Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome III 1567-1572
(1836)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij† Lettre CCCXV.
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Ga naar margenoot+leut, so sie zuvor bestallt, nit desto weniger uff fernnere züge aufhielten. Nun werden wiritziger zeit von ettlichen örtten hero auch glaubwürdig berichtet das E.L. vorhabens sein soll sich mit zwantzig fendlin knechten und zwei tausent zu rosz, gefast zu machen. Dieweill dann leichtlich zu besorgen das solche bestallung wider unsere whare Religion, auch ettliche Stende des Reichs teutscher nation, unnsers geliebtenn Vatterlanndts, dem Bapstumb zu gutem dienen möchte; wiewol wir nun solchem keinen glaubenn zustellenn und mit nichten darfür halttenn das E.L. durch ainige ursach, wie deren dieselbige immer fürgebildet werden möchte, bewegt oder persuadirt, sich dergestallt gegen unnserm lieben Gott und Irem Vatterlandt vergessen und vergreiffenn werdenn, dardurch Ir selbst einen unlöblichenn namen und verächtliche nachrede zu machen, Ir gewissenn durch den nagenden wurm zu verletzen, und in immerwherender unruhe, auch sich, Ire gemahl, kinder, landt unnd leut, in gefhar zu setzen; daraus dann je lennger je beschwerlicher weitleufftigkait, nachtail und schad leichtlich ervolgenn möchte, so haben wir doch nit umbgeen mögen E.L. von diesen dingen auch vermeldung zu thun, mit freundtlicher erinnerung Sie wolle solches alles verstenndiglich wol bedrachtenn was aus solchenn sachen ervolgenn mag, auch zu gemüt füren welcher gestalt wir E.L. jüngsten zugeschrieben sich, one rath Irer freundt, in solche wichtige handlungen nicht zu begeben, und wo Sie sich je, vorermelter massen, hetten in hanndlung eingelassen, dieselbig wider abkhunden und sich deren bei guter zeit entladen. Dan obgleich fürstlich und ehrlich ist dasjhenig, so ein mal bewilliget und zugesagt wurdet, zu laistenn und | |
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Ga naar margenoot+davon nit abzusteen, so haben doch E.L., als ein Christlicher Fürst, der bei unserer wahren Religion geborn und erzogen und in Teutschlanndt gesessen ist, die pflicht die Sie Gott und dem Vatterlandt schuldig sindt, höher zu bedencken, und derhalben gnügsame ursach sich diser dinst oder handlung zu enteussern und zu müssigen; dieweil niemandts zu solchen sachen, welche unsere seeligmachende Religion undt das Vatterlandt berürt und darwider fürgenommen werden wollen, verbunden, noch darbei zu verharrenn schuldig ist. Solchs wollen E.L. von uns, als derselben negsten blutsfreundt, der es mit E.L. und derselben kindern vetterlich und gut maint, freundtlich und bester wolmainung versteen und aufnemen; dan wir uns dessen nit allein als ein freundt, wie itztgemeldt, sonder auch auf E.L. hern vatters, weilandt des hochgebornen Fürsten unsers lieben vettern, hern RuprechtsGa naar voetnoot(1) Pfaltzgravens, seeliger gedechtnüs, letztes aussprechen und bitten schuldig erkennen, der zuversichtt E.L. werde sich darauff unserm antrauwen nach erzaigen und Ir, auch deren Gemahelin und kinder, ehr, nütz und wolfart höher bedrachten, dann sich in ein solch hochnachtailig und beschwerlich werck einlassen, und uns was dieselbig disfals gemaint herwider berichtenn; daran thuen Sie was Ir selbst zum besten geraicht. So thuen wir uns dessenn auch freundtlich versehen und sindt derselben freundtliche dienst zu erzaigen genaigt. Datum Bergkzabern, den 11 Julij Ao 1568. Wolffgang. An herzog Georg Hansen Pfalzgraven. |
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