Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome VIII 1581-1584
(1847)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij† Lettre MCXLV.
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Ga naar margenoot+kloster-jungfraw zu Engeldalh, noch khein anttworttGa naar voetnoot(1) beckomen und also nit weisz ob man dieselbe mir volgen zu lassen gemeinet, odder auch wie es i.L. in werender besatzung und nach ergebung der Stad Bonn ergangen und also umb dieselbe diszmalhs geschaffen seyn mag, alsz habe ich nit untterlassen mögen E.L. abermalhs zu ersuchen und mit vleisz zu bitten, das Sie unbeschwertt sein wollen, mir nit allein hirvon etwasz gewisses zu erlangen und zuzuschreiben, sondern dasz Sie auch ihr die arme alte Basz im besten altzeit wollen bevolhen sein lassen. Mein arme bedrübte Schwester, die von Wied, welche doch mit diesem Cölnischen handel gar nichts zu thun, becklagt sich über das Schwartzburgisch kriegsvolck gantz sehr; gleichfals thutt auch Grav Herman von Wiedt, und, wie ich berichtet werde, so solle der von Schwartzenburgk sich hören lassen: die Gravschafften Wied und Nassau seien preisz geben, und werden die andere Graven auch nit unbesucht bleiben. Was nhun dieses des von Erlachs schreiben und reden den Evangelischen oder Stenden der Augspurgischen confession (so mehrertheils bey den Cölnischen sachen eben dasjenig so auch wir die Graven gethan) für nachdencken, mistrawen, verbitterung, und sonsten für ein böse consequentz geben werde, dasz haben E.L., als der verstendig, leichtlich zu erachten, und der rechnung darnach zu machen, wan es also zu- und umbgehen soll, das alsdan nit unbillig dasjenig so dem einen theil zugelassen, für recht gehalten, und nacher wieder dasselb auch dem andern erlaubt und nit unrecht sey, und also die reye | |
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Ga naar margenoot+endlich auch ahn E.L. kommen und Sie des ablasz gleichfals theilhafft gemacht werden; es geschehe gleich über kurtz oder langk. Necessitas non habet legem et defensio est juris naturalis; dreibt und dringt man unsz zur extremitet und nottwehr, so werden wir fürwahr ahngebottene hülff nit ausslagen und solche mittel, wie ich besorg, ahn die hand enttlich nemen, deren wir doch sonsten viel lieber überhaben weren und dabey vieleicht khein theilh seide wirdt spinnen. E.L., als welche die sachen, Gott lob, verstehen, auch darinnen etwasz vermögen, wolten denen dingen ferner nachdencken und bey zeiten dem ahnbrennendem feuer, ehr es auffgehe und die überhand gewinne, steuren und wehren helffen. Mit E.L. bin ich in der religion und dem Cölnischen hauptwerck gleichwolh nit einig und noch zur zeit ungleicher meinung; soviel aber dem obberürten handel ahnlange und wasz daher für beschwerliche weitterung allen theilhen zu besorgen, da halte ich darfür das nit allein E.L. und ich, sondern alle verstendige so des Vatterlandts wolhfard und algemeinen frieden begeren, zu dem mit einander übereinstimmen; derhalben mich dan auch dasselb verursacht desto freymüttiger von diessen dingen zu schreibenGa naar voetnoot1 und dieselbe zu vermanen das Sie allem besorgten unrath, soviel müglichen, Ihres theils wollen steuren und wehren helffen; gleichfals geschehe auch uff dieser [seit] und hab E.L., deren ich nach vermöghen zu thienen bereith, ein solches wohlmeinund nit verhalten wollen. Datum Dillenburg, den 30ten Januarij [1584]. E.L. altzeit dinstwilliger Vetter, Johan. |
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