Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome II 1566
(1835)–G. Groen van Prinsterer– AuteursrechtvrijLettre CLXXXII.
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Ga naar margenoot+von Hederichen gnugsam verstanden wie die leutt, so ettwan E.L. in bestallung bekomen möchte, darmit schwerlich zufrieden sein wurden, so hat mich doch bedüncken wollen es seye ehrlich und gnugsam, dan nach der handt Georg von Holl auch sein wartgelt auff seine pferdt begert, und fordert nicht mehr als sex daler auff ein pferdt fünff wochen lang, und hatt sich sonst ein statlicher Westerholdt angebotten zwey dausent pferd auff drey Monat im wartgelt umb zehen tausent taler zu halten, wird derhalben E.L. mit den sextausent talern so weit reichen als auff diszmal müglich und die proportion in der auszteilung halten darnach die personen sein und ettwan heut morgen möchten zustatten kommen, und mit denselben handlen auf so lang zeit als müchlich ist, mittler zeit mich auch mit erstem wider verstendigen wie alle sachen geschaffen sein. Ich hab mit der Muirz also in der eil keinen Wechsel treffen können, werden E.L. dieselbig annemen wie sie diszmal vorhanden gewesen und damit sich behelffen so weit als müglich, hoff ob Gott will die sachen sollen hinfürter besser gerichtet sein und von stat gehen: es ist aber mein rath noch diszmal nit das E.L. von dem Irem zusetzen, dieweill sich ettwan die leut tewer machen, dann ich verhoff es solle uns an guten leuten nicht fehlen. (E.L. mögen vor gewisz halten das derselben alle unkosten so sie in disser sachen angewent haben oder anwenden würden, gnugsam und alsz baldt ersttatet werden sollen, mögen derhalben Heiderichen bevelhen die rechnung darob zu halten.)Ga naar voetnoot1 So diejenigen mit denen E.L. schon in bewerbung stehet, wolten ja wissen wer der feldherr sein | |
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Ga naar margenoot+solle und wem sie dienen solten, mögen E.L. den fürnemesten anzeigen, es seye mein gn. h. der Printz, ettlich Stendt und die Ritterschaft dieszer landen. Die ursach seye das Kön. Würden ausz Hispaniën, durch erglistigen rath ettlicher geistlichen, disz land hatt aller seiner freyheiten und loblichen langherbrachten privilegien berauben, und sie under dem schein der Spanischen Inquisition und der Religion in eine unleidliche und unmenschliche dienstbarkeit ires gewissens, irer leib, ehr und guter zwingen wolle, darvor der Adel erstlich gebeten und mit sampt ettlichen Stenden angezeigt was heraus folgen wirdt, weil aber biszher sie noch kein andtwortt haben können, hatt sich das gemein volck hernach mit gewalt dargegen gesetzt und die übung der rechten Gottesdiensts eingebracht, darbey sie stehen bleiben und sterben wollen, und wo nit vermittelst ettlicher Stenden, sonderlich aber meines gn. hn. Printzen, das volck noch biszhieher zurück gehalten worden, wer disz land lang der underst boden zu obrist gangen. So hatt aber das volck solch vertrauwen zu hochgedachtem meinem gn. h. Prinzen und der Ritterschafft, das sie es inen alles heim gestelt haben, doch die predig Gottes Worts und der rechten Gottesdienst unverhindert. Also dieweil wir allerley heimliche practicken spüren, dardurch nit allein das volck, sonder auch insonderheit mein gn. herr Printz und die Ritterschafft gemeint wurden sein, und aber wir keine versicherung von der Herzogin haben mögen, so haben mein gr. hr. Printz, die Ritterschafft, ettliche Stendt und stett, für gut angesehen sich in der zeit zu versehen das sie nicht unversehens überfallen und unbillicher wisz umb leib, leben, und gut | |
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Ga naar margenoot+komen. Solchs mögen E.L. den fürnemsten, wo sie es je begeren, also entdecken. Was witer bey E.L. daroben verleuft, wollet mich jederzeit, gleich wie ich's gegen derselben halten will, verstendigen. Es wolle auch E.L. ordnung geben das in nehestkomender franckforter herbstmesz dem Rentmeister von Wittgenstem, HermanPintzern, auff herauszgebung meiner handschrifft so er von mir hatt, erlegt werden sexhundert und ettlich daler, nach laut seiner verschreibung welche er mir alhie in der eil zu underthenigen gefallen geliehen bisz auff gedachter herbstmesz. Dieweil aber der termin noch nit verlauffen und er seine sachen gerichtet das er dessen gelts zu Franckfort zu seinem behuff wird haben, hab ich im das alhie itzund nit wollen auffdringen.... Es hatt unsz HessenGa naar voetnoot(1) dissen heissen lermen mit Herzog Erichen gemacht, welcher nich gar ohn ist, dan wir gewisse zeitung haben das er mit Spaniën inn heimlichen practiquen stecket, welches dan zue unserem frommen keiniges wegs gereichen mag. Es wirdt noch eine harte nusz zue beissen sein, dan der König will die predigen keiniges wegs gestatten, das volck will hinwidderum darvon nicht abstehen und solte es inen den halsz kosten, und ziehen auch an etlichen örten mit zwei, drei, auch vier dausent gerüster man zue predig; wo da nicht ein guet mittel getroffen wirdt, so wirdt diesz landt einen hartenn unndt schweren pouff austehen muessen. Gott der schicke alles nach seinem ewigen allmechtigen willen. Es hat mein herr der Printz M. Georgen bisz daher uffgehalten, dweil er inne willens disser geschwinden leufften halber das schloss Bueren mit zweien newen bolwerck zu bevestigen, versehe mich aber er werde in | |
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Ga naar margenoot+kürtzen tagen bei E.L. sein. Hiermit thue ich mich derselben gantz dienstlichen bevelhen. Datum Antorff den 10 August Anno 1566.
E.L. gehorsamer und gantz dienst williger bruder, Ludwig grav zue Nassaw.
E.L. wollen mein grosz bott sein undt derselben gemahel meinen dienst vermelden.
A Mons.r Mons.r le Conte Jean de Nassau, à Dillenbourg. |
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