die Tatsache der auch im frühen Kindesalter
vorkommenden Wortunterscheidung als Erfahrungsmoment, aufweist. - Wir stellten
fest, dass sich das Wort bildet, indem an bestimmten Erfahrungsmomenten ein
bestimmter einheitverleihender Akt sich vollzieht. (Wortmachung). Nur die
erneute Totalitäts- und Einheitsbetrachtung ermöglicht es,
die Eigenart des Wortes als Erfahrungsmoment des gemeinschaftlich gebundenen
Einzelmenschen genügend zur Geltung zu bringen: das Wort ist
‘nach’ der Verwendung durch die Gemeinschaft, jedoch
‘vor’ der des Individuums.
Im Abschnitt ‘Terminologie’ erfolgt eine Voruntersuchung
der für die Sprachwissenschaft wesentlichen Begriffe: Form, Figur,
Anschaulichkeit, Wahrnehmung, Vorstellung, Unanschaulichkeit, Denken, Erfahrung,
Erfahrungsganzes, und Moment. Wir stellen fest, dass das Wort die, in
mannigfacher Verwendung seine Identität wahrende,
Verwendungszeichen-Einheit ist. Die Veränderlichkeit der
wahrnehmbaren Anschaulichkeit steht mit dieser Feststellung nicht im
Widerspruch. Zwar gibt es ein ‘phonetisches Wort’, das
aber ‘funktionelle Form’ ist, d.h. es existiert nur als,
in Funktion der Wahrnehmungsmomente definierbarer, Typus. (Graff-Gemelli). Das bestimmende Erfahrungsmoment ist die Wortgestalt.
Sie ist die ‘umdachte’ Anschaulichkeit des Wortes als
anschaulich-unanschauliche Kenntnis-Einheit. In der Verwendungseinheit ist die
Wortgestalt nie ‘Vorstellung’. Aus der Vergleichung von
Wort-Gestalt und Wort-Form ergibt sich, dass die Gestalt im Wort auf
‘Produktion’ beruht, und das Wort folglich eine
eigenartige Synthese verschiedener menschlichen Tätigkeitsformen
bildet. Es erhellt aus dieser Vergleichung überdies die
Abhängigkeit wie die Eigengesetzlichkeit der Phonetik
bezüglich der Phonologie. Wir erkennen die Worte an ihrer Bedeutung;
mithin ist nicht die Gestalt, sondern die Bedeutung das diakritische Moment in
der Worteinheit.
Die Denkhandlungseinheit im Wort: der Referent, ist das
Erklärungs-prinzip der Bedeutungseinheit und ihrer Konstanz, wie der
Worteinheit und Wortkonstanz. Die Bedeutung ist kein Komplex von Vorstellungen,
sondern sie ist Denkeinheit. Dennoch ist sie nicht schlechthin Begriff. Ist sie
doch in eigenartiger Weise ‘applizierbar’
(‘prädizierbar’). Sie ist
‘Verwendungsgedanke’. Wir verwenden die Bedeutung, um
zwischen den Sprachverwendern und den ‘Sachen’ ein
bestimmtes Verhältnis hervorzurufen. Der Begriff
‘Sache’ ist für die sprachwissenschaftliche
Theorie wesentlich. Bedeutungskategoden sind nicht identisch mit Sachkategorien.
Nicht die Sache, sondern die Bedeutungseinheit erklärt die
Wortidentität in verschiedenen Verwendungen. Jede Wortverwendung ist
Aktuierung der Bedeutungseinheit. Die Unterscheidungen, die sich in