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XI.
Uis gantzen we klaget sich eyn hylt
yn strenger hode verborgen,
jch wůnsch yere heyle die mir gefelt,
schones lieff hylff mir vis sorgen,
o wyflich bylt wie slieffs du so lange,
wyls sulche klage nyet hůeren,
lais dich erwecken myt mynem gesanck,
zů dieser lieffden anesanck,
die lieffde wyll mich důeden.
Eyn fryer wechter hoyrt diese mere,
lach hoge vp eyner zynnen,
hie fraget wer dae verborgen were,
der nae der liefden deyt syngen,
o koener helt wůlt dů mirs vertrůwen,
dyne klage helff ich dyr decken,
senstů dich so sere nae eyner fraůwen,
aene tzwyffel dů salt vp mich boůwen,
frůntlich wyll ich sy dir uff wecken.
Und all myn truwe jch zu dyr setz,
myn kleyder geůe jc dyr zu der letzen,
ganck hoestlich dair nym dir die wyle
lais dů doch dich nyet spůeren,
wirt man ouch das van vns gewaer
wir qůemen all yn nůeden.
Wach vff hertz aller lieffste fraůwe,
hůere iemerlichen smertzen,
idt synget eyn helt an groner aůwe,
vůrwair jch do nyet schertzen,
leget an vwer gewait befurchtet uch niet
vch en sall nyet wederfaren
laist hueren yn synem gedicht
wie siere jr ym anesicht,
vre ere duet selues bewaren.
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Wechter hais mir myn erfreůt
gar frischlich wyll ichs waigen,
sage mynen helt die rechte zyt,
nae eme so doyne ich fragen,
off hy sich wulde melden,
zu dir ich all myn hoffenongh haůe,
blyff stille an myner ware
du sals des nyet entgelden.
Der helt hoůe an zom drytten maile,
Dair by solt sy erkennen das hy
yer getruwer diener were,
vnd holtschafft myt yer pliegen,
o wechter eirst hůere ich goide mere,
an syner rede spůre jch geyn gesere,
swich stille behůet vns vur slegen.
Die frauwe den helt gar schone vmbfienck,
der fromer helt myt yer ginck,
machet yer lust ind freůden,
der wechter sprach nw lyget styll,
důyt vren roůwen aene sorgen,
vurwair jch uich des dages zyll,
mit gantzer truwen noemen wyll,
jch mach uich niet verfůeren.
Sy laigen lange yn groisser lůst,
yer freůden deit sich meren,
hy gryff sy fruntlich an yer brůst,
do dich hertz lieff zu mir keren,
Jch weis nyet wan der wechter schreyet,
dat wir vns můsten scheyden,
idt nahet siere hertz lieff die zyt,
dat jch van dannen mois wichen,
vnd swartz wyll ich mich kleyden.
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Der wechter sagh amm firmament
Dat sich die nacht wulde enden
eyn scharper wynt vis orienten,
deit vns den dach her senden,
die hanen kreen vp der aůwe,
die hůndlynge werden Jagen,
die nachtegale sitz vp dem swych
synget sůeslichen yn melodien
steyt vp went idt wyll dagen.
Owe myn groisses hertzen leyt
wie sall ichs nw verwynnen,
klaget sich eyn wonder schones wyff,
sy hoirt den dach verkunden
gantz hart erschrack die visserwelt,
nam vrloff van yerem reynen,
yere hertz hait sich zu ym geselt,
das vreuwelyn deit vur yerem helt,
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