Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome VII 1579-1581
(1839)–G. Groen van Prinsterer– AuteursrechtvrijNo CMLXVIa.
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Ga naar margenoot+gottlosen abgöttischen Hern und volcken, Gott nie gefallen, und sindt auxilia externa gemeinlich schedtlich und verderblich denen länden gewesen so sie begertt und gebraucht; wie, beneben der täglichen erfarung, die Biblischen und andere historien gnungsam bezeugen. Dieweil aber in dieser sach die höchste bedrängung, viel andere umbstände und conditiones dan etwa in den sprüchen undt exempelen so sonsten wider die affirmativa ausz H. Schrift angezogen werden, so musz auch, meines erachtens, salvo tamen meliori aliorum judicio, dasz alles wol erwogen undalsdan nach befindung endlich geschlossen werden. Dasz die Niederlände in euszerste gefahr stehen, ist offenbar gnug; den sie haben keinen hohen potentaten in der Christenheit durch ir vielfeltig ansuchen bewegen können, der sich irer wollen annemen; sie werden bedrängt vom feindt, mit hülff und gewaltt vieler gliedtmaszen des Rö. Reichs. Under den länden selbst entstehen bella civilia und gantz gefärliche simultates und meutereien. Der landt vermögen wirdt ye lenger ye mer erschöpfft und [ausgeösetGa naar voetnoot1], darneben gibt und zeigt Gott noch kein ander mittel oder hülf dem feindt zu widerstehen und zurück zu halten, dan das der Her von Alanzon sich erbeutt die landte in schutz aufzunemen und dieselbige, ohn einige verhinderung der waren Religion, bey iren freiheiten wider der Spanier gewalt und tyranney zu verthediegen. Nhun fragt man ob sich dieser gelegenheidt zu gebrauchen und er anzunemen in diesem beschwerlichen zustandte, sintemal er ein verächter und verfolger des Evangelii ist, der zuvor nicht glauben gehalten, der in | |
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Ga naar margenoot+diesem erbieten, zweifels ohn, am meisten auf seinen eignen nutz siehett, hiebevor wenig guts in den landten ausgerichtet hatt, und derwegen im wenig zu trawen und viellicht wenig glücks bei [ime] von Gott zu gewärten. Nach solcher gelegenheit acht ich nicht das solche angebottene hülf, doch mit gewiszer masz und bedingung, abzuschlagen sey, und solchs ausz volgendten ursachen. Diejenigen so seiner hülf begern und bedürfftig, sindt die sämptliche Staten, und dieselbige nicht allein Religions-verwandten, sondern auch mererteils papisten, under welchen viel gantz und gar dahien geschloszen das man in zum schutzhern annemen soll. Wen dan schon die Evangelische hierin sich von den papisten absondern und etwa in die wallGa naar voetnoot1 nicht willigen wolten, würdte es ein newe trennung und newen krieg geben, und der von Alanzon nicht desto weniger in die landte komen und die Religions-verwandten, denen er sonst schutz und sicherheit zusagen will, mit den Malecontenten verfolgen; zudem, weil die Religionsverwandten mit den papisten sich in ein bündtnüsz wider dem gemeinen feindt eingelaszen, warumb wolten sie in solch bündtnüsz den Alanzonium nicht auch nemen zu irem vorteil? In Heiliger Schrifft werden nicht alle bündtnüszen und societates mit den gottlosen verbotten, sie macht aber zweierlei-verbündtnüszen oder gemeinschaften; die eine ist notwendigk, deren wir zu erhaltung dieses zeitlichen lebens undt ruihger menschlicher geselschafft nicht entraten können, und darzu uns die noth auch bisweilen wider unsern willen zwinget, als im kauffen, verkauf- | |
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Ga naar margenoot+fen, leihen, borgen, gute nachbarschaft halten, hülf und rath wider gewalt der feindte leisten, und was dergleichen. Weill dan die landt an Franckreich grentzen, in höchster gefahr und drangsal schweben, niemandt sonsten sich irer annehmen wil, warumb solten sie dan die willige nachbarliche hülffe ausschlagen?Ga naar voetnoot(1).... Es ist gewisz das Gott oftmals, durch gottlose leut und widerwertige mittel, Seiner kirchen heil, ruhe, und vortpflantzung befördertt... Ist ein ander ding, im fall der nott, sich eines hülf und beystandt gebrauchen, ein anders, auszer der nott, sich mit gottlosen in bündtnisz einlaszen und dar auff verlaszen, derwegen an Gottes hülffe verzagen, oder mer uf die mittel dan uf Gottes hülf und segen sehen. Wirdt kein solch verbündtnüsz gemacht das die Religions-verwandten ime iren dienst presentiren oder zu hülf komen wolten, seines gefallens, sondern er beut inen in iren noten seine hülf und schutz an wider den gemeinen feindt. Josaphatt der liesz sich unbesunnen überreden von dem gottlosen Achab das er im, wider den König in Syrien, hülf leistete ohne noth, darumb er billich gestraft wurdte. Wirdt verhoffentlich ein wolff an den andern gehitzett und das bündtnüsz beider Königen in Hispanien undt Frankreich, zu der beträngten kirchen bestem, ufgelöset. Also thett Paulus zu Jerusalem Act. 23.... Es werden, zweifels ohn, viel guthertziger leutt und Religions-verwandte bey ime undt in seinem herzug sein, | |
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Ga naar margenoot+oder können ime zugeordnett werden, die uf sein thun achtung geben, und, da ye etwas gefehrliches solltt practicirt werden, solchem zuvor kommen. Gott hatt oft, umb ettlicher frommen willen, einem gantzen heer glück und sieg verliehen...... Haben doch auch sonsten fürneme heilige leutt bei den infidelibus herberge undt schutz gesucht under inen gewonet...... Hat's doch in erwelung der Römischen Kaiser in Teutschlandt eben die gestalt gehabt, das die religionsgenoszen haben in die erwelung eines papistischen Hern einwilligen müszen, dieweil bei inen die wall allein nicht gestanden und die papisten am meisten suffragia gehabtt; eben die gelegenheit ist in dieser sach auch, beneben dem das die nott grosz undt sich sonst hierzu niemand wil gebrauchen laszen. In summa, es wirdt am meisten daran gelegen sein das man das vertrawen nicht uf solche anschlege, sonder allein uf Gott stelle, in den conditionibus foederis sich woll fürsehe und verwar, damit Gott und Seiner kirchen nichts begeben und sonsten dem Alanzonio in politicâ administratione ein maulkorb angelegt werdte, nicht seines gefallens zu practiciren; darneben, das man Gott vleiszig bitte das Er, in dieser geferlichen handlung, durch Seine wunderbare versehung und weisen rath, alles zu Seiner ehr und der betrübten und bedrängten kirche erquickung und wolstandt richten, undt was etwa versehen, gnedig uf ander wege verbeszern wolle..... Dieweil dan der Herzog von Alanzon (der dennoch mit den seinen nicht under die infideles gentes zu zelen) ein solch foedus defensivum mit den Niederländern | |
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Ga naar margenoot+begert zu machen, das er das exercitium publicum utriusque religionis nicht allein nicht verfolgen, sondern zuund freylaszen will, auch nicht zu besorgen das diejenige so vom Bapstumb einmal abgetretten und noch abtretten werden, sich durch solch bündtnüsz undt gemeinschafft der papisten (damit sie ohne das noch teglich umbgehen) verursacht werden zur abgötterey wiederumb verfüren laszen, oder sich emigen aberglaubens teilhaftig machen, dieweil sie den grewel wol kennen, darüber viel erlitten, und darfür teglich ausz Gottes wort verwarnet werden, sondern viel mer zu hoffen das teglich von dem Bapstumb viel zu der waren religion durch solche gemeinschaft komen werden, so sehe ich nicht wie ausz diesen mandatis solch vorstehendte Bündtnüsz solt gar ufgehoben oder improbirt werden. Was hatt den Israeliten der Gabaoniter Bundt und gemeinschaft geschadet? Ja da deselbige Saul brach, wurde gantz Israël gestraft....... |
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