Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome VII 1579-1581
(1839)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij† Lettre CMLXXII.
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Ga naar margenoot+wie auch der vergaderung zu Antorff von den General-Staden und algemeinen Niederlendischen provintzen (als Avril. auf welcher man eine enthche resolution nehmen wirdt von allerhandt sachen daran den gantzen länden gelegen) itzunder solche gescheffte vorhanden, das nach dieszem mittag wir innerhalb 14 tagen zum allerwenigsten nicht eine stundt oder zwo zeit haben können uns anderer sachen anzunehmen; als wollen wir Euch kürtzlich, von püncten zue püncten, so viel unsin durchlesung derselben imgefallen, (welches gleichwolin der eile und nhur obiter geschehen) unsere gedanckenn unnd meinung darauff zuschreibenn. Und soviel nhun, erstlich, unserer genedigen Fürstin und frawen der Landgrevin mit Euch gehaltenes gesprech und ahn uns gethanes schreiben anlangt, können wir ausz demselben, wie auch unserer tochter frewlein Elisabethen brieff, fürwahr anderst nicht verstehen und abnehmen, dan das beide unsere gnedige Hern Landgreve Wilhelm und Ludwig, wie auch irerGG., fürnemlich aber L. Ludwigs Gemahlin, zusambt meinen gn. Hn und frauwen, dem Marggraven, Herzogen von Würtenberg, und deren von HennebergGa naar voetnoot(1), sich gantz gnedig und treuwhertzig und dermaszen mitleidlich und wolmeinendt erzeigen das man zuförderst Gott, darnach solchen Hern und frauwen, billich darfür zu dancken;... können derhalben auch unserer schwäger, benachbarten, und anderer meinung, welche die ding so genaw erwegen und bedencken und durch allerhandt einbildungen und conjecturen offtmalls schwerer machen dan sie ahn sich selbsten seindt, | |
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Ga naar margenoot+gar nicht beifallen, und insonderheit in solchen sachen welche keine gefahr auff sich haben; wollen geschweigen das uns von ihnen keine andere mittel und wege geben oder vorgeschlagen werden. Begeren derhalben günstiglich Ihr wollet solche erpiethen und occasiones, wo etwan Gott der Herr derselben schickt, nicht leichtlich abschlagen:... da es unser und unserer Söhne bestes were das wir sie ahn teutsche höffe theten, wüsten wir, nach erwegung allerhandt gelegenheit und umbstende, keinen als dieszer obberürter beider Fürsten darzue bequemer, und solches, nicht allein von wegen der nahen verwandtnüs und sonderlichen gnedigen zuneigung so bei denselben Fürsten wir und die unsere spüren, sondern dieweil auch die beide Hern beszere ursach und mittel, als sonsten etwan andere, haben uns und den unseren einige gnade und befürderung zu erzeigen; zu dem thut mein gnediger Herr der Marggrave (wie Euch bewust) viel reysen, besucht offtmahls hien und wieder die grosze Hern, und kan ein junger Herr daselbsten mehr dan ahn andern höffen in schickungen oder sonsten etwas zu sehen, befürdett werden. So ist auch der Hertzog von Württenberg ein solcher wolgezogener Herr, der in seiner G. regirung und hoffhaltung gute ordnungen helt, ahnstatt des trinckensGa naar voetnoot(1) und anderer unnützen kurtzweilen, zue allerhandt fürstlichen rittermeszigen und adelichen exercitiën und übungen ein sonderlichen lusten, und derhalben einen solchen berümbten hoff hat das wir darumb unsern sohn Grave Georgen ahn gemelten orth desto lieber sehen wolten. Wan wir aber hergegen wiederumb | |
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Ga naar margenoot+bedencken welcher gestalt es mit unserm söhnen ahn den höffen, der religion halben, nicht sonder gefahr sein würde, sinthemahl zu besorgen das dieselbe von wegen irer jugent und das sie von unsern, der reformirten, anderst nicht dan calumnias hören, leichtlich möchten verfhüret werden, oder das sie in religionssachen, entweder wurden heuchlen und zu vielen lesterungen und calumniis still schweigen, oder aber, da sie die warheitt öffentlich bekennen wolten, viel undancks und unwillen auff sich laden mueszen; item, das es nicht wol müglich das sie ahn denen örthen der groszen unchosten solten [geübriget] sein können, sinthemahl der gemein hoff und Teutsch brauch gnungsamb bekant ist, auch sie sich, da sie anderst ehr inlegen und irem standt gemeesz sich verhalten sollen, je geringer nicht dan die von adel, unangesehen obschon dieselbe andere vorteil dan sie haben, halten, kostfrei und liberal sein mueszen, zu geschweigen dasz sie vom dem übermeszigen zutrincken, böser geselschafft, und anderer leichtfertigkeitt ahn denen örthen, unangegesehen ob man schon gute vortreffliche leute, welche wir doch weder zu bekommen, noch bey jetziger gelegenheit zu underhalten wüsten, inen für hoffmeister und Guvernatores zuordnen wolte, nicht wol können abstinirt, noch auch zue solchen gelegenheiten wie ahn dieszen örthen, da sie etwas sehen, lernen, verthienen, und ehr inlegen mögen, sonderlich bey irem jetzigen geringen alter, gebracht und befürdert werden; so hielten wir's, nach vleisziger erwegung aller gelegenheit und umbstende, für's rathsambst und beste das wir sie wiederumb heraber in diesze lände hetten kommen und sich in den kriegshendelen gebrauchen laszen; dan es dieszer orth also | |
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Ga naar margenoot+geschaffen das ihnen zue kriegs- und andern bevelchen, darbey sie nicht allein etwas lernen und sehen, sondern auch ein ziemlich hienkommens und underhalt haben, und etwas für sich bringen könten, wol zu helffen, und solchs je ienger je mehr, da sie nhur ein geringe zeit den sachen beigewohnet hetten; wie dan nicht allein unser sohn Grave Wilhelm albereit zum Obristen-ambt vorgeschlagen, sondern auch noch zu andern stattlichen bevelchen, und under andern, ehe und zuvor Mastricht verloren, zum Guvernator daselbst, und jetzo newlicher zeit zum Statthalter von Frieszlandt begert ist worden. Da esz in unser gelegenheit und vermögen gewesen, hetten wir das Veltt-Obristenamptt, wie auch das Statthalteramptt von Frieszlandt und Overyszel, wol können bekommen, und tragen sich solche und dergleichen occasiones und gelegenheitten von tag zu tag je lenger je mehr zue, dieweil die Niederlendische Hern sich so übel verfüren und anlaszen, und je lenger je mehr von den länder separiren und absondern. - Wir werden jetzunder die Geldrische bende wiederumb uffrichten, und weil wir dieselbe unsers Schwagers vom Berge söhne einem angebotten, und aber der Vatter (als welcher sich vom feindt und böser leuthen, auch seiner hoffartt und stoltz, übel verfüren lest) solchs nicht allein nicht gefallen, sondern er auch selbsten das Statthalterambtt von Frieszlandt, darzu der Herr Printz und wir ime gern verholffenGa naar voetnoot(1) hetten, abgeschlagen, so könten wir dieselbe unsere söhne einem wol geben. Desgleichen haben wir Grave Friederichen vom Berge ein regiment knechte von zehen | |
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Ga naar margenoot+fenlein wollen undergeben, darüber das Obristenambt, weil es der Vatter auch abgeschlagen, noch ledig stehet; darmit könten wir auch, wan wir wolten, unserer söhne einen bedencken, und denselben zue den Velthern in Flandern Monsieur de la Noue, welcher ein christlicher vornehmer Herr und trefflicher kriegsman ist, schicken. Beneben deme so ist Euch, zweifels ohne, bewust was es für eine gelegenheit mit dem Stifft UtrechtGa naar voetnoot(1) und unsern sohn Grave Georgen hat, und was beides der Bisschoff und die Utrechtschen sich erbotten und hören laszen, auch was der Herr Printz als ein Stathalter des Stiffts und Lieutenant-General, zu sambt den deputirten der naeder unijrten provintzen welche ire residentz daselbst ordinarie haben und zu irer G. und unserm Hausz weniger nicht dan die gemeindten ein sonderliche affection tragen, ahn dieszen orth thun kan; sehen derhalben für gut ahn das Ihr zuförderst unserer genedigen frauwen der Landgrevin und wo es weiter von nöthen, von unsernt wegen,zum vleiszigsten und dinstlichsten danck gesagt, und irer G. diesze sachen und gelegenheitt dermaszen remonstrirt und zu gemueth gefüret hettet, damit es ire G. je nicht dahien verstehen als ob wir die angebottene gnade etwan geringschetzig achten und nicht erkennen, oder zue unterthenigen danck annehmen wolten. Seindt auch der hoffnung ire G. und menniglich deme beides unser und dieszer lände gelegenheit bekant, werden uns deszen in ungnaden nicht verdencken, sondern bekennen mueszen das es je besser sey unsere söhne bey irem zeitlichen altter ahn die orth und ende zu thun da sie | |
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Ga naar margenoot+nicht allein mehr sprachen als ahn denen örthen, sondern auch in kriegshendeln etwas sehen und lernen können,und sich zum dhienen, sorgen, und nachdencken gewehnen mueszen, und sonderlich das es nicht rathsamb das wir oder unsere kinder uns (da wir, beneben dem Hern Printzen, bey den länden alle unsere wolfartt aufgesetzt, und bey denselben, Gott lob, gute gunst und allerhandt gelegenheitten spüren) von denselben leichtlich absondern solten; wie Ihr dan solchs für Euch selbsten desto beszer judiciren und andere berichten soltet können, wan wir Euch die gelegenheit dieszer orth, der vielfältigen gescheffte und besorgter gefahr des wegs halben, der lengde nahe remonstriren möchten. Mit unserer tochter Marien seint wir hiebevor der meinung gewesen, wie auch noch, das so fern nicht etwan sondere ursachen weren, die uns unbewust, das man sie alsdan ahn den vorgeschlagenen orth zu bringen understehen solle;... inmaszen wir dan auch dahien mit der andern tochter, nach wie vor, schlieszen, und in dieszen beiden püncten auff die in unserm vorigen ahn Euch ausgangenen schreiben angezogene bedencken referieren; allein wolten wir für allen dingen das Ir nhur dahien sehet und die verordnung thut, wan unsere töchter der orth verziehen solten, dasz sie dermaszen mögen instruirt werden, damit man sich derenthalben nicht zu befharen und solch uffsehens und nachforschens durch Euch und andere unserer dhiener geschehe und bestelt werde, auff das, wan in deme oder andern etwas bedencklichs vorfallen solte, man daszelb zeitlich wiszen und remedijren möchte; wollet derhalben mitt dieszer sachen so balt müglich vortfahren,... sinthemahl auch, unsers | |
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Ga naar margenoot+erachtens, die von unserer frauw-mutter ahngezogene bedencken nicht so schwer und gefherlich seindt und, da man die zeitt hette, leichtlich zu beantwortten weren..... Datum Arnhem, den 7ten Aprilis Ao 80. Johann Graff zu Nassaw Catzenelnbogen. ..Unserm Rath... J. Schwartzen, der Rechten Drn. |
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