Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568(1568)–Anoniem Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568– Auteursrechtvrij Vorige Volgende [Folio 35v] [fol. 35v] [56] Ein annder Ach Gott was soll ich singenn, Kůrtzweill ist mir worden theůr, Vorzeittenn ginck ich springenn, das bos ich alles hůett, mitt grossenn sůchtenn schwer, verzehr ich mangenn tag, vngefell ist widder gefer, wiewoll ich des nhemantz en clagh. Liebhaben vnnd zů meiden ist mir ein schwere boiß, Das machtt des kleffers zůngen daß ich dich meiden můs, Das ich dich hab verlassenn so gantz vnnd vberall, So bin ich lieb dein eigen gleub mir zů diesem malh. Dů hast mir vmbfangen Das jůnge hertze mein, nach dir hab ich verlangen, Du zartte Jůnckfrewlein fein, Dein můndtlein rott mir zu meidenn ist mir ein schwere bůiß, Deß traůrenn ich winter vnnd Sommer, das ich dich meiden moß. Jch sall vnnd moß scheidenn, eß kan nitt anders sein, Das brengtt mir grosses leidenn, ist mir ein schwere pein, Ach scheiden jmmer scheidenn, wehr hatt dich [Folio 36r] [fol. 36r] erdacht, Dů hast mein jůnges hertz, aůß freůdenn jn traůrenn bracht. [Spreuk] Och mocht ich wůnschen das ich woltt, Jn der hellen all kleffer leben soltt, So mochtt ich zů willen sein Der aller liebster mein. Vorige Volgende