Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome VII 1579-1581
(1839)–G. Groen van Prinsterer– AuteursrechtvrijNo CMXXXIXa.
| |
[pagina 163]
| |
Ga naar margenoot+Das solche mutationes sehr bedencklich, ein seltzam ahnsehens haben, und zum wenigsten übel verstanden und auszgelegt werden. Das solche mutationes sehr geferlich und sonderlich ausz diesser nichts gutts zu hoffen, dweil er nicht besser dan der ander seie, von böser art und education, viel christenblut hab stürtzen und vergiessen helffen. Wasz er thue, das es nit ausz christlicher affection und gutter zuneigung, die er zur ehren Gottes und dieses landes wolfard trage, thue, sondern alein umb sich grosz, mechtig, und gewaltig zu machen, und warlich eben dasjenig was Spanien gesucht, understehen, und zu dem sein und aller tirannen ahngeborne natur und eigenschafft volgen und nit verlassen werde. Dasz er kheine vires noch macht habe, die Kron Franckreich allerdings erschöpfft und entblöst seie. Dasz er unsz zu defendiren die mittel von diessen landen mehrertheils nemen, aufdasz er mit unserm gelt und kriegsvolcks gesterckt, umb die Hugenotten und unsz desto basz zu vervolgen und under zu drücken; dan, neben den mitteln so wir im selbsten geben, so werde er, als das haupt, die gemütter der kriegsleutt und underthänen, so mit gutter wörtten als mit betrawung, corruptionen, gewalt, allerhand practiken und list, lügen und betrugk, ahn sich zuziehen. Dasz dieses ein collusio und gemacht werck sey, gleich der hochzeit zu Parisz; das Pilatus und Herodes balt einig mit einander über [Christum] werden. | |
[pagina 164]
| |
Ga naar margenoot+Und dasselb darausz wolh abzunemen, dweil man sieht das Spanien sich hierfür nit sehr förchten, noch viel dargegen thut, sintemalh Spanien ohne zweiffels eher die vorgeschlagene artickel des friedens würde ahnnemen, dan dasz er die gantze land verlieren solte. Item, das es der Bapst, sampt seinen ahnhang, nit zulassen, sein eigener bruder den krieg und sein [mutter] verhindern werden. Dasz man gesehen das wir nuhn, so offt wir in diessen troublen mit den Französen gehandlet, jedesmalh betrogen und im stich gelassen werden. Quod non sint facienda mala ut eveniant bona, das es ein ahnzeigung grosser diffidentz ahn Gottes barmhertzigkeit und eines schwachen glaubens seie solche und dergleiche verbottene mittel zu gebrauchen, bey welchen khein segen und die Gott der Herr altzeit gestraffet hatt, wie man dan wieder vielen exempeln der Schrifft, auch das exempel mit dem Admiral seligen zu bedencken. Das diese sach den gemeinen man, welcher nit allein von wegen des massacre zu Parisz geschehen ein abschewens hatt, sondern ohne das zu diesser nation kheine neigung und noch weniger als zu den Spaniern hatt, nit sonder gefahr und besorgte commotion wird fürzuhalten sein, und noch ein lange zeit daruff gehen bisz man den gemeinen man darzu bringen und persuadiren werde. Dasz man hierdurch dasz Reich uff sich laden und die länd noch in grosser gefahr, last, und beschwerung füren werde. Dasz, ob er sich schon vieles gutten erbiettet und ahnnemet, solches doch kheinen bestand haben und uff's meist lenger nit wehren oder düren werde, dan so | |
[pagina 165]
| |
Ga naar margenoot+lang der Herr Printz lebet, odder er denselben under seine füsz bracht, odder sonsten sein vortheil ersehen wird. Dasz besser were dasz die länd sich mit einander vereinigten, trewlich zusammen hielten und contribuirtten, und also sich selbsten defendirten; dweil sie, Gott lob, mittel gnug haben, dan dasz sie sich mit solchen oder dergleichen gottlosen tirannen einlassen, so einen bösen namen, auch bey den nachkömlingen, uff sich laden, und in so vielfältige gefahr stecken solten. Dasz man Gott den Herren musz ahnruffen, demselben vertrawen, umb geringer mittel und des feindes grosser gewalt willen nit khleinmuttig werden, sich Gottes gütte und Almechtigkeit drösten und, under andern, insonderheit das exempel mit Holland und Zeeland bedencken solle. Da man je ein haupt haben solle und müsse, das man dan einsz ausz den länden nem, welches man wisse das es von der religion, den länden zugethan, der sachen erfaren, und in summâ also geschaffen seie dasz man ime vertrauwen möge und sich nit zu befahren noch zu besorgen das es umbsudeln, sich corrumpiren lassen, oder nach sein particulier suchen werde. |
|