32.[regelnummer]
Hi wende sijn peert, hi stacket mit sporen,
hi liet dat gheliden door dat sant;
hi dachte, dat waer doch altemael verloren,
hi quam daer hi den viant vant.
33.[regelnummer]
Wat doedi hier, wel lose scherjant?
van u so en bin ic niet verblijt.
hout daer uwen brief in uwer hant!
gaet van mi! ic schelde u quijt.
34.[regelnummer]
Si sittet hier achter op u peert,
die u alrelestwerf drinken gaf.
van haer so bin ic also seer verveert,
si hevet mi benomen alle mine macht. -
35.[regelnummer]
Nu rade ic allen heren ende cnechten,
sijn si arm of sijn si rijc,
si drinken sante Gheertruden minne
waer dat si gaen of waer si sijn.
B. 30. - Schon Hor. belg. 2, 41 ff. - Hs. 9, 4. allent dat hi woste - 15, 2. vrent - 19, 4. leven wilt - 20, 4. stont (stoet) - 24, 1. dijn (sijn) - 26, 4. hadde - 27, 4. mochte - 34, 3. verweert - 35, 2. rike.
Es war eine alte Sitte in den Niederlanden und in Deutschland, St. Gertruden Minne, zum Gedächtniss der heil. Gertrud dem Scheidenden zuzutrinken.
Die älteste niederl. Erwähnung dieser Sitte findet sich bei Melis Stoke. Beim J. 1296 erzählt Stoke, dass Graf Floris von Holland kurz vorher, ehe seine Mörder ihn ins Freie hinauslockten, einem derselben, Gijsbrecht van Amstel, St. Gertruden Minne zutrank.
Holländische Gelehrte haben viel darüber gesammelt: van Alkemade en van der Schelling, Nederlands Displegtigheden II. D. bl. 188-210. Huydecoper op Stoke II. D. bl. 343-347. Clignett Bijdragen bl. 383-411. D. Buddingh, Over oude en latere drinkplegtigheden bl. 31 ff.
Das Minnetrinken war bei den deutschen Völkern uralt. Auch nach der Bekehrung entsagte man dieser Sitte nicht und trank nun Christus, Marien und aller Heiligen Minne. Im Mittelalter waren es besonders Johannes u. Gertrud, deren Minne man trank. S. Grimm Mythol. 37 und 691.
Die heilige Gertrud starb im J. 664 (nach Anderen 659) als Äbtissin des Klosters Nivelle in Brabant. Ihr Leben in Acta Sanct. Mart. T. II. p. 592-604. Ihr Fest wird von der Kirche den 17. März gefeiert.