Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome VII 1579-1581
(1839)–G. Groen van Prinsterer– AuteursrechtvrijLettre CMXXXI.
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Ga naar margenoot+einen gesang singen und immer das alte lied widderholen musz, und darneben speur das doch der sachen damit wenig oder zwar nichts geholffen, und alles umbsonst und vergebens, und predicare in desertum heist. - Brieffszei ger, Daniel de Greff, wirdfettlichermassen berichten können von des feindes gelegenheit und wie es alhie stehet, was für gutte occasiones wir gehapt und noch hätten, und wie löblich, allein, wen ich die warheit schreiben soll, wie schendlich und übel unsere deputirte der unirten provintzen handeln und diesse land zu eus serste gefahr und verderben setzen, und kan oder mag ich, ohne grosse bewegung meines gemütts, sonderlich in solcher eill und über feld, davon khein weittere meldung thun. - Ohn rhum zu melden, so kan ich, mit gulter conscientz und bestand, von mir sagen und schreiben das ich das meine [biszdahero desto und nichts weniger sich gelassen] und in allerley manier und weisz der lände wolfhard zu befürdern, uff's best ich's verstanden und vermocht zu thun, understanden und es, unahngesehen alles undancks, schaden und gefahr, mühe, arbeit, und verlusts, ahn meinem gutten willen nit erwinden lassen; wolte auch, weisz Gott, nochmalen und so lang der Almechtig mir das leben vergönnet, gehrn mein eusserst fürwenden und darbey uffsetzen, und in dem mich mehr Gottes barmhertzigkeit und Almechtigkeit (welche Er für der uffrichtigen gutten sachen und bey unserm zeitten, und so wolh in diessen länden als auch sonsten, hien und wieder vielfältig, über alle menschliche vernunfft und zuversicht, wunderbarlicher weisz, erzeigt und noch teglichs beweist) gedrösten, dan das ich mich [durch] unserer feind und Malcontenten gewalt und unsere schwacheit | |
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Ga naar margenoot+und geringe mittel solte abschrecken lassen; wie dan dasselb ein jeder Christ, seinem beruff und stand nach, zu thun schuldig ist, und bedencken musz das unser sorgen und thun nichts ist, und es in diessen, noch andern sachen, anderst nicht dan nach Gottes willen und gnediger vorsehung ergehen kan, soll, und musz. Wan ich aber nuhn, gnediger Her, bey mir erwege, und bedencke, und zu gemütt füre, nit allein meine grosse ungelegenheit, unerfarenheit, und unvermögen, das ich alle das meine und meine primam vocationem hirüber verseume, zu solchen schwere regirung und wichtigen hendelen, vieler ursach halben, nit qualificirt und darzu mit solcher untreglicher mühe so sehr überladen, von den patriotten und menniglich allerdings verlassen, und sonsten aller anderer zeittlichen mitteln gantz und zumalh beräubet und entblöst bin, und dasz, so wolh E.G., als mein vermanen, flehen, bitten, bevelhen, und ordiniren, und also alle mühe und arbeit umbsonst ist, so gahr nichts fruchtbarlichs auszrichten noch dem lande thienen kan, sondern das auch bey denjenigen so da für Christen und grosse patriotten wollen geacht und gerhümet sein, und sonderlich die den länden und gemeinen sachen fürstehen sollen und welche grosse dienst thun köntten, so gahr khein ernst noch affection ist; dasz man die mittel welche Gott der Herr so reichlich und milt verlehnet, presentiret, und ahnbeutt, so gering achten und mit solcher undanckbarkeit versäumpt, zuwider schleget und miszbrauchet, und in solcher sicherheit allenthalben leben und so gahr kheine discretion noch vleisz in diessen schweren händeln gebraucht, ja, wan ich recht beckennen soll, so ghar khein trawen noch glauben hältt, und gegen die beträngten | |
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Ga naar margenoot+arme länden und benachtbartten so gering mittleiden gespürtt wird, also das man sich nichts guttes zu vermutten, Gottes gnad, barmhertzigkeit, und almacht wenig zu gedrösten und, der vernunfft, ja Gottes wortt selbst nach, davon zu judiciren, nit wolh anderst dan diesser länden verderben und undergangk, sofern nit enderung und besserung in kurtzen ervolgen solt, zu erwartten; so musz ich fürwahr bekennen das ich diessen ding auch gahr überdrüssig werde, und slechte hoffnung für diesze land habe, und nun ein gutte zeit hero gehapt habe, und dweil ich sehe das es doch alles umbsonst und vergebens ist, und ich mit all meine sorg, mühe, arbeit, treuw, anderst nit auszrichte, dan dasz ich viel ungelimpffs und undancks uff mich lade, die meine, beneben mir, betrübe und verderbe, und mich jämmerlich martel und greisz und grau mache, mitt viel unrhue, creutz, und leidensGa naar voetnoot1 und ein arbeitselig leben mir mache, und entlich umb leib und gutt, ja nitt in geringe gefahr der seelen und ehren bringe, so musz ich mich nhun fürwahr der ding auch so viel müglich entschlagen, unmögliche ding verbleiben lassen, Gott dem Hern die sache bevelhen, denen zusehen und es, Doct. Luther lehr nach, gehen lassen wie es gehet, quia vult vadere sicut vadit. Gott sey mein zeug, da ich diesen länden einigen dienst zu erzeigen wüste, das ich ungehrn ahn mir etwas wolte erwinden lassen und, da der sachen nuhr damit geholffen, gehrn meine privatsachen noch weiters und lenger darumb zurück stellen; wie ich aber die sache überlege und erwege, so finde ich entlich kheinen anderen rath dan wie E.G. ich von Zütpffen geschrieben, nemlich dasz | |
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Ga naar margenoot+ich nit allein den unirten und benachtbartten provintzen, sondern der landschafft dieses Fürstenthums und Graffschafft Zütphffen rundt und sonder dissimulation ahnzeigen das es nemlich also umb dasz land von Geldern geschaffen das, der vernunfft nach darvon zu urtheilen, ich dasselbig, so fern durch die unirte, Generalitet, und die landschafft, oder, zum wenigsten, die patriottenGa naar voetnoot(1) hirinnen nit in zeitten solte versehen werden und besserung ervolgen, nit allein für ruinirt und verderbet hielte, sondern auch anderst nit ermessen noch schliessen könne[dan] dasz sie, neben verlirung ihres gutts, auch enttlich mit weib und kind in eusserste leibsgefahr [und mitt] und also umb alle zeitliche wolfhard kommen müsten. Derwegen ich dan, nechst Göttlicher hülff, khein ander mittel nit sehe dan dasz diese landschafft diese sach, erst under sich selbst, und dan bey den benachbartten unirten und der Generalitet bey zeitten, weil, Gott lob, noch zu helffen und mittel und gelegenheitten gnugsam fürhanden und ihnen, da sie es begeren, weittläufftig ahnzuzeigen weren, mit gebürlichen ernst treiben und ander und besser ordnung, welche leichtlich zu finden, allerseits stelten, zur sache praeparirten und gefast machten. |
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