aufhalten können. Doch wirdt daneben geschrieben das ged. Bruder von Lalein und andere Hern mehr unter den Malcontenten, kurtz verlittener zeit zu Dorneck sich zusammen verschrieben, auch daselbst bey einander gewesen sein sollen, und allerhandt heimliche consilia tractirt haben etwan dem Printz von Parma abzufallen und sich zu dem von AnjuGa naar voetnoot(1) zu schlagen, was aber darauff erfolgen wirdt, gibt die zeit. Aus etzlichen interceptirten brievenGa naar voetnoot(2), so der Cardinal Granvel aus Hispanien an den hispanischen oratorn vom kaiserlichen hoiffe, dem Borgia, geschrieben, verstehet man dasz der Printz von Parma bey der Keyserl. Mat und den Churfürsten des Reichs angehalten habe dasz sich dieselbige nochmaln in die sachen schlagen, und zwischen Spaniën und diesen Länder einen frieden machen wolten, wellichs dan der Keyser und etzliche Churfürsten albereit gutt gefunden und zugesetzet haben sollen, derwegen dan auch obged. Hispanische oratorn von König zu Hispanien commission- und credentzschrifften darzu im zugefertiget werden. Dieweil sich aber der Car- | |
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Ga naar margenoot+dinal Granvel befharetGa naar voetnoot1 desz der König zu Hispanien in religionssachen in etwas möchte nachlassen und einwilligen, wellichs der Cardinal schreibt leichtlich zum prejudicio der Catholischen religion gereichen müchte, dafür man sich dan ferner treulich zu hueten und vorzusehen hätte, so wolt er den Oratorem avertiret haben das er den interpreti oder dolmetzer, welchen im der Printz von Parma auff dem Nürnbergischen tage zuschicken würde, zung und mundt zubünde, damit ér in religionssachen sich nicht vertieffete noch in etwas zu viel einlasse, und dasz sich der Orator allerdings uff des Königs commission referirt, darin allein im auferlegt würde des Königs entschuldigung bei dem Kaiser und Churfürsten zu thun, und alle schuldt uff die Staten und dem Printze zu Uranien zu legen, darumb kein friede bisdahero in diesen länden nicht hette mögen gemacht oder gehalten werden. - Dis sindt zwar solliche pfaffenrenck und practiken wellche billich den Chur- und Fürsten des Reichs, da sie jhe hertzen hetten die religion und des vatterlandts wolfart zu befördern, die augen ein weinig solten aufthun und dieselbige aus dem schlaff wecken, verum hic surdis fabulam narramus et, licet quid bene moneas, tamen nemo est qui obtemperat: und solliche blindheit haben wir vieleicht mit unsern vielfeltigen sünden verdienet, derwegen dan nichts gewisser zu befharen stehet dan das wir das badt dermal eins grewlich werden bezahlen müssen. Aus Dennemarck wirdt geschrieben das der König zu Dennemarck bey leibsstraffe verboten habe den concordibuch in seinem lande nicht feyl zu haben, viel weniger | |
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Ga naar margenoot+dasselbig subscribiren und denselben beyfall zu geben; welliche zeitungen dem Churf. zu Sachsen weinig schmecken und gefallen werden: so wirdt an unterschiedtlichen örter von vielen gelerten leuten dermassen geantwortet das ich hoffe dasselbig gnugsamb wirdt wiederlegt und meniglich suspect gemacht, ja ganz und zu mal verworffen werden. Die anwesenden Staden alhier aus Brabandt, Flandern, Mecheln, Gelderlandt, Holland und Seelandt, Frieslandt und Stifft Utrecht, haben meins Hern Printzen Apologia, so ihre G. auff des Königs zu Hispanien proscription verfertigen lassen, allerdings approbirt, und gutt gefunden das dieselbig zum förderlichsten in öffentlichen druck möge gegeben werden, und ihre f.G., zu mehr dero sicherheit, anderthalb hundert pferdtGa naar voetnoot(1) veraccordirt, so uff ihrer f.G. leib warten sollen. Mich verlangt darnach zum höchsten das sie möge gedrücket werden, dieweil sie dermassen [geschempffetGa naar voetnoot1] ist das dem feindt nicht wohl mehr könte oder möchte gesagt werden, auch verhoffentlich den freunden darin wirdt gnüg geschehen, und meins Hern Prinzen unschuldt desto mehr an tag kommen..... Datum Delfft, den 22ten Decemb. zu ende des 80 jhares. E.G. undertheniger diener, A. Christiani. Dem wolgeb Graven und Hern, Hern Johannen Graven zu Nassaw ......, meinen gnedigen Hernn. |
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