Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome VII 1579-1581
(1839)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij
[pagina 73]
| |
† Lettre CMXXII.
| |
[pagina 74]
| |
Ga naar margenoot+will, dan das Sie sich deszen mehr zu berhümen und zu bedancken, als zu beclagen ursach haben werden, wie dan mit vielen ehrlichen leuthen gnungsamb zu beweisen und darzuthun ist das ich nicht allein deszmals wie man E.G. verstricken wollen, dargegen gewesen, und, so schrifftlich so mündtlich, wiederrathen das man dergestalt gegen dieselbe nicht procediren solte, sondern das ich auch die erste ursach E.L. erledigung, und das Sie nicht in gröszere beschwerung, ja leibsgefahr, gerathen gewesen, und dermaszen für E.L. geredt undt gehandlet habe, das ich dardurch groszen unwillen und verweisz auff mich geladen, und wiewol mir nhun von demjhenigen was mit E.L. durch die bundtgenoszen oder sonsten gehandlet worden, weiters nicht bewust, dan was ich von Grave Philipszen von Hohenlohe oder andern euszerlich vernommen, auch anderst nicht verstanden habe dan das E.L.undsie zu beiden theilen, auff underhandlung seiner L., entlich also schrifftlich und mündtlich verglichen, das sie beiderseits wol zufriden, und sonderlich das E.L. umb anderst nichts dan vonwegen vorenthaltung des gefangenen Martin Schenckens und etlicher inwoner halben von Dötickum, so durch E.L. oder die Ihre beschediget sein sollen, angesprochen sey worden, und derhalben E.L. auch nicht zu rathen wüste das Sie derentwegen fernere weitleufftigkeit suchen solten, sinthemahl E.L. hierdurch kein verweisz entstehen kan, jedoch weil E.L. das so hoch anziehen was ich derselben auff Ir anhalten und begeren aus brüderlicher trewhertzigen wolmeinung, damit Sie sich so viel da basz in die sach zu richten wiszen, durch dero zu mir abgefertigte gesandte anzeigen laszen, so bin ich deszen in keinen abreden das, wie die- | |
[pagina 75]
| |
Ga naar margenoot+selbe von mir die ursachen E.L. verstrickung zu wiszen begert, ich ihnen vermeldet das ich mich solcher verstrickung, sinthemahl die von mir den abent zuvor wiederrathen worden, mit nichten versehen, und es aber darfür hielte das die deputirte der unijrten provintien ihnen die ursachen anzeigen würden. Was sonst meine wiszenschafft hiervon anlangte, hett ich so viel verstanden das die gemeinde mit E.L. nicht wol zufrieden, dan dieweil ein zeitlangk ein gemein geschrey gewesen das E.L. Ihren trommeter ohne vorwiszen des feldthern oder obristen in's feindts leger geschicket, item, das in's feindts leger einer vom adel von E.L. soll gesagt haben wie das dieselbe sich zum Printzen von Parma begeben, und under den Hertzogen von der Lawenburg stellen werde, so habe dasselb nicht geringen verdacht und misztrauwen bracht; ingleichen weren auch nach der handt etliche reden ergangen das E.L. mit etlichen kriegsleuthen ausz dem Schottischen, Englischen, und Frantzösischen regimenten allerley communication, correspondentz, und anschlege gehalten, dahero dan E.L. in die suspition gerathen, als ob Sie des unwillens bey reuter und knechte zum theil mit ein ursach were. Dieweil dan disz nhun darzu kommen das E.L. den Schencken wolle ranzonniren und ledig lassen, hat es den gemeinen man so unwillig gemacht, das man ime contentement musz geben, und wiszen E.L. was es mit der gemeinde und andere dinge biszweilen mit gedult ansehen, dan solchs mir und andere auch begegnen. - Derhalben E.L., als der verstendig, zu ermeszen, da man der gemeinde einmahl in den mundt kommen, das es alsdan mit derselben nicht leichtlich pflege ab-, sondern zuzu- | |
[pagina 76]
| |
Ga naar margenoot+nehmen, und das so wol E.L., als auch ich und andere ehrliebende leuthe, allerley nachreden leiden müszen, welche doch, meines erachtens, von dem feindt, damit derselb division und trennung machen möge, herkhommen, wie man dan mir die zeit über ich zue Utrecht gewesen, nachgesagt das ich zuvor gewust hette das Mastricht verloren, und derhalben ghen Utrecht geflogen und entwichen were; item, das etliche gesehen das der Grave von Hardeck in's feindlich leger gereyset weren, so man doch wohl wüste das daszelb erlogen, und man's leichtlich, da man den sachen nhur nachfragen würde, erfaren köntte. Die vornembste ursach aber so ich darfür hielte das die unijrte provincien gegen E.L. haben möchten, were, meines erachtens, diesze, weil E.L. Martin Schencken, über mein beschehen begeren und erpiethen, nich allein bisz noch nicht volgen laszen, sondern das auch die sage gienge das E.L. denselben ranzonnieren und ledig geben wolltten. Das ich nhun E.L. diejhenige so von derselben ausgebreitet das Sie in des feindts leger gewesen sein, solte namhafft machen, solchs wüste ich in warheit nit zu thun, dan ich auf die dinge so ich für unwarhafftig halte, wenig achtung gebe; ich bin's aber nit allein der solchs gehört, sondern es werden's E.L. auch von dem von Hoh. und andere verständen haben; beneben den, so wissen sich E.L. zu erinnernGa naar voetnoot1, so wenig müglich zu thun, als auch Grave Philipsen von Hohenlohe und vielen andern guten leuthen so beneben mir solche und dergleiche dinge von E.L. und andern, ja uns selbsten, unangesehen ob wir schon | |
[pagina 77]
| |
Ga naar margenoot+deme keinen glauben geben, und es, Gott lob, unwarhafftig gewesen, hören müszen. So wiszen sich auch E.L. hierneben zu erinneren welcher gestatt ich derselben hiebevor alhie zu Arnhem von dieszen dingen einstheils, doch auff entpfangene zusage das E.L. woher die ding kemen von mir nicht begeren, noch einige weittleufftigkeitt derwegen machen solten oder wolten, anzeige gethan, und auff daszelb mich erpotten und verheiszen habe, da von E.L. ich etwas ungutlichs, so derselben zue verweisz und nachtheil gereichen möchte, hören würde, das ich Ihr und einem jeden guten freundt daszelb nimmehr verschweigen, sondern alzeit anzeigen wolte, wie ich dan darfur hielte das solchs recht und billich und ein jeder freundt dem andern zu thun schuldig und pflichtig were, und ich mich hinwiederumb zue E.L., die ich dan auch vleiszig darumb gebetten, versehen und getrösten wolle; also das, da ich schon hiervon wiszens hette, wie ich dan mit höchster warheit bezeugen kan das ich mich nicht zu erinneren weisz, E.L. es doch derenthalben von mir nicht begeren, sondern vielmehr bedencken solten das ich und andere so in der regierung seindt und bevelch haben, nimmehr nichts erfaren, noch es auch mit ehren würden verantworten können, da wir dasjhenig so vertrouwter weise uns angezeigt, nachsagen und offenbaren soltten. Weil dan E.L. von den bundtgenoszen, noch auch E.L., oder andern, von einem freundt für Irem schaden würde verwarnet werden, so dünckt mich E.L. solten sich hiermit zufrieden stellen. Wan es dan hierumb nhun also geschaffen, und ich mit Gott bezeugen und mit gutem bestandt sagen kan das ich E.L. ehr und bestes, wo ich nhur gekönt, und, ungeach- | |
[pagina 78]
| |
Ga naar margenoot+tet das es dieselbe auch nicht von mir begert, noch sie mir hiebevor bekant gewesen, zu befürderen mich beflieszen, und derenthalben fürwar groszen verweisz und unwillen hien- und wieder ahn vielen örthen auff mich geladen habe, und dieselbe für dero schaden und nachteil schrifftlich und mündtlich ohne schewe trewlich gewarnet und, Gott lob, gegen dieselbe nihe nichts gehandlet noch vorgenommen das ich nicht mit gewiszen und ehren für Gott und der weltt verantwortten könne, und mich gegen E.L. (wiewol mir von etlichen leuthen gnugsame ursach darzu geben worden, und da ich leichtfertig geglaubt oder in E.L. einig mistrawen gesetzt gehatt, mittel und gelegenheit genug gehatt daszelb zu rechen) nicht verhetzen laszen wollen, sondern es vielmehr darfür geachtet und gehalten, wie ich's dan auch zu vielen gesagt, das es des feindts practicken seien, so anderst nicht suche dan wie er division und trennung machen möge, und ohne zweifel E.L. die ehr und das glück so derselben nicht geringlich in dieszen länden vorgestanden, und auch nochmals, so fern Sie nhur selber wolten, und sich recht in die sache schickten, begegnen kan, nicht gönnet: so bitt ich E.L. wollen sich in solchen und dergleichen dingen wol vorsehen, einen trewen guten freundt, deren man itzo in der welt wenig findet, nicht leichtlich begeben, und sich ohne ursach gegen mich, oder sonsten zue anderer unnötiger weitterung nicht bewegen laszen; deszen thue zu E.L. ich mich freuntlich getrösten, und hab's derselben zur antwortt nicht verhalten wollen, dieselbe hiermit dem Almechtigen zu aller wolfartt empfelendt. Datum Arnhem, den letzten Augusti Ao 79. |
|