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¶ Nr. 24.
van Jesus, die ic gheerne songhe,
ende hoe hi in der eersten nacht
in eenre cribben wert ghelacht
die een reine hertken heeft,
die en derf niet sorghen.
2.[regelnummer]
Ende doe heer Jesus gheboren wert,
daer stont een esel ende een rint,
die hoeden Maria haer lieve kint
die hem so wel ghedienen can,
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woudes u niet verdrieten,
dat werden die heilighe drie coninghe ontwaer,
si brachten hare offer daer
si baden dat weerde kindekijn
wat vant hi aen den weghe staen?
och eselken du moetste stille staen,
wi willen die dattelen plucken gaen:
die dattelenboom ter eerden neech
Maria laet die dattelen staen,
wi hebben noch veertich milen te gaen:
wi bidden dat weerde kindekijn
si quamen bi schoonre sonnen
Egipten is een seer goede stat,
daer Joseph ooc die herberghe bat
Maria die span veel goedes gaerns
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Joseph die conde timmeren:
doe Joseph niet meer timmeren can,
doe was hi also ouden man:
Jesus droech dat gaernken te huus
den riken ende den armen.
8.[regelnummer]
Den heilighen gheest den hadden wi gheern,
wi willen noch van heer Jesus singhen
hoe lieve dat sijnre moeder was,
doe hi in haren armen lach
so wie heer Jesus minne draghet,
die en derf niet sorghen.
9.[regelnummer]
Doe Jesus in der cribben lach,
drie heilighe coninghen tot hem quamen
si offerden daer drie gaven stout:
dat kint dat is der enghelen heer,
dat dat kint gheboren was,
hi sinen cnechten doe gheboot,
dat si brachten die kinder ter doot
daer om so sijn si nu ghecroont
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11.[regelnummer]
Die enghel in der middernacht
Joseph vrient, staet op ghereet,
Herodes heeft der kinder ghedodet veel,
het gaet der nu al uut den speel
Joseph voer tot Egipten wert
12.[regelnummer]
Doe Jesus aen den cruce clam,
ende Maria sijn lieve moeder
haer herte dat was in groter noot,
hi leet voor ons den bitteren doot
dat sullen wi in ons bertken draghen
13.[regelnummer]
Jesus is die beste weert,
daer hi aen der tafelen sit,
hi is die weert ende hi salt ooc sijn,
hi quijt die cost, hi betaelt den wijn:
ic waer so gheerne nae deser tijt
14.[regelnummer]
So wille wi dan heer Jesus bidden
dat hi ons gheve nae deser tijt
ende daer toe ooc sijn soete aenschijn
ende mitten enghelen blide te sijn
wie Jesus in sinen herten draghet,
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B. 69. - Hs. 1, 3. saghe (songhe) - 1, 6. gelecht - 2, 5. ront (rint) - 3, 2. ewe - 3, 4. meer - 3, 6. 7. oren (haren) - 7, 4. fijn fehlt - 7, 7. geerne (garen) - 11, 5. voel gedodet.
Wie die weltlichen Lieder Deutschlands ihren Weg in die Niederlande fanden, dort verbreitet und viel gesungen wurden, so erging es auch den geistlichen. Doch würden wir das Verhältniss beider Länder zu einander nicht richtig auffassen, wenn wir nur ein geistiges Mittheilen von Seiten Deutschlands annähmen. Auch die Niederlande hatten ihre Gegengaben. Bei dem lebhaften Verkehre, welchen die Klöster eines und desselben Ordens in beiden Läudern unterhielten, gingen neben den vielen Erbauungsschriften in niederländischer Sprache auch niederländische geistliche Lieder hinüber. Durch dies wechselseitige Mittheilen wurden die Lieder ihrer Heimath entzogen, bekamen eine andere Sprache, und mussten sich außerdem noch mancherlei Umgestaltung gefallen lassen, so dass sich oft gar nicht ermitteln lässt, ob ein Text ursprünglich deutsch oder niederländisch war. Dies ist z.B. bei obigem Liede der Fall, wozu sich ein deutscher Text in der Klosterneuburger Hs. Nr. 1228 findet, gedruckt bei Weinhold, Weihnacht - Spiele und Lieder (Gräz 1853.) S. 385-387.
1.[regelnummer]
Do Jesu Christ geboren wart,
da stunt ein esel und ein rint,
die atmizten über das heilig kint
der ein reines herze hat,
2.[regelnummer]
Joseph der nam sein eselein
eselein, du solt stille stan!
Maria die wil geruet han,
do neiget sich der dattelbaum
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eselein, du solt fürbaß gan!
wir haben nooli dreißig meil zu gan,
do neiget sich der dattelbaum
derselbig wirt lebt in dem saus,
er treip die gest widerumb aus,
Maria span das reine garn
5.[regelnummer]
Sie giengen ein wenig fürhin baß
wirtin, liepste wirtin mein,
behaltet mir das kindelein
sie sprach: ich wil es gerne tuen,
6.[regelnummer]
Wolhin, wolhin! gen abent spat,
alsbald sie in die scheuern gieng,
Maria die nam ir kindelein,
Joseph der nam sein eselein,
do schauet wirt und wirtin zu
7.[regelnummer]
Wolhin, wolhin! gen mitternacht
der wirt zu seiner frauen do
fraue, liepste fraue mein,
ste auf und mach ein feuerlein
das kintlein heint kein rue gewan,
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8.[regelnummer]
Die frau stunt auf gar balde,
wie bald sie in die kuchen lief,
freulein, liepstes freuelein,
trag herein dein kindelein
dein kintlein heint kein rue nit hat,
do kocht sie irem kint ein müesl,
weil es verzert aein müeselein,
so bistu mir ein spigel klar
Jesus der kunt haspen garn.
der reiche wirt der wart do arm,
daß er uns helf in sein reich!
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