Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568(1568)–Anoniem Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568– Auteursrechtvrij Vorige Volgende [108] Ein annder Schonn bin ich nitt mein hochster hortt, Laß mich des nitt entgeltenn, Lieb geitt fůr schonn, an mannichem ortt, Darůmb will ich nitt scheltenn, Lieb vberwintt, mannich freůndtlich kindtt, Thůitt nach der lieb nitt fragenn, Lieb machtt groß freůdtt, Hor ich altzeitt, Bei allenn meinen tagen. Schonn bin ich nitt achtt daß gar klein, Lieb thůett all dinck bezwingenn, wo lieb nitt [Folio 64r] [fol. 64r] ist, mitt trewem schein, Dar thůitt die lieb mißlingenn, Dan lieb bogertt, sein vnnerkertt, Daß magstů woll ermessenn, Lieb machtt grůß gůnst, aůß hertzenn brůnst, hastu mein hertz besessenn. Schonn bin ich nitt, hor das gar vill, daran ist nitt gelegenn, Lieb holtsehelich, das machtt gůett spill, Der heimlich mag lieb pflegenn, Jn diesser weltt, Das selden feltt, Lieb thůitt der schonn vergessenn, des trost ich mich, bin dir freůndtlich dů werdest das ermessenn. [Spreuk] Ewig ist lanck Aber lanck ist nitt ewigh Darůmb verhor. Vorige Volgende