Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Supplément
(1847)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij
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Ga naar margenoot+würdett, so woltet Ir doch, uns beschwerlickaiten zu vorhütenn, die gehapte dinstberedung fallenn unnd von weitern dinst zu hanndelnn auff Euer neher zukunfft beruhen lassenn; solchs verstehen wir vonn Euch, als der zwüschenn uns und dem Landgraven nicht gernne unfreuntlichenn willen erregen wolt, welchs doch hiraus leichtlich volgen konnte, gantz freuntlich. Do Euch auch, aus deme das der dinstGa naar margenoot+nicht fürgengig, ainicher hon oder nachtaill erwachssen soltt, das were unns, weill Ir unsern halbenn dortzu kommet, vast bekommerlich. Nachdeme wir Euch aber hievor unnsers dinstes halbenn ainmalh zusag unnd vertröstung gethann, unns auch inn berürtem unserm negsten schreibenn erboten, wo Ir über die anngezaigtenn ursachenn dartzu genaigtt Euch dasselbig also zu haltenn, es gerite gleich wortzu es wolte, des erbietenns seint wir auch noch; unnd nachdeme zwüschen unnsers Vetternn unnd Brudernn des Landgravenn und unsern räten am negsten zur Naumburg der abschit gemacht das wir seine lieb unnser gemüt soltenn zu erkennen geben, ob wir Eur lieb zu ainem pfleger zu Coburg unnd inn unnserm dinst behaltenn woltenn oder nicht, so haben wir doch, annGa naar voetnoot2 Euer vorwissen unnd bewilligung, unns nachmals nit wollenn vornehmen lassenn; und wie wol wir Euer gemüt dahin gericht vormercket, auff das Ir nit der sein dürfft, deshalbenn sich etwas unnfreuntlichs zwüschenn dem Lanndgravenn unnd unns zutragen möcht, wolt Ir vonn solchen Coburgischen dynnst abstehenn, haben wir dennoch s.L. nachmals antwurt zu gebenn unnderlassen, wir hetten dan Euer gemüt weitter erkundett. Tun Euch demuach himit copeyenn zuschickenn wie wir auf gemelte | |
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Ga naar margenoot+Eure antzaigung bedacht unserm Vettern unnd Brudernn dem Lanndgraven zu schreiben, unnd ist unnser freuntliche bitt E.L. wolle unns Eurs gemüts verstenndigenn was Euch derhalbenn gefellig unnd gelegen sein will, dann im fall so ir ainiche beschwerung und bedenckenn derhalben haben soltt, habt Ir unnser erhietenn gehört, darbei wir es auch auff denen falh wollen bleibenn lassen, unnd thun des artickels halben, mit überschickung der copeyenn, Eur fürderliche anntwurt gewarttenn. Als Ir aber fernner meldet das Römische Kay. Mat, unnser aller gnedigster Herr, ann Euch hat begerenn lassenn ain oberst Haubtmanschafft über 20,000, denn gantzen hauffen teutzscher knecht anzunehmenn, do E.L. bruder über denn ganntzenn hauffenn Reutter und Knecht der Oberst sein soll, welchs Ir aber unnsers dinsts halbenn abgeschlagenn, das habenn wir warlich nicht gernne vernommen, dann wir am liebstenn hetten erfaren mügen das Ir ainen solchen ehrlichen und tapffern zug zufürderst auff Kay. Mat begernn mit getann, soltet es auch gewislich darfür achten, do Ir gleich alberait inn unserm dinst anngezogenn gewest unnd berürte Kay. Mat. begerung an Euch beschehenn, wir wolten Euch desselben unnsers dinsts nach ander unnser sachen halben, der Kay. Mat zu unndertheneickait und diweil ir Mat dermassenn von Frantzosen zu der kegenwehr gedrungennGa naar voetnoot(1), nit verhindert, sondern vielmehr dartzu geratenn habenn und behülfflichenn gewesenn sein; wie wir auch vor unn- | |
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Ga naar margenoot+ser personn der Kay. Mat underthenige dinstwillickait zu ertzaigenn, so es bei unns gesucht unnd mit ichteGa naar voetnoot1 ann unnsern schaden hette sein mügenn, undertheniglich unndt willig gewesenn. Wo Ir auch bemelte haubtmanschafft, unangesehenn unnsers dinsts unnd sonderlichenn weill es damitt des Lanndgraven halbenn also stet, hettet angenommen, solt unns nit enkegenGa naar voetnoot2 noch zuwidder gewest sein. Weitter haben wir auch vermärckt das der Landgrave nit gesettigt die rechtferttigung der Catzenelnbogischenn sachenn auffzuhalten, sondernn unnderstehet sich an unserm dinst unnd sonnst zu vorhindernn, sunderlich sollenn seine unnderthänen geraitzt werdenn Euch unnd die Eurenn eur ruïgenn posses unnd gebrauchs zue enntsetzenn; auch welcher gestalt die pfänndungen mit denn Euren fürgenommen, unnd solchs nicht gerne gehört, tragenn auch desz mit Euch ein freuntlichs und getreulichs mitleidenn. Wie beschwerlich auch dasselbige Euch unnd denn Eurenn fallen mus, könnenn wir leichtlich erachten. So habenn wir auch aus denn überschickten copeyenn welcher gestalt Ir deshalbenn durch Graff Philipsenn vonn Solms bei dem Landgraven habt suchung thun lassenn unnd was darauff zu anntwurt gefallenn, vernommen; nachdeme wir aber aus ainem eingelegtenn zeddell befundenn das Euch gedachter Graff Philips zu ime erfordertt unnd müntlich angetzaigt das er vonn etzlichenn, des Lanndgravenn vortrauetenn dienernn, vermärckt das zu vorhoffenn, wo er sich inn der haubtsach gutlicher hanndlung underwunde, er solte zu gnediger verhor stat findenn, dorauff Ir die underhanndlung, so dieselbig auf etwas leidliche mittell geraicht, frey gewilligt doch der- | |
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Ga naar margenoot+gestalt wo ime jhe die sachenn zu beschwerlichen sein wolten oder fürfielenn, das Ir Euch doch nicht versehenn das Ir inn gleichnus vor unns auch willigenn woltet unnd so der Lanndgrave an unser hanndlung beschwerde hette, das alsdann unnser Vetter Hertzog Jorg zu Sachssenn unnd wir, weill s.L. und wir mit einander vortragenn, uns sembtlich der sachenn mit ainander undernöhmen. Solche handlung so vonn Graff Philipsenn fürgenommen, habenn wir gernne gehört, und wollenn verhoffenn der Allemechtige Got soll Graff Philipsenn gnad vorleyhenn das er denn Lanndgravenn, eurn Brudernn unnd Euch, entlichen vortragenn müge, wie wir auch wie sich die sachen unnd Graff Philipsenn underhanndlung zutragenn werdenn, uns zu vermeldenn vonn Euch wollen gewerttig sein, so aber solche sachenn enntstunden, als wir doch zu Got nit hoffenn wollenn, sollet Ir es gentzlich und gewislich darfür haltenn unnd achtenn was wir Euch zu freuntschafft undt zu danck gutem hirinnenn thun und fürwendenn helffen muegen, damit diese langwirige sach, sambt denn andern irrungenn und gebrechen, einmalh durch Gottes verleihung zu gutlichen vertrag unnd entschafft möchtenn gefhürt werdenn, das wir darzu freuntlich gewilt und genaigt seynn; habenn auch jhe und allewege gehofft, auch nichts libers sehen mügenn dann das solche sach möcht verricht werdenn. Unnd wiewoll wir nit wissenn mügenn ob der Landgrave auff denn falh so vonn Graff Philipsenn die sachen nit soltenn vortragenn werdenn, solche unnderhandlung zufürderst mit auff unns auch willigen oder was er zu anntwurt gebenn wirdett, so mügenn wir Euch doch unnser bedenckenn und gute maynung nit uneröffent lassenn, wiewoll wir unsers tails Euch unnd | |
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Ga naar margenoot+dem Lanndgraven zu freuntschafft auch der sachenn zu gut gnaigt unnd willig uns der underhandlung so sie anders vom Landgravenn auff unns mitgewilligt zu underfahenn, woltenn auch gernne darinnen, nach billickait unnd gleichhait, auch dermassen handelnn das wir für keinen taill für partteyisch möchtenn geacht werdenn. Wir habenn aber unnsers Vetternn Hertzog Jorgen halbenn, den Ir nebenn uns zu ainem hendler fürgeschlagenn, darinnenn allerlay bedencken, dann Euch ist unverborgenn wie sich s.L. inn der handlung zu Wormbs gehaltenn; so wist Ir auch wie der Lanndgrave und sein L. dieser zeit mit ainander in ainickait stehenn; zu deme besorgenn wir das s.L. leutte ainstails jhenem taill mehr dan der gleichait gnaigt; über das ist auch des Landgravenn schwester vorhanndenn, derer halben auch allerley fürfallenn möchte. Soltenn wir nu durch unnsere freuntliche unnd wolgemainte handlung nichts fruchtbars ausrichtenn, sonndern dieselbige hanndlung die sachenn mehr weitleufftig machen, dann zu vortrag geraichenn, das wolt unns gleichwol zuvor auch zu bedenncken stehenn; solt aber inn der sach ichtwas fruchtbars ausgericht werdenn, so bedennckenn wir das Ir dem Lanndgravenn durch Graf Philipsen, Marggrave Jorgenn zu Brandennburg unnd Hertzog Ernnsten vonn Lüneburgk, welcher unnder denenn s.L. gefellig, neben unns, zu ainem henndeler hetten fürschlagenn lassenn. Bei der ainen hofften wir etwas nützliches auszurichtenn, so aber die sachenn durch Grave Philipsenn berait bei dem Landgravenn anbracht, werdet Ir mit ime woll zu bedennckenn wissenn wie sie füglichenn dahin zu richtenn, dann wir wollen es an unns auch unkosten, mühe und arbait nit erwindenn lassenn..... | |
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Ga naar margenoot+Datum Torgaw, Sonntags nach Margarethe, Ao 1536. Jo. Fridrich, Churfürst. |
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