Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome VII 1579-1581
(1839)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij
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Ga naar margenoot+man ausz etlichen überschickten schreiben und sonsten verstanden haben welchermaszen s.G. nach absterben derselben Gemahel etliche heirath mit underschiedtlichën vornehmen persohnen vonn gutten leuthen vorgeschlagen seien worden; und obwohl der Herr Printzs, wie dan auch Doctor Schwartz, in dem fast einer meinung geweszen, das man s.G., in ansehung deroselben leibsgelegenheit und itzigen zustandts, mehr zu der [Wittwen]Ga naar voetnoot(1) als dem Frewlin gerathen hette, so hetten doch s.G. dem Hn Printzen solche erhebliche motiven angetzeigt das s.G. nicht allein mit dem letztenn heiraths handlung zufrieden, sondern auch welcher maszen derselbig in 's werk zu richten mittel unnd wege vorgeschlagen hette, wie dan albereith die sachen so weith gebracht das man in hofnung stünde dieselbige, so fern man des heirathsgelts und wiederlegungshandtlung zu frieden möchte werdenn, zu prosequiren. Meins Gn. Hern motiven seindt under anndern die geweszen: das s.G. die volgende nacht als deroselben der beschwerliche todtsfall s.G. Gemahlin seligen zu wiszen gemachtt, und die gantze nacht in schmertzlicher hoher bekümmernus und hertzenleidt gelegen, ein traumGa naar voetnoot(2) eingefallen, damit s.G. die gantze nacht über, uhngeacht deroselbenn gehabten betrübnüs, gemartert geweszen, nemblich das s.G. gemelts Frewlin, welches s.G. niemals gesehen, viel weniger gekennet, zu verheirathen | |
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Ga naar margenoot+angebotten sei worden; solche gedancken haben ihrer Gn. ausz dem sinne nicht erledigt können werden, darauff sich auch weiter begebenn das in volgender zeit von etlichen s.G. Hern und freunde dieser handtlung gedacht und deroselben vorgeschlagen seien wordenn. Das also s.G. anders nicht schlieszen hab können daun das dieser heirath, sofern entlich darin geschloszenn, nicht vonn uhngefehr, sondern ausz Götlicher versehung sich zugetragen habe und derhalben kein bösz ende haben köndte. Beneben dem habenn s.G. auff dieser welt kein beszer kleinot als deroselben sehel, ehr, und leib zu verwahrenn, welche pillich vor allen andernn politischen sachenn und gorszen gütern vorzusetzen und in achtung zu nehmen seien; dan, solten s.G. die Wittib bek ommen, würde zu besorgen sein das dieselbige in s.G. kopff sich nicht schicken und darausz künfftig uhneinigkeit entstehen würde; welches bei dem Frewlin nicht zu vermuthen, dann es haben ire Gn. dem Frewlin deroselben gelegenheit, nemblich das dieselbige den gebrechenn hab das s.G. etwas gehitzigs zorns seien, nicht viel salutirens gewönts, item das s.G. in groszen beschwerliche sachen sticke, item mit groszen schulden lasten beladenn und mit einer gutten antzall jungen Hern und Frewlin albereit begabt seien, durch vertrawete persohnen zu verstehen geben laszen; das Frewlin aber, uhngeachtet deszen allen, gegen s.G. zu allem gehorsamb, und lieb und leidt mit deroselben auszzustehen, sich erbotten. Item es sei die Wittib ein zimliche starcke persohnn, welches iren Gn. fast verkleinerlich sein würde; da dieselbige etwan bei andern Hern und Freunden zusammen | |
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Ga naar margenoot+kommen, oder mit einander über die gaszenn und sunsten hingehen möchtenn, würde s.G. fast klein gegen ihr sein. So wehre des Frewlins heirathgelt eine zimliche summa, uhngefehrlich in die etlich und dreiszig tausent floren, damit verhofften ihro Gn. ein ansetzlichen nutzen in dem lande anzurichten....... Das auch dieser heirath der verwandtnüs und schwagerschaft halbenn zutzulaszen sei, haben s.G. durch deroselben Theologen berathschlagen und befunden quod salvâ conscientiâ conjugium admitti possit..... S.G. seyen deroselber kinder so hoch angenehm und werth, das dieselbige bei ihnen als ein Vatter haltenn, und dieselbige, auff den fall da s.G. in der zweitten ehe kinder bekommen, gleich gehalten und denselbigen nicht nachgesetzt sollen werden. Wie dan s.G. Grave Wilhelmen albereith ein stattliche underhaltung auff ein regiment vonn den Staden erlangt haben, auch in arbeit stehen Grave Johann gleichfals zu versehenn. Und dieweil andere proci vorhanden, musz diese sachen uhnverzüglich prosequirt werdenn. Es sollen Könings domaine, Erbgütter, in allen länden verkaufftGa naar voetnoot(1) werdenn und gegen den 6ten Julij ahnn die 96,000 Gl. vonn solchen guetern erlegtt. Wiedann gleichfals alle geistliche gütter, closter, unnd einkommens verkaufft werden. Grave Georgenn verhofft s.G. zum stifft UtrechtGa naar voetnoot(2) | |
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Ga naar margenoot+zu promovirn, darausz s.G. järlichs etlich tarsent gulden renthenn habenn und davon stattliche underhaltung haben könthen, unnd ist der itzig Bischoff zimlich alt, demselbigen Grave Georg sol succediren, und hatt der itzig Bischoff vonn Rennenbergk in die 30,000 Gl. bahr geltim vorrath, davon mein Gn. Her, da dieselbige deszen begehren, etliche tausent wol erlangen können. Die heimführung hat der Herr Printzs vorgeschlagenn sol entweder zu Niemegen oder Utrecht gehaltenn werden; im fall aher des Frewlins freundtschafft daszelbig bedencklich, vermeinen s.G. solche zue Braupach bei Reihnfels anzustellenn, wollen die Stadenn s.G. etliche starcke Galleën auff ihren kosten darzu verordnen, die daselbst hinziehen und das Frewlin, nach gehaltenem beilager, davon dannen sicher abführen sollenn...... Der von Alanzon stehet in handtlung järlichs meinem gnedigen Hernn ahnn die 1000 Gl. dinstgelt zu liffernn. Hatt begert vonn Stadenn ihnen auffzunehmen, welches nach vieler deliberation ihm eingewilligt sei wordenn, uhngeacht ob er schon der religion nicht zugethann, das man ihnen doch salvâ conscientiâ wol leiden musz und könne. | |
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Ga naar margenoot+Und dieweil Schonberger itzunder in Teutschlandt, das man bei ihm umb verrichtung Grave Ludtwigs sachenGa naar voetnoot(1) zu Paris anhalten wolte laszen.... Daventrice, den [3tenGa naar voetnoot1] Junij Ao 80. |
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