Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome VII 1579-1581
(1839)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij* Lettre CMLV.
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Ga naar margenoot+eltisten tochter angewendet, sondern auch des Hern Landgraven und seiner G. Gemahlin gnedig erpiethiens gegen unsere tochter, uns, und die unsere, gantz gern verstanden; günstig begerendt Ihr wollet jederzeit güt auffsehens und nachfragens haben, auch sie so schrifftlich, so mündtlich darzue vermahnen das sie sich aller gebuer und dermaszen verhalten das hochermelter Herr Landgrave und irer G. Gemahlin, gleichfals auch andere ehrliebende, mit ihr zufrieden sein, und sie zue Gottes förchtt, aller zucht, tugendt, und erbarkeit underwiesen und aufgehalten möge werden, sonderlich aber wollet sie offtmals erinnern undt warnen damit sie in der religion sich nicht irr machen und vom rechten wege abfüren lasze. Die ursachen warumb man unserer töchter keine zue der Fürstin von Hennenberg thun solle, können wir, weil uns dieselbe in Ewren schreiben nicht vermeltt, weder für erheblich noch unerheblich achten, und derhalben unser bedencken in deme, weil solche gelegenheiten nicht alle mahl zu finden noch liederlich auszuschlagen, nicht verenderen, noch bey uns ermeszen was hierin, auszerhalb der religion, bedencklichs sein möchte. Soviel aber die andere bedencken warumb unserer töchter keine bey Landgrave Wilhelms Gemahlin zu thun, nicht rathsamb erachtet werde, nemlich das sie noch jung, zeitlich schwach, und ahn solcher Hern höffe die kinder nicht zum besten gepflegt werden, finden wir dieselbe nicht gnungsamb sein, da wir viel lieber sehen wolten das unsere kinder in der jugent zur dienstbarkeit und etwas zu leiden gewehnet, dan das sie so weichlich solten erzogen werden und hernachmals in irem alter sich noch andere selbst recht kennen. Und wiszen wir | |
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Ga naar margenoot+fürwahr nicht, wan man solche und dergleichen gelegenheiten, und sonderlich die Hern und freunde so etwas bey uns und den unsern zu thun vermögen, etwan umb geringer ursach willen und das man nicht alle ding so eben haben kan, ausschlagen solte, wo man so balt zue andern gerathen solte; sinthemahl man itzo in der weltt wenig freunde findet so sich in der noth mildt erzeigen, und der mehrertheil also geschaffen das sie mit sich selbsten gnug zu thun und vieleicht so wol als wir hülff vonnöthen hetten. Mit unsern beiden jungen söhnen laszen wir uns Ewer bedencken in alwege gefallen, das nemlich dieselbe zue unserer schwäger einem, wo etwan die jugentt am besten erzogen würde, für ein geringe zeitt gethan, und dardurch nicht allein die unchosten zue hausz, welche noch fast grosz seindt, etwas geringert, sondern sie auch, ob sie schon noch zur zeit zum studiren noch zu jung, doch etwas zu guten moribus und gehorsamb angehalten werden. So balt wir etwas gelegenheit haben können, seint wir gemeint sie anhero in diesze lände zu thun, damit sie, unangesehen ob sie schon für ein erstes nicht viel studieren können, doch die sprachen und mores desto leichtlicher, und ohne grosze mühe und verhinderung ires studij, begreiffen und lernen mögen. Von den andern unsern beiden söhnen Johan und Georgen, ... Ihr wollet daran sein, das sie ire zeitt nützlich und wol ahnwenden, und sonderlich dahien gewehnet werden das sie alle sachen darvon zu handlen, wol lernen faszen, begreiffen, und verstendig und deutlich, schriftlich und mündtlich, mit allen umbstenden und bedencken, vorzubringen und von den sachen zu discouriren sich befleis- | |
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Ga naar margenoot+zen: insonderheit wolten wir gern sehen das Ihr selbsten offtmals mit inen darvon discourirt, und ihr bedencken von unserer regirung, hauszhaltung, und beschwerung angehört, sie auch berichtet hette was für mengel und gebrechen darinnen seien, woher die entstanden, und wie denselben am besten zu helffen.... Datum, eilents, Utrecht, den 8ten Februarij Ao 80. Johann, Graff zu Nassau Catzenelnbogen etc.
Auch, liebe getreuwen, mögen wir Euch nicht verhalten welcher gestalt uns allerhandt zeittung und warschowing zukommen wie das der feindt auf das Hausz Dillenbergk allerhandt practicken und ahnschlege haben solle; ist derhalben hiermitt unser bevelch das ihr vleiszige tag und nacht wachten halten, und sonderlich auff die pforten gute achtung geben laszet; dieweil er aber ohne geschütz daselbst nichts ausrichten kan, so achten wir auch unnötig sein das man derentwegen noch zur zeit mehr volcks auf's hausz nehme. Datum ut in literis. Dem Ernvesten, Hochgelerten, auch Ernbafften, unsern heimbgelaszenen Räthen und Bevelchhabern auff Dillenburgk, und lieben getreuwen sambt oder sonder. Praesent. den 27 Febr. |