Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568
(1568)–Anoniem Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568– Auteursrechtvrij
[Folio 8r]
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Sagenn vnůerzagtt,
ich habens gewagtt,
vnd sagens dar bei,
ich will sei nitt verlassenn,
ich weiss das auch,
vnnd zweiffell nitt,
eß wehr ihr leidt,
zu aller zeitt,
das sei nitt thutt dermassenn.
Biß ichs ergreiff,
nitt affen weich,
es kůmpt die zeitt
vonn hir nitt weitt,
die vnnß sall freůde brengenn,
alsůs nu thůitt,
seitt wolgemůitt,
vnnd last eůch kein leidt,
von eweren liebde dringen.
Vonn eůch will ich,
nitt keren mich,
alzeitt soltt ihr
gefallen mir,
vnnd sein die liebste aůff erdenn,
Jch hab es gesachtt
vnnd woll bedachtt,
Das keiner ist aůff erdenn nichtt,
die mir magh lieber werden.
Was eůch lieb ist,
zů aller frist,
Das gelobett my,
ich sagens frei,
vnnd wiltz nitt wederstrebenn,
dan volbringen das,
ohn wederlaß,
mitt dem dienste mein,
wiewoll ehr ist klein,
Jn allem meynem leben.
Jrem her irhem her,
vnnd all geser,
So bitt ich das
mich nitt verbaß,
Sonder thuitt
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[Folio 8v]
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meiner stetz gedencken,
Weß ich thůn kan,
will ich nitt lan,
So will ich ietz,
zu dieser frist,
eůch dieß liedlein thůn schenkenn.
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[Spreuk]Was batt hoffen sůnder trost
dem der seldenn wirtt verlost.
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