Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568(1568)–Anoniem Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568– Auteursrechtvrij Vorige Volgende [14] Ein annders Zartt schone fraw, gedenck vnnd schaw, wie mich dein lieb, jn stettiger yeb, hertzlichenn sehr thůitt krenckenn :/: Kein row hab ich so lang als mich, dein eůglein fein, mitt lichttem schein, gegenn mich frůndtlich thůn wenckenn, Die habenn mich so hertzelich mitt deiner liebt besessenn, darůmb schaw ahn, waß ich dir gan, dein kan ich nitt vergessenn. Dein roter můndt, zů aller stůndt, mich sehr anfichtt, mein hertz das dichtt taglich mit dir zů schertzenn, Fůrwar glaůb mir, Freůndtliche zir, das dů fůr all, jn diesem thall, mir liebest jn meinem hertzenn, Kerweider schertz, begertt mein hertz jn freůden, vnnd lust taglichenn, dů aller schonstes bildtt, so thůgentlich vnnd [Folio 10r] [fol. 10r] mildtt, vonn dir will ich nytt weichenn. Hertzlieb ich sprich, dein traw nitt brich, ahn mir mitt gwaltt, ihn sulcher gestaltt, groß zuchtt wirtt dir zugemessenn, Aůch schon vnnd werdtt, mitt weiß vnnd geberdtt, hastů das lob Jn sulcher prob, an dir ist nichtz vergessenn, Wiewoll du hast mich hartt vnnd fast, so hertzelich gefanngenn, all weill vnnd stundt, aůß hertzenn grůndt, nach dir hab ich groß verlangenn. [Spreuk] Wolstů sein sähelich, So můstů sein gedůldigh Vnnd vertraůwen allein aůff Gott, Vnnd haltenn sein gebott Ehr gedenckt sůnder verges Vnd kůmpts zů seiner zeitt gewiß. Vorige Volgende