Geleitwort
An André Jolles
... Da diese Anstalten ihren Zweck indes nur erreichen können, wenn jede, soviel als immer möglich, der reinen Idee der Wissenschaft gegenübersteht, so sind Einsamkeit und Freiheit die in ihrem Kreise vorwaltenden Prinzipien. Da aber auch das geistige Wirken in der Menschheit nur als Zusammenwirken gedeiht, und zwar nicht bloß, damit einer ersetze, was dem andern mangelt, sondern damit die gelingende Tätigkeit des einen den anderen begeistere und allen die allgemeine, ursprüngliche, in den einzelnen nur einzeln oder abgeleitet hervorstrahlende Kraft sichtbar werde, so muß die innere Organisation dieser Anstalten ein ununterbrochenes, sich immer selbst wieder belebendes, aber ungezwungenes und absichtsloses Zusammenwirken hervorbringen und unterhalten...
Wilhelm von Humboldt
Aus Einsamkeit und Freiheit finden hier ein neues Denken über den Geist und eine neue Besinnung über das Reich der Litteratur den Weg in die Öffentlichkeit, und dieses Buch ist letzte Station und Weg zugleich, Weg, den es, allmählich sich erweiternd, angetreten hat vom Forscher und Gründer zum kleinsten Kreis der Schüler und Freunde, zum größeren der akademischen Kollegien, nunmehr zum größten der wissenschaftlichen Öffentlichkeit.
Die ‘Einfachen Formen’ sind leicht zu lesen - in ihrer Art zu unterweisen, zu überzeugen - und sie sind schwer zu studieren, weil mit jedem Begriff, jeder Definition, jedem Gedankengang, aber auch von jedem Beispiel aus appelliert wird an das Weiterdenken, das erst zu völligem Durchschauen führen kann. Von den beiden Möglichkeiten, die es gibt, in ein