Over 't Hildebrandslied.
Wir haben bei Griechen, Kelten, Persern, Russen und Germanen (Deutschen) eine alte sage von einem kampfe zwischen vater und sohn, der tragisch, und zwar überall (mit ausnahme der Telegonossage) mit dem tode des sohnes endete.
Wie erklärt sich aber die grosse und auffällige übereinstimmung unseres sagentypus.
Kann eine sage wie die, dass vater und sohn zusammentreffen ohne sich zu kennen, und dass der vater unwissentlich den sohn erschlägt, sich nicht überall unabhängig bilden, oder besser, musste sie sich nicht von selbst überall dort bilden, wo krieg die normale ausfüllung des daseins ist, wo verbannung, fremder heeresdienst und blutige eroberungszüge zu den alltäglichsten dingen des lebens gehörten? Wir dürfen nicht vergessen, dass derartige fälle sich im heldenalter der indog, stämme sehr häufig ereignen konnten, und jedenfalls auch ereignet haben: der vater kehrt nach langer verbannung in die heimat zurück und findet den sohn als wart an der landesgrenze, oder der vater hat auf einem seiner wilden wanderzüge irgendwo einen sohn erzeugt, der nun zu einem stattlichen helden herangeblüht ist und seinen