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No MCLXXXIIa.
Résumé des services que la branche de Nassau-Dillenbourg a rendus au Prince d'Orange et aux Pays-Bas (Wasserley dienst das Hausz Dillenburg dem Hausz Breda und den Staten, mit Gottes hülff, geleistet hat).
*** Cette pièce est postérieure à 1584. On lit sur le titre, mais
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Ga naar margenoot+en écriture assez récente: ‘entworfen von Gr. Johan dem ältern, um das jahr 158*, nach 1586.’ Le Comte y parle de la mort de l'Électeur Auguste de Saxe, décédé le 11 févr. 1584. Toutefois il nous a paru convenable de la placer ici, parcequ'elle se rapporte à peu près exclusivement aux relations constantes entre le Prince d'Orange et les Comtes de Nassau.
1. | In Religionssachen. |
2. | In Kriegswerbungen. |
3. | In züghe und versehung allerhand befeln. |
4. | Mit auszrüstung des Hern Printzen und auch unser selbsten. |
5. | Mit correspondentz. |
6. | Mit underhaltung des Hern Printzen, s.G. Gemahlin, kinder, gesindt und dienern, so bei derselbe ausund eingezogen. |
7. | Mit rossen verschicken, hin und wieder schreiben. |
8. | Mit sollicitirung und erbawung der sachen und leuth. |
9. | Mit fürstreckung gelts und geltswehrt und unsers credits. |
10. | Mit collecten. |
11. | Mit ersparung jerlicher interesse; item, vielen andern auszgiften und unkosten. |
12. | Mit bestallung und besoldungen und reiszkosten. |
13. | Mit verhinderung viller des feinds pracktiken und anschläge. Mit allerhand abbruch und widerstant so man dem feindt gethan. |
14. | Mit dem Geldrischen dienst. |
15. | Was man für occasiones seit abbsterben des Hern Printzen seliger gehabt, darinnen man den länden dienen könne, dar man deszhalben von ihnen were angelangt worden und erclärung ires willens hette haben können. |
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16. | Ga naar margenoot+Worin man den Niederländen noch teglichs dienst leisten könne. |
17. | Warumb ich, so wol als andere, umb erstattung, bezahlung und recompens für die dienste, so vom Hausz Nassaw Dillenborg, den Hausz Nassaw Bredaw und den Niederländen, durch Gottes gnadt, geleistett worden, anhalten möge. |
18. | Weszhalbe man biszdahero so wenig anmanung bey den Niederlände gethan. |
19. | Aus was ursachen ich genothrängt werde nunmehr anzuhalten und darauff zu tringen. |
20. | In was für beschwerung man ihrenthalben gerathen. |
21. | Womit und durch waszerley wege uns wider zu helffen sey. |
22. | Waszerley dienst das Hausz Nassaw Dillenburg den Niderländen nochmals leisten und erzeigen köndte. |
23. | Was den Staten insonderheit für kosten uf zu rechnen. |
24. | Verzeichnus von allerhandt objectiones und gegenredt. |
25. | Was man an den Printzischen schuldt ab zu kürtzen und ab zu rechnen hab, und darneben auch aus gutem willen sincken und fallen lassen möchte. |
26. | Was uf den fall über alles geschehen suchen nichts zu erhalten noch fruchtbarliches aus zu richten. |
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I. Dienst im Religionwerck.
1. | Dasz Grave Ludwig seliger anfangs der troublen der fürnembst gewesen welcher solch werck, so wol in den Niederländen als auch hierausser in Deutschlandt, bei etzlicher Evangelischen Stenden getrieben. |
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2. | Ga naar margenoot+Item, das, negst Gott, er der fürnembst gewesen welcher den Hern Printzen seliger in religionssachen erbauwet, und so fern bracht das s.G. von Pabstumb abgestanden und zu unserer christlicher reformirten religion sich bekant und ergeben. |
3. | Dasz durch erledigung der Niderländt aus der Spanische tyrannei, darzu den Gott der Herr, neben dem Hern Printzen seliger, insunderheit das Hausz Naszaw Dillenburg gebraucht, die religion in dem Niderlandt, Gott lob, desto mehr ingeführet und numehr so weit bracht worden, dasz man das öffentlich exercitium in den unierten provinciën durchaus frey hat und daszelbige noch weiter auszgebreitet gewesen, und, menschlich darvon zu urtheilen, mit der zeit jhe lenger je mehr auszgebreittet worden wer, wo nicht die Malcontenten in Artois, Hennegaw und Flandern, und andern örthern mehr, durch den Ambyse, Dathenum, und dero anhangk, verursacht und erreget worden weren. |
4. | Mit was ernsten fleis den weilandt der Herr Printz seliger ihme die befürderung des religionwercks angelegen sein laszen, auch welcher gestalt daszselbige durch Gottes gnade bei meinen werendem Geldrischen Gubernament in einer kurtzen zeit für einen glücklichen fortgang gewonnen, sulchs weist das werck und die erfahrung für sich selbst aus, und ist, Gott lob, dermaszen am tag und offenbar, dasz darvon keiner weitleuffiger auszführung von nöthen. |
5. | Item, dasz Grave Lodwich seliger die Universitet zu Uranien redressirt und reformiert. |
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Ga naar margenoot+II. Waszerlei dienst man den Niderländen in Kriegswerbungen geleistet.
1. | Dasz man, anno 67, fünf oder 6000 pferdt, auf ihr begeren und übersendung etliche gelts, nicht allein die begerthe zeit, sondern noch solang in bestallung und ahn der hand gehalten. |
2. | Dasz nicht allein bey dem Churfürsten von Sachsen das kriegsvolck für Gotha durch Graf Lodwichen seliger besprochen worden, sondern auch Graf Johan und Graff Adolff sich derenthalben, mit etzlichen dero schwägern, vettern und freunden, daselbst hinbegeben und sich in dienst eingelaszen. |
3. | Dasz man dem Hern Printzen, als s.G. sich zu dem kriegsvolck, welchs der von WarusGa naar voetnoot1 und RisorGa naar voetnoot2, sampt etzlichen Niederlendischen vom Adel, umb Dalem beisamen gehabt, begeben wolt, ihre G. in der eyl und sehr wenig tagen an die 400 pferdt, so keine wagen noch drosz bey sich gehabt und darunder an die 18 Grafe, Hern, Obersten und Rittmeister gewesen, geworben und zu wege gebracht. |
4. | Dasz Graf Lodwich seliger eben damahls in gar geringer zeit ein ansehenlich kriegsvolck zu pferdt und zu fuesz zusamen gebracht, dasz man [ahn] ihr zuthun die Spangier in Frieszlant geschlagen, nicht allein durchzüge gehabt und gelitten, sondern auch inlegerungen gehabt, und Claus von Hatstats regiment vier wochen lang underhalten. |
5. | Dasz, nachdem Grave Ludwig und Graf Adolff in
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| Ga naar margenoot+Frieszlant getrennet und geschlagen worden, man, dem Hern Printzen und den Niederländen zue gutem, 600 pferdt und an die 30 starcker fenlein Teutscher knecht geworben. |
6. | Dasz Graf Ludwig sich in Franckreich, zu einnemung der beide stette Bergen und Valencin, mit etzlicheu kriegsvolck, dar under vil fürnehmer guter leuth gewesen, bewerbet. |
7. | Dasz man, zu entsetzung der Statt Bergen, den Hern Printzen abermals ein ansehenlich kriegsvolck von Deutschen reuttern und knechten geworben und auf die bein gebracht. |
8. | Dasz man nicht allein nach der handt gute leuth zum theil in 's Niederlandt geschickt, und zum theil an der hand hin und wieder gehabt, sondern auch, als Leyden so hoch bedränget und hart belegert gewesen, in der hertzten und gantz ungewönlichen wintterszeit eine ziemlich anzahl kriegsvolcks, zu rosz und fusz, hinunter in eine kurtze zeit, ohne wagen und sonderliche trosz, für Mastricht gebracht, und wie daszelbige nach der handt uff der Mockerheyden geschlagen und getrennet worden, einen guten theil, so überblieben und darvon kommen, noch ein geräume zeit an der handt behalten. |
9. | Mit einnehmungGa naar voetnoot1 BisantzGa naar voetnoot2. |
Dasz wir, nicht allein durch unser fleiszige underhandlung, sondern auch mit unserem persönlichen vortziehen, den Niederländen gute leuth und offtmals in aller eil zu wegen, und manche vortbracht der sonsten wol were sitzen blieben, und sonderlich da sie den credit sehr underm kriegsvolck verlohren gehabt. Dasz unter zeitlichen und
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Ga naar margenoot+irdischen mitteln dasz Hausz Dillenburg, negst Gott, ein ursach gewesen dasz die Spangier, welche hiebevor das gantze Niederlandt geruhlich ingehabt, wiederumb so weit zurück getrieben und die Niederländt so fern wiederumb erlöst und in freiheit ihrer gewiszen, leib, weib und kindere kommen seindt: dan, da, negst Gott, wir den Hern Printzen nit underhalten, s.G. mit unserm dienern, so wol als auch für uns selbsten, die handt gebotten, nit zu leuthen, gelt und allerley kriegsmunition geholffen, s.G., menschlich darvon zu reden, nunmehr hette auf die bein kommen, noch sie aus der Spanischen tyranney erlöset worden, und freiheit in religions- und politischen sachen, wie sie itzo, Gott lob, in ihrem gewiszen an leib, gut, weib und kinder haben, nicht erlangen mögen.
No.Ga naar voetnoot1 Was man für occasiones alhier, den Niederländen halber, aus händen gelaszen hat.
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III. In wasserley zügen wir Gebrüder uns gebrauchen laszen, und darinnen für befelch versehen.
1. | Dasz, in auszgebung des warthgeldts und bewerbung deszelben kriegsvolcks, niemandt anders von der Niederländt wegen gebraucht und bemühet worden, dan nur Graf Johan allein. |
2. | Dasz mein bruder seliger, Grave Adolf und ich, für Gotha in der person gezogen, und uns, gleich andern kriegsleuthen, ihnen den Niederländen zum besten, wie obgemelt, bestellen und gebrauchen laszen. |
3. | Dasz Graf Adolff und ich mit dem Hern Printzen, als s.G. nach Dalen gezogen, beigewohnet und mit
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| Ga naar margenoot+rath und that nach vermögen, für allen anderen, deroselben gedienet und befürderlich gewesen. |
4. | Dasz ich, sampt meinem broder Graf Lodwichen, Ao 68 mit dem Hern Printzen den zug in Brabant in der person mit über die Mas und wiederumb daheraus durch Franckreich bis ghen Straszburg gethan, und uns nicht allein als mit-reuter oder gemeine soldaten, sondern auch in allen ihre G. obligenden und fürfallenden sach mit rath und that gebrauchen laszen. |
5. | Dasz meine beide Gebrüdere, G. Lodwich und G. Henrich, neben dem Hern Printzen, den zug mit Herzog Wolfgang von Zweibrüggen in Franckreich gethan anno 69. |
6. | Dasz, wie der Herr Printz sich naher DeventerGa naar voetnoot(1) begeben wolte, mein broder Graf Henrich und ich, uns mit s.G. auf die reisz begeben; in meinung, wo der fürhabende anschlag für sich gangen were, mit ihrer G. vort zu ziehen. |
7. | Dasz mein bruder Graf Ludwich in der persohn Berge eingenommen und sich darin belegern laszen, und daselbst das haupt und general gewest. |
8. | Dasz im zugh für Berghe ich dem Hern Printzen, den Niederländen zu gutem, abermals geworben, leuth, geschützs und munition fürgestreckt, hierneben aber mein Bruder seliger, Graf Henrich, s.G. in der person beigewohnet, mit vortgezogen, und oberster über 15 fendeln landtsknecht gewesen. |
9. | Dasz der zugh, als Herzogh Christoffel und beide meine Brödere auf der Mockerheyden blieben, wir drei
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| Ga naar margenoot+gebröder, nemlich Graf Lodwich, G. Henrich und ich, denselben zug in der person mitgethan, und nicht allein daszelbige volck geworben und Hertzog Christoffel mit in den zug gebracht, sondern auch das geldt zu solchen handel vürgestreckt, mitgeführt, und das gantze werck dirigirt. |
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IV. Wasserley dienst dem Hausz Breda und den unirten provinciën mit auszrüstung geschehen und geleistet worden.
1. | Den [ersten] zugh hette man ihrer G. 4 canons, sampt zweien falcaunen und 4 oder 5 veldtstücken mitgeben, darzu noetige munition an kraut und loth, item allerhandt schantz- und hebzeugh. |
2. | Item, nötige wagen und über die 100 wagenpferdt, welche mit sampt den fuhrleuthen alles bis auf ein wagenpferdt auszenblieben, ohne die welche der Herr Printz im landt zu Hessen kauft und bestelt gehabt. |
3. | Item, beneben etzlichen kleinen, auch etzliche zelt und grosze zahl [küchen] und für einen mahrstall gezelt mitgeben, derer gleichfals keins wiederkommen. |
4. | Item, dasz man ihre G. im Bergischen zugh abermals, so wohl mit veldtgeschützs und munition, als auch sonsten allerley nottürfft, auszgerüstet. |
5. | Item, dasz in allen zügen von uns 4 Gebrüderen alzeit etzliche mitgezogen. |
6. | Dasz dergleichen meine drei bröder selige und ich uns zu allen zügen, und also in die acht oder neunmahl auszgerüstet, und selten, ja über zweymahl nicht, ettwas wider zu hausz gebracht. |
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1. | Correspondents so man mit dem Hern Printzen und viele im Niederlandt gehalten. |
2. | Item, fürnemlich mit dem Churfürsten Pfaltzgraf Fredriche. |
3. | Item, Hertzog Casimiro und den Pfaltzgräfischen dienern. |
4. | Item, mit Heszen. |
5. | Item, in Franckreich und sonsten hin- und wieder mit guten leuthen. |
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VI. Dienst mit unterhaltung des Hern Printzen seliger, item s.G. Gemahel, kinder und diener so ab- und zugezogen.
Das wir s.G. sampt dero Gemahlinne, kinder und einem groszen hofgesinde, so anfangs an die 100 starck gewesen, beneben dem teglichen überfall, bisz in die zehen jar lang geherberget, derselbigen eine stattlich kindttauff gehalten, auf welchen die vier herr Landtgrafen, sampt vielen Grafen und Hern und vom adel, bis in die 700 pferdt, an die acht tag lang auch underweilens aber ahn underschiedtlichen örtern alhier und zu Siegen zwei fürstliche küche, wie auch dero sohn G. Moritzen so wol ein zeitlang zu Heydelberg mit meinen söhnen stattlichen gehalten; dasz hierbey der Herr Printz desto beszer zeit, mittel und gelegenheit gehabt den Niederlendischen sachen obzuligen, mit fleisz nachzudencken und mit guten leuthen zu underreden, zu handlen und zum kriegshandel sich zu praepariren und gefast zu machen: so hetten wir alle unsere sachen zurück gesetzt, um ihrer G. sache
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Ga naar margenoot+obzulegen, auch nicht allein ihrer G. unsere räthe und diener geliehen und dieselbe, als ob sie deroselben verpflichtete diener gewesen, dienen laszen, und nichts desto weniger besoldet, sondern auch andere gute leuth, umb ihrer G. dienst willen, zum theil ein zeitlang besoldet, zum theil recompensiret, als nämlich: [Thoenen von Huerdt], järlich geben dlr. - Otto von Wolmerckhauszen, [manlehn] 50 [fl.] vermacht. Item dem von Breyel ein zeitlang jahrgelt, und darneben wein und ochsen geben, welcher das seinige bey i.G. aufgesetzt, auch denselben mit einem lehn, so die Grafe von Rennenburg vom Hausz Nassaw gehabt, begnädigt.
Item, Stentzel auszerhalb der kriegsleuffte, für und nach, und entlich, wie er gar kruepel gewesen, bis in seinen todt underhalten.
Item, Claus von Hatstatts Rüstmeister hab ich wegen des Hern Printzen 6000 fl. gegeben.
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VII. Diest mit reisen, verschicken, hin und wieder schreiben.
1. | Dasz nicht allein wir Gebrüdere mit ihrer G. gezogen in Lottringen, als auch in Franckreich und Deutschlandt offtmals hin und wieder gereist, sondern auch von derselben vielmals zu Chur-, Fürsten und Stende verschickt worden. |
2. | Wie insgleichen auch unser rethe und diener, und bevorab die beide doctore, doctor Meichsner und D. Schwartzs. |
3. | Item, dasz man ihrer G. mobilia, so zum öffteren mal versetzt wurden, gelöset, hin und wieder, als aus Franckfurth, Speir auf den Reichstag, Heidelberg, Stras- |
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| Ga naar margenoot+purg, Leipzig, wie den auch auf Venedig, in 's landt zu Braunschweig, die Margrafschafft naher Anspach, und sonsten ander örth mehr, viel hin- und wiederschicken, führens, zehrens und reisens gewesen. |
4. | Deszgleichen auch, wo man grosze summa gelts aufgenommen, zu empfangen oder zu liebern, wider auszugeben oder abzulegen. |
5. | Item, das der Her Printz was in Deutschen sachen oder mit Deutschen gehandelt worden, daszelbige durch unser gebrüdere und unssere rethe und dienere, so wol mit schreiben als auch sonsten, mehrertheils müszen verrichten laszen. |
6. | Item, dasz das Churfürstenthumb Cölln, welchs so nahe an die Niederländen grentzet, nicht fürlängst an das Hausz Bayern kommen. - Gleichfals auch das stifft Münster. - Der Evangelischen herrn capitularen sach zu Straspurg zu gedencken. |
7. | Dasz man den religionsverwanten in Franckreich in ihre sachen nicht allein so viel müglich befürderlich gewesen und dieselb helffen empor heben, |
8. | sondern auch bey dem König von Franckreich so viel durch Gottes gnad sollicitirt, dasz derselbe den Spanischen gegen die Niederlände keine hülf thun laszen, |
9. | und die Franzosen durch die finger gesehn, und gestattet den Staten und Hern Printzen zu dienen. |
10. | Item, dasz durch die alte [Königin] und den obersten Strozzi, so admiral, und auch sonsten in andere sachen mehr, eintrag geschehen. |
11. | Item, dasz mein broder Graf Lodwich mit wiszen und willen des Könings ausz Franckreich, Bergen und Valencin eingenommen. |
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Ga naar margenoot+Item, dasz der Köning uns, durch seinen bruder, der damals gewesene Köning in Polen, hundert duiszent crone zu Heidelberg verehren laszen, auch zuvor um den Churfürsten von Cöln von den Spanischen desto mehr abzuhalten, und daszelbe anhangs votum auf dem reichstag zu schwechen, auch Beyern und den Spanischen anhangk vom Churfürstenthumb Cölln zu bringen, jerlichs 6000, welche darnach bis uf 8000 cronen erhöhet worden, höchstgedachten Churfürsten neben andern verehrungen bewilliget, und darneben brevetten von 8000 dlr. jerlichs zu geben versprochen, damit man von demselben gelt sich in der Hern höfen desto mehr gönner machen, dero herschafften gewinnen, und also das Spanisch oder Burgündisch votum ansehen und gunst im Reich schmelen und zu der Cron Franckreich der Deutschen gemüther desto geneigter und affectionirter möchte machen; dasz man dadurch, wie mit anderen mehr, die beide Köning Franckreich und Hispaniën desto mehr in diffidentz und mistrauwen gegen einander gesetzt und verhetzt.
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VIII. Dienst mit sollicitirung und underbouwung der sachen und leuth hin und wieder.
1. | Dasz Grave Lodwich nicht allein, wie obgemelt, das Religionwerck im Niederlandt sehr getrieben und das Hausz Nassaw Dillenburg mit bewerbung guter leuth und ihren vortzüge, auch ufbrengung gelts und sonsten, der Niederländen bestes, wie aus vurerzelten püncten zum theil zu sehen, sehr gefürdert habe, |
2. | sondern dasz durch s.L. sunderlich Churfürst Augustus von Sachsen und der alt Lantgraf Philips von Hessen sehr sein erbauwet und zu der Niderlendischen
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| Ga naar margenoot+sachen desto gewogener gemacht worden, also auch dasz gedachter Landtgraf in s.G. testament versehen, wie sich dero söhne in der Niederländischen sachen verhalten sollen. |
3. | Item, dasz man durch vertrauwte gute leuth, welche man hin und wieder heimlich gehabt, so wohl an der Keysz. Mt. hof und bei den geistlichen, als auch evangelischen Chur-, Fürsten und Stenden, uf Reichs- und Kreisztagen und wo man sunsten gelegenheit haben mögte der Niederländische sache, welche zum theil durch des gegentheils calumniën und verleumdungen, zum theil aus mangel nötigen berichts, und zum theil von wegen der vielfältigen betrauwungen und furcht des Bapbtischen und Spanischen gewaltts und anhangs, sehr odios, veracht und suspect gewesen, auch von den gutherzigen nicht wenig gescheuhet und gemitten worden, hin und wieder ufs beste müglich, nicht ohn gefahr und grosze kosten, dermaszen mit göttlicher hülff unterbauwet hat, dasz [man], Gott lob, gegen die Niederlände gefürchte achtserclerung verblieben, |
4. | desgleichen auch das verbott, dasz man den religionsverwandten im Niederlandt und Franckreich keine kriegswerbung noch zuziehens gestatten solt. |
5. | Item, dasz gegen die Reformirten, mit ausschlieszung derselben aus dem religionsfrieden und fürgehabter verfolgung, nicht procedirt ist, noch vortgefahren worden, und die auszlendische exules nicht aus dem Reich seint verjagt und vertrieben worden, sondern, Gott lob, noch im Reich bis uf diese stundt gehauset, geherberget und geduldet werden. |
6. | Item, dasz, zu abbruch des Bapsttumbs und mehrer
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| Ga naar margenoot+schwechung unsersgegentheils, das werck mit der freistellung, welchs sonst gar [erseszen] wehr, wiederumb auf die bahne gebracht worden. |
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IX. Dienst mit vorstreckungk gelts, geldtswehrt und unsers credits.
Solchs ist mehrertheils in den rechnungen so hiebevor hinunter geschickt ist worden, und sunderlich in deszen Hern Printzen obligation zu finden.
Darnach aus überschlägung der underhaltungskosten für den Hern Printzen und s.G. angehörigen.
Item, mit betzalung etzlicher rantsionnen.
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X. Dienst mit Collecten.
1. Heszen |
30,000 [fl.Ga naar voetnoot1] |
2. Pfaltz |
100,000 |
3. Wirttenberg |
20,000 |
4. Saxen |
10,000. diesz hat mein gn. Herr wieder bezalen müszen.Ga naar voetnoot2 |
5. Gr. Hansz v. Sarbrüggen |
4000 |
6. Hanaw Bobenhausen |
4000 |
7. [Pielen] |
4000 |
8. Newenar |
4000 |
9. Heinrich Kremer, Gierhardt Koch und seine geselschaft [60,000]: dieses hat mein gn. Her wieder bezalen müszen.Ga naar voetnoot2 |
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Ga naar margenoot+XI. Dienstersparung am jerlichen interesse, und vielen andern auszgifften und unkosten, von Collecten-Geldt welchs von jaren zurechnung sich ungeferlich thausent fl. erstrecken würde.
Dasz man nicht allein den Niederländen zu gutem grosze summa gelts uffbracht, sondern daszelbige auch mit geringem interesse und so wohl mit aufbrengung des volcks, als auch des gelts, grosze merckliche unkosten ersparet haben.
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XII. Dienst mit ersparung bestallung, besoldung und reysen.
Dasz nichts auf die bediente empter und befehl erlegt worden, wie auch auf eines jeden pferdt noch eines jeden Herren person, tafel oder stattgeldt.
Item, ersparung der unkosten, so uf commissariën, und andere so volck werben, zu gehen pflegt.
Item, uf gesandten, agenten und solicitatores.
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XIII. Dienst mit verhinderung des feinds oder der Spanischen practicken.
1. | Mit wiederlegung seiner calumniën und bericht von deszelben blutdürstigen anschlege und practicken. |
2. | Mit verhinderung der achtserklerunge. |
3. | Des verbots dasz man den religionsverwandte in Franckreich und Niederlandt keine werbung, noch hülf oder zuzugh gestatten solle. |
4. | Mit der Beyerischen wahl zu Cölln. |
5. | Deszgleichen zu Münster. |
6. | Mit dem pulffer so Hertzog Hansz Casimir in brandt gesteckt. |
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7. | Ga naar margenoot+Das geldt so Pfaltzgraf Frederich dem Italianer arrestiert. |
8. | Die anschläge auf die statt Embden. |
9. | Dasz er das volck nicht dermaszen, wie er angefangen, von den Niederländen abalieniert. |
10. | Dasz er sein vorhaben mit Fliszingen und den Briel nicht in 's werck stellen können. |
11. | Deszgleichen auch Leyden mit seiner belegerung verlaszen müszen. |
12. | Dasz er dem Franzosen nicht drawen dörffet. |
13. | Seinen wechsel an etlichen örter durch Franckreich verhindert. |
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XIV. Dienst im Geldrischen Gubernament.
1. | Einführung der religion und abschaffung des Babsthumbs. |
2. | Abschaffung der Spanischen Cantzley, Rechencammer, Magistraten und officianten. |
3. | Einführung der Garnisonen. |
4. | Einführung der General-mitteln. |
5. | Mit den durchzügen. |
6. | Mit fürstreckung gelts zu entsetzung der statt Mastricht.
Die naerder UnionGa naar voetnoot1 durch Gottes gnade in gang bracht. |
7. | Mit bürgschafft dem von Hohenlohe für 30,000 fl. zu berürtem entsatz. |
8. | Mit zuwegenbrengung bey den Unirten geldts, gewarts, provians, geschützes und munition für das Geldrische garnisoun hin und wieder. |
9. | Mit verschung vieler Cantzley-sachen, wie auch
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| Ga naar margenoot+vieler landttage, ohn das kein Cantzler gewesen, noch mit rechtsgelehrten noch scribenten seint gehalten worden. |
10. | Mit bedienung des gubernaments und geringen underhalt als die forige Statthalter gehabt.
Darbei man 's dan nicht gelaszen, sonder mit allerley abtzogen, auch etliche beschwerung, als mit underhaltung alter trabanten und pörtner, unangesehen mir dieselbe nicht gedienet. |
11. | Mit der Münsterische reyse. |
No. weme die unkosten von der reyszen welche ich, der Geldrische sache halber, naher den Unirten und Staten gethan, aufzurechnen seyn.
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XV. Was man für occasiones seit absterben des Hern Printzen seliger gehabt, darin man ihnen den Niederländen dienen köhnne.
1. | In der Neuwenarische werbung. |
2. | Wie die Spangier in des Herzog von Gülichs länden für und nach, hin und wieder gelegen. |
3. | Desgleichen auch in den Stiften Cöllen, Münster, Paderborn, EszeGa naar voetnoot1 und OsenbrugkGa naar voetnoot2. |
4. | In etzliche anzüghe. |
5. | In dem letzten zugk in Franckreich. |
6. | Bey dem nechstverstorbenen Churfürsten von Sachsen. |
7. | Item mit einformirung, behandlung und auffsuchen viler guter leuth. |
8. | Wie auch sunsten mit underbauwung ihrer sachen hin und wieder. |
9. | Item, mit kuntschafft und correspondentz. |
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Ga naar margenoot+XVI. Was oder worin man den Niederländen nochmals dienst leisten könne.
1. | Mit haltung guter correspondenz. |
2. | Wahrnemung und avisirung aller und jeder fürfallender sachen. |
3. | Mit unterbauwung und sollicitirung ihrer sachen im Reich, und fürnemlich aber mit befürderung des algemeinen wercks. |
4. | Mit fleisziger informirung und gewinnung guter leuth. |
5. | Mit bewerbung, aussuchung und zuwegenbrengung fürnehmer guter leuth. |
6. | Item, abspannung derselben vom gegentheil. |
7. | Mit und in schickungen. |
8. | Mit und in ersparung vieler kosten, zeit, mühe und arbeit, auch sorg und gefahr. |
9. | Und sonderlich dasz sie viel sachen desto schneller und heimlicher handelen und treiben können. |
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XVII. Warumb ich, so wol als andere, umb erstattung, bezalung und recompens.
1. | Dieweil man ihnen so wohl als andere gedienet hat. |
2. | Item, für andern nützliche dienst geleistet und durch Gottes gnade sulche, dasz ohne dieselbe ihre sachen so weit nicht kommen weren. |
3. | Dasz sie andere, die ihnen auch bisweilen geringe dinst gethan, underweilens auch schuldig wesen, bedacht und recompensiret haben. |
4. | Dasz, neben den geleisteten diensten und erwieszener euszerster treuw, sie billich unsere gute affection zu betrachten und sich danckbar zu erzeigen schuldig seint. |
5. | Dasz ihre danckbarkeit ihnen zu ehr, rhum und
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| Ga naar margenoot+verursachung das ander leuth ihnen gleichfals gern treuwlich dienen werden, gereichen wirdt, also auch die undanckbarkeit da sie uns in unsern nöthen, darinnen wir doch umb ihrentwillen gerathen seindt, sollen stecken, untergehen und verderben laszen. |
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XVIII. Weshalben man bis dahero so wenig anmanung bey den Niederländen gethan.
1. | Dasz man angesehen gehabt das vielfältig anlauffens, sampt den manchfaltigen sorgen damit sie beladen gewesen, und sie nicht gern in ihrem christlichen fürnehmen molestiren wollen. |
2. | Dasz wir an des Hern Printzen gethaner zusag und gutem wille, das s.G. unszerer hinwieder zu allen fürfallenden gelegenheitten im besten eingedenck sein würde, nit gezweiffelt. |
3. | Dasz wir verhoffet dasz mit unserer langwihrigen und euszersten gedult, so viel desto mehr unsere gutherzige affection zu erkennen, und ihnen also damit ursach zu geben uns dero genieszen zu laszen, und in nothfellen ebenmeszige treuw und guten willen, wie sie ohn rhume zu melden bei uns gespueret, zu beweiszen. |
4. | Dasz nach absterben des Hern Printzen wir nicht allein das sterbhausz mit unseren forderungen so baldt nicht betrueben, sondern auch sie, als welche durch solchen unzeitlichen thoedtlichen abgangk, der vernunfft nach zu urtheilen,Ga naar voetnoot1 noch weiters unruhig zu machen. |
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XIX. Aus was ursachen ich genotträngt werde nunmehr anzuhalten und darauf zu tringen.
1. | Dweil sich befindet dasz albereit viel guter leuth, so
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| Ga naar margenoot+dar von was das Hausz Nassaw-Dillenburg erstlich bei dem Hern Printzen in particulir und dan auch umb ihrer, der Niederländen, willen und bey denen selbstenGa naar voetnoot1, gut wissens gehabt, sehr viel verstorben, und nicht allein wenig mehr überig, sondern auch viel seint welche dasjenige was also disfals verlauffen, anders verstehen und deuten, und also niemants sein würde, da ich, als der ich nunmehr auch zu meinen jahren komme, und mehr im abnemen dan zunehmen bin, mit todt abgehen solte, so von disze dingen nötigen bericht zu thun wüste. |
2. | So lauffen die pensiones sich järlichs über 20,000 fl., also das, da man das interesse auch nur aufs geringste als fünf vom hundert anschlägen würde, ich allezeit ehe dan in fünf jaren eine thonne gelts zurück kommen. |
3. | So würde ich auch durch underhaltung der garnisounen, nötiger baw und anderer anstellung und ordnung halber, deren sunsten das Hausz Naszaw-Dillenberg, wen es sich des Hern Printzen und der Niederländen nicht so trewhertzig angenommen, wol hette überhoben sein khünnen, mit vilen auszgifften hart beladen. |
4. | So hab Gott der Herr mich nicht allein mit vielen kinderen und kindtskinderen gesegnet, wie Er den noch immerdahr sulchs ferner teglichs thut, sondern es seint mir auch auf auszbestattung meiner söhn und töchter, deren ich nun durch Gottes gnad verheirath, nicht ein geringes gangen; so musz ich auch zu erziehung der übrigen nicht wenig uffwenden, und gedencken wie bei meinen lebzeiten ich sie mit einander bröderlich und schwesterlich vergleichen möge. |
5. | Dweil ich den auch spüre das man sunst andere cre- |
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| Ga naar margenoot+ditores und leuth bedenckt, bezahlt und recompensirt, und darneben aber befinde....Ga naar voetnoot1 |
6. | Als will ich nicht verhoffen dasz man mir verärgen und zum unbesten ufnehmen werde dasz ich, in ansehung oberzehlter und vieler ursachen, dermal eins, und sunderlich dweil ich bis uf's euszerste gedult gehabt, umb billiche und gebührliche erstattung ansuche und anhaltte, und in meiner und der meinen euszersten nöthen zu dem Hausz Nassaw-Breda und den Hern Staten mich weniger nicht aller treuwe, mitleidenlicher hülf und beystant getröste, und vorsehe, dasz sie auch bey weylandt meinen dreien brödern seliger im werck und mit der thaet erfahren und empfunden haben. |
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XX. In was beschwerung man ihrenthalben gerathen.
1. | Dasz man ausz allem vorrath kommen. |
2. | Item, aus aller ordnung in eine schwere weitleuftige hauszhaltung, grosze unrhue und merckliche kosten. |
3. | Das man sich hierdurch, da man sunsten, Got lob, mit keinen menschen in der gantzen weldt in unguten etwas zu thun gehabt, die Keys. Mat., sampt den mehrertheil der Stende Evangelischen und papistischen im Reich, dermaszen zuwider gemacht und die leuth von uns alienirt und abgeschreckt, dasz man sich geschewet uns öffentlich anzusprechen und fürderung zu erzeigen. |
4. | Item, Spangien und deszen anhangk uns dermaszen zuwieder gemacht und an halsz gehenckt, dasz wir sampt landt und leuthen dardurch in grosze gefahr gerathen, und darinnen bisz nuhn etlich und zwantzig jar, wie auch noch uf diese stunde, sitzen; deszen wir sunsten wol überho- |
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| Ga naar margenoot+ben gewesen, da wir still geseszen und zum allerminsten uns nicht des Hern Printzen, als des bröders, und nicht auch ihr, der Niederländen halben, angenommen hetten.
No. mit der bowGa naar voetnoot1. |
5. | Item, dasz wir unsere privatsachen darüber verseumet, weib und kinder, sampt landt und leutten, zurück gelaszen und dieselbe betruebet. |
6. | Item, uns in sulch verderben gestecket dasz die schulden von jahren zu jahren dermaszen wachsen und zunehmen, das wir zum wenigsten in fünf jahren mehr als umb eine thonne golts Franckfurther wehrung zurück und in schaden kommen. |
Item, dasz wir, neben und nach dem Hern Printzen seliger, die andere meine drey brüder ihr leben bey diszer sache gelaszen, ich also meine beste zeit damit zubracht und nun an verstandt und gesuntheit sehr geschwecht hat.
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XXI. Womit und durch wasserley wege uns wider zu helffen sey.
1. | Dasz sie die jerliche pension bezalen, und ander hauptsum, welche sie in etliche termin abzutheilen, järlichs auch etwas erlegten, biszsolang die völlige bezahlung geschehe.
Und damit sie desto eher hirzu verstehn möchten, könte man beides, die pension und bezahlung der obangezogener termin, in die provincen und stette und einen jeden orth wiederumb in etzliche zeit des jahrs sein gebührnus oder quota austheilen. |
2. | Dasz sie uns uf ein renthe oder gut assigniren und verweisen, einmal für all, oder uf ein zeitlangk. |
3. | Oder dasz sie uns, neben erlegung etzlichen gelts, mit
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| Ga naar margenoot+saltz, allerlei würtz, proviandt, sammet, seydegewandt, wolle, leinen, item, hering, stockfisch, kesz, butter, reinfisch, bollich, dörlachsz, pricken, platteisen, stöerGa naar voetnoot1 und dergleichen dinge, welche man hir oben mit der zeit zu geldt machen könte, befürderlich weren. |
4. | Item, dasz sie unsz etzliche schiff, mit allerhand wahren, in- und auszerhalb lands, licentfrey pasziren laszen. |
5. | Item, dasz sie meiner söhne darnieden einem oder mehr zu guter gelegenheit in ihre länder, damit er den andern seinen brödern hirober desto beszer mit guten willen weiche, und man die schöldt von seinem antheil bezahlt oder darauf zum theil schlagen möge, bedacht und versehen hätte, es were mit erbgüter, renthen oder andern. |
6. | Item, das sie uns hiroben ein jahr- und dienstgelt verordent hetten. |
7. | Und darneben etwan auch dergleichen bey Engellandt, Franckreich oder anderen, doch uf trägliche conditiones, zu wegen bracht hetten. |
8. | Item, das sie die schölt mit den Frawlein von Uranien wollen über sich nehmen.
Dasz, wo Gott der Herr ihnen eine victoriam, beuth, gefängene, und dergleichen etwas, welchs sie zuvor doch nicht gehabt, scherte, sie uns darvon an etwas zur abkürtzung der bezahlung zuschieszen wolten, und bedencken dasz sie daszelbige doch ausz oder von dem ihren nicht thun. |
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XXII. Wasserley dienst das Hausz Nassaw-Dillenburg den Niederländen nochmals leisten und erzeigen köntte.
1. | Mit haltung guter und gewiszer correspondentz, wie von alters. |
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2. | Ga naar margenoot+Mit sollicitirung ihrer sachen allenthalben hierauszen im Reich und sonsten. |
3. | Mit erkundigung, aussuchung und werbung guter leuth, kriegsleuth und anderer. |
4. | Mit erkundigungk und erförschung allerhand guter occasion und gelegenheit, wie auch gute warnung. |
5. | Mit informirung und underbauwung und widerlegung des gegentheils calumniën. |
6. | Mit instigirung und reitzung der Reichsstätte gegen die Spanischen. |
7. | Mit befürderung der gemeinen sachen. |
8. | Dasz man ihnen künfftig in allerhandt notfällen, darinnen sie nochmals durch Gottes gnedige schickung leichtlich gerathen können, wiederumb allezeit nützliche dienst erzeigen und beweisen könne. |
9. | Dasz meine vier söne darnieden auch desto lenger und beszer zu dienen vermochten, auch darzu so viel desto williger und gefliszener sein würden.
Dasz man im nothfall von der Provincien oder Stette etzliche hart beträngt were, man dem feindt ahn andern örtter ex improviso einfall thun und angreiffen kündten, damit man also zu rück ziehen, denselben in furcht und kosten brengen, und ettwan den länden dardurch etwas einbekommen möge.
Inmaszen sülche vom Hausz Nassaw-Dillenburgk mit Frieszlandt, Bysantz, Bergen,Ga naar voetnoot1 Henegaw, den letsten zug für Mastricht, gescheen. |
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Ga naar margenoot+XXIII. Was den Staten insonderheit vor kosten ufzurechnen.
1. | Ga naar margenoot+Der zugh in Frieszlandt, als nemblich die underhaltung des Kriegsvolcks.
Item meiner Bröder seligen, Graf Lodwichs und Graf Adolfs.
Item schlachtmonat.
Ga naar margenoot+Item dasz meine Bröder seliger ihre pferdt und bagagie und alle das ihrige was sie gehabt, daselbst verloren.
Item das meine Bröder selige nicht allein ihr gesindt belohnet, sondern auch nach der handt die befelchsleuth ihrer viel recompensiren müszen. |
2. | Die kosten, so uff die sollicitation der Niederlendischen sachen nicht allein im Reich bey Chur-und Fürsten, sondern auch eine gereume zeit in Franckreich. |
3. | Item versetzung etlicher cleinodien in Franckreich. |
4. | Meines Broders Graf Lodwichs verlust seiner mobilien, so ehr hinder sich in Franckreich und sonderlich in Rochel, nach dem massacreGa naar voetnoot1 verlaszen müszen.
Seniske hat anno 76, den 14 Novemb. berichtet das Stroszy von Graf Lodwichen seliger zu Rochelle ein schiff empfangen, darfür er ihrer G. 8000 francken sol bezahlen, dieselbige machen, 36 frandzösische steuber für 1 Daler gerechent, 4444 Dlr. 16st.: solch geltist zu einlösung der kleinoter, welche der Königin von Navarra vor 13000 francken versetzt, verordent.
Item der schulden, welche der General Strotzi s.L. schuldig gewesen. |
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5. | Ga naar margenoot+Der verlust meines Broders seliger baggagie zuGa naar margenoot+Valencin. |
6. | Die einnehmung und eroberung der Statt Bergen in Hennegaw, wie auch underhaltung und verwaltung des guarniseuns und gandtze Statt. |
7. | Der letzte zugh vor Mastricht. |
8. | Ga naar margenoot+Die niederlag und verlust auf der Mockerheyden. |
9. | Die unkosten, so uf die schifleuth gangen, welche uf das pulver zu Bacharach und darumbhero am Reinstrom gewarttet. |
10. | Ga naar margenoot+Die ungenade, wiedderwillen, gefahr und unkosten darinnen wir ihrentwegen noch stecken. |
11. | Wie auch die biszhero aufgelauffene interesse. |
12. | Item, die vielfältige sorge, mühe, arbeit und versaumbnus unserer eigenen sachen und verliehrung aller guter occasion und gelegenheit. |
13. | Item, dasz meiner Söhne weyber derenthalben ihre güter unverschuldeter sachen im Landt von Lutzenburgk vorenthalten werden. |
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XXIV. Verzeichnus von allerhandt objectiones und gegenredt.
1. | Was das Hausz Nassaw-Dillenburgk, in desen troublen gedan, solchs were sie dem Hausz Nassaw-Bredae, vermöge der naher verwandtnus, natürlicher billicheit und ufgerichten vertregen, erb-einigung und ihres eigenen interesse und künfftiger erwarttung halber, zu thun schuldig gewesen. |
2. | Item, das die Niederlände solche an dem Hausz Dillenburg nihe begehrt, noch man deszwegen von den Staten einige Commission oder obligation fürzulegen. |
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3. | Ga naar margenoot+Item, das wir nun in etlich und zwantzig jahren nihe nichts von den Herrn Staten gefördert, da doch andere daszelbig gethan und ich darniden gegenwürtig gewesen. |
4. | Item, das die Staten ansehentliche summen gelts dem kriegsvolck vor und nach entrichtet und bezahlt, und unser underhalt mit darunder begriffen. |
5. | Item, das in betrachtung dises eine gemeine sach und werck were und das Hausz Nassaw-Dillenburg so wol das seinige darbey zu thun schuldig were als auch das Hausz Nassaw-Breda und die Staten. |
6. | Item, dasz das Hausz Nassaw-Breda an meiner gestorbenen dreyen Bröder seligen antheil und nachlasz mit zuerbe, und desfals mit mir und meinen kindern zu theilen hab. |
7. | Item, dasz man den Herrn Staten ein specification, richtige rechnung, urkunth und quitantzien von allem aufgebrachten vorgestreckten geldsorten und verthanen geldt, und wohin daszelbige kommen und angewendt worden wehre, verlegen solle. |
8. | Item, dasz dasjenige was das Hausz Nassaw-Dillenburg von dem Herrn Printzen, als auch den Niederländen bekommen, abzuziehn. |
9. | Item, was ich mit dem Geldrischen Guvernament, wie auch mein sohn Graf Wilhelm mit dem Friesischen, deszgleichen auch mein sohn Philips mit seinem bevelch ziemlicher maszen recompensirt worden. |
10. | Item, dasz es jetziger zeit in den Niderländen vermögen nicht sey, eine solche ansehenliche summa, da sie dieselbe schon uf sich nemen wolten, zu bezalen. |
11. | Item, da sie uns vom Hausz Nassaw-Dillenburg
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| Ga naar margenoot+etwas gestehn und geben wurden, dasz sie alszdan Hertzog Hans Casimir und andern dergleichen auch wurdt thun müszen. |
12. | Item, dasz sie dem Herrn Printzen und gantzen Hausz Nassaw so wol und vilmehr alsz s.G. und wir ihnen gedienet. |
13. | Item, dasz die Curatores vom sterbhausz [vorwenden] dasz sie nicht schuldig und ihnen verbotten sei keine kosten, noch schulden, welche nicht uf des Herrn Printzen und dero seinigen personen und privatsachen, sondern auch uf das kriegswesen angewendet, anzunehmen und zu bezalen. |
Dasz die von Hollandt hiebevorn 800,000 gulden von der scholt, welche der Herr Printz dem Deutschen kriegsvolck schuldig gewesen, auf sich genommen und bezahlt.
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XXV. Was man an den Printzischen schuldten abzukürtzen und abzurechnen hab, und darneben auch, aus guten willen, sincken und fallen laszen möchte.
1. | Das silbergeschirr, wie das von dem Herrn Printzen seliger versetzt gewesen. |
2. | Die Cleinodien, wie die gleichfals versetzt gewesen. |
3. | Ebenmesziger gestalt die tapiszereien. |
4. | Das Printzische theil an dem Hausz Nassaw und darvon aufgehabener und inbehaltener jerlicher nützung. |
5. | Item, wasz ihre G. wir für gelt bei anderen ufbracht; so nicht unser eigen ist und wir nicht darfür burg worden, noch daszelbige verpensioniren und wider bezalen dürffen. |
6. | Item, die 3000 dlr., welche den Frewlein von Uranien schuldig. |
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7. | Ga naar margenoot+Item, was wir von veldtgeschützs vom Herrn Printzen bekommen. |
8. | Item, etzliche dobbelhacken, welche in Engeland geflöhet worden, nicht fast gewesen, und der Her Printzs mir verehret. |
9. | Ga naar margenoot+Item, des abts von S. Truyen rantzioun, welche er bisz an die helfft, nemlich 15000 gl., bezalt gehabt.
Das gelt abzuziehen welchs in der mesze zu zweyer mahlen erlegt worden, als nemlich 5000 car. Gl. |
10. | Obwol der Herr Printz meiner Gemahlin seliger eine verehrung mit etzlichen stücken gelts, deszgleichen auch mir mit zuschickung etlichen gewürtz und fasten speisz gethan, dasz solchs doch in keine abrechnung zu setzen, sondern von mir daszelbige mit frei und gutwilliger nachlaszung in anderwege konne erstattet werden.
Item, dasz gleichergestalt das gelt, welchs der Herr Printz mir zu Antorff etlich mal lieffern laszen, auch in kein abrechnung zu bringen, dieweil solchs nicht in meinen privatnutz, sondern vielmehr in der Landen dienst angewendet worden, und nur erstmals allerley im Landt von Geldern, wie auch nach der handt in Hollandt, zwischen Nordt- und Suydt-Hollandt zu verrichten bevolen gewesen.
Item, in der Printzischen obligation zu sehen, ob der kosten zu Dillenburg, Siegen und Beylstein, mit darein gerechnet sey, sinttemahl uf den fall solchs nicht gescheehn, man derselben auch sincken und fallen laszen könne. |
Was die vom Sterbhausz für objectiones für zu wenden.
Des Sterbhausz höchstes unvermögen.
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Ga naar margenoot+Das die somma hiebevor nicht so hoch gefordert worden und mehr nicht dan 400,000 fl.
Das man bericht und rechnung von weilant des Herrn Printzen in disze Landen gebrachte mobilien begehrt.
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XXVI. Was uf den fall über alles geschehen suchen, anhalten und bitten danieden nichts zu erhalten noch fruchtbarlichs auszurichten sein würde, sondern man mit abschlägiger antwortt abgewiesen, oder das werck uf die lange bahn gespielt werden solte, man alsdan zu thun.
Demnach zu besorgen, wo die gutliche suchung kein statt finden möchte, dasz man darnieden mit recht, dweil sie zugleich judices und parthey mit einander seynd, wenig auszurichten und zu erlangen sein werde, als hetten die Gesandten und abgeordnete sich dohin zu erkleren, dasz sie solche, über mein und ihre, wie auch vieler Christen und ehrliebenden leuth, ja deszen gegentheils selbsten verhoffen und vermuthen, empfangene abschlegige antwortt und schlechte abfertigung mir wieder zurück bringen musten, aber es bey sich gentzlich darfür hielten, dasz ich es darbei nicht werde bewenden und bleiben laszen, sondern mich deszen, durch ein öffentliches schreiben, domit menniglich zu spuern welcher maszen das Hausz NassawDillenburg umb seiner, der Niederländen geleisten und mit gutwilliger darstreckung ihres leibs, lebens, guts und bluts und aller zeitlicher wolfahrt, in viel wege erwiesener trewer und hochnützlicher dienste, ins verderben und allerdings weren umbgestoszen worden, zweiffels ohn beclagen; und demnach ich diejenige, so mich und die meine also in's verderben gestecket, nicht vor
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Ga naar margenoot+freunde erkennen, noch anders dan vor feinde achten könne, nach abförderung meiner söhne aus dem Landt, uf andere wege, deren ich sonsten viel lieber geübriget sein wolle, und welche ich biszher bei andern, so sich ihres schadens an den Niederländen zu erholen gemeinet, zu vorkommen und zu verhindern mich bearbeitet und befliszen, wieder meinen willen, werde gedencken müszen,Ga naar margenoot+und zum wenigsten mich im werck und in der that also erzeigen und beweisen, damit, wen ich schon daher nit viel ergetzlicheit, noch nutzen zu gewartten und bekommen solte, doch meine creditores, sampt andern ehrliebenden leuthen, daraus so viel abzunehmen dasz nicht ich, sondern die Staten meines und der creditorn verderben ein ursach were, und ich an meinem orth ungern etwas so zu auszbringung und befürderung ihrer bezalung immer ersprieszlich und dienlich sein möchte, erwinden und mangeln laszen wolte.
Der ungezweiffelter zuversicht ich in dem hierauszen mehr zusprungs und beifalls dan man itzo vielleicht glaubet oder meinet, haben und finden werde. |
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voetnoot1
- B. de Mérode, Seigneur de Rumen et Waroux.
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voetnoot2
- Charles van der Noot, Seigneur de Rysoir.
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voetnoot1
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Le signe rendu ici et p. 489 par fl. est indistinct et peut également indiquer Reichsth.
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voetnoot2
- diesz - müszen. Probablement ces mots ont été ajoutés par un Secrétaire à la pièce rédigée par le Comte lui-même.
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voetnoot2
- diesz - müszen. Probablement ces mots ont été ajoutés par un Secrétaire à la pièce rédigée par le Comte lui-même.
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voetnoot1
- Union d'Utrecht par opposition à la Pacification de Gand (voyez T. VI. 539, 550).
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voetnoot1
- Essen, abbaye dans le ci-devant Comté de la Marck.
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voetnoot1
- baw. Ceci semble se rapporter à la fortification de Dillenbourg (voyez p. 287).
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voetnoot1
- bollich - stoër. Différentes espèces de poissons.
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voetnoot1
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Peut-être le copiste auroit dû écrire B. in H.
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margenoot+
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No. 5940 Carol. gl. zu Embden aufbracht, den letzten Martij 1568.
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margenoot+
- Personen so hiervon noch bericht können geben, Ulm, Seniske.
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margenoot+
- Zu gedencken, des frantzösische gelts, so hirzu angewandt ist worden, betragendt 100,000 cronen.
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margenoot+
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No. Dasz von diesem und dergleichen dingen, welche die Staten aufzurechnen, von jederem insonderheit ein special und das in genere ein universal estimation und anschlag gemacht werde.
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margenoot+
- Wo der underhaltung zu gedencken, auch zu fragen, ob er des Hern Printzen oder Grave Ludwigen gefangener gewesen.
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