Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome VIII 1581-1584
(1847)–G. Groen van Prinsterer– AuteursrechtvrijLettre MLXV.
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Ga naar margenoot+schen nehmen ime auch an, uf gewisze masz und conditionen die sie, mit dem cantzler Leonino und Alexander BentinckGa naar voetnoot(1), irer Hocheit haben zuentbotten. Die von Utrecht werden, meines bedünckens, dem Hern Printzen die souverainitet deferiren, gleich die Holl- und Sehländer vorlängstGa naar voetnoot(2) gethan haben; Frieszlandt aber und Overyszel wirdt den andern provincien, in annehmung des von Alenzons, folgen, wiewol noch zur zeit khein endliche resolution daselbst gefallen ist. Er wirdt, seiner wolredenheit, courtoisie, hohen verstandts, und fertiger resolution halben, sehr gerhuemet, dergestalt das der gemeine man ein grosz gefallens daran hatt. Eins aber hatt die patrioten sehr geërgert, das er nemlich zu seiner ersten ankunft alsobaldt öffne kirchen, die Römische Religion darin zu üben, gefordert und hart daruf gedrungen hat; mit vorwendung das zur zeit des ersten contracts, so in Franckreich mit ime getroffen, die Römische religion binnen AntorfGa naar voetnoot(3) gewesen, und er, kraft desselben contracts, schuldig sei die Religion, in dem standt wie sie damals befunden, zu handhaben. Endlich ist ime St Michels kirch, dieweil er im selben kloster logirt, zugelaszen, mit dem bescheidt das nur etliche wenig pfaffen (eines gueten nahmens und so nit ufrürisch) | |
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Ga naar margenoot+zur meszen gebraucht werden, und dieselbe zuvor den König von Spanien mit einem leiblichen eidt verschweren um dem von Alenzon und dem Vaterlandt trew und holdt zu sein, schweren; welchen eidt auch alle andere ire auditores thuen sollen, das auch da beneben allein diejenige so drei jar in Antorff ire residentz gehatt, zugelassen werden sollen, und ohne gewehr hinein gehen, auszgenohmen diejenige so, ihres standts halben, seitgewehr zu tragen pflegen. Das hat der Hertzog widerumb zugesagt mit diser kirche und noch einer zu Brüssel, welche, allein wan er selbst daer residiert, geöffnet sol werden, zufrieden zu sein und keine mehr zu fordern, sondern die Religion in allen andern provincien und stetten in dem jetzigen standt zu handhaben. Eben uf demselben tag als diese ding verhandelt, nemlich den 7ten dieses, ist ein groszer und ungewönlicher sturmwindt und nottwetter gewesen, darin nit allein zu Antorff vil schadens geschehen und alle waren in den kellern, so nahe bei der Schelden gelegen, verdorben, auch viel leut verdruncken sindt, sondern auch sonsten in Hollandt, Sehlandt, Flandern vill schiff undergangen. Esz scheint das sich der König von Franckreich des handels mit ernst wil annehmen, dan er Don Antonio groszen beistandt thuet mit auszrüstung ettliches kriegsvolcks und schiffe, damit er ein newen versuch an Portugall thuen möge. Die von Holl. und Sehlandt senden auch gedachten Don Antonio zwölff schiff mit 140 stück geschütz und cm pundt pulvers. Seine leut sollen unlängst zwei schiff ausz Spanien intercipiert, und darin cccm ducaten, mit welchen die Malcontenten bezalt sollen werden, gefunden haben. | |
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Ga naar margenoot+Von dieser provinciGa naar voetnoot(1) gelegenheit khan E.G. ich nit vill anders schreiben dan das die sachen je lenger je übeler sich laszen ansehen, und, da nit die verordnung von Alenzon uns uf ein andern weg bringen möchte, es woll ein seltzam endt gewinnen; daher mancher verstendiger ursach nimt E.G. recht zu geben das sie darausz gescheiden sindt. Die von Venlo haben im vergangen October ir garnison (von wegen das es unbezalt und mutwillig war) auszgewisen, allein Stockhum's venlin und noch eins welcher sie selbst im vor eil angenohmen, inhalten; und der freiherr von Hohensaxen hatt die auszgewiesene venlin mit gewallt in Gelldern und Wachtendonck gebracht, welches ein groszen verlauff in dem Oberquartier verursacht, dieweil Venlo sehr entblöst, und die andere zwei unvermögende stettlein zum höchsten beschwert sindt, und dem feindt ein gewünschte gelegenheit gegeben wirdt sich darunder zu mengen; jedoch hof ich das die sachen jetzo remedyert sollen werden. Wolgemelter freiherr ist numehr so impatient als einig mensch sein möge, und bekhent das er sich an E.G. oft versündigt, in dem er E.G. in irer billigen und wol verursachten ungedult [in] reden und zur gedult vermahnen wollen.... Datum den 20ten Martij 1582.
E.G. undertheniger und gehorsamer diener, E.R.
Stockum ist vor dreien wochen vom feindt gefangen und uf KriekenbeckGa naar voetnoot1 gebracht, und jetzo am vergangenen sambstag, als in der feindt nach Ruremundt führen wol- | |
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Ga naar margenoot+len, von unsern reutern, so in Venlo liggen, widerumb entsetzt und in Venlo gebracht, mit ungefehrlich hundert gefangenen vom feindt, welche ime nach Ruremundt convoyieren solten. Ich sende E.G. hierin geschlossen ein remonstrance, damit der Herr Printz unsern Staten das newejar gegeben. Dem Wolgebornen Hern, Hern Johan, Graven zu Nassaw-Catzenelnbogen, etc. zu Franckfurt, im Rebsteck. |
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