Germania. Jaargang 4

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Vlamsche Chronik

Der Anfangs dieses Monats zu Gent abgehaltene 3te Studenten-Kongres hat trotz der schlechten Witterung einen glänzenden Verlauf genommen. Es wurden telegraphische und schriftliche Zustimmungen seitens verschiedener Volksvertreter verlesen und aus allen politischen Parteien waren Redner erschienen, die unzweideutig im Namen ihrer eigenen Partei, sich einverstanden erklärten mit der Forderung der Vlamischen Studenten, die Genter Hochschule allmälig von einer französischen in eine vlamische verwandeln zu sehen. Die Eiferer für eine doppeltsprachige Universität waren nicht vertreten, führen dagegen in ihrem Wochenblatt ‘Het Volksbelang’ aus Gent aus, es würde klüger sein nicht, wie die Anhänger des Hochschullehrers Dr. Mac Leod es auf dem Kongres stürmisch bekundeten, alles auf einmal zu forderen um dabei nichts zu erlangen, da in der heutigen Lage die Kammer für solchen Entschluss nicht zu haben wäre, sondern probeweise die Vlamschgesinnten Professoren zu veranlassen aus Liebe zur Sache ihren französischen Cursus auf Niederländisch zu geben. Die Gegner wollen aber hiervon nichts wissen, da sie behaupten dies wäre nur eine halbe Massnahme, die nur dazu dienen könnte, die unerträglich gewordene halbrechtliche Lage für die Vlamen im eigenen Lande zu beständigen. Lieber länger kämpfen und ausharren um endlich ungeschmälert ihre Rechte zu bekommen und mit fliegenden Fahnen die eroberten Stellungen in Besitz zu nehmen.

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Als kennzeichnend für das Umsichgreifen des vlamischen Gedankens auf dem Lande wird gemeldet, dass unlängst ein vlamschunkundiger Stationsvorsteher in einer Gemeinde Flanderns mit Steinen beworfen wurde. Im Anschluss daran die neueste Nachricht, dass ebenfalls die Fensterscheiben bei einem Notar eingeworfen wurden, der sich der vlamischen Bewegung gegenüber feindselig verhält.

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In der königl. Kunstacademie zu Antwerpen, deren Haupt unser Mitarbeiter Jul. De Vriendt ist, und die durch 1300 Schüler besucht wird, werden jetzt alle Fächer auf Niederländisch unterrichtet. Der letzte französische Cursus hat soeben aufgehört, da der Lehrer gestorben und dieser durch einen Vlamen ersetzt worden ist. Dennoch behaupten die Französlinge das Niederländische sei keine Kultursprache!!

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Ein Pröbchen des undeutschen Gebahrens vieler Reichsdeutsche im Vlamenlande wird uns durch einen, unserer vlamischen Leser mitgetheilt. Dies ist umso ärgerlicher, da es geradezu herausforderend wirkt auf die Vlamen, die in ihrem heissen Kampfe um die Eigenart, sie ihre Stammesgenossen im treuen Bunde finden mit dem Erbfeind. Unser Freund schreibt:

‘Ik vroeg vóór een paar weken in een der Duitsche boekhandels te Antwerpen naar een Duitsch werk. De beambte - we spraken Duitsch - zegde me dat bedoeld werk uit Duitschland moest besteld worden, zoodat ik nog eenige dagen geduld zou hebben. Daar ik in de provincie woon gaf ik mijn adres in 't Vlaamsch, met verzoek me het boek te zenden. Vóór een paar dagen gewerd me het gevraagde, tegelijk met een postkaart Of ik verbaasd opkeek, toen ik zag dat mijn adres in het Fransch was geschreven, maar nog meer verwonderde het mij dat ook de postkaart in de taal van het Zuiden en niet in het Duitsch was opgesteld. Ik had verwacht dat men, zooniet Vlaamsch dan ten minste toch in het Duitsch zou geschreven hebben!! Had ik niet met den beabmte Duitsch gesproken? Hij was een Duitscher en 'k wist dat hij mijn moedertaal niet kende. Daar ik nog juist iets te vragen had aan den Duitschen boekhandel in kwestie, schreef ik hem een brief in het Duitsch en stelde het adres er van ook in het Duitsch op. Ik ontving 's anderendaags het gevraagde en weeral was mijn adres in het - Fransch!!! Dit heeft op mij een heel slechten indruk gemaakt, te meer daar het de eerste maal niet is, dat ik zulks van Duitschers ondervind.’