Briefwisseling van Hugo Grotius. Deel 6
(1967)–Hugo de Groot– Auteursrechtelijk beschermd2446. 1636 januari 21. Van Rijngraaf Johann PhilippGa naar voetnoot1.Unntzern freundtlichen gruss unnd dienst zuvorn Wohl Edeler Gestrenger besonders lieber herr und freundt. Der wohlgeborne Otto, wildt- unnd RheingraffGa naar voetnoot2 unnd unsser freundtlicher geliebter herr vetter, hat unss verschiedentlich zu erkennen geben, zu wass unglücklichen standt Er beij seiner von weylandt der Königl. May. zue SchwedenGa naar voetnoot3 glorwührdigster gedechtnuss unnd selbst ufgetragener charge unnd denn beij dess Herrn Reichs Cantzlers OchstensternsGa naar voetnoot4 unnd auss von obern Creyssen beghehenen abzug nachgehendts auch übergebenen vicedirectoriat wenigens nit die zu dem bekanten Consilio formato verordnete Persohnen, als die KayserischenGa naar voetnoot5 die statt Franckfort - dahin sie sich zuvor uf ahnleitung Hertzog Bernhardts von Sachsen Weimars unnd des Frangrichen Herrn General Lutenants monsr. de FesquiersGa naar voetnoot6 besunders gutachten semptlich begeben haben - erobert haben, gerathen seyn, nemblichen dass sie sowohl ihrer persohnen alss güter halber von den Kayserischen in ausserster gefahr unnd stetlicher sorg stehen müssten, auch bereits die angetraute Confiscationen zum theil gegen sie ins werckh gerichtet worden seyen, unnd obwohl mehr wohlberürt unssers vetters Ld. auss solcher extremität, da alle andere mittel ermanglen wolten, sich durch einen mit den Kayserischen getroffenen accord zu satuiren vermeint, unnd derentwegen dahien capitulirt hetten, dass gegen deren Abzug auss Franckfort unnd vergünter reiss nacher Strasburg, sie den Graven von SalmGa naar voetnoot7, - welcher in dem von weylandt meinem in Gott ruhenden Brudern Rheingraf Otto LudwigGa naar voetnoot8 in Christ seelig vor diesem im obern Elsas erhaltenem treffen gefangen, und in die Festung Benfeldt zur verwahrung gethan worden - innerhalb 3 wochen ledig machen wolten. So begegnete jedoch Ihrer Ld. diese beschwerliche hindernuss, dass der Commendant in BenfeldtGa naar voetnoot9, under dem vorgeben er schriftliche ordre von Herrn Reichs Cantzlern in handen hette, selbigen ohne sein Vorwissen nit loss zu lassen, ihnen Graven von Salm nit ledig lassen wolt, derentwegen zwar wohlbesagt unssers vettern Ld. ahn Herrn Reichs Canzlern die sach gelangen hetten lassen, weil aber wegen ferne dess wegs die resolution sich so lang verziehen hette, wolte sich die obgedeute gefahr je mehr und mehr verneueren, sintemahlen sie die Kayserischen sich offentlich vernemmen liessen, dass Ihrer Ld. persohn solang die obbesagte endtledigung des Graven von Salm nit erfolgte, auch in Strassburg keine sicherung haben solten, wie dan wenigers nit die noch in Franckfort endthaltene Herrn vom Consilio formato ebenmessig in höchster gefahr je lenger je mehr begriffen, unnd obschon | |
theils, nemlich Herr TexellGa naar voetnoot1 unnd Herr IngoltGa naar voetnoot2, wieder in unnd bey ihren stätten, dennoch derselbigen nit endtgangen oder entledigt weren, dahero unnd die sein allein noch ahn unnss freundtlich gesinnendt dass wir bey der Königl. May. zue FranckreichGa naar voetnoot3 unnd deren hohen officieren diesse sach also vor- und ahnbringen wolten, darmit wo etwa inmittelst tractaten, wie davon hien unnd wieder starkh geredt würde, gepflogen werden solten, ihrer samtlich digestalt auch gedacht werden möge, aufdass sie, wie durch ihre treuw gemeinte dienst meritirt haben, also auch ihre persohnen unnd güter darinnen wurcklich angeschlossen, unnd vor andern besorgenden täglich wachssenden ungelegenheiten unnd betrauerungen gesuhnt werden mögen. Nun haben wir zwar zu folg dess nit underlassen, monsr. de Fesquier beij seiner unlengst von hiennen nach Paris vorgenommene reiss, die sach gepürlich zu recommendiren, weil aber selbiger solche anders nit alss zu referiren angenommen und deren sollicitation von sich geschoben, mit entschuldigung diesolche ihme nit ahnstehen und geziehmen wolte, alss haben wir beij dem Herrn hiermit freundt dienstlich angelangt und solchem allem nach gepürlichen bitten wollen, Er, - alss der der königl. Maij. und Cron Schweden, unnd Confoederirter Ständen verordneter so hoher officir Räth und diener in Ihren so begegneten ungelegenheiten möglichst sich anzunemmen zweyfelsfrey vor sich selbsten willig und bereit sein wurt, - geruhe seiner bekanten dexterität und sincerität nach, sowohl beij der Cron Franckreich alss sonsten dieser sachen alsso eingedenckh zu sein, wie es wohl und mehrberurter semptlichen Herrn nothdurfft unumbgenglich erfordert, und zu ihrer besten erspriesslichkeit dienen und gereichen mag. Nit allein aber wollen wir den Herrn hierumb alsso, sondern auch ferner hiemit freundt dienstlich ersucht haben, weil ihme bekant mit wass treuwst bestendig devotion, neben wohlbesagt unssers vetters Rheingraf Ottens Ld., weylandt unsser geliebter bruder Rh. Otto Ludwig Christseelig soviel Ihre lang leiess in sein grub, auch wir vor unssere persohn und andere unssere nechste verwanten unssers hauss zu der Konig. Cron Schweden, und mit deren Verbundenen, Potentaten und Ständen diensten würcklich ergeben gewessen undt noch also darinnen gestelt sein, dass dannenhero, uf den fall es zu einig friedenstractaten gelangen solte, unssers semptlichen hausses und güter, sowohl in Lothringen alss im Römischen Reich gelegen, ja auch nit vergessen, sondern wir darinnen ebenmässig gepürlich begriffen, und wir aller gefahr - die unss sonsten leichtlich begegnen könten - befreijet sein und pleiben mögen. Hierdurch wurt der Herr unss und unsser Grävelich hauss also obligiren, dass wir zu jederrden begebenheit ihme hienwiederumb zu aller diensterweisung willig und geneigt sein werden. Sonsten zweijffel unss nit, es werde Er gute wissenschafft haben, welchermassen unssere Teutsche armée under dem Commendant Htg. von Sachssen WeimarGa naar voetnoot4 von Ihrer Kon. Maij. auss Franckreich tractirt werden soll, pitten demenach hiemit, er wolle unss davon in vertrauwen communication wiederfahren lassen. Es verlaut, ob solte hochstgedachte Ihre Ko. Maij., dass Ihres mir 4 Monatsold .. ch zulassen resolvirt seij, da deme alsso, sehen wir ahn unsseren ort nit, | |
wie beij so grosser verderblichkeit der Leuden die soldatesca, und deren hohe officier - ausserhalb deren die etwa in particulari vor sich, aussgeschlossen anderer cavallier, absondlich tractirt und ein mehrers zugewant haben mögen - in die lenge würden ausstauren und bestehen können, welches wir gleichwohl in vertrauwen gegen dem Herrn alsso gemeldet haben wollen. Im übrigen erwarten wir seinen beliebendten antwort und versichern Ihnen, dass wir sein und verpleiben wollen dess Herrn freundt dinstwillicher J. Ph. Reingrave. | |
Sig. Metz, den 11/21 Januarij 1636. | |
In dorso schreef Grotius: 11 Jan. 1636. Iean Philippe Ryngrave.
Postdat. Auch wohl Edeler Gestrenger, besonders lieber Herr und freundt, demnach .. stt wohlberürt unssers Vetters Rheingraffs Ottens Ld., über obbeschriebene gefahr, sich noch in diesser beschwerlichkeit befinden, dass demselben weder von ihren gütern - die ietze gar ins feinds händen stehen - noch sonsten zu ihrem underhaldt dass geringste nit einkomet, also werden sie nothtringlich verursacht, umb gepürende und geltungsmittel sich zu bewerben, dahero wir in nahmen Ihrer Ld. den Herrn hiemit ferners dienstfreundt ersuchen, da er beij Ihrer König. Maij. auss Franckreich und der Cron Schweden desswegen etwass zu gestiren vermach, dass er solches nach seiner guten discretion zu werck zu richten nit underlassen wolle, welches alles zu erwiedern stehet. Sig. ut in literis. Des Herrn freundt dinstwillicher
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