Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568(1568)–Anoniem Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568– Auteursrechtvrij Vorige Volgende [83] Ein annder Kein freůdt ohn leidt mag mir wiederfaren, Dweill ich plech der liebenn zůchtt, Jch will mein hertz vnnd lieb nitt sparrenn, Jch habs gar fill vnnd offt gedachtt, was gůnst vermag, komptt woll ahm tagh, so ich kein gnad kan erwerbenn, kein trost ich hab, vnnd laß nitt ab, villieber woltt ich sterben. [Folio 50v] [fol. 50v] Reddenn, duldenn, thrachtenn vnd vill schweigen ist rechter liebe artt, Heimlich vnnd still jm hertzen dragenn, Daran gedenck mein schon vnnd zartt, Wiewoll mein gůnst, ist gar vmbsůnst, verlorenn seindt all mein sagenn, Jch thrag gedultt, ohn ville schůldtt, vor traůren můs ich lachenn. Hoffnůng vnnd trew, mein stetter syn, hatt mich noch nehe bedrogenn, Wirtt vill verloren komptt boßlich ahn, der es nhůr kecklich theitt wagenn, mirck was ich sagh, grůß ich mein clagh, Ach Gott wie wee thůtt scheiden, Bedenck dich rechtt, ich bin dein knecht, schwartz brůn will ich mich kleiden. [Spreuk] Es hatt die ridtt Wie ichs anfangh so schickt sichs nitt. Vorige Volgende