ja rooskens woude si plucken,
Der Hauptmann sagt zu seiner schönen Tochter, die er nicht kennt, als sie im Lager vor ihm erscheint, Nr. 41, 10:
Ick wou, dat mijn huisvrouwe
al voor mijn voeten lach doot,
en dat ick met jou, moy meisje,
sou gaen plucken de rosen root;
und ein Jüngling tröstet eine Frau, als es ihr in seinen Armen angst wird (Nr. 82), sagt eurem Mann
dat ghi waert rosen lesen int soete dal.
Kühlen Wein trinken heißt ebenfalls sich der Liebe freuen. In einem Wächterliede (Nr. 59) sagt die Jungfrau zu ihrem Geliebten:
wi willen gaen drinken den coelen wij
So ist denn den kühlen Wein schenken so viel wie die Liebe gewähren lassen. So sagt die Frau zu ihrem Manne, der sie eben in der Untreue ertappt hat, Antw. LB. Nr. 30, 5:
daer twee soete liefkens tsamen vergadert sijn,
den rijnschen coelen wijn woudi hem gaerne schinken.
oder es bedeutet Liebe selbst gewähren:
Der liederliche Mönch erwiedert dem Abte, als dieser ihn fragt, wo er die Nacht gewesen wäre, Nr. 47, 7:
men schencte mi daer den coelen wijn,
ic lach in mijns liefs armen.
und der Liebende sagt der Geliebten, Nr. 65, 5:
schenct ghi mi de rode roosjes, schoon lief,
ic schenkje de coele wijn.
Bezieht sich wol auf die uralte Sitte, nach der Brautnacht den Neuvermählten Wein darzureichen. Gotfrits Tristan 12644 ff.
wand eʒ was in den zîten site,
daʒ man des etlîche pflac,
swer sô bî einer meide lac
unde ir den blůmen abe genam,
und lie si trinken beide,
der selbe site ergienc ouch dâ: