Brieven van Julius Röntgen
(1934)–Julius Röntgen– Auteursrecht onbekend
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X Brieven aan Johan Messchaert
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Amsterdam, 12 Mai 1897Liebste Freunde! Habt Dank für Eure Telegramme und die beiden soeben empfangenen lieben Briefe. Ich dachte mir schon, dasz meine Nachricht Euch nicht mehr in Beaulieu angetroffen hatte und es war mir die ganze Zeit ein leeres Gefühl, dasz Ihr noch nichts von meinem Glücke wusztet. Ich fühle ja, dasz Ihr zu denen gehört, die es am Besten mitempfinden können! Wie freue ich mich, Euch hoffentlich bald! - wieder zu sehen und Euch von Allem zu erzählen und mit MienGa naar voetnoot1 bei Euch zu sein. Freilich musz der jetzige Mai-Winter erst verschwinden. Wir heizen tüchtig und wir könnten, der Natur-Stimmung nach, ganz gut unsre verunglückte WinterreiseGa naar voetnoot2 jetzt aufführen....
Das wird aber leer sein, jetzt nach Wien zurück zu kommen und | |
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nicht den ersten Gang nach Carlgasse 4Ga naar voetnoot1 zu machen. Wie gut und schön haben wir's doch die letzten Male noch gehabt! Und dasz ich im Januar für die Kammermusik nach Wien ging, ohne Dich, ist mir nun noch besonders viel werth. Ich habe keine Zeit Euch noch viel Näheres zu schreiben: Alles liegt ja aber in den paar Worten, dasz ich so innig glücklich bin, und dabei die Empfindung habe, Amanda würde sich mit freuen Meine Braut hat so ganz ihre Natur und hat die letzten Jahre ja nur in Gedanken an mich gelebt, sodasz wir uns so durch und durch kennen und lieb haben alsob wir uns schon Jahre besessen hätten. Ihr werdet doch zur Hochzeit hier sein?....
Ja, Messchaert was bij het huwelijk als getuige aanwezig en gaf aan den trouwdag een bizonder grooten luister, doordat hij na de plechtigheid, met Röntgen als begeleider de Liederencyclus ‘An die ferne Geliebte’ van Beethoven zong. | |
7 Aug. 1901Ihr werdet hoffentlich Deinen bevorstehenden 50ten Geburtstag in vollem Glücke feiern können! Du kannst wirklich mit Befriedigung auf den zurückgelegten Weg zurücksehen - er hat Dich auf den Gipfel künstlerischen Erfolgs geführt und in dieser Beziehung hat man Dir nichts mehr zu wünschen, nur das Eine, dasz die Gesundheit Dir noch lange Jahre hindurch das Erreichte erhält, zur Freude derer, die Dich lieb haben und aller derer, die wahre Kunst verehren. An einem solchen Tage sollten aber die ältesten Freunde zusammen sein - ich empfinde das als einen groszen Verlust, dasz dies nicht sein kann!....
Im Juli war ich 14 Tage allein in Norwegen, machte grosze Bergtouren und war dann acht Tage in Troldhaug bei Griegs, denen es sehr gut ging. Wir haben viel musicirt, ich hatte allerlei Neues mitgenommen.... | |
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FuglsangGa naar voetnoot1, 18 August 1909....In Haarlem will ‘man’ Winterreise von Dir haben, und ich fände es auch für Haag und Amsterdam herrlich, da Du lange dort keinen Cyklus gesungen hast. Ist es aber nicht zu viel für Dich, 3 Abende hintereinander Winter zu reisen? Singst Du nicht einige Lieder von PosaGa naar voetnoot2? Ich schwelge hier in Brahms-Liedern, die für mich doch immer schöner werden - besonders auch die früheren Hefte, z.B. Lieder von Platen und Daumer Op. 33 - Wundervoll! Hier habe ich trotz aller Bummelei ein Heft Clavierstücke gemacht, das ich ‘Dolce far Niente’Ga naar voetnoot3 genannt habe. Dieser Titel entschuldigt so hübsch! | |
Amsterdam, 3 Oct. 1914....Dein Brief war mir sehr merkwürdig: ich hatte gerade dieselben Worte an meine Schwester geschriebenGa naar voetnoot4, die in ihrer Religiosität in Allem den Willen Gottes sieht. Ich schrieb ihr, dasz ich Alles was jetzt geschieht für eine rein menschliche Angelegenheit betrachte und es nur dann verstehen und vertragen kann, dasz für mich die Notwendigkeit das Einzige ist was regiert und wofür man sich zu beugen hat, dasz ich das Anrufen eines Deutschen Gottes für eine Blasphemie, in bestem Fall für eine Kindlichkeit beschaue u.s.w. Die Stimmung hier wird übrigens besser. Ich holte mir die Cölnische Zeitung und erfahre also Alles von Deutscher Seite, ärgere mich auch manchmal, wenn sie zu chauvinistisch ist und wenn nur noch von Deutscher Cultur die Rede ist.... Ich bin immer fleissig und habe mein groszes a Cappella Stück ‘Wider den Krieg’ abgeschlossen. Dienstag gebe ich mit Carl Flesch ein Concert im groszen Saal für den ‘Steun-comité’, Alles ist schon ausverkauft.... | |
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Am ConservatoriumGa naar voetnoot1 läuft jetzt auch Alles wieder, es ist mir gelungen unsern neuen Russischen Violinlehrer Alexander Schmuller, der in Berlin festgehalten wurde, frei zu bekommen. Und nun leb' wohl und lasz wieder einmal etwas von Dir hören, wo ich Dich leider nicht selbst ‘hören’ kann. | |
8 März 1915Dasz Du nach den herrlichen Holländischen Concerten wieder so schlechte Tage erleben musztest! Hoffentlich kurirt Dich deine gute Frau bis zu den Wiener Concerten so gründlich, dasz Du dann wieder so schön singen kannst als hier! Schade dasz ich nicht dabei sein kann!... Ich bin wieder sehr fleissig gewesen. Eine ganze Sammlung Alt-Niederländische Volksgedichte habe ich componirt, für Chor, Solostimmen, Duetten, wie's gerade paszte. Darunter auch drei grosze Balladen für eine Stimme. Könnte ich's doch mit Dir zusammen musiciren. Es sind ganze 112 Seiten vollgeschrieben!! Ich denke die ganze Geschichte drucken zu lassen unter dem Titel ‘Zangmuziek op Oude Ned. Volksgedichten’.... So vertreibt man sich die Zeit und lenkt die Gedanken etwas ab von dem furchtbaren Ernst. Was soll nur aus dem Zustand werden, der immer verwickelter wird. Trotz allem Zutrauen zur Deutschen Sache sehe ich doch die nachste Zukunft recht dunkel ein. Vielleicht urteilt Ihr in Deutschland anders und hoffnungsvoller!.... | |
13 Juni 1916....Grosze Freude machte mir Dein Brief in dem Du so eingehend über meine KriegsliederGa naar voetnoot2 schreibst. Dasz Du dich durch die ganze Masse durchgearbeitet hast und soviele für Dich herausgesucht hast, ist mir eine grosze Freude. Ich kann Dir aber leider nicht viel über Deine Wahl sagen, da ich die Lieder nicht hier habe, | |
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und sie zum Theil wieder vergessen habe. Das kommt davon, wenn man soviel zusammen schreibt!....
Jetzt habe ich etwas ganz Anderes gemacht: einen Cyklus Alt-Chinesischer LiederGa naar voetnoot1 (wundervolle Poesie) für zwei Stimmen, das heiszt abwechselnd Mezzo-Sopran und Bariton. Willst Du die Lieder sehen, so schicke ich sie gerne, aber - ich finde mich sehr unbescheiden. Und doch - Wem möchte ich sie lieber zeigen, als Dir? Also ohne jede Nebenabsicht!! | |
Catrijp bij Schoorl, 10 August 1917Lieber Sechzigjähriger! So weit wären wir also gekommen! Ein langes, reiches Leben liegt hinter uns und einen groszen Theil der Wanderung haben wir gemeinsam gemacht, als gute Kameraden. So soll es auch bleiben für den Rest, der uns noch beschieden ist. Und wenn ich nun zurückblicke und an alle die schönen ‘Reiseerinnerungen’ denke, vom ersten Mal an, wo ich Dich, unsichtbar und ungekannt in ‘de Luthersche Kerk’ Händel's ‘Grüne Auen’ singen hörte, von unsrer ersten Probe in der ‘Muziekschool’, wo Du mir schriebst, dasz ich ja den Archibald Douglas gut studiren sollte (!) von dem ersten Abend in ‘Felix Meritis’ und allen folgenden, von der EuterpeGa naar voetnoot3-Zeit - die Probe, die ich für Dich leitete, und dann die Nachricht kam, dasz erst eins und dann noch ein Mädel gekommen warGa naar voetnoot4, werden wir nie vergessen - die erste Matthaeuspassion, die ersten Wiener Concerte, und so weiter, bis zu der ‘Dichterliebe’ im letzen Orgelconcert. ....ja, dann habe ich heute nur ein Gefühl und das ist, Dir zu danken für all das Gute und Herrliche, das Du mir gegeben hast: und damit habe ich das Beste gesagt, was ich Dir an diesem Gedenktag sagen kann. Dasz ich es nicht persönlich thun kann, und daszGa naar voetnoot2 | |
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wir Dich nicht in Deinem Vaterlande feiern und beglückwünschen können, das ist eine von den vielen Schattenseiten, die diese schwere, unsinnige Zeit mit sich bringt. Wie gerne hätte ich Dir unser Festalbum selbst überreicht! Eine Reise nach Bayern ist aber jetzt eben so schwierig, als wenn Du früher Deinen Sommeraufenthalt am Nordpol verbracht hättestGa naar voetnoot1. So werdet Ihr am 22ten wohl still zusammen sein, und das ist ja auch wieder ein Glück und gewisz das Beste, was man Dir an diesem Tage wünschen kann. Aber wie viele Gedanken und Wünsche werden am 22ten ihren Weg nach Bad Kreutz nehmen! Auch etwas Notenpapier kommt direkt vom Buchbinder in ‘Schagen’Ga naar voetnoot2 zu Dir. Ich wollte Dir etwas Holländisches zum Geburtstag schreiben und fiel auf den alten Bredero, dessen 300-jähriger Todestag jetzt gedacht wird. Man hat mich aufgefordert die Lieder von ihm, die auf bekannte ‘Voysen’ gedichtet sind, mit einer einfachen Begleitung zu versehenGa naar voetnoot3, und dabei fand ich dann die Lieder, die ich für Dich componirt habe. Hoffentlich findest Du in manchem alte Heimatsklänge! Wie schön ist doch diese Heimath: ich verstehe jetzt Deine Schwärmerei für ‘de Beemster’ und ‘de Streek’, wo ich fast täglich mit dem Fahrrad neue Schönheiten entdecke: so ein ‘Polder’ mit den grünen Wiesen, den ‘Boerenhofsteden’, den Kühen und Schafen und darüber das Sonnenlicht und die unbeschreibliche Beleuchtung, die es nur in Holland gibt - ja, das ist herrlich! Ich habe eine ganze Sonate und 10 Clavierstücke darüber geschrieben, wo auszer ‘Poldern’ auch noch viel Dünen und See vorkommt: alles dies genieszen wir hier in vollen Zügen! Unser Häuschen liegt ganz versteckt, direkt an den bewachsenen Dünen. Wir sehen überhaupt nur ‘Boeren’, und ‘Maerten Aepjes’Ga naar voetnoot4 ist ein direktes Porträt. Ich denke am 22ten nach HoornGa naar voetnoot5 zu fahren - das ist dann eine Art von Dankwallfahrt, dasz es vor 60 Jahren den guten Einfall gehabt hat Dich der Welt zu schenken. | |
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Troldhaug, GRIEG's woning te Hop bij Bergen (Noorwegen)
FRANTS BEYER
GRIEG's componeerhuisje (Tuin van Troldhaug)
EDVARD en NINA GRIEG
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BJÖRNSTJERNE BJÖRNSON
RÖNTGEN en D.J. VAN DER VEN (Zomerfilm)
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Und damit genug! Mit vollem Herzen denke ich au Euch, verlebt den Geburtstag so glücklich zusammen wie es Euch wünscht. Dein alter Julius. | |
Catryp, 28 Aug. 1917Es macht mich sehr glücklich, dasz es mir gelungen ist, Dir mit den Bredero-Liedern Vergnügen zu machen und dasz ich damit den richtigen Ton getroffen habe. Also: am 22ten früh fuhr ich durch die ‘Polder’ nach Hoorn um Dir von dort ein Telegram zu schicken, und Deinen Bruder zu besuchen. Es war aber ein solcher ‘tegenwind’, dasz ich unmöglich Hoorn erreichen konnte und in Scharwoude umkehren muszte. Hast Du mein Telegram, das ich dort aufgab, erhalten? Ich fürchte nicht, weil kein Mensch dort etwas von Dorf Kreutz wuszte. Ich kehrte also um und als ich eben wieder zu Hause angelangt war - wer kommt uns entgegen? - Dein Bruder! - der dieselbe Idee gehabt hatte, dabei aber den Vortheil, mit dem Wind fahren zu können! Wir freuten uns riesig und feierten zusammen den Geburtstag und schwärmten in allen guten Erinnerungen. Am andern Morgen kam Dein Telegram, woraus ich sah, dasz Alles gelungen war! Du Armer, der jetzt Alles beantworten muszt: ‘Euch macht Ihr's leicht, mir macht Ihr's schwer’ - kannst Du mit Hans SachsGa naar voetnoot1 sagen. Unsere schönen Sommertage gehen nun zu Ende. Ich bin mit dem ‘Zomeroogst’ zufrieden. Auszer Deinen Liedern habe ich eine Violinsonate, ein Trio für Flöte, Oboe und FagottGa naar voetnoot2, ein Heft Holl. ClavierstückeGa naar voetnoot3 - ‘in Brederostijl’ - und Variationen für 2 Claviere über ein Beeth. Thema geschrieben.... | |
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als besser wird. Dieser Winter wird für Deutschland wohl der schlimmste werden!.... Hier leben wir in einer wahren Concertfluth - Alles kommt jetzt nach Holland um Geld zu verdienen und gut zu essen und beinahe alle Concerte sind gut besucht. Letzte Woche waren die Böhmen hier, die ein neues Quartett von mir spielten, das groszen Erfolg hatte. Gestern dirigirte Van AnrooyGa naar voetnoot1 hier im Concertgebouw und machte Furore mit der c-moll Symphonie von Brahms. Ganz herzzerreiszende Briefe bekomme ich von den Wiener Freunden. Wien geht zu Grunde, die Bevölkerung verhungert und erfriert. Die reichsten Leute sitzen in einem notdürftig erwärmten Zimmer bei stinkenden Carbidlampen. Die Sterblichkeit unter den Kindern ist schrecklich. Unser Abschiedsconcert dort mit der ‘Schönen Müllerin’ war wirklich ein Abschied für immer. Die Krone gilt augenblicklich hier 1½ ct. Ich habe noch 8000 Kronen auf der Wienerbank liegen, die natürlich verloren sind. Und mit der Mark ist es ja nicht viel besser. Gut dasz ich noch verdienen kann, sonst könnte ich nicht durchkommen.... | |
Amsterdam, 22 Sept. 1920....Ich wuszte nicht dasz Du so krank gewesen bist - doch das ist nun glücklich vorbei - aus Allem was Du schreibst, sehe ich ja zu meiner Freude, dasz das ‘sentendo nuova forza’, das ich Dir in meinem letzten Briefe wünschte, wirklich eingetreten ist: ‘het smaakt me weer kostelijk’ - das ist doch der beste Beweis, dasz die Krisis glücklich überstanden ist. Wann werden wir uns wieder einmal sehen? Ich bin noch immer nicht über die Grenzen Holland's gekommen, bin nun schon über 4 Jahr ‘interniert’. Diesen Winter gehe ich aber nach Stuttgart, wo ein Orchesterwerk von mir, 4 Praeludien und FugenGa naar voetnoot2 durch den ausgezeichneten Kapellmeister Fritz Busch, aufgeführt wird. Das will ich jedenfalls hören. Meine Oper: ‘der lachende Cavalier’ | |
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steht auf dem Repertoire der hiesigen Nationalen Oper für diesen Winter - ich bezweifele aber ob sie zur Aufführung kommt. Sie haben keinen Chor, und der ist bei mir Hauptsache, - ohne Chor ist die Oper unmöglich! In December haben wir ein Beethovenfest im Concertgebouw und in Haag - ich spiele dann die Chorphantasie und eins der Clavier-concerte. Diesen Winter werden wir Arnold Schönberg in Amsterdam bekommen. Kennst Du seine Musik - oder besser seine Musik - Verneinung? JohannesGa naar voetnoot1 kommt in December aus Indiën zurück und geht dann nach Edinburg um bei ToveyGa naar voetnoot2 Instrumentation zu studiren und Orchester zu dirigiren. An dem Jungen habe ich grosze Freude! Du solltest seine Briefe aus Indien lesen - er erlebt die wunderbarsten Sachen und ich sage mir, warum habe ich auch nicht so viel Herrliches von der Welt sehen können, wie ich jung war! Nein, ich will zufrieden sein, - es war doch schön. Die ‘ferne Geliebte’Ga naar voetnoot3 mit Dir am Hochzeitstag und so manches Andere bleibt doch unvergeszlich. Und so wollen wir ruhig das Ende abwarten das eher oder später kommen wird.... | |
Amsterdam, Sinterklaas 1920....Een ouderwetsche Sinterklaasgroet, lieve menschen! Hoe lang is het geleden, dat jelui hier speculaas en borstplaatjes gesmuld hebt! Misschien denkt jelui niet eens meer aan den goeden Sint en daarom is het goed dat ik in zijn persoon even bij jelui aanklop. Jelui moet maar zonder pakjes met mijn bezoekje tevreden zijn! Ik hoop van harte dat alles goed gaat. ....Ik zie nu spoedig op 50 jaren in Amsterdam terug en het is verwonderlijk, dat ik mij nog altijd niet oud voel, wat ik toch met eere ben. Ik ben midden in 't Concertleven, verleden week Beet- | |
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hoven-Concert onder Van Anrooy in den Haag (zéér voortreffelijk!) deze week eenige concerten in de Provincie en volgende week twee Beethoven-Concerten in 't Concertgebouw, waar ik de koorphantasie speel. En Urlus heb ik laatst de ‘Ferne Geliebte’ begeleid. Wat ik daarbij gevoeld heb, behoef ik niet te zeggen. Het meest moest ik daarbij denken aan onzen bruiloftsdag in Ede, waar gij ons met dien Liederkreis getrouwd hebt: één van mijn heerlijkste levensherinneringen!.... Weet jelui, dat je oude huis in de Vondelstraat afgebroken is en een groot modern Hotel Atlantis daar gebouwd wordt? Zullen ze daar echter ooit zoo lekkere glaasjes warme Grog schenken als toen van Johanna'sGa naar voetnoot1 meesterhand, soms midden in den nacht? Ook een van de goede materieele herinneringen! Ja, zoo zou ik lang verder kunnen praten - ‘das Leben war döch schön’ en daarvoor blijf ik jelui altijd dankbaar, zoolang het nog duurt! Met Kerstmis gaan wij 14 dagen naar buiten; voor MienGa naar voetnoot2 wordt het een echte vacantie, want, wat zij ‘leistet’, is werkelijk ongelofelijk! Zeven strijktrio's heb ik gemaakt, die wij om de beurt spelen, JoachimGa naar voetnoot3, EdvardGa naar voetnoot3 en ik met mijn oude geliefde Bratsche. Wij hadden onze Deensche vriendin, Bodil de Neergaard een week bij ons te logeeren: ook dit ging voortreffelijk - bijna zou men denken, dat Mien door de ‘Heinzelmännchen’ geholpen werd! Ik zelf ben druk bezig met de voorbereidingen voor de uitvoering van mijn ‘lachende Cavalier’, die in 't voorjaar zal plaatshebben. De partijen schreef ik zelf uit en studeer ze met de verschillende zangers in. De koren heb ik moeten omwerken, ze waren voor onze krachten te moeilijk! Dat gaf veel werk! Voor de hoofdpartij heb ik Urlus gevraagd, hij is de eenige die daarvoor geschikt is. Ik hoop dat alles lukken zal. ....Nu heb ik van alles en nog wat gebabbeld en zal mijn potpourri maar eindigen. | |
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Dit was m'n éérste Hollandsche brief - bitte keine zu strenge Kritik!!.... | |
Amst., 5 April 1921....‘Ich habe lange still geschwiegen’ - der Text dieses schönen Liedes von Wolf paszt ganz auf mich. Wie lange habt Ihr nichts von mir gehört!....
....In den Osterferien, die heute zu Ende gehen, habe ich ein 4 sätziges Trio für Clarinette, Bratsche und Clavier geschrieben. Seit Januar habe ich sehr viel gearbeitet, einige Claviertrio's, ein Gesangsstück (auch mit Triobegleitung) und ausserdem habe ich viel gespielt. Einen Abend im Concertgebouw spielte ich Concertstück von Schumann und dirigirte zwei neue Orchesterstücke von mir: eine ‘boertige Suite’ (Maarten Aepjes kommt darin vor), und eine ‘Ouverture voor een Oud-Hollandsch blijspel’. Ich bekam drei Proben für meine Sachen, sodasz ich alles gut einstudiren konnte. Es ging dann auch famos. Freitag werde ich unter Van Gilse in Utrecht Beethoven c-moll Concert spielen.... Die jüngste Generation entwickelt sich herrlich, und unser FrantsGa naar voetnoot1, der Architekt, macht schon alle mögliche Baupläne für die zukünftige Villa auf dem Lande. Im Ernst, ich denke sehr daran, in einigen Jahren von Amsterdam weg zu gehen, und irgend draussen zu wohnen. Die Steuern hier sind beinahe nicht mehr zu bezahlen. |
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