Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome II 1566
(1835)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij
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Lettre CXCVI.
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Ga naar margenoot+und mein bedencken und guttachten mittheilen, was dem gemein man und armen leutten daenieden zu rathen sein möcht, das sie sich in der jtzigen leufften, sonderlich mit ahnrichtung der predig Göttliches wortts und rechten Gottesdienst, verhalten sollen, wie man sie uff dem rechten weg bey billichem gehorsam, von krieg, auffrhuer, einnemung und zerstörung der kirchen und andern ungepürlichen fürnemen gegen ire hohe- und niedere obrigkeit und sonsten, underweisen und abhalten möge: Als thue derselben ich hiemit vier kurtzer Consilia überschicken, versehe mich es werden die unsere zu Siegen auch eines gestelt haben, und brieffszaigern euch zuekommen lassen; und wiewoll die drey mit dem gedrückten etwas ungleich, wie ich den derselben bedencken so in den nechsten jahren auszgangen, in kürtzem noch ettlich mehr bekommen und E.L. zuschaffen werde, so werden E.L. in denselben doch die ungleichait der zeit, leuff und sachen zu bedencken und zu underscheiden, auch darausz was zur sachen dienstlich ist, zu nemen wissen. Was den unser beiden bedencken ahnlanget, will ich euch nicht verhalten das G. Ludwig von Wittgenstein vom reichstag zu Augspurgh in Italien, sampt seinem bruder, verzogen, und noch nit widder ahnkomen ist. Wiewoll nuhn in diesen hohen und wichtigen sachen, welchs nit allein das zeittlich leib, gutt und ehr, zerrüttung aller regiment, pollicey und verderbung land und leutt, sonder auch das ewig, die seligkeit ahnlangen, gut- | |
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Ga naar margenoot+tes raths hoch vonnötten, ich auch für mein persohn dasselb zu thun nicht allain willig bin, sondern als ein Christen mich schuldig ercken, so befind ich aber dieselbe leider über meinen verstand und meine einfelt zu hoch sein, will also was ich mit meinen rath nicht befürdern mag, von Gott, welcher der best und fürnemst rattgeber in diesen sachen ist, soviell do mehr erbiettenGa naar voetnoot1 helffen. Und die weil aber disz sachen sind, daran, wie E.L. als der verstendig besser dan ich wissen, hoch, mercklich und viell gelegen, und solche sachen sind welche nach Gottes wort und willen, und mit nichten nach der menschen guttbedüncken, fantasey und wolgefallen gericht und verhandlet sein müssen, er auch allein Der ist der dieselbe regirtt, füret, durchtreiben und widder aller menschen willen erhalten und hantthaben kann und will, So werden E.L. diejenig so bey euch rath suchen und bitten, zweiffels ohn, zur busz, beckerungGa naar voetnoot2, und ahnruffung zu Gott, das sie demselben die sach heimstellen, vertrawen, auf Ihnen allein und kheine menschen sich verlassen, woll wissen zu vermanen und von andern fürgenommen unbillichen mitteln abweisen. Und werden E.L. auch meins verhoffens sich in diesen sachen selbst aller gepür zu halten und woll vorzusehen wissen; dan es warlich sachen sind, darzu emsiges gebetts und vleisiges vorsehens hoch vonnötten thut, damit man weder in einen noch den andern theil zuviel oder zu wenig thue, sondern uff dem rechten stracken weg bleiben und verharren möge. Und weisz ich sonsten in warheit nit wie den leutten danieden zu rathen sein mocht; dan das sie eigenes gewalts | |
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Ga naar margenoot+den Gottesdienst ahnzurichten sich understehen und ahnmassen wollen, will, menschlich darvon zu reden, nicht woll müglich sein; hielte aber darfür das man ihnen nicht besser dhienen könte, dan das man mit allem vleisz und für allen dingen, reine, rechtschaffene, christliche und eiffrige lehrer und predicantten haben möge, die nicht ire ehr oder nütz suchen, zu krieg und uffruhr rathen, sondern vielmehr Gottes ehr und des volcks seligkeit und wolfard mit einen rechten eiffer und ernst suchen und meinen. Dweil es aber schwerlich fallen will nach notturfft rechtschaffene lehrer gnug zu beckomen, so köntt man doch viell gutts mit dem auszrichten, das man allerley bücher der unsern, so von den Calvinismo und anderen irrige opinionibus unbefleckt, hette vertiren, im druck auszgehen und under dem gemeinen man kommen lassen, damit derselb soviel do basz in Gottes wort erbawet und underwiesen werden möge. E.L. kan ich sonsten, dweil ich itzo in eill verreitten musz, weitter nicht schreiben, will sich auch nicht woll alle ding sicher über feldt schreiben lassen. E.L. zu dhienen haben sie mich altzeit mit treuwen vleisz bereit und willig, thue dieselbe dem Almechtigen hiemit bevelhen. Datum Dillenburg den 1ten september Anno 66. E.L. Getreuwer, dienstwilliger bruder, Johan.
Dem Wolgebornen Ludwigen, Gravenn zu Nassau, etc.
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