Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome VI 1577-1579
(1839)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij† Lettre DCCCLXXIV.
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Ga naar margenoot+een Papist oft derselver goet-gunner, huycheler, jae verrader van 't Vaderland gescholden worden..; Graef Johan most te Nymegen en Arnhem menigherley vreemde reden met ghedult opeten:’ v. Reydt, p. 18a. Ga naar voetnoot1 Auch vil günstiger Juncker! Wil E.L. ich nit bergen welcher gestalt disen tag allerhandt muthwillig gesindts und herr omnesGa naar voetnoot2 alhier zugefharen is, undt die haubtkirch, welche man St Steffanskirch alhier nent, geplündert, beraubt, und alle bilder mit solchem tumult zerschlagen hat, das auch ein starcker jung under einem steineren bildt todt gefallen is. Nit mit geringen befrembden, betrübnusz und leedtwesen des Hn Stattholders und aller guttherzigen religionsverwandten, so genochsam verstehen das solche handelongen mit nichten zu befürderung, sondern vilmehrzu verunglimpffung der wharen Religion undt allerhandt bösen verweisz und nachreden bei den feinden des wort Gottes gereichen thuen. Und dieweill ich weisz das dise dingen hin und wider ein seltzam geschrei gebeeren sullen, und von vielen leuthen allso verstanden werden, als ob wolgedachter m.g. Hr der Stathelder dessen ein uhrsach where, und, wo nit ausz seiner G. geheisch und bevelch, doch zum wenigsten mit derselben zulassung, vorwissen, und conniventzy solches alles geschehen sei, so hab ich nit willen underlassen | |
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Ga naar margenoot+(ob ich wol wenig übriger zeit hab) E. Edl. bei diser gelegenheit darvon ein wenig berichts zu thun, damit sie auch andere, so etwan anders irer G. zu verkleinerung hiervon reden möchten, weitters der warheit berichten können, und ist kürtzlich allso zugangen. So balt wolermelter mein gnediger Her von Utrecht widerumb anhero kommen, welches den fünfften dieses geschehen, haben die vom Consistorio suppliciert das inen die grosse kirch möchte ingereumbt werden, in ansehung das inen die jetzige gar zu enge und klein where. Gleichfals haben die kirchmeister und geistliche auch ires theils gebetten das man sie bei irer neunhundertjäriger possession handthaben, und bei dem irigen, nit allein vermög der Pacification von Gent und darauf gefolgte Union, sondern auch in krafft der sonderbaren alhier zwischen beiderseits religionsverwandten ufgerichten vertrege, ruhwiglich wollte pleiben lassen, und mit gewaldt nichts gegen sie attentieren. Denen vom Consistorio haben ire G. geantwort das sie nit sehen köndten mit was fuegen sie die kirch den Catholischen nhemen und inen zustellen möchte, dieweil es, oberzelter massen, der Pacification zu Gendt, der general und particular Union, dem religionsfrieden, und iren selbst eigenen vertregen so sie newlicher zeit mit den Catholischen eingangen, zugegen where, und insonderheit so wol iren G. als auch allen religionsverwandten gantz verweiszlich solt nachgeredt, und ahn anderen örtteren der vortgang der religion mercklich verhindert werden, da man also de facto handelen, und die Catholische über alle ufgerichte Uniones, vertrege, und gethane zusagung betrueben solte. Nit destoweniger, demnach ire G. sich schuldig erkennen die Religion, so | |
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Ga naar margenoot+ire G. in irem gewiszen wahrhafftig befinden, möglichs fleisz zu befürdern, wolten sie gern mit dem anderen theil handelen, und versuechen ob es bei inen zu erhalten das sie mit gutem willen weichen wollten. Darauff haben ire G. mit gedachten kirchmeisteren und geistlichen geredt, und inen vermeldt das ire G. gantz willig und geneigt were, so woll sie als die von der anderen religion, vor allen unbillichen gewaldt und überlast zu schützen, und einen jeden bei seinen rechten zu handthaben; jedoch wollen ire G. inen zu bedencken heimstellen, dieweil die gemeinde so hefftig hierauff drunge, und zu besorgen stünde, da es mit lieb nit zu erhalten, das sie es mit leidt solten haben willen, wie man dessen exempel gnoeg en anderen örtteren gesehen, ob sie es nit selbst, zu irer securitet, vor's raedtsambste und beste erachten das sie, gegen genoegsame versicherung das inen nemblich ire prebenden und geistliche gefell ungeschmelert sollten gefolgt werden, ausz dieser kirchen, des gemeinen fridens halben, gutwillig gewichen wheren, und ein andere, daer sie eben so bequemlich iren kirchendienst verrichten khöndten, ingenhommen hetten. Als aber disz bei den geistlichen nit verfahen willen, und beide theil uf ihrem proposito persistiert, haben endlich ire G., nach vielfältiger beider seidtz gepflogener underhandlung, die vom Consistorio ernstlich ermanet das sie gemach thun, nichtz mit gewalt attentieren, und nit sich und der gantzen Religion einen bösen nhamen machen, auch ettwan ahn anderen örtteren ein gefehrliche und schedliche consequentz verursachen wolten, sondern ein zeitlanck gedult haben, bisz das ihre G. ferners den sachen nachdencken und verstendiger leut raths pflegen mögte. | |
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Ga naar margenoot+Daruff hat sich's zugetragen das, ungeferlich vor fünff oder sechs tagen, drei orlogsschiff, uf m.g. Herren vorgehendt begeren, damit die strom mögten gefreyt werden, ausz Hollandt alhie sindt ankommen, und, als die boedtsgesellen in der stadt herumb spatzieren gangen, under anderen auch in die kirch khommen, und, wie das gesindt zu thun pflegt, narrenwerck getrieben, haben gleich die pfaffen gesorgt es würde über iren kram auszgehen, und etlich ding usz der kirchen zu tragen und zu flöhen angefangen, welches gleich ein stat-geschrei gemacht hat, und, so baldt es vor den Herren Stathellder khommen, haben ire G. die boedtsgesellen durch iren admirall ausz der kirchen heischen gehen, und die trom umbgeschlagen das niemandts, er were soldat, bürger, oder bauwer, sich einiges unlusts in der kirchen underfangen, sondern dessen bei ernster straff sich enthaldten sollen: hierdurch werdt aller unrhat den tag und die folgende tagen gestillet, und haben die vom Consistorio, uf irer G. begerte und ernstlich gesinnen, gelobt und zugesagt das sie, ohn irer G. vorwissen und consens, nichts gegen die kirchen attentiren wolten, wie gleichfals der minister iren G. verheischen, one ire G. willen, nit darin zu predigen, da es gleich die von der Religion an ihne begehren würden. Nun ist aber gestern ein bürgersfrauw alhier und ein verwandtin der Religion gestorben, welche, dieweil ire voreltern und freundtschafft in St Steffans kirchen begraben liggen, in irem testament begert hat das sie gleichfals daselbst hin mögte gelegt werden; solchs ist heutt geschehen, und hat der praedicant, one das er, oder sonst jemanden, iren G. das geringste wort vermeldet, mit dieser oportunitett in einem weg eine | |
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Ga naar margenoot+leichpredig in der kirchen gethan, und gleichwol, wie mich die zuhoerer bericht, nach geendigter predigt einen jeden vermhanet das er sonsten keines muthwillens, plünderens, oder bilderstürmens sich understehen solle. Dessen aber ungeacht, ist fex populi zugefharen und haben die kirchGa naar voetnoot1, wie ich oben geschrieben, und wollen ettliche sagen das die pfaffen selbst hierzu ursach geben, indem das sie khaum so lang wartten können bisz das gebett ausz gewesen und gar impestiveGa naar voetnoot2 ir gerueff und geseng angefangen, waermit die unsere irritiert sindt worden; dem sey aber wie ime wolle, so ist die sach damit nit entschuldigt; soviel weisz ich, das es ihre G. sehr erschreckt und betrübt hat, also dasz sie auch gesagt haben sie müsten es schier darfür achten, dieweill die von der Religion iren G. gar ein anders vestiglich verheischen und globtGa naar voetnoot3, dasz es ausz anstifftung unsers feindts geschehe, damit er uns und die Religion verunglimpffen und verhast machen möchte, wie dan alle verstendige leichtlich zu erachten das unser wiedersacher hierdurch das maul vol bekommen und sich das werck woll zu nütze werden machen. Und ist dieses kürtzlich der bericht wie diese sache ergangen sein, welches ich nit undienlich geacht das es E. Edl. und andere auch wissenschaft haben möchten, dienstlich bittendt sie willen es besser verstehen als ich's in der yll uf pappyr bringen können, auch mir disz eillfertige und unartig schreiben zu gutten halten, dan ich in warheit die zeit nit gehadt dasselbig zum zweittenmal abschreiben zu lassen. Ut in literis. An Pompejum Uffkens. | |
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Ga naar margenoot+Le 2 mars il y eut un combat très-vif enire les soldats du Prince de Parme et ceux des Etats, jusque sous les murs d'Anvers: ‘De Eertshertog Mathias en den Prince van Orangien stonden op de wallen den stryd aensiende, ordonnerende alles dat noodsakelyk was gedaen te worden... Daer bleven over de 400 personen dood:’ Bor, 36a. Les conseils du Prince n'avoient pas été assez promptement suivis: ‘Auraïcus spectans pugnam ex muro urbis, crebris nuntiis monebat eos ut ad urbem se reciperent, quod ab ipsis tandem factum est, sed tardius quam fieri debuerit:’ Lang. ad Sydn. p. 361. |
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