Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome III 1567-1572
(1836)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij† Lettre CCXCIXa.
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Ga naar margenoot+und zwanzigsten nehst verschienes Monats Januarij, woll empfangenn, und daraus nach lenges vernommen die beschwerlichkeit darein der hochgeborne unser lieber Ohaimb und des Reichs getreuwer Wilhelm Printz zu Orangen, Grave zu Nassaw, gerathenn, wegen durch des itzig Gubernament der Niderlände gegenn seinenn gütterenn fürgenommen arrestirung und einzihung seiner herschafften undt landtgütter in Hoch-Burgundt und den gemelttenn Niderländenn gelegenn. Nuhn ist nicht ohn das uns solche verenderung vor diesem von anderen örttenn auch angelangt, und können D.L. unsers teils nicht verdenckenn das D.L. ein solches, der naheten befreundung unnd bluttverwandnüs halbenn so sich zwisch enn derselbenn und ermelttem Printzen zu Orangen und der hochgebornnen unserer lieben Muhmen und Fürstin, seiner Gemahl, und irer beider Kindern erhalttenn, zu mithleidlicher beweglichkeit reichen thutt, so seindt uns auch die mannichfaltige stette, nutz und getreue dienste die ermeltes Printzenn ansehenliche vorelternn und er selbst weilandt unserm liebenn herren Vetter und schweheren, Kayser Carln hochloblichen und gottseliger gedechtnüs, auch volgendts des itzigen Königs zue Hispanien, unsers freundtlichenn lieben Vetters, Schwagers und Bruders L. in mehr wege erzaigtt, unverborgenn, und soll D.L. gewiszlich dafür halttenn das wir aus denselben und vielen anderenn stadtlichenn ursachenn die angeregtte scharffe Procesz nicht allein ungernne vernommen, sonder auch mit ime, dem Printzen, zwar vor empfahung D.L. schreibens, ein sonder gnediges mitleiden getragen und noch tragen. Dabeneben wollen wir auch D.L. in freundtlichem | |
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Ga naar margenoot+und gnedigenn vertrauwenn nicht pergen das wir vor lang und gutter zeit und als wir noch von wegenn haltung unsers Köninglichen Hungerischen Landtags zu Preszburg letzmals gewest, nebenn anderenn stadtlichen erinnerungen, wolermelts Königs zu Hispanien L. alles fleisz, gantz stadtlich, embsig und brüderlich ermahnet sich wider obgedachtten Printzen zu unmilder scherffe nicht leichtlich bewegen zu laszen: dasz aber solche, wie andere mehr gleichförmige, erhortationen die stadt nicht gefunden wie wir es woll gernne gesehenn und gentzlich verhofft hetten, das wollen wir gleichwoll nit des Königs personn, sonder ettwan anderenn leuttenn die das gehoer bey S.L. erhalttenn, zumeszen, können es auch andersz nicht beszeren, als das wir nochmals (wie dan täglich beschichtt) von unseren ernstlichen vermahnungen und erinnerungen nicht ablaszen, sonder damit in stetter continuation beharrenn. Wir wollen auch nuhmaln, auf itzt bescheen D.L. bericht und freundtliches suchenn, nicht umbgehenn ganntz unverlengtt und mit dem allerehisten, auch noch vor auszgang nehstkommender wochenn, ainen eigenen curier mit stadtlichen ausfürlichen schreibenn in Hispanien, fürnemblich allein dieser sache halben, abzufertigenn, und mehr wolgedachtts unsers freundtlichenn liebenn Vetters, Schwagers und Bruders L. soviel zu gemuet zu fürenn und dieselbe mit dermassenn hohenn brüderlichen fleisz dahin zu ersuchen und anzulangenn, damit S.L. solche hartte verfarung und scherffe fallen und vorernantten Printzen zu Orangien bey seinenn ländenn und underthanen pleiben lassenn wolle, das wir der tröstlichenn hoffnung unsere so vielfältige ernstliche brüderliche undt | |
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Ga naar margenoot+freundtliche fürwendung solle nuhmer und zuletst nicht so gar ohne einige wilfarigkeit und fruchtschaffung abgeën, und dan durch unserenn bey S.L. residirenden Oratorn den herrenn von Dietrichstain, unserer lieben Sohne obristenn hoffmaister, die sache mit fernnerer erinnerlichenn sollicitierung bestes fleisz prosequiren und sonderlich umb schleunige, fürderliche beantworttunge anhalttenn; auch dessenn, so darauff antwortt erfolgtt, D.L. unverzögenlicher bericht zukommen zu lassenn..... Geben in unszer stadt Wien, den 13ten tag des monats Februarij ....
Maximilian.
V.J.v. Zast.
Ad mandatum Sacrae Caes. Mtis proprium.
F. Bernburger.
Postscripta. Hochgebornner lieber Oheim und Churfürst. Als wir gleich in fertigung dieses schreibens gestandenn, seinn unns etzlicher Niederburgundischer Stende und schiedtliche Citationen zukommen, darunder fürnemblich ermeltter Printz zu Orangien begriffen: mit was heftigkeit nun dieselbige auf ihne gestelt, wirdet D.L. aus der abschrifft, welche wir in eill aus dem französischen in's teutsch für D.L. transferiren lassen, nach lenges vernehmen. Ob nuhn woll gedachtter Prinz in solcher Citation vieler beschwerlicher dingen bezichtigett wirdet, so zweiffeln wir doch nicht er werde sich nach nottürfft und [zubegung] zu verantwortten wüszen. | |
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Ga naar margenoot+Wasz wir dan für unsere person zu milderung der sachenn [indert] thuen können, in demselben lassen wir es bey vorigem unserm freundtlichen und gnedigen erpietten bewendenn, welchem auch also wirgklich nachgesetzt werdenn solle, so wir D.L. hiemit freundlicher und gnediger meinung auch nicht verhalten wollen. Datum ut in literis.
Maximilian.
F. Bernburger.
V.J.v. Zast. |
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