De Tweede Ronde. Jaargang 20
(1999)– [tijdschrift] Tweede Ronde, De– Auteursrechtelijk beschermd
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Twee gedichten
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Das UnsereBreit liegt das Land, in dessen Lied wie in Prospekten
sich Schönheit weit gehügell austrägt, gegen Norden flach,
besiedelt eng (in dieser Zeit) bis unters Dach.
Wo sich die Kinder einst vor Vaters Zorn versteckten,
ist keine Zuflucht mehr, nein, nichts schließt mehr geheim.
So offen sind wir kenntlich, allseits ausgestellt,
daß jeder Nachbar, ringsum alle Welt
als Ünglück treiben sieht, was unsres Glückes Keim.
Wo wir uns finden, hat verkehrte Konjunktur
uns fett gemacht. Dank Leid und Kummer satt
schlug mästend Elend an als freien Marktes Kur;
und selbst auf unsre Sünden gab's Rabatt.
Still liegt Novemberland, verflucht zum tugendhaften Fleiß
in Angst vorm Jüngstgericht, dem überhöhten Preis.
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De vesting groeitLigt braak aan 'n kraaienzwerm ten prooi het land.
De mol plant zich er voort, loops langs de hekken
zie je verdacht vaak vreemde honden trekken.
Er dient betaald: klinkende munt, contant.
Zo rijk en onbeschut heeft angst temidden van
de rest een bouwwerk uitgezweet naar plan.
Als vesting laat Novemberland geen kieren
voor negers, Roma, joden, arabieren.
Oostwaarts dient Polen ons als grensgebied;
historie die ons grif te binnen schiet.
We hadden altijd lol in burchtcreaties,
in linies leggen of een muur oprichten
en tegen vestingkolder, waanzin, kampfrustraties
hielp steeds het broodzakje met Hölderlin-gedichten.
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Die Festung wächstLiegt brach das Land zum Fraß der Krähenschar.
Der Maulwurf mehrt sich, und verdächtig häufig
sind längs den Zäunen fremde Hunde läufig.
Wir sollen zahlen: auf die Hand und bar.
Weil in der Mitte liegend, reich und ungeschützt,
hat planend Furcht ein Bauwerk ausgeschwitzt:
als Festung will Novemberland sich sicher machen
vor Roma, Schwarzen, Juden und Fellachen.
Nach Osten hin soll Polen Grenzmark sein;
so schnell fällt nützlich uns Geschichte ein.
Das Burgenbauen war schon immer unsre Lust,
den Wall zu ziehn, die Mauer zu errichten,
und gegen Festungskoller, Stumpfsinn, Lagerfrust
half stets ein Hölderlin im Brotsack mit Gedichten.
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