Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome II 1566
(1835)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij
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Ga naar margenoot+angehöret undt vernommen; thue mich der gehapten mühe undt grossen fleisses, so E.L. inn disser sachen angewendet haben, von wegen der gantzen geselschaft undt bundtsverwantenGa naar voetnoot(1) gantz freundtlichen undt dienstlichen bedancken, mit fleissiger bitte E.L. wollen inn dissem gueten vorhaben also beharren undt derselben disser ländt arme bedrangten Cristen lassen bevolhen sein, welche vor das erst, durch schickung undt scheinbarlichen beystandt des Allmechtigen, soviell erlanget haben, das inen die predig Göttliches worts undt ware auszteilung der Sacramenten vergündt und, bisz zum beschlusz undt endtlichen abscheidt der gemeinen Stende disser Nidderländ, zuegelassen worden; doch das solches inn keinen kirchen, geweiten plats oder betzirgk einiger stadt geschee; damit der gemein mann, wie wol mit grosser müe und nach viel gepflägter underhandlung, entlich zuefrieden gewesen. Es sollen E.L. nummer glauben können, mit was eiffer menniglichen, auch von den fürnembsten, zue dem wortt Gottes gebenGa naar voetnoot1, und stehet unsz anders nichts inn dem wege, dann das der Calvinismus, ausz mangell gueter lehrer, an so vielen örten einreisset, welches unserm gantzen handell nicht allein verhindert und bey vielen leuten verdechtig, auch wol gar zuewidder machet, sondern unsz, wie leider zue besorgen, eine grosse uneinigkeit im lande geberen wirt, dardurch der dritte hauffe, unsere widdersacher, zue irem vorteil leichtlich kommen mögen; wie dan E.L. von Grav Ludwigen von Wittgenstein ferners aller sachen bericht entpfangen werden. Stehet derhalben nuer uff dem, das wir | |
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Ga naar margenoot+durch rath guethertziger, gelerter, verstendiger leuth, einen gewissen weg, wie mann sich in diessen gefaerlichen leufften mit einander vertragen, bey einander wonen und sämptlichen unseren feind widderstehen möge, für die handt nemen, damit wir durch unsere dissentionen die schwache gewissen nichtabscheuig machen, viele ergeren undt unnseren feindt stercken; das wir auch hinwidderumb unnder dem schein der Concordien nicht etwan gegen unser gewissen und etwas so Göttlichen wort undt bevelch zuewidder, eingehen und schliessen; dartzue uns E.L. mit auszbrengung gueter ratschlege undt sonsten behülfflich und fürderlich sein mag. Ist also meine gantz freundtliche bitt, E.L. wollen mit wolgemelten Graven von Wittgenstein hierauff discourrieren undt einen gueten vorschlag suechen helffen. Nach dem unsz auch die bilderstürmerey bey vielen ein grosz geschrey unndt bössen namen machet, so bitte ich E.L. die wollen unnsz andern bundtsverwanten in dissem bey menniglichen entschuldigen helffen, dann es inn der warheitt durch ein gemein, nichtig, gering undt blosz volck, sondern unserer anderer vorwissen, noch verwilligung, gescheen istGa naar voetnoot(1); wie E.L. besser von Grave Ludwigen, dann ich es schreiben mag, verstehen werden. Will mich alsoe hiermitt inn den anderen sachen uff S.L. getzogen haben. Was die durch E.L. geworbene reuther belangen thuet, hab ich mich mit den herren undt insonderheit meinem herrn dem Printzen underredet, undt endtlich durch ihren rath undt guttdüncken dahin geschlossen das man mit den dreien rittmeistern, als nemlich Adam | |
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Ga naar margenoot+Weisen, Rosenbach und Meysenbuck uff ein jar gelt, wie mann mit den andern obersten undt rittmeistern gethan, abhandlen sollen .... Bernikausen mögen E.L. 400 Cronen dienstgelts vorschlagen, so fern er sich uff vierhundert pferdt bestallen lassen wolte; da es zum handeln kommen solte, wolte ich inen zum obersten unterampt machen; denn ich mich bey niemandt lieber als den vieren geschwaddern werde finden lassen. ..... Ich hoffe der Allmechtige werde alle sachen zum besten schicken, wiewol unsere widdersacher itzundt den kopf hoch uffheben, der gentzlichen hoffnung der König werde gegen den zuekünfftigen Mertz oder April mit einem grossen gewalt herausser kommen, wie mann ausz Spaniën vor gewisse zeitung schreibt; dann wirt der beerendantz erst angehen muessen: derhalben die sachen Gott bevolhen und die augen weit auffthuen. Hiermit thue E.L. ich dem Almechtigen bevelhen, derselben zue dienen erkenne ich mich schuldig. E.L. wollen unser freundtlichen, lieben frawen Mutter meinen schuldigen gehorsam, willigen dienst vermelden, undt I.L. vor derselbe mütterliche, trewhertzige ermanung undt das zuegeschickte gebettGa naar voetnoot(1) freundlichen danck sagen; E.L. Gemahel meinen dienst. Datum Antorff den 21 Septembris Anno 1566. E.L., Gehorsamer und gantz dienstwilliger Brueder, Ludwig Grav zue Nassaw. Dem Wolgebornen Johan, Graven zu Nassaw etc. zu eignen händen. |
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