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Anmerkungen.
Een spel van Lantsloot u.s.w. Durch diese selbstgemachte Ueberschrift habe ich andeuten wollen, dass diese Dichtung nach meiner Ansicht een spel, ein Schauspiel ist. Was dagegen streitet, sind einzig und allein die nicht dramatischen Einschiebsel, worin einzelne Zwischenbegebenheilen erzählt oder moralische Betrachtungen angestellt werden. Wie aber bei den deutschen Mysterien jedesmal der Herold das Stück zu beginnen und zu beschliessen pflegt, so lässt sich recht gut denken, dass er bei den niederländischen Spielen auch noch weiter mitgewirkt habe, dass also hier alle offenbar nicht zum Dialoge gehörenden (und deshalb aus kleinerer Schrift gedruckten) Stellen vom Herolde gesprochen sind. Ich kenne übrigens die Geschichte des niederländischen SchauspielsGa naar voetnoot1) zu wenig, als dass ich diese Ansicht bestätigen könnte. Auf jeden Fall ist dies Stück nach seiner ganzen Anlage mehr als ein blosser Dialog, wie ich früher (Hor. belg. 1, 55.) ohne Kenntniss des Ganzen annahm.
Den nachsolgenden Text schöpfte ich aus der bis jetzt einzig bekannten Quelle, dem alten Goudaer Drucke der Lübecker Stadt-Bibliothek. Hrn. Dr. E. Deecke verdanke ich eine ganz ge- | |
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treue Abschrift dieses Unicums.Ga naar voetnoot1) Der Goudaer Druck hat die Überschrift:
Hier beghint een seer ghenoechlike
ende amoroeze histoire van' den eedelē
Lantsloet. en̄ die scone Sandrijn.
und endigt auf dem zwanzigsten, dem letzten Blatte also:
Dit boec is voleynt bi mi Gouert vā
ghemen ter goude in hollant
Govert van Ghemen, oder wie er sich später nannte Godfrid af Ghemen, ist ein Holländer; er kann nicht lange und nicht viel zu Gouda gedruckt haben: ausser diesem Buche ist kein anderes seiner dortigen Officin bekannt geworden. Von Gouda ging er nach Dänemark; in den Jahren 1493-1510. druckte er zu Koppenhagen lateinische, dänische und niederdeutsche Bücher.Ga naar voetnoot2) Unser Goudaer Druck muss also wol in die Jahre 1490-92. gehören.
In Betreff der von mir besolgten Schreibung verweise ich auf die Einleitung zu Floris ende Blancefloer und bemerke nur noch, dass alles Eigenthümliche festgehalten ist. Was in den Anmerkungen unerklärt blieb, wurde bereits in den früheren Theilen der Horae belgicae besprochen, besonders im dritten, der auch über die meisten Anlehnungen Auskunst giebt.
4. |
verwiten, zum Vorwurf machen. |
6. |
d.h. dass ich jemanden von so niederer Herkunst liebe; vgl. 43. 146. |
7. |
spitich, spöttisch. |
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44. |
het moet sijn een blijf, es muss unterbleiben; so auch 193. 723. |
47. |
crone spient, Krone trüget; vgl. Hor. belg. 2, 183. |
64. |
ghenoot, gleich, wie das mhd. genôz, s. StokeGa naar voetnoot1) 2, 555. Clign. bijdr. 197. 198, hier wie öfter so viel wie das mlat. par und das frz. le pair. |
84. |
spelen gaen, lustwandeln, so auch 100. |
101. |
er würde mich verführen. gherief, jelzt gerijf (auch nd. Brem. Wb. 1, 499. 3, 500.) Gebrauch, Nutzen. gherief doen met een meisje, entspräche also unserm: ein M. gebrauchen. Daher denn auch een gerieflijk meisje, une fille de joie Winkelman Wb. 201. |
112. |
verspien, verspieden, erspähen. |
130. |
führt ein so reines Leben. |
131. |
reael (Dr.Ga naar voetnoot2) ryael, doch 841. reael), wol das frz. réel, in der Bedeutung unsers heutigen reell. |
141. |
Auf vrijen sehlt der Reim, also wol: vrijn | om die scone Sandrijn. |
143. |
saten, satiare, sättigen, befriedigen, oder saten, setzen; beides giebt einen Sinn. |
148. |
pinoos, das frz. épineux. |
158. |
gheburen, geschehen. |
159. |
scuren, bei älteren Dichtern scoren (wie auch 535.), vgl. Grimm's Reinh. 270. |
160. |
waen, von wannen, woher. |
165. |
Dr. ic woudse mocht. |
166. |
met uwen danc, mit deinem Willen. |
167. |
belanc, verwandt, vgl. Stoke 1, 52. 2, 567. |
181. |
merc. houden, in Betracht ziehen. |
183. |
saghen, erzählen, was ich sonst nirgend finde, obschon das subst. saghe sehr üblich ist, Beispiele Stoke 2, 119. 120. Oder ist der Dichter durch maghen zu einem hochd. sagen für segghen verleitet worden? |
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198. |
Dr. most für moest (müsstet). Mir scheint passender das dasür aufgenommene moet für moetet (müsset). most, wie es auch noch 669. vorkommt, ist übrigens eine gewiss ebenfalls alte Form des Präteritums, die noch heutiges Tages gehört wird u. sich auch noch bei Hooft findet, s. Uitlegkundig woordenboek op Hooft 2, 295. |
200. |
loven, geloben, nicht zu verwechseln mit loven, sich belauben. |
201. |
hoven, nach Hofart lustig leben, vgl. Huydec. proeve 3, 128. 129. |
206. |
ghevoech doen, seine Lust befriedigen. |
210. |
baec, Speckseite, Schinken, mlat. baco, mhd. der bache, vgl. Schmeller Wb. 1, 143. - Dr. al hadde ic |
253. |
vermaen doen, vermelden, wissen lassen. |
255. |
begheert, begheerte, das Begehren, so auch 696. |
277. |
begaden, wie das einfache gaden, bedeutet nach meiner Ansicht ursprünglich gatten, vereinen, zusammenfügen, woraus dann später die Bedeutungen entsprangen: besorgen zubereiten, überhaupt: machen. Kiliaen: gade, cura, custodia. gade slaen, observare, advertere, curare cet. gadeloos, fland. negligens. gadelic holl. aptus, conveniens, decens. gaden, placere, convenire, iungere cet. Viele dieser Wörter leben mit denselben Bedeutungen in den heutigen niederländischen Sprachen fort. Die Herausgeber des Maerl. Sieghel hist. durften also nicht erst eine Menge alter Beispiele (aanteeken. bl. 36-40.) beibringen, um zu der naheliegenden richtigen Bedeutung dieses Worts zu gelangen. |
282. |
wan, ob wie das nd. wente (Gloss. zum Reineke 210.) bis, bis dass? |
293. |
bedrijf, Unternehmen, Handlung. |
295. |
bediet, Auseinandersetzung, Darlegung. |
299. |
wat valscher wijf, vgl. meine Anmerkungen zu Reineke 6024. |
300. |
vroet sijn, bevroeden, verstehen, einsehen, so wie 610. und 665. vroet maken, in Kenntniss setzen. |
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301. |
navent für avont, behalte ich bei; so hat auch Stoke 3, 389. (10. Buch, Vers 610.) eine alte Hs. navonts für avonts. Auf diesen n-Anlaut hat zuerst Franz Junius, Observationes in Willeramum (Amstelod. 1655.) p. 206-208. aufmerksam gemacht: er giebt Beispiele und erklärt ihn aus den Artikeln een und den. Auch Bilderdijk (Verhandeling over de geslachten der naamwoorden 2. dr. bl. 207. enz.) weiss nichts Besseres; er hält dies n, paragogicon wie er es nennt, für den Artikel den, und meint nebenbei, dass es auf das Geschlecht der Wörter nachtheilig eingewirkt habe, indem viele ursprüngliche Feminina nach und nach zu Masculina geworden seien. Jac. Grimm erwähnt diesen vorgeschobenen Anlaut n Gramm. 1, 847. als merkwürdig, und deutet ihn erst Mythol. 561. aus der Partikel in und en. Schmeller hingegen (Die Mundarten Baierns S. 135.) lässt ihn wieder vom Artikel abstammen. Mir scheint weder das Eine noch das Andere richtig. Ich halte dafür, dass allen hoch- und nieder-deutsch redenden Völkern eine eigene, durch die flüchtige Natur des n begünstigte Neigung inwohnt, dies n hie und da vor- und einzuschieben wie auch wegzulassenGa naar voetnoot1); man vgl. die heutigen deutschen Mundarten: Nast, Ast; Apoleon, Napoleon; i bi (ich bin), bi-n-i. Und diese Neigung ist uralt: in den Monseer Glossen findet sich nûohturna neben ûohtinana, ieiuna, s. Schmeller, Baier. Wb. 2, 675.; sie zeigt sich zu allen Zeiten und in allen Mundarten. Ich könnte Beweise dazu genug liefern, beschränke mich aber hier nur auf das Niederländische. nake, ake, cymba; nave, jetzt aaf, ave, modiolus rotae; neerst, eernst, sedulitas, studium; nere, ere und are, area, pavimentum; nerve, |
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erve, grana in coriis; nevigher, evigher, terebra; niespenboom, espenboom, tremulus; nobisse, daemon (Kil.), nobis croech, nobis gat von abyssus; noest, oest, nodus in arbore; noost, ast id.; norc, orc, cetaceus, bellua marina; nuchtens, ochtens, mane. |
310. |
aenschijn, Angesicht, so auch 863. |
311. |
Dr. ai haddic. |
320. |
mijns ondancs, me invita, wider meinen Willen. |
331. |
dorperheit te voren legghen, Schande anthun. |
339. 340. |
dorst und lost, ein schlechter Reim, der sich aber entschuldigen lässt: wahrscheinlich wurde früher das r in der Aussprache unterdrückt; so sagt man noch jetzt in meiner Heimath Dost, Durst; Bost, Brust; Wost, Wurst; Böste, Bürste; Veste, First, und anderswo sogar swat für swart, schwarz. |
341. |
ghedraghen, ertragen. |
346. |
spoet, voorspoet, Glück. |
349. |
scoffieren, scofféren, vom roman. desconfire, wie auch das mhd. enschumpfieren, überwinden, verderben, vernichten, Schande anthun (so hier, vgl. 352.); vgl. Stoke 2, 196. 197. 3, 100. 101. |
351. |
conijn, mhd, küneclin, künegel, cuniculus, Kaninchen. |
355. |
beraden, helfen, Clign. bijdr. 213. 214. |
366. |
Dr. ic en wil. |
367. |
bestellen, ganz unser stellen. |
394. |
hat dich jemand hieher bestellt? dach setten oder daghen, diem dicere, citare. |
396. |
wäre er noch so mächtig, um so eher spräche ich dich an. node also affirmativ für ode genommen (vgl. Gloss. zum Reineke 195.). Schwerlich darf doch der Ritter feige sein und sagen: um so ungerner oder schwieriger spräche ich dich an. |
407. |
dass ich auf dieser Welt so leiden muss. besuren Kil. dura pati. |
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410. |
so wie 571. ghemoet, die Begegnung, Hor. belg. 2, 183. |
415. 417. |
einer von beiden Versen kann füglich wegbleiben, und wol am besten der letzte. 415. hat der Dr. al te wael. Das Ganze eine matte Stelle; die Anrede scone tael schmeckt sehr nach den kameren der Rederijkers. |
426. |
blaken, flammen; das nd. bedeutet qualmen. |
427. |
Dr. hoesch (908. sogar hoes). wel gheraect, gewöhnlich mit dem Zusatze van allen leden, pflegen die Dichter zu sagen, um die vollkommenste leibliche Schönheit anzudeuten, so wie hoofsc bei ihnen immer für die höchste geistige Schönheit gilt, für den Inbegriff der feinen Lebensart und Sittenanmuth, wie sie sich im Hofleben zeigt oder zeigen soll. hoofsc ende wel gheraect entspricht also unserm: vollendet schön an Geist und Leib. Beispiele zu wel gheraect Stoke 2, 472. |
430. |
op dattet, wenn es, insofern es, vgl. Stoke 1, 55. 56. Bilderd. Versch. 3, 63. 64. |
437. |
cnecht, cnaep, Waffenträger edler freier Abkunft, s. Glossar zum Reineke 191. wel gheboren (Stoke 3, 126.), so wie schiltbortich sind Beinamen der edelen Leute; darum auch 440. van den schilde gheboren nur eben so viel ist wie wel gheboren. |
455. |
warande, Thiergarten, Park, frz. garenne. |
459. |
staet, es, was und dgl. Wörter, wenn sie so stehen wie hier staet, sind überflüssige Wiederholungen, welche aber die Volkssprache liebt, z.B. Hor. belg. 2, 136. hy dochter wel om den toren was hooch, maer noch meer omt meisken was jonghe. Eben so überflüssig ist das Einschieben des Relativums, wie hier 461. sijn edel roke die, wie wir es auch bei uns täglich in traulicher Rede hören: der Herr der war schon da, und die Frau die wollte auch noch kommen. |
468. |
dalen, sich niederlassen, vgl. Hor. belg. 3, 129. |
473. |
copen, kaufen, durch Vertrag erwerben - scheint mir |
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eine Anspielung zu sein auf een wijf copen oder überhaupt nur copen für heirathen. Diese Redensart ist gewiss in den Niederlanden im 14. und 15. Jahrhundert eben so gäng und gebe gewesen wie bei uns (s. die Belege bei Frisch 1, 504. c. Oberlin Glossar. 765. und Grimm's Rechtsalterth. 421.), zwar kann ich sie vorläufig nicht belegen, auch Kiliaen führt sie nicht an. |
474. |
secht und spreect, wieder ein schlechter Reim, der übrigens leicht zu heben ist: man lese seit (seghet) | ende spreect die rechtveerdi cheit - für rechtveerdich, aufrichtig. |
486. |
ghestaden, gestatten, zulassen. |
498. |
Dr. crech (vgl. 536.) und 501. een ende. |
504. |
besuren hier büssen; wenn nicht des für dat zu lesen. |
505. |
cranc, schwach, schlecht, s. Glossar zum Reineke 191. |
511. |
ghestoort op mi, erbittert gegen mich. storen, turbare, irritare. |
516. |
und nachher 544. voor dat, bevor, ehe dass; das mhd. vür daz, von da an dass, Fundgr. 1, 370. |
518. |
verswinen dasselbe was verdwinen, umkommen. |
520. |
nojael. In meinem Bruchstück aus Malagis kommt dies Wort ebenfalls vor: Noijale minne ende pure. Bilderdijk, Nieuwe versch. 4, 168. liest dafür Loyale und meint, da die Abschreiber die gothischen N und R schwer hätten unterscheiden können, so sei hier wol erst Royale für Loyale geschrieben worden. Die Sache verhält sich anders. Die Schreibung noyael beruht auf einer anderen Sprechweise und ist allerdings dasselbe was loyael oder leael. So sagte man in Deutschland neben Nolhart auch Lolhart, und ein gewisses Messinstrument hiess Lolholz und Nolholz, und noch jetzt spricht man in Baiern launeln und nauneln (schlummern) Schmeller Wb. 2, 470. 696., in der Schweiz lullen (saugen) Stalder 2, 184. und in Franken und Schwaben nullen Schmeller 2, 689. - nojael ist gewiss früher viel all- |
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gemeiner im Gebrauch gewesen als es sich jetzt nachweisen lässt; Stoke 5. Buch, Vers 1288. kommt sogar das substant. onnoyaelheit vor. - Zu Kiliaen's Zeiten scheint sich das Wort loyael oder leael was ihm dasselbe ist, nur in der Bedeutung fidelis, fidus (nur diese giebt er an), erhalten zu haben, früher aber mag es wol mehr dem frz. loyale entsprochen haben, denn 579. u. 647. kann nojael doch nur vortrefflich bedeuten, und das passt auch hier 520. besser. |
531. |
mir war nie so bange zu Muthe. bedocht, bedacht, sollicitus, anxius part. pt. von bedoghen. lede scheint mir blofs ein verslärkendes Adverbium zu bedocht, wie wir etwa sagen: erschrecklich schlimm. Dies lede, leide ware also ganz das deutsche im 16. u. 17. Jahrh. nicht unhäufig gebrauchte leiden, z.B. in den Amantes amentes vom J. 1609.
Ich möcht doch leiden gerne wissen,
Wie sie der Teufel so gerissen.
Dasselbe erhält sich noch in den deutschen Mundarten, z.B. de laid langi Nacht, s. Oesterr. Volkslieder von Ziska u. Schottky S. 275.; vgl. Schmeller Wb. 2, 435. Hieher gehört auch wol Hoost's den leiden langen tijdt. |
540. |
ff. Dies genitivische haer (eius) hat schon früher das accus. si, se (eam) vertreten, s. Anmerk. zu Floris (Hor. belg. 3, 116.) und allmählig ganz verdrängt, so dass in der heutigen Sprache das persönliche Pronomen zij nur noch gilt für nom. sg. und pl., haar dagegen für acc. sg. und sogar pl. und mit dem dat. sg. und pl. ganz gleichlautet, s. Weiland Nederd. Spraakkunst 1805. bl. 103. 104. |
541. |
und 584. spîen, spieden om iets, nach elwas spähen, forschen, explorare, vgl. Stoke 3, 16. 17. Clignett bijdr. 280. 281. |
547. |
gegen den Willen aller meiner Verwandten. |
551. |
misselic, misslich, unsicher. |
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563. |
boswaerder, der Häger; die Überschrift ist hier und die drei solgenden Male im alten Drucke boeschwaerder, sonst steht überall boswaerder. |
586. |
roder mont. Die Volkssprache verbindet das stark flectierte roder mit mont und lässt es alle Casus hindurch unverändert, gerade wie dies mit dem deulschen Eigennamen Rotermund der Fall ist. Auch andere deutsche Sprachen haben etwas Aehnliches von solcher adjeclivischer uneigentlicher Composition aufzuweisen: im Schwed. ungersven u. im Dän. ungersvend u. bei uns die Eigennamen Liebermann, Liebeskint; s. Grimm Gr. 2, 677. |
610. |
rijc god, wie im Mhd. ach richer got, herre got der riche, s. Grimm Gr. 3, 297. |
617. |
maer, nur, s. Hor. belg. 3, 144. |
655. |
bestaen, verwandt sein, so auch 806. |
670. |
Denn das ist mir mit ihr erlaubt, nämlich mit ihr zu reden - ein Zug der alten strengen hovescheit. |
674. |
einem die Hand salben, oder wie wir sagen: schmieren, soviel als ihn zu bestechen suchen, frz. lai graisser la patte, ital. ugnergli le mani. |
678. |
overbrenghen, durchbringen. |
703. |
Dr. voer mi. |
705. |
Dr. dat spele. |
708. |
niet een gras d.h. gar nichts. S. über diese Art der Negation meinen Reineke S. 217. 218. |
711. |
quelen, Schmerzen leiden, in Todespein sein, pt. qual, partic. ghequolen (877.), wie das mhd. queln; vgl. Huydec. proeve 2, 456-459. Das Transitivum heisst quellen Hor. belg. 4, 61., mhd. queln, quelte, quälen. |
735. |
gan dasselbe was das ältere an, praes. von onnen, s. Hor. belg. 3, 126. |
741. |
huwelic (bei Kiliaen auch hielick, hijlick, houwelick, houdelick, houlick), eheliche Verbindung. |
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744. |
trouwen, heirathen, vgl. Huydec. proeve 3, 71-73. |
749. |
dan ic doe so viel wie dan ic an; die Volkssprache pflegt in solchen Fällen, um nicht das vorhergehende Verbum zu wiederholen, doen zu gebrauchen. |
751. |
vermeert, vermaert, bekannt, berühmt. |
766. |
litteiken, Wahrzeichen, s. littekijn Hor. belg. 3, 144. |
776. |
gaerde, gheerde, Gerte, Zweig. |
791. |
und 861. wigant, Streiter, Kriegsheld, von wijch, wie das mhd. wîgant von wîc. Kiliaen bezeichnet dies Wort als altflandrisch, es erhielt sich aber gewiss noch zu seiner Zeit in der Volkssprache und wurde auch verstanden. Auffallend ist, dass es sich nur bei den Aventüren-Dichtern háufiger findet; bei Melis Stoke kommt es gar nicht vor, bei Helu nur Einmal (Vers 5925.), und bei Maerlant habe ich es bisher noch nicht gefunden. |
800. |
sine bootscap belegghen, seine Botschaft vorsichtig anbringen, wie man noch jetzt sagt zijne woorden wel beleggen; vgl. auch Kil. |
808. |
Dr. dat soude hi: eine Aenderung des dat in ende scheint mir nothwendig, weil ich nicht weiss, was dies dat bedeuten soll, wenn es sich nicht auf lijf bezieht. |
809. |
den doot besuren, den Tod erleiden. |
827. |
passen bei Kil. synonym mit achten. Ich kann keinen weiteren Beleg geben, dass ghepast hier ein ehrendes Beiwort ist. |
829. |
deghen ganz wie das mhd. degen. |
833. |
saghen, Erdichtungen, Fabeln; daher sonder saghe, in Wahrheit, vgl. vorher zu 183. und Hor. belg. 2, 58. |
843. |
Dr. si seyde mi dat ghi mit v beyden. |
846. |
neder beten, was vorher 468. dalen, mhd. erbeizen. |
869. |
ja si, so auch ja ic (Hor. belg. 4, 60.), jai für ja |
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hi (Stoke 2, 520.), jaet (Reinaert Vers 2695.), ja wi (Stoke 3, 116.), eine Sprechweise, die noch heutiges Tages in Flandern und besonders im Lande Waes üblich ist: ja - ek, ja - ge, ja - ze, ja - he, ja - we u.s.w., s. Willems Mengelingen Nr. 1. bl. 47. So auch mhd. Grimm Gr. 3, 765. |
881. |
o wy! o wach! sehr gewöhnlicher Ausruf des Schmerzes, s. Huydec. proeve 2, 407. Grimm Gr. 2, 296. |
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voetnoot1)
- Een abel spel van Esmoreit ist nur durch die französ. Übers. von Serrure bekannt geworden. Es wird aber nun auch wol bald nebst dem dazu gehörigen Bauernspiele im Originale erscheinen. Vgl. Mone's Anzeiger 1835. Sp. 205.
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voetnoot1)
- Ich bezweisle nämlich, dass sich sonstwo noch ein Exemplar vorsindet.
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voetnoot2)
- Ausser mehreren dänischen Volksbüchern, darunter auch Floris oc Blantzeflor, sind die beiden wichtigsten Werke: den danske Rümkronik 1495. und Dat Water-Recht to Wisby 1505; vgl. Panzeri Annales Typogr. 1, 446. 447. u. 7, 65. 66.
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voetnoot1)
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Stoke bedeutet immer Huydecoper op Stoke, wenn nicht ausdrücklich Buch und Vers bemerkt ist.
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voetnoot1)
- Spuren davon bei anderen Liquiden zeigt das Baierische: Lunze für Unze, Rasen für Asen (tragbalken), s. Schmeller, Die Mundarten Baierns S. 113. 143. Ein Beispiel von m: Der alte Name der Ortenau für Mortenau, s. Engelhardt's Ritter von Stausenberg.
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