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Rollo von Moorland.
Drama in fünf Aufzügen aus dem Vlämischen des Dr. Haller von Ziegesar
3ter Aufzug.
Die Bühne bleibt unverändert. Mägde kommen und gehen vom Brunnen, der links im Walde liegt, sie gehen rechts hinter die Wohnung mit Wasserkrügen und scherzen und sprechen geräuschvoll. Andere tragen Körbe mit Wäsche.
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1ter Auftritt.
Welch Leben machen diese Mägde dort,
's Ist wirklich lästig, wie erlaubst du das?
Ach lass sie nur, sie kennen keine Sorgen,
O glücklich wer noch scherzen kann wie sie!
Gönn's ihnen gern, hab' ich doch schon empfunden,
Was Sorge ist, wie sie am Herzen nagt!
Ihr Lachen ist erfrischend, es erwärmt
Gleich goldnem Sonnenstrahl aus heiterm Himmel.
Schon ein paar Tage merk' ich Wandelung,
Hör' Ada's Stimm' und doch ist's Ada nicht.
Ach, Ude kann ich länger noch verschweigen,
Was so verzehrend mir im Innern wühlt?
Ich bin so schwach, ich kann, ich kann's nicht ändern.
(Sie weint auf Ude gelehnt.)
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Ja, ja, ich weiss schon, wo der Schuh dich drückt,
Die Qual, die kommt gar schnell um lang zu bleiben.
Ich bin gejagd, fahr plötzlich auf im Schlaf,
Was niemals noch geschehn und schwimm in Thränen.
Mein schnurrend Spinnrad steht gar oft mir still -
Die Nadel ruht, die Hand sinkt in den Schooss -
So träum ich still von ihm, der mich berückt.
Darauf durchzuckt ein Schauer meine Glieder,
Der mich erbeben lässt und niederdrückt,
Bald werd' ich kalt, bald wieder warm und weine,
Doch bin ich nicht betrübt, bin fröhlich selbst
Durchdrungen vom Gefühl des höchsten Glücks,
Das man geniessen kann auf dieser Welt.
Wenn er erscheint; wenn seine Stimm' ich hör' -
Die süssen Worte aus dem lieben Mund -
Und dann sein Blick so offen und so sanft -
Die Stärke seines Arms - - dann werd' ich bang,
Die Sinne schwinden mir - und ich sink hin. -
Nun Ude, du bleibst stumm? Du sahst ihn doch?
Natürlich sah ich ihn und zwar ganz nah,
Doch nicht nur ihn, auch Wolfert sah ich da
So sicher und gewandt, so fein gesittet -
(eilig)
Die Blume reicht' ich ihm, er nahm die Hand.
O Ude, weisst du noch, wie ich als Kind
Am Brunnen spielend eine Kröte fasste?
Das kalte, schleimige Thier! O!!! Wie ich lag
Bewusstlos - stundenlang - das fühlt ich wieder.
Doch Rollo ist ein Fremdling! - - -
Er ward geboren auf dem Grind zur Schorre!
Er ist ein Wühlgeist! Ach, wie schön war's hier,
Da Wolfert Frieden bracht', wohin, er kam!
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Er hält es mit dem Römer, liess er gestern
Den armen Stor nicht elendig ermorden?
In Rollo's Beisein wär dies nie geschehn!
Bild' dir nicht ein, dass der an Frauen denkt.
Was sagst du da? Er sollt an mich nicht denken?
Wie kann ich's wissen, hab' ich ihn gefragt?
Dazu ist er ein Königssohn.
Das ist er! Er ist gross, das meinst du Ude?
Liebste Ude! Er ist gross! Auch ich will gross
Und gut und edel sein und ihm gehören,
(Harald tritt in Gedanken vertieft auf.)
Vater! Ist Rollo nicht dein Freund?
(Ada reicht strahlenden Auges Ude die Hand. An sie gelehnt gehn Beide ab.)
(am Altar vertieft.)
Mein Freund und meine Freude und mein Kummer.
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2ter Auftritt.
Wie wird's uns gehn? Soll's Werk uns übermannen?
Vereinte Kraft, kann sie den Sieg erringen?
O Vaterland, der Ahnen heil'ger Grund!
Du theure Erd', die sie einst frei getragen,
Einst frei gebar und frei zurück empfing,
Wirst du, das liebste Kleinod ihrer Söhne,
Ihnen entrückt in Schand und Schmach vergehn?
O Götter, seid barmherzig! Nehmt mich weg!
Erspart mir diesen fürchterlichen Schlag!
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3ter Auftritt.
Harald. - Bor. - Yord. - Widolf und Andere.
Biet' Gruss dir Harald! Sind wir denn die Ersten?
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Die Ersten wohl, doch die Geringsten nicht!
(wechseln Händedruck.)
Wir sind entschlossen Harald, fest entschlossen!
Es hat zu lang gewährt, es geht nicht mehr!
Der Zustand ist nicht klar, rein muss er werden.
In dem Vertrag mit Rom heisst's Freundschaft und
Nicht Unterwürfigkeit nicht Sklaverei.
Und doch, was hier geschieht, was ist es anders?
Wir wollen Freundschaft! -
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4ter Auftritt.
Vorige. - Rollo. - Balde.
(rechts ab.)
(springt auf.)
Wir haben sie gehalten, sie verscherzt!
Unfrieden säten sie, ihn ernten sie!
Nicht Freundschaft, nein, doch Kampf, ja bittrer Kampf!
Dies Rollo spricht für deine Jugendkraft!
Verzeih, ich find den Plan zu übereilt.
Verfrüht vielleicht, doch keinesfalls unbillig.
Hab' die Sache wohl erwogen.
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Was denkst du darüber Harald, sprich!
Mit Anspannung unsrer vereinten Kräfte
Zuerst die eignen Schäden ausgemerzt,
Dann uns umgürtet mit dem Racheschwert
Zum Schutz von Haus und Altar gegen sie,
Die, Freundschaft heuchelnd, unsre Feinde sind.
(zu Bor.)
Du sagst es selbst, sie treten uns mit Füssen.
Wie schmerzt es tief, dass Zweifel noch besteht,
Wo weit und breit Gebeine unsrer Brüder
Bezeugen, was solch' Freundschaft uns gewährt. -
Und haben wir es selber nicht erfahren?
(zieht Bor nach rechts.)
Komm her und sieh! erkennst du diesen Toten?
(entsetzt.)
O, scheusslich, Stor, der treue Stor, gehenkt!
Ist's Freundschaft, die Gesetze giebt und bricht?
Sie ausführt ohne Rechtsspruch und Verhör?
Unmenschliches Gebahren Männer! Nein,
Kein Bündniss! Keine Freundschaft! Wilder Kampf!
Sie müssen aus dem Wald, den sie entweiht,
Sie müssen von dem Boden, den sie schänden!
Von unserm Volke fort, das sie entarten!
Was haben wir sie nöthig und ihr Bündniss?
Zum Schandmal wird dies Bündniss unsrer Ehr!
Gehören uns nicht diese Bäume? Uns
Nicht diese Luft, worin sie wachsen, athmen?
Gehört uns nicht dies freie grosse Meer?
Nur widerwillig trägt des Landes Küste
Dies fremd' schwarzhaarig' Volk, das sie nicht kennt
Und fragt erstaunt, ob hier noch Männer sind?
Drum lasst uns handeln, theure Waffenbrüder,
Getilgt sei diese Schmach in Blut und Thränen!
Hoiho! Frisch auf zur That: Wer wagt gewinnt!
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Dein Flammenwort, o Rollo, reisst mich fort,
Entzündet lodernd Feuer in der Brust,
Zum Kampf! Zum Sieg! Wir folgen bis zum Tod!
Doch wie vollenden wir's, ihr Freunde, sagt?
Die eignen Kräfte, mein ich, reichen nicht,
Genügen höchstens um mit einem Stoss
Den vorgeschob'nen Posten des Legaten
In erster Ueberraschung zu vernichten.
Dann rückt der Consul gegen uns ins Feld,
Der wagt das Aeusserste uns zu bezwingen
Und nun erst kommt es zum Entscheidungskampf.
Jetzt Harald denk' an meinen Ohm! Du weisst
Der opfert Gut und Blut für's Moorenland.
Des treuen Freunds gedacht ich eben auch,
Kommt dieser uns zu Hülf, dann wagen wir's.
Wo nicht, so müssen wir zu Grunde gehn.
Seid unbesorgt, ich bürge fest für ihn,
Wie für mich selbst, verlasset euch darauf!
Ich stech' in See und fahr sogleich zu ihm.
(Einige Mägde mit Wäsche gehn über die Bühne, Ude streut Blumen auf den Altar,
hört Rollo's Worte, geht dann ins Haus.)
Der Wind steht gut zur Fahrt auf hoher See
Und morgen Mittag bin ich bei dem Ohm.
Inzwischen gehn wir selbst hier an das Werk,
Berathen Zeit und Mittel zu der That.
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5ter Auftritt.
Vorige. - Wolfert und Stur.
So, so ihr Männer! noch so spät beisammen?
Du kommst so still! Hast uns vielleicht belauscht?
Ich lausch nur dem, der mich belehren kann.
Und was ihr sprecht, geht mich nichts an.
Jawohl, es geht dich an, unzweifelhaft.
Flieg' nicht so hoch, sonst kann ich dir nicht folgen.
Es handelt sich um's Land.
Sehr gut fürwahr, doch seh' ich noch nicht ein,
Was ihr bezweckt mit eurem Vaterland?
Eu'r Vaterland? Das Vaterland, bei Thor
Du schufst ihn erst durch dein unselig Kommen.
Halt deine Zung im Zaum, das rath' ich dir!
Verletzt? Demnach verwundbar, Mann von Stahl!
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Und dann das Morden der unschuld'gen Brüder?
Das Unterjochen von uns freien Männern?
Die Frevelthat verübt am armen Stör!
Was wollt ihr? Darf die stolze Römerstadt,
Die uns mit ihrer Freundschaft Ehr erweist,
Beleidigt werden durch den trunknen Wilden?
Spricht so ein freier Mann aus Moorenland?
Gewiss! Ich ehre den Vertrag, der bindet.
Man bind't, was Band erträgt!
(zu Wolfert).
Du bist ein freier Mann, gehörst zu uns!
(zu Wolfert).
Komm, reich die Hand uns zu dem grossen Werk.
Dies Werk? Das nenn ich Aufruhr und Verrath!
Was Aufruhr? Wir vertheid'gen unsre Ehr!
(zu Wolfert).
Das ew'ge Recht auf Leben und Besteh'n,
Bestehn von Männern, frei und selbstbewusst.
Bleib' deinem Ursprung treu, ich flehe dich!
(verächtlich).
Zum Vorspann' deines Wagens? Nimmermehr!
Wolfert, verkenn mich nicht, du thust mir weh,
Werd' was du warst! German, in Treue fest!
Was mich bewegt, nicht eitle Selbstsucht ist's,
Es gilt das höchste Gut, das Vaterland!
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Nimm den Befehl, komm Wolfert, führ' uns an,
Reich' mir die Bruderhand, steh' gern zurück.
Mein Wort darauf, das nie gebrochen ward.
(zu Stur).
Fort, fort Stur, unser Weizen blüht hier nicht!
(zu den Anderen.)
Der Vorschlag sagt mir zu, werd's überlegen.
(Beide rechts ab, mit drohender Miene).
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6ter Auftritt.
Vorige ohne Wolfert und Stur.
Fühlt ihr den Gifthauch aus dem Süden wehn,
Der unsre reine nordsche Luft durchzieht?
Das Schiff ist leck, kalfatern hilft hier nichts.
Der Wurm steckt drin und bohrt in seinen Balken.
Komm Balde, eil' dich, setz das Segel ein!
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7ter Auftritt.
(Der Abend sinkt nieder.)
Ja, nehmen Kurs nach Norden.
(Balde ab.)
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8ter Auftritt.
Nun Rollo, Heil! Auf Wiedersehn! Hoiho!
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Wir pflegen Rath mit Harald hier, Hoiho!
Hoiho! Vertrauet ruhig euer Loos
Mir und dem schnellen Drach', Hoiho, Hoiho!
(Moorländer ab. Die Sonne geht roth unter,)
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9ter Auftritt.
Und jetzt, mein Sohn, erhältst du noch das Pfand
Des Vaters Erb', die wundervolle Kette,
Ein Zeichen meiner, deiner steten Treu.
(Harald geht in's Haus.)
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10ter Auftritt.
(Baldes Gesang in der Ferne.)
Allmächt'ger Thor! Welch wunderbare Wendung!
Schon winkt der Streit für's seufzend' Heimathland,
Noch weil' ich hier am trauten, stillen Haus
Des alten Freund's, das mir so lieb geworden
Durch seinen treuen Sinn, durch's edle Wesen,
Das schüchtern auf den Lebenspfad mir wirft
Den milden Glanz holdsel'ger Weiblichkeit.
O süsses Bild, das mit geheimen Banden
Die wilde Kraft in mir bezwingt, berauscht
Durch das Gefühl wehrloser Hingebung.
O heil'ge Stätt' wo solch' ein Wesen thront!
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11ter Auftritt.
Vernehm die Stimme die mich ruft! Bin hier!
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O vergieb, ich hörte eben
Du willst zu Schiff, willst heut' noch von uns scheiden.
Ich dacht' nicht nach - ich wollt' nur Abschied nehmen -
Glaubt' mit dem Vater dich - find' dich allein -
Und höre meinen Nam' von deinen Lippen. -
Du denkst an mich, auch ohne mich zu sehn?
Ich denk an dich, o Ada, Tag und Nacht,
Gar süss ist's mir zu weilen, wo du weilst,
Doch trüb und traurig da, wo du nicht bist.
Wenn dann der leichte Schlaf mein Auge flieht
Und tiefe Dunkelheit mich rings umgiebt,
Wenn ich dem Rauschen dieser Bäume lausche,
Die zärtlich deine süssen Träume wiegen
Und väterlich beschirmen deinen Schlaf.
Dann fühl' ich weich mich werden, leise Thränen
Entquillen meinem Aug' und mein Gemüth
Geht auf in nie geahnter Seligkeit.
(Ada mit verklärten Zügen, entzückt lauschend.)
Wie dankbar Ada bin ich jenem Zauber,
Der mich dich schauen, der mich träumen lässt,
Still träumen von dem Bild, das mich entzückt!
(Ude erscheint in der Thür.
Noch mehr! noch mehr! ach, könnt' ich's ewig hören
Dies Flüstern, süss wie Nachtigallensang.
(Ude verschwindet.)
Ach Ada, wenn dann alles um mich her
Im Schlaf versunken liegt, geniesse ich
Unsäglich stilles Glück; es steigt in mir
Ein mächtig Sehnen auf um in Begeist'rung
Die ganze Menschheit an das Herz zu drücken.
(Ada hat leise die Hände emporgehoben, langsam sinkt ihre Rechte in die Rollo's.
Ach, wie so weich ist deine Hand! Schmerzt Dich
Die meine nicht, an rauhen Druck gewöhnt?
O nein! o nein! es überwältigt mich
Zu fühlen wie sie stark und sanft umfasst.
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Ada! ewig bist du mein - -
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12ter Auftritt.
(Ude erscheint wieder in der Thür, mit ihr Harald. Beide sehen einen Augenblick auf die Gruppe. Harald winkt Ude hineinzugehen.)
Mein Vater! - (zu Harald) Vater!
(Wendet sich ab wie vernichtet.)
Und du Ada, mein vielgeliebtes Kind!
Schnell haben eure Herzen sich gefunden.
Fürwahr nie wurden bessere vereint.
(Reicht Rollo die Hand, führt ihn zu Ada und hängt ihm die Kette um.)
Die Kette bindet mehr jetzt als uns Beide,
Doch diese (Ada) sei ein heiligeres Band.
Ach, lass mich die mich bindet - wiederbinden.
(Hängt die Kette um Ada's Hals.)
Dich Vater nennen, diese hier mein Weib!
(Er nimmt Ada in seinem Arm - sie lehnt ihr Haupt an seine Brust. Harald legt Beiden die Hände auf.)
Nehmt nun das Beste was ich hab', den Segen,
Der wird euch leiten und verlässt euch nicht.
(Balde singt von neuem).
Jetzt willst du mich verlassen, Rollo? Jetzt?
Jetzt mehr als je, mein Liebling, muss es sein.
Es gilt nicht mehr das Vaterland allein
Seit mein das schönste Kleinod, das es ziert.
Gedenk des Worts: Verlieren bringt gewinnen!
(Der Gesang endet plötzlich in einem Schrei.)
Bei Thor! Hör' Baldes Stimm', er ist in Noth!
(Rollo ab.)
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13ter Auftritt.
Mir ist's als drohe uns ein Unheil, Vater!
Wir werden's gleich erfahren, was geschehn.
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14ter Auftritt.
(aus der Ferne).
Bringt Licht, ihr Lieben schleunigst, bringet Licht!
Mein armer Balde ist zum Tod getroffen!
Eilt, fliegt, gebt Licht! gebt Wasser! ihn zu retten?
(ruft in's Haus).
He! Männer, Burschen, Mägde! Licht her, Licht!
(Ada läuft Rollo entgegen und fährt entsetzt zurück. Rollo Balde tragend, der ein Stück des Spiesses in der Brust stecken hat, legt ihn links nieder im Vordergrund kniet neben ihn hin und beugt sich über ihn. Zwei Sklaven jeder eine Fackel tragend.)
(zu den Fackelträgern).
Eine' genügt! Eilt, eilt, bringt Wasser her!
(Sklave ab, bringt Wasser.)
(kniet nieder und besprengt sein Antlitz).
Ach, armer Balde! Wache auf, wach' auf!
Erwach! Wir wollen dir nicht's Böses thun.
Ach Ada! 's Ist vergebens, er ist todt!
Mein armer, treuer Balde ist ermordet!
Er fiel als Opfer niedrer Rachesucht.
Rollo! Sieh her! Bewegt er nicht die Lippen?
Mein theurer Balde, wirst du mir entrissen!
Ach sprich ein Wort, wer ist dein Mörder, sprich!
Die Unschuld will ich rächen, schwör's bei Thor!
Verfluchter! Dieses Blut komm über dich!
(Balde bewegt die Hand - Rollo erfasst sie, während Ada mit den ‘Fingern seine Stirn befeuchtet. Ude tritt zögernd auf, Verbandzeug in der Hand.)
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(schlägt die Augen auf und erblickt Rollo).
's War Wolferts Spiess - der mich getroffen hat
(Ude entsetzt.)
Er war mit Stur - ich hört's an seiner Stimm'
Er wusst' von unsrer Reis' - erfuhr es - hier! - -
(Deutet auf das Haus.)
Wär's möglich? Sollt er diese Frevelthat! - - -
So ist's, wenn er es sagt! -
(leise).
Ach Meister, trauerst du um deinen Balde?
Er wird Dich nicht mehr sehn, nicht mehr bewundern,
Auf Ada hier vertraue, sie verdient's,
Doch in dem Hause dort spinnt man Verrath.
(Ude will sich ihm nähern. Balde kehrt sich ab. Da sie ihn berührt, stösst er einen Schrei des Abscheu's aus.)
Komm Ude! Lasse ihn! Es ist vorbei!
(sterbend).
(zu Ada)
(stirbt)
Jetzt Schurke! Sei gefasst! Du oder ich!
Du, den die Erd' mit Widerwillen trägt,
Der Abscheu weckt, bei Allem was da fühlt,
Ich schwör bei dem, was mir das Höchst' und Liebst'
Und bei dem theuren, kaum entseelten Leichnam,
Dem jammervollen Opfer deiner Rache,
Beim heiligen Altare dieser Göttin
Und aller Götter dieses heil'gen Wald's,
Ich schwör' bei meinem edlen Schwert, dass ich
Dir Rechnung frag für jeden Tropfen Bluts,
Den du vergossen mit verruchter Hand.
(zu den Sklaven)
Kommt, bringt ihn auf das Schiff, ich nehm ihn mit.
Es wird die Fahrt gethan, das Werk vollbracht,
Das uns die Freiheit, (zeigt nach rechts) dir Vernichtung bringt.
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(Sklaven nehmen die Leiche auf.)
(zu Ada und Harald)
Leb' wohl Geliebte, meine süsse Braut!
(Ude blickt bitter zur Seite.)
Gedenk' des Worts: Verlieren bringt Gewinnen!
(zum Himmel)
Und wollt ihr Götter, dass ich leidend streite,
So leid' und streit' ich, wie ihr es befehlt,
In Streit, in Leid gewähret mir den Sieg! -
(Drückt Harald die Hand â küsst Ada auf die Stirn und eilt den Sklaven nach.)
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4ter Autzug.
Ein germanisches Wohnzimmer. Haupteingang in der Mitte des Hintergrunds. Rechts seitwärts Stoffe, die einen Ausgang verdecken. Links im Vordergrund ebenso Stoffe, die einen Ausgang verdecken, daneben eine Thüre. Zu beiden Seiten des Haupteingangs Wandbänke mit langen Kissen. Links im Vordergrund grosser Stuhl mit Schemel - Wolfs und Bärenhäute auf dem Boden; Rollos weisses Bärenfell auf einem Ruhebett zwischen dem Vorhang und der Thüre links. An der Wand darüber ein grosser Eberkopf mit mächt'gen Hauern, rings umher Jagdwaffen u.s.w. Ein mächtiges Hirschgeweih über dem Haupteingang. Rechts im Vordergrund ein Erker vor dem Herd, auf dem ein Feuer gelinde brennt, rings umher Körbe mit Wolle und Flachs ferner Spinnräder.
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1ter Auftritt.
Jetzt, Vater, ist er sicher angelangt.
Wohl gestern Abend schon nach meiner Meinung.
Zwar hat er Gegenwind gehabt, wo nicht
Musst' er nach eigner Schätzung gegen Mittag
Gelandet sein auf seines Oheims Insel.
Ach wär' ihm doch kein Unheil widerfahren!
Bei jedem Windstoss der vergangnen Nacht
Erschrak ich plötzlich, fühlt mein Herz erzittern,
Wenn ich des Meeres dumpfes Brausen hörte;
Und stundenlang entflohen Ruh' und Schlaf.
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Mit dem Geliebten zieht die Ruh' dahin.
Ein Glück, wenn er sie einst noch wiederbringt.
Ach, Vater, deine Worte ängst'gen mich.
Vernahmst du etwas oder hegst du Zweifel?
Nicht im Geringsten Kind, doch ist's mein Wunsch
Um unser Aller Wille, dass er komme,
Denn ohne ihn sind sicher wir verloren.
So lauert Unrath in der Zukunft, Vater?
Das Uebel schreitet schneller, als man denkt,
Auch musst' es dazu kommen Ada, nur
Bin ich um dich und um dein Glück besorgt.
O bange nicht um mich, geliebter Vater,
Dein Segen ist mit uns; auch der, der Götter,
Die niederschauten, als du uns vereint.
Wir haben ja einander. Unsre Liebe
Macht leicht, was schwer, und süss, was bitter ist.
Gesegnet ist der Einfluss reiner Liebe!
Es tröstet mich, dass ich so stark dich finde,
Mit Muth gewappnet, wenn die Noth gebeut.
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2ter Auftritt.
(Sklave tritt rechts auf).
Vom Kromveld kommt ein Bote Herr, er wünscht
(Sklave rechts ab. Ada links ab).
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3ter Auftritt.
Die Meldung bring' ich, Herr, dass der Legat
Die Truppen mustert und gerüstet steht,
Bereit zum Angriff auf den ersten Wink.
Die Botschaft trug ich erst nach Biesland hin
Von dort komm ich zu dir in grösster Hast.
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Die Bieseck' ist demnach gewarnt!
Sogleich an's Werk, da sie die Nächsten sind.
Erwarten sie für sich den ersten Prall?
Ja, höchst wahrscheinlich.
Da fragst du mehr, als ich vermag zu sagen.
Sie sollen mir berichten, was geschieht,
Ich selbst werd' Bor und jene aus der Schorre
Sofort in Kenntnis setzen von der Lage,
Dass wir bereit zur Hülfeleistung steh'n.
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4 ter Auftritt.
(ruft von rechts einen Sklaven herbei.)
Sogleich zu Bor und ihm berichtet,
Dass des Legaten Macht in Waffen steht;
Er soll sich vorbereiten aufzubrechen,
Sobald mein erster Ruf an ihn ergeht.
(Beide ab.)
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5ter Auftritt.
Ist in den Ställen alles aufgeräumt?
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Die Milch schon abgerahmt, die Kübel rein.
Und wart ihr schon am Brunnen?
Das erst noch abgemacht und dann gesponnen.
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6ter Auftritt.
Die Mägde laufen wie verloren heut',
Da man sie an ihr Werk erinnern muss.
Als ob sie witterten, was uns bedroht.
Was kann uns drohen Ude, weisst du es?
Auch Vater schien mir sorgenvoll zu sein,
Noch eh' der Bote angelangt.
Woher? Von wem? Hast du es nicht gehört?
Wie konnt' ich's hören? Bin ja fortgegangen.
Man hört doch immer, was man hören will.
Ja, so weit dacht ich nicht. Er kam - ich ging.
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7ter Auftritt.
(durch den Haupteingang).
Nun, Vater, ist er weg? Was bracht' der Bote?
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Nicht viel, nur einen Freundschaftsgruss, da er
(Harald sieht sie forschend an, sie schlägt verlegen die Augen nieder.)
Ich find dich müssig, Ada, - sind die Mägde
Sie sind am Brunnen, holen Wasser.
(Ab. Harald sieht ihr nach).
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8 ter Auftritt.
Auf den Verdacht, den Balde sterbend hegte.
Ach Vater, nein, du thuest Unrecht ihr,
Sie ist nicht falsch, sie hat mich viel zu lieb.
Es will nun einmal nicht mehr von mir weichen:
- Im Hause lauert der Verrath - und als
Sie näher trat, wandt' er sich schaudernd ab.
Nein, Vater, nein, sie fühlet Neigung nur,
Unsel'ge Neigung für den Unhold Wolfert,
Sie dauert mich, hab' Mitleid mit der Armen.
(Harald nachdenklich rechts ab).
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9ter Auftritt.
(munter).
Komm Ude, lass uns an die Arbeit gehn,
Ganz so wie sonst, der Vater könnte denken,
Wir geben uns mit Grillenfangen ab.
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O ja, wie könnte so 'was uns begegnen,
Uns, denen 's Glück so zulacht, denkst du nicht?
(Die Mägde setzen sich an's Spinnrad, andre zupfen Wolle u.s.w.)
(verwundert).
Wie meinst du das? Bist du denn glücklich, ja?
Was kümmert's dich, hast du noch Zeit für mich?
Du, die so viel zu ihun hat.
(höhnisch).
Zu spinnen wohl, wenn's Rädchen schnurrt ein Lied
- ‘Von Flüstern süss, wie Nachtigallensang’ -
Du thust mir weh, das hab' ich nicht verdient,
Die dich so liebt und die dich nie belog.
(spöttisch.)
Warum nicht gar, das ist ein gross' Verdienst.
Was du da sagst, versteh' ich nicht, weiss nur,
Dass ich dich lieb hab', weiter nichts und dass
Mit deiner Bitterkeit du tief mich schmerzt.
(immer spöttisch).
Wie meinst du das? Bist du unglücklich, ja?
Ich mein's aufrichtig, ja, ich bin unglücklich,
Da ich es fühl', dass du es selber bist.
(wild).
Unglücklich ich? Was weisst denn du davon?
Was faselst du von Unglück? Du, so rein,
So gut, so gross in deiner Sittsamkeit?
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10ter Auftritt.
(mit einem Boten von rechts zum Haupteingang gehend).
(hastig).
Den Schwarzen sandt' ich, wirst gewiss halbwegs
Ihn treffen; schick ihn gleich zu Bor zurück,
Um ihm zu melden, dass er kommen soll.
Du selbst gehst durch die Wadden und treibst auf,
Was eine Faust hat, um das Schwert zu führen.
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11ter Auftritt.
(ohne Bote).
(Die Frauen rechts springen von ihrer Arbeit auf und bedecken sich jammernd das Gesicht mit den Händen.)
(zu Harald):
O Vater, Vater, schweig nicht länger mehr!
Ich schwör dir's, Vater, stark zu sein, sag an,
(das Haupt nach hinten gebogen lauscht eifrig, Harald den Rücken aukehrend).
(unterdrückt)
Das Geschmeiss rückt uns zu Leib'.
Und angeführt durch Balde's Mörder - -
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12ter Auftritt.
(Sklaven und ein paar Moorländer bringen Balken und Stricke um die Thür zu versperren).
Hier, Männer, hier! Wie steht es an dem Thore?
Da dringen sie zu fünfzig noch nicht ein.
(zu Ude).
Ach, Ude, geh und tröste du die Mägde.
(erregt und munter).
Haha! Haha! ich bin nicht zu bedauern,
Will sie schon trösten, ihnen Muth verleih'n.
Und mir dazu, ich fühl' die Kniee beben.
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Natürlich, Liebe, komm, kommt Alle mit.
(Alle Frauen links durch den Vorhang ab. Die Hauptthür ist versperrt. Starkes
Klopfen und Rufen von draussen.)
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13ter Auftritt.
Vorige. - Gruppe Moorländer.
(draussen).
He, Harald, wir sind Freunde, lass' uns ein.
Unmöglich, diese Pforte ist verrammelt,
Doch bei dem hintern Flügel ist's noch auf.
(zu einem Sklaven).
Lauf schnell und lass sie durch die Ställe ein.
(zu Andern.)
Und sind sie d'rin, wird der Theil auch versperrt.
Die Thür ist fest wie jene, eine Mauer!
Erst kommt die Reih1 an sie und dann an uns.
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14ter Auftritt.
Vorige. - Ein Haufen tritt auf mit Yord.
Hier sind wir! Bor schickt' uns voraus.
Den zweiten Boten trafen wir halbwegs,
Er ging rechts ab, der Schwarze kam mit uns.
(sendet Männer ab um den letzten Ausgang zu sperren.)
Willkommen Yord, ihr Alle, seid willkommen,
Doch nicht zu heitrem Fest und frohem Mahl,
Zu blut'gem Freiheitskampf rief ich euch auf.
Ob Fest, ob Kampf, wir sind stets gern dabei!
Es riss uns die Geduld, nichts hielt uns mehr,
Wir brachen auf und eilten flugs hierher.
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Das alte Blut, ich fühl' es Männer, kreist
Noch eben so wie sonst in wilder Glut.
Fürwahr, ich brenn' wie ihr vor Ungeduld.
Die Klinge darf nicht rosten in der Scheide.
Ein blut'ger Tanz und eingeschlag'ne Schädel,
Das wird ein Hochfest ganz nach meinem Sinn.
Heisa! Gesellen, lasst die Schwerter sausen.
Hineingehauen, dass die Stücke fliegen!
Solch' Muth, solch' Zuversicht, die lob' ich mir,
Doch Freunde sagt, was thun wir mit den Frauen?
Die Frauen! Nun die kennen auch den Weg,
Wir gehn voraus, sie haben nur zu folgen.
Ist Rollo denn noch nicht zurückgekehrt?
Noch nicht, bin ohne jede Nachricht selbst.
An seinem Oheim ist doch nicht zu zweifeln?
Gewiss nicht! Wären Alle so wie er,
Es stände heute nicht so schlimm mit uns,
Nie hätt' die Rasse unsern Grund betreten.
Wohlan, wir leuchten ihnen gründlich heim,
Sie sollen lange Zeit noch an uns denken.
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Ich denk' an jedes Thor gehören zehn,
Der Rest besetzt das Haus -
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16ter Auftritt.
Ihr Männer, jeder eile jetzt auf seinem Posten,
In wenig' Augenblicken geht es los.
(zu Harald).
Du zeigst dich überall, das hebt den Muth.
Ich werde da sein, wo ich nöthig bin.
(zieht das Schwert)
Durch Kampf zum Siege, Freiheit oder Tod!
(Alle Hände auf seinem Schwert)
(draussen).
Zwei hundert an der Zahl vom Kreuzweg her.
Zum Kampf, zum Kampf!!! Hoiho! Hoiho! Hoiho!
(Alle ab.)
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17ter Auftritt.
(Harald aufhaltend).
O Vater, bleib' bei mir, ich sterb' vor Angst!
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Was hör' ich, Ada? Bist du nicht mein Kind?
Du kennst das höchste Kleinod der Germanin,
Was sie vertheidigt bis zum letzten Hauch.
(Er küsst sie - links ab.)
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18ter Auftritt.
(wirft sich auf das Bärenfell).
O Fricka, heilge Fricka, sei uns gnädig!
Allmächt'ger Thor, steh' meinem Vater bei!
Gieb seinem schwachen Arme neue Kraft
Und kehr' von ihm den mörderischen Stahl.
(Man bläst Sturm â Gewühl â Lärm.)
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19ter Auftritt.
Ach Ada, Ada, komm, verlass uns nicht,
Bleib hier, wir halten's ohne dich nicht aus!
(Man hört fechten, schreien.)
(aufblickend).
Wie wollt ihr, arme Menschen, dass ich helfe,
Ich schwach' elendig' Wesen ohne Kraft?
Ach, Ude sitzet stumm und ganz verloren,
Wo du nicht bist, da ist für uns der Tod!
Ach, hör' das Heulen, wie von wilden Thieren,
Ich fühl' mein Blut erstarren in den Adern!
Kommt hier hinein, da hören wir es nicht.
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20ter Auftritt.
(Harald kämpfend mit zwei Römern rechts herein. Wolfert folgt.)
(eilig).
Lasst ab, Soldaten, mir gehört die Beute!
(Treibt Harald wild zurück, trifft ihn, Harald sinkt auf die Bärenhaut.)
Nun hab' ich dich, du hast jetzt beigedreht,
Viel Müh' hast du mir nicht verursacht, Alter!
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(Soldaten stürmen über die Bühne.)
Ein Dickkopf nur, ein dummer Fratzenmacher,
Ein Prahler, unter Weibern nur ein Held!
Ein grosser Schwätzer. Hast wohl nicht gedacht
Dass ich dich niederleg' mit einem Stoss.
(Soldaten stürmen hin und wieder. Lärm.)
(zu ihnen).
Nun und die Täubchen? Denkt ihr nicht ans Pflücken?
Kommt, Kerle, kommt, ich bring euch in den Schlag.
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21ter Auftritt.
(Man hört gewaltiges Schlagen, Heulen, Thüren krachen.)
Hier bleib' ich nicht, ich tühl's, mich traf ein Unglück!
(auf die Leiche zueilend)
Hier liegt mein Vater mit durchbohrter Brust!
O Vater, hör', es ruft dich deine Tochter.
Ach, schlag nur einmal noch die Augen auf!
Ada ist hier, dein vielgeliebtes Kind!
(Ude und Mägde schrecken entsetzt zusammen, jammern links im Vordergrund.)
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22ter Auftritt.
Soldaten rechts. - Centurio. - Wolfert links mit seinen Leuten.
Ei, Leute, seht, hier laufen wir dem Wolf -
Nein, nein, ich mein' den Schäflein in den Rachen!
Hier sind sie, ja! Doch wo ist Ada?
(Ada steht aufrecht bei der Leiche, gefasst blickt sie der Gefahr in's Auge, da sieihre Leute bedroht sieht.)
(übermüthig).
So! Bist du da! Jetzt kommt die Reih' an dich!
(wirft sich vor ihm auf die Kniee).
Seh' ich dich wieder! Bist du endlich da!
Was will das Weib? Centurio nimm sie dir!
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(empört).
Zurück, zurück, die Frau gehört zu mir!
(Centurio lässt ab.)
Vermessne! Wagst' du's dem Befehl zu trotzen?
(spottend)
Die Zeiten sind verändert, merkst du das?
Da liegt der Alte - Wolfert, der steht hier!
Du willst beschützen? Brauchst des Schutzes selbst!
Bist ganz des alten Prahlhans Töchterlein.
(Tritt auf Ada zu, die sich zu ganzer Höhe aufrichtet und ihn fest ins Auge fasst er stutzt.)
Römische Bürgerin! Thu deine Pflicht!
(hinzu tretend).
Kenn' meine Pflicht, ich bin Centurio.
Lupe, das ist Rom's Gesetz.
Willst Roma's Freund du sein, erkenn' es an.
Centurio, führ' mich zu dem Legaten!
(Sie blickt Wolfert vernichtend an und verlässt die Bühne rechts von Centurio und Soldaten gefolgt. Ude liegt wie versteinert am Boden. Die Mägde schluchzen und flüchten in verschiedenen Richtungen.)
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23ter Auftritt.
Verdammte Ohnmacht, wilde Raserei!
Bin ich geboren zur Erniedrigung?
Ist das der Lohn, den Rom den Freunden beut?
So soll es untergehn mit meinem Fluch!
(wild).
Bin reich an Hass, der lodert wild in mir!
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Hast du kein zärtlich Wort für mich Verlass'ne?
Hab' dir gedient, so treu als ich's vermocht,
Soll ich für meine Lieb' nur Undank ernten?
Noch eine Närrin, die mich rasen lässt!
(Erhebt das Schwert)
Dich rasen lässt, indem sie dich geliebt?
Berechnung war's, Verrat! Wirst du die Zung'
(Sie flüchtet - bei Haralds Leiche ergreift er sie rücklings - durchsticht sie.)
Wart', ich lähm' sie dir!
(Sie fällt an der Leiche Haralds nieder.)
Hinweg! Hinweg! Zu kühlen meine Rache!
(Wolfert ab)
(Schluss folgt.)
Clara von Ziegesar.
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